Pöchlarn ist eine Stadtgemeinde mit 3958 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Melk in Niederösterreich (Österreich).
Stadtgemeinde Pöchlarn | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Melk | |
Kfz-Kennzeichen: | ME | |
Fläche: | 17,92 km² | |
Koordinaten: | 48° 12′ N, 15° 12′ O48.215.2216 | |
Höhe: | 216 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.958 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 221 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3380 | |
Vorwahl: | 02757 | |
Gemeindekennziffer: | 3 15 33 | |
NUTS-Region | AT121 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von PöchlarnKirchenplatz 1 3380 Pöchlarn | |
Website: | www.poechlarn.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Heisler (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (23 Mitglieder) |
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Lage von Pöchlarn im Bezirk Melk | ||
![]() Rathaus | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Pöchlarn liegt im Mostviertel, am rechten (südlichen) Ufer der Donau direkt an der Mündung der Erlauf, im Nibelungengau, und wird auch als Nibelungenstadt bezeichnet. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 17,92 km², 16,47 % der Fläche sind bewaldet.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):
Die Gemeinde besteht aus den sechs Katastralgemeinden Brunn, Ornding, Pöchlarn, Rampersdorf, Röhrapoint und Wörth. Weitere Ortsteile sind Brunn an der Erlauf, Kellerhäuser und Neu-Pöchlarn.
Marbach | Klein-Pöchlarn | Leiben |
Krummnußbaum Golling |
![]() |
Zelking-Matzleinsdorf |
Erlauf | Bergland |
Bereits 4000 vor Christus war die Region besiedelt. Die Menschen handelten u. a. mit dem in Klein-Pöchlarn abgebauten Serpentin. Zur Zeit der Römer verlief hier der norische Limes, die streng bewachte Grenze zu den Germanen. Das Areal des heutigen Stadtkernes lag damals auf einer Schotterinsel zwischen dem Hauptstrom der Donau und der Erlauf. Es befand sich an dieser Stelle vermutlich auch ein wichtiger Donauübergang. Unter den Flaviern wurde auf der Insel daher das Hilfstruppenkastell Arelape errichtet, in dem später auch eine Reitertruppe und ein Teil der römischen Donauflotte stationiert war. Auch einen Hafen legten die Römer an.[2]
Pöchlarn wird im Nibelungenlied als Stammburg des Rüdiger von Bechelaren erwähnt. 832 schenkte Ludwig der Deutsche dem Bistum Regensburg die Herilungoburg samt umliegenden Gebiet. Die Lage dieser Burg ist zwar umstritten, aber das Pöchlarner Gebiet war jedenfalls Teil dieser Schenkung und es blieb für beinahe 1000 Jahre im Besitz von Regensburg. Die Regensburger Bischöfe hatten auch flussaufwärts der Erlauf Besitzungen (Wieselburg, Steinakirchen), für die sie um 1100 im Bereich des ehemaligen Römerlagers eine Siedlung als Handels- und Umschlagplatz anlegten. Wichtige Handelsgüter waren Wein, Salz und Eisen aus der Eisenwurzen. Durch Markt und Befestigung bekam der Ort städtischen Charakter und wurde 1267 Stadt genannt. Die wirtschaftliche Blütezeit erlangte Pöchlarn im 16. Jahrhundert.
Infolge des Dreißigjährigen Kriegs, Misswirtschaft regensburgischer Pfleger und zweier großer Stadtbrände 1664 und 1766 verlor der Ort seine überregionale Bedeutung als Marktplatz.[2] Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 endete die Herrschaft des Bistums Regensburg. 1805 und 1809 wurde der Ort von den Franzosen besetzt, Kriegssteuern und Plünderungen setzten der Stadt zu.[3]
Von 1719 bis 1911 bestand an der Erlauf ein Holzschwemmrechen und es wurde eine Holzindustrie aufgebaut. Der Name des Ortsteils Am Rechen erinnert noch heute daran. Im 19. Jahrhundert stand hier das größte Sägewerk der Habsburgermonarchie. Weiteren wirtschaftlichen Aufschwung brachte der Bau der Kaiserin Elisabeth-Bahn (Westbahn) 1858 und der Lokalbahn nach Gaming (1877). Von 1893[2] bis 2001[4] verband eine Fähre den Ort mit dem gegenüberliegenden Donauufer.[2] Seit 2001 besteht mit der Donaubrücke Pöchlarn eine Straßenverbindung über die Donau. Der Bau des Donaukraftwerks Melk 1979–1981 beendete die Bedrohung durch Hochwasser.[3]
Auf Grund der verkehrstechnisch günstigen Lage ist Pöchlarn ein wichtiger Wirtschaftsstandort in der Region. Zu den größten Arbeitgebern zählen die Unternehmen Vetropack (Verpackungsglas), Bramac (Dachziegel) und Lasselsberger (Keramik und Baustoffe), daneben existieren auch noch etliche andere Klein- und Mittelbetriebe. Der neu errichtete Autobahnanschluss Pöchlarn (A1 exit 90) unterstützte die Entwicklung eines Betriebsansiedelungsgebiets.
In Pöchlarn findet sich ein intaktes und dichtes Netz an Vereinen, zu den bekanntesten zählen u. a.
Neben Volksschule, Hauptschule, Allgemeiner Sonderschule und Musikschule befinden sich in Pöchlarn eine Berufsschule für das Tischlergewerbe, für Zimmerer, Informationstechnologie sowie die einzige österreichische Berufsschule für Fassbinder. Diesem Berufsschulkomplex ist ein Internat angeschlossen. Auch eine Meisterklasse der Tischler ist hier angesiedelt.
Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.
Artstetten-Pöbring | Bergland | Bischofstetten | Blindenmarkt | Dorfstetten | Dunkelsteinerwald | Emmersdorf an der Donau | Erlauf | Golling an der Erlauf | Hofamt Priel | Hürm | Kilb | Kirnberg an der Mank | Klein-Pöchlarn | Krummnußbaum | Leiben | Loosdorf | Mank | Marbach an der Donau | Maria Taferl | Melk | Münichreith-Laimbach | Neumarkt an der Ybbs | Nöchling | Persenbeug-Gottsdorf | Petzenkirchen | Pöchlarn | Pöggstall | Raxendorf | Ruprechtshofen | Schollach | Schönbühel-Aggsbach | St. Leonhard am Forst | St. Martin-Karlsbach | St. Oswald | Texingtal | Weiten | Ybbs an der Donau | Yspertal | Zelking-Matzleinsdorf
Katastralgemeinden: Brunn | Ornding | Pöchlarn | Rampersdorf | Röhrapoint
Ortschaften: Am Rechen | Brunn an der Erlauf | Ornding | Pöchlarn | Rampersdorf | Röhrapoint | Wörth
Stadt: Pöchlarn Dörfer: Am Rechen • Brunn an der Erlauf • Röhrapoint Siedlung: Mühlbachsiedlung • Neu-Pöchlarn Weiler: Rampersdorf • Wörth Rotte: Kellerhäuser Sonstige Ortslagen: Mischfutterfabrik
Zählsprengel: Pöchlarn-Altstadt | Pöchlarn-Randgebiet | Am Rechen-Brunn-Nord | Ornding | Brunn-Süd