Mitterfels ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels. Mitterfels ist staatlich anerkannter Luftkurort.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.97612.6802407 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Straubing-Bogen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Mitterfels | |
Höhe: | 407 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,22 km2 | |
Einwohner: | 2829 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 199 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94360 | |
Vorwahl: | 09961 | |
Kfz-Kennzeichen: | SR, BOG, MAL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 78 151 | |
Marktgliederung: | 36 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Burgstr. 1 94360 Mitterfels | |
Website: | www.mitterfels.de | |
Erster Bürgermeister: | Andreas Liebl (Freie Wählergemeinschaft) | |
Lage des Marktes Mitterfels im Landkreis Straubing-Bogen | ||
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Der Markt liegt im Naturpark Bayerischer Wald auf einem Felsplateau über der Menach. Die exponierte Lage brachte dem Ort schon früh die Bezeichnung „Bayerisches Jerusalem“ ein.
Der höchste Punkt der Gemeinde liegt auf 496 m ü. NHN im Gemeindeteil Kögl, der tiefste auf 324 m ü. NHN im Gemeindeteil Aichmühl.
Es gibt 36 Gemeindeteile[3] (in Klammern ist der Siedlungstyp[4] angegeben):
Es gibt nur die Gemarkung Mitterfels.[5]
Einige frühere Gemeindeteile sind Hochfeld,[6] Leimgruben,[7] Reinbach,[6] Reitschul,[7] Unterholzen,[6] Weiherfeld, Ziegelhütte.
Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 7 °C–8 °C, die Jahresniederschlagssumme liegt zwischen 750 mm bis 850 mm.[8]
Im Jahre 1104 gründeten die Grafen von Bogen das nahe Kloster Oberalteich. Die Burg Mitterfels wird erstmals 1194 genannt. Diese fiel mit dem Aussterben der Grafen von Bogen im Jahr 1242 an die Wittelsbacher. Mitterfels war von 1280 bis 1799 Sitz eines Pflegamts und von 1799 bis 1879 eines Landgerichts des Kurfürstentums und Königreiches Bayern. Im Dreißigjährigen Krieg fiel die Festung Mitterfels 1633/34 an die Schweden. Im 18. Jahrhundert wurden Angriffe der Panduren erfolgreich abgewehrt. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Sie wurde aus den Orten des Steuerdistrikts Mitterfels, sowie einzelnen Orten aus den Steuerdistrikten Gaishausen (Vorder- und Hinterbuchberg), Haselbach (Einfürst) und Ascha (Auhof, Englberg, Hörmannsberg) gebildet.
Das Landgericht wurde 1861 aufgelöst, ein Amtsgericht bestand im Schloss Mitterfels bis zum Jahr 1973. Trotz seiner zentralörtlichen Funktion als Verwaltungsmittelpunkt besaß Mitterfels kein Markt- oder Stadtrecht. Erst 1968 wurde es zum Markt erhoben. Die Burganlage, die heute im Eigentum der Gemeinde und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels ist, gehört zu den landschaftsprägenden Baudenkmalen der Region. Die historische Hien-Sölde, ein 1436 errichtetes Kleinbauernhaus in Blockbauweise, besitzt überregionale Bedeutung.
Im Jahr 1876 wurde die Gemeinde Scheibelsgrub eingemeindet.[9] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeindeteile Hagnberg, Kögl und Wiespoint der aufgelösten Gemeinde Gaishausen nach Mitterfels eingegliedert.[10]
Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 |
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Einwohner | 0949 | 1017 | 1047 | 1098 | 1136 | 1630 | 1583 | 1659 | 2047 | 2125 | 2221 | 2372 | 2459 | 2504 | 2478 | 2483 | 2468 | 2445 | 2421 | 2441 | 2467 | 2514 | 2609 | 2732 | 2799 | 2807 | 2823 | 2829 |
Seit 1. Mai 2020 ist Andreas Liebl (FWG) Erster Bürgermeister.[11] Er erreichte bei der Bürgermeisterwahl 2020 66,78 % der gültigen Stimmen. Sein Vorgänger war Heinrich Stenzel (Freie Wählergemeinschaft), der im Jahr 2002 Nachfolger von Werner Lang (CSU/Unabhängige Bürger) wurde. Der Gemeinderat besteht aus dem ersten Bürgermeister und 14 Gemeinderatsmitgliedern. Nach der Gemeinderatswahl 2020 verteilen sich die 14 Sitze folgendermaßen auf die Wahlvorschläge:[12]
Liste / Partei | Sitze |
Freie Wählergemeinschaft (FWG) | 5 |
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU)/Unabhängige Bürger | 4 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)/Freie Bürger | 2 |
Christliche Wähler Mitterfels | 2 |
Grüne | 1 |
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Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin ein schrägliegendes Schwert, gespalten; vorne die bayerischen Rauten, hinten in Silber eine grüne Tanne auf grünem Hügel.“[13] |
1998 gab nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 35, im produzierenden Gewerbe 126 und im Bereich Handel und Verkehr 111 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen lag dieser Wert bei 194 Personen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 699. Im verarbeitenden Gewerbe gab es acht, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 46 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 728 ha, davon waren 355 ha Ackerfläche und 371 ha Dauergrünfläche.
Das Gemeindegebiet, außer den Gemeindeteilen Hagnberg, Kögl und Wiespoint, ist als Luftkurort staatlich anerkannt.[14]
Die Staatsstraße 2140 und die Staatsstraße 2147 kreuzen in Mitterfels. Die Entfernung zur Autobahn A 3 beträgt sechs Kilometer. Die Bundesstraße 20 kann in fünf Kilometern erreicht werden. Durch die Bahnstrecke Straubing–Miltach war der Ort in der Zeit von 1896 bis 1984 an das Bahnnetz angebunden.
Es gibt eine Kindertagesstätte, zwei allgemeinbildende Schulen und zwei öffentliche Berufsfachschulen.
In der Kindertagesstätte mit 92 genehmigten Plätzen (75 Kindergarten, 17 Krippe)[15] wurden 2015 insgesamt 79 Kinder betreut. In der Grund- und Mittelschule Mitterfels-Haselbach wurden 2018/2019 insgesamt 335 Schüler von 25 Lehrkräften unterrichtet, davon in der Grundschule 154 Schüler durch acht Lehrer.[16][17] An der Staatl. Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung Mitterfels unterrichteten 2018/2019 sieben Lehrkräfte 56 Schüler,[18] an der Staatl. Berufsfachschule für Kinderpflege Mitterfels wurden 83 Schüler durch sieben hauptamtliche Lehrkräfte ausgebildet.[19] Die Kreismusikschule des Landkreises Straubing-Bogen hat ihren Sitz in Mitterfels.
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