Die niederösterreichische Stadtgemeinde Melk liegt am rechten Ufer der Donau und wird in Fließrichtung gesehen als „das Tor zur Wachau“ bezeichnet. Teile der Stadt, wie das Stift Melk, sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Wachau. Melk ist die Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirks.
Stadtgemeinde Melk | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Melk | |
Kfz-Kennzeichen: | ME | |
Fläche: | 25,70 km² | |
Koordinaten: | 48° 14′ N, 15° 21′ O48.22694444444415.343888888889213 | |
Höhe: | 213 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.556 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 216 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3390 | |
Vorwahlen: | 0 27 52 | |
Gemeindekennziffer: | 3 15 24 | |
NUTS-Region | AT121 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von MelkRathausplatz 11 3390 Melk | |
Website: | www.melk.gv.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Patrick Strobl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (29 Mitglieder) |
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19 5 4 1
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Lage von Melk im Bezirk Melk | ||
![]() Rathaus | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Stadt Melk liegt zwischen den kleinen von rechts in die Donau mündenden Flüssen Melk und Pielach an einem Donaualtarm. Das Stift liegt auf einem Berg, der zur Donau nach Norden hin steil abfällt. Das Stadtzentrum zieht sich den vergleichsweise flachen Westhang hinunter.
Die Stadtgemeinde Melk besteht aus zehn Ortschaften bzw. Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):
Leiben | Emmersdorf | Schönbühel-Aggsbach |
Zelking-Matzleinsdorf | ![]() |
Dunkelsteinerwald (Gemeinde) |
St. Leonhard | Loosdorf, Schollach |
In Melk herrscht ein Übergangsklima mit kontinentalem Einfluss aus dem Osten und ozeanischem Einfluss aus dem Westen. Die Jahresmitteltemperatur beträgt in der 30-jährigen Periode 1971–2000 9,0 °C, der Jahresgesamtniederschlag liegt bei 594,4 mm. Hiermit befindet sich Melk in einer der trockensten Regionen Österreichs. Während die Winter trüb sind, werden im Sommerhalbjahr viele Sonnenstunden verzeichnet. Mit 53 cm Neuschnee pro Jahr liegt Melk weit unter dem österreichischen Mittel. Jährlich werden rund 83 Frosttage und 22 Eistage verzeichnet. Infolge der geringen Höhe über dem Meeresspiegel werden 56 Sommertage und 11 heiße Tage pro Jahr erreicht. Jährlich gibt es etwa 19 Gewitter, 18 davon finden von April bis September statt. Die Windgeschwindigkeit schwankt im Monatsmittel von 7,6 km/h im September bis 13,3 km/h im Jänner und beträgt im Jahresmittel 10,4 km/h. Tage mit einer Windstärke von mehr als 6 Beaufort (39 km/h) sind jährlich 17 anzutreffen. An der Wetterstation Melk dominieren Südwestwinde.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Melk (240 m)
Quelle: [2] |
Aufgrund diverser Funde wird seit dem 19. Jahrhundert am Standort des heutigen Stift Melk ein römisches Kastell (Namare?) vermutet. Die Befestigung konnte aber bis dato archäologisch nicht nachgewiesen werden. Die Lage auf einem, in der Nähe des Donauufers gelegenen, ca. 60 Meter hohen, Felsrücken lassen das Vorhandensein einer römischen Limesbefestigung an diesem Platz als zumindest wahrscheinlich erscheinen.[3]
Im Jahr 831 scheint Melk erstmals urkundlich als Medilica auf. Auch im Nibelungenlied wird der Ort mit dem mittelhochdeutschen Namen Medelike erwähnt. Der Ortsteil Pielach wird 823 in der Urkunde Confirmatio Ludovici Pii genannt, in welcher König Ludwig der Fromme den Ort an das Bistum Passau übergibt.
Leopold I., 976 mit dem Gebiet des heutigen Südwestens Niederösterreichs als Markgraf belehnt, machte die Burg in Melk zu seiner Residenz und seine Nachfolger statteten sie mit wertvollen Schätzen und Reliquien aus.
Adalbert der Siegreiche, Markgraf von Österreich, residierte in der Babenbergerburg Melk, wo er am 26. Mai 1055 starb. 1089 übergab Markgraf Leopold II. die Burg Benediktinern aus dem Stift Lambach. Seither leben und wirken im Stift Melk bis heute in ununterbrochener Folge Mönche nach der Regel des hl. Benedikt. Schon seit dem 12. Jahrhundert ist eine Schule mit dem Kloster verbunden und in der Bibliothek wurden wertvolle Handschriften gesammelt und angefertigt.
Melk erhielt 1227 Marktrecht. Zur Zeit der Melker Reform im 15. Jahrhundert war das Stift Ausgangspunkt einer der bedeutendsten mittelalterlichen Klosterreformen und unterhielt enge Verbindungen zu den Humanisten an der Wiener Universität.
Am 14. Dezember 1805 kam es zu einem Brand im Stift Melk. Dabei starben etwa zwei- bis dreihundert russische Kriegsgefangene. Das Denkmal an der B 1 zwischen Melk und Winden erinnert bis heute an diesen Vorfall.
1898 wurde Melk zur Stadt erhoben.
Vom 21. April 1944 bis zur Evakuierung am 15. April 1945 bestand auf dem Gelände der Freiherr-von-Birago-Kaserne das Konzentrationslager Melk, ein Außenlager des KZ Mauthausen, in dem die Steyr Daimler Puch AG Kugellager produzieren ließ. Etwa 5.000 Menschen – diese Zahl entspricht ungefähr der Einwohnerzahl von Melk selbst – kamen durch Zwangsarbeit beim Bau einer Stollen-Halle[4] während des einjährigen Bestehens des Konzentrationslagers um. Das Krematorium des Lagers ist heute eine Gedenkstätte.
Das Heimatmuseum Melk grub Ende der 1980er Jahre auf dem Wachberg den Teil eines Hofes mit Kuppelöfen und Webstuhlgewichten aus. Der Wachberg gilt jetzt mit etwa 40 vollständigen Tongefäßen und ebenso vielen Webgewichten als die bedeutendste Fundstelle Österreichs der fundarmen Mödling-Zöbing/Jevišovice-Gruppe.
Mit Dezember 2013 wurde die Altstadt von Melk als Ensemble unter Denkmalschutz gestellt.[5]
Kulturelle Vereine in Melk | |
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Die Stadt Melk liegt direkt an der Westautobahn und an der Westbahn. Eine Donaubrücke führt in den nördlichen Teil des Bezirkes und in das Waldviertel. An der Donau befinden sich Anlegestellen für Donaukreuzfahrtschiffe, am Nebenarm liegt die Anlegestelle für die Donauausflugsschiffe, die hier den Endpunkt der Wachaufahrten haben. In der Donau westlich der Stadt liegt die Staustufe Melk mit dem Kraftwerk Melk und einer Doppelschleuse für die Schifffahrt.
In Melk befinden sich drei Kindergärten, eine Volksschule, eine Polytechnische Schule, eine Hauptschule und das Stiftsgymnasium Melk; weiters ein Sonderpädagogisches Zentrum, eine Musikschule, eine Volkshochschule und eine Bücherei. Große Bedeutung hat auch die Melker Stiftsbibliothek.
Der Gemeinderat hat 29 Mitglieder.
In Melk ist die K.Ö.St.V. Nibelungia Melk im Mittelschüler-Kartell-Verband ansässig.
Am 13. Februar 1993 ereignete sich beim Bahnhof Melk ein schweres Zugunglück. Ein Güterzug und ein Eilzug stießen frontal zusammen, es gab 3 Tote und rund 20 Verletzte.
Die Stadt ist immer wieder von Hochwassern betroffen, zuletzt in den Jahren 2002 und 2013.
Im 1980 erschienenen Roman Der Name der Rose von Umberto Eco erzählt die Hauptfigur Adson von Melk die Geschichte und erwähnt dabei häufig das Benediktinerkloster Melk.
chronologisch nach Geburtsjahr geordnet
Artstetten-Pöbring | Bergland | Bischofstetten | Blindenmarkt | Dorfstetten | Dunkelsteinerwald | Emmersdorf an der Donau | Erlauf | Golling an der Erlauf | Hofamt Priel | Hürm | Kilb | Kirnberg an der Mank | Klein-Pöchlarn | Krummnußbaum | Leiben | Loosdorf | Mank | Marbach an der Donau | Maria Taferl | Melk | Münichreith-Laimbach | Neumarkt an der Ybbs | Nöchling | Persenbeug-Gottsdorf | Petzenkirchen | Pöchlarn | Pöggstall | Raxendorf | Ruprechtshofen | Schollach | Schönbühel-Aggsbach | St. Leonhard am Forst | St. Martin-Karlsbach | St. Oswald | Texingtal | Weiten | Ybbs an der Donau | Yspertal | Zelking-Matzleinsdorf
Katastralgemeinden: Großpriel | Kollapriel | Melk | Pielach | Pielachberg | Pöverding | Rosenfeld | Schrattenbruck | Spielberg | Winden
Ortschaften: Großpriel | Kollapriel | Melk | Pielach | Pielachberg | Pöverding | Rosenfeld | Schrattenbruck | Spielberg | Winden
Stadt: Melk Stadtteile: Melk | Spielberg Dörfer: Großpriel | Neuwinden | Pielach | Pielachberg | Pöverding | Rosenfeld | Schrattenbruck | Winden Weiler: Herrenmühle Sonstige Ortslagen: Benediktinerstift Melk | Schloss Pielach
Zählsprengel: Melk-Altstadt | Melk-Ost | Melk-Süd | Spielberg | Schrattenbruck