Schwendi ist eine Gemeinde im oberschwäbischen Landkreis Biberach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.1755555555569.9758333333333544 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 544 m ü. NHN | |
Fläche: | 49,23 km2 | |
Einwohner: | 6832 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 139 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88477 | |
Vorwahlen: | 07353; 07347 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 108 | |
LOCODE: | DE CWD | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Biberacher Straße 1 88477 Schwendi | |
Website: | www.schwendi.de | |
Bürgermeister: | Wolfgang Späth | |
Lage der Gemeinde Schwendi im Landkreis Biberach | ||
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Schwendi liegt im mittleren Tal der Rot etwa 20 km nördlich der Kreisstadt Biberach an der Riß und etwa 30 km südlich von Ulm.
Die nächsten Städte sind Illertissen (12 km östlich), Laupheim (12 km nordwestlich), Biberach (20 km südwestlich) und Ochsenhausen (14 km südlich), die nächste Großstadt, Ulm, liegt 30 km nördlich.
Die sechs Ortsteile der Gemeinde heißen Schwendi, Bußmannshausen, Großschafhausen, Orsenhausen, Schönebürg und Sießen im Wald (Hörenhausen und Weihungszell).
Von Norden beginnend grenzt Schwendi an die Gemeinden Burgrieden, Schnürpflingen (Alb-Donau-Kreis), Dietenheim, Wain, Balzheim, Gutenzell-Hürbel, Maselheim, Mietingen und die Stadt Laupheim.
Im Süden hat Schwendi einen kleinen Anteil am Landschaftsschutzgebiet Iller-Rottal und westlich von Hochdorf am Landschaftsschutzgebiet Reichenbachtal. Durch Schwendi fließt die Rot, welche Teil des FFH-Gebiets Rot, Bellamonter Rottum und Dürnach ist. Am Laupheimer Haldengraben liegt zudem ein Teilgebiet des FFH-Gebiets Donau zwischen Munderkingen und Ulm und nördliche Iller.[2]
Die Herren von Schwendi wurden erstmals erwähnt in einer Urkunde des Klosters Ochsenhausen von 1128.
Schwendi war im ausgehenden Mittelalter vom 14. bis ins 16. Jahrhundert ein kleines Dorf mit etwa 200 Einwohnern.
Ab dem Jahr 1552 hatte Schwendi das Recht, Wochen- und Jahrmärkte abzuhalten, was den wirtschaftlichen Aufschwung beförderte. Zudem erwarben die Herren von Schwendi 1552 die Hohe Gerichtsbarkeit und somit die Unabhängigkeit von auswärtigen Gerichtsorten. Neben der Landwirtschaft war jahrhundertelang die Weberei eines der wichtigsten Gewerbe. Daran erinnert die 1663 gegründete Weberzunft.
Das Schwendier Adelsgeschlecht starb im 17. Jahrhundert aus. Mit der Hochzeit der Johanna von Schwendi mit dem Grafen Franz Albrecht von Oettingen-Spielberg ging die Herrschaft Schwendi-Großschafhausen an das Haus Oettingen-Spielberg über. Nach dem Frieden von Pressburg fiel Schwendi 1806 an das Königreich Bayern.
1810 wurde Schwendi auf Grund des Grenzvertrags von 1810 von Bayern an das Königreich Württemberg abgetreten und dem Oberamt Wiblingen unterstellt.
Im Jahr 1820 erwarb der protestantische Bankier Johann Gottlieb Freiherr von Süßkind aus Augsburg die Liegenschaften der Standesherrschaft des Hauses Oettingen am Ort. Dessen Sohn Max-Theodor erbaute 1850 das Schloss, das seine Nachfahren bis heute besitzen.
Die Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg führte 1938 zur Zugehörigkeit zum Landkreis Biberach.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und erfuhr somit 1945 die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, das 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
In der Nachkriegszeit setzte ein umfassender Strukturwandel ein. Aus dem Bauerndorf wurde ein von der Industrie geprägter Ort. Dazu trug vor allem das von Max Weishaupt gegründete Familienunternehmen bei, das sich auf die Produktion von Öl- und Gasfeuerungen spezialisiert hat. Heute zählt die Weishaupt GmbH weltweit 3000 Mitarbeiter, davon knapp 1000 in seinem Schwendier Hauptwerk. Das heutige Gebiet der Gemeinde geht auf die Gemeindereform in den 1970er Jahren zurück.
Schwendi wählt den Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl. Die Zahl der Gemeinderäte kann durch Überhangmandate variieren. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem stimmberechtigten Bürgermeister als seinem Vorsitzenden. Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[4]
Partei / Liste | Sitze | Stimmenanteil | Anteile 2014 |
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CDU | 5 Sitze | 28,45 % | 8 Sitze, 48,5 % |
Freie Wählervereinigung | 7 Sitze | 43,67 % | 6 Sitze, 40,2 % |
Unabhängige Bürger | 4 Sitze | 27,88 % | 2 Sitze, 11,4 % |
Seit 1992 ist in Schwendi der Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF e. V.) als bundesweiter Branchenverband der Werkzeugbaubetriebe registriert.
Von 1904 bis 1971 (Güterverkehr bis 1984) existierte eine 16,2 Kilometer lange Nebenbahn (Rottalmolle) vom Bahnhof Laupheim-West nach Schwendi über Laupheim Stadtbahnhof, Achstetten-Bronnen, Burgrieden, Burgrieden-Rot, Schwendi-Orsenhausen und Schwendi-Großschafhausen. Diese wurde um 1990 abgebaut, lediglich das verbliebene Reststück von Laupheim West nach Laupheim Stadt existiert noch. Siehe dazu auch den Spezialartikel Bahnstrecke Laupheim West–Schwendi.
Schwendi liegt etwa zehn Kilometer von der Bundesstraße 30 (Ulm–Friedrichshafen) entfernt (Ausfahrt Laupheim Nord/Achstetten).
Bedeutendster Gewerbebetrieb ist die Weishaupt GmbH (Brenner und Heiztechnik). Weitere Betriebe sind:
In der Gemeinde Schwendi gibt es neben der Max-Weishaupt-Realschule eine Außenstelle der Werkrealschule Mietingen/Schwendi und fünf Grundschulen.
Bußmannshausen | Dietenbronn | Großschafhausen | Grubach | Haderhöhe | Hochdorf | Hörenhausen | Huggenlaubach | Jetzhöfe | Kleinschafhausen | Kreuzberg | Orsenhausen | Schönebürg | Sießen im Wald | Weihungszell | Ziegelweiler
Achstetten | Alleshausen | Allmannsweiler | Altheim | Attenweiler | Bad Buchau | Bad Schussenried | Berkheim | Betzenweiler | Biberach an der Riß | Burgrieden | Dettingen an der Iller | Dürmentingen | Dürnau | Eberhardzell | Erlenmoos | Erolzheim | Ertingen | Gutenzell-Hürbel | Hochdorf | Ingoldingen | Kanzach | Kirchberg an der Iller | Kirchdorf an der Iller | Langenenslingen | Laupheim | Maselheim | Mietingen | Mittelbiberach | Moosburg | Ochsenhausen | Oggelshausen | Riedlingen | Rot an der Rot | Schemmerhofen | Schwendi | Seekirch | Steinhausen an der Rottum | Tannheim | Tiefenbach | Ummendorf | Unlingen | Uttenweiler | Wain | Warthausen