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Immenstadt im Allgäu (amtlich seit 1949 Immenstadt i.Allgäu) ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Oberallgäu. Bis 1804 war Immenstadt Regierungssitz, Haupt- und Residenzstadt der Grafschaft Königsegg-Rothenfels.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Oberallgäu
Höhe: 729 m ü. NHN
Fläche: 81,44 km2
Einwohner: 14.315 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 176 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87509
Vorwahlen: 08323, 08320, 08325, 08379
Kfz-Kennzeichen: OA
Gemeindeschlüssel: 09 7 80 124
Stadtgliederung: 39 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marienplatz 3–4
87509 Immenstadt im Allgäu
Website: www.stadt-immenstadt.de
Erster Bürgermeister: Nico Sentner (CSU/JA für Immenstadt/die Aktiven)
Lage der Stadt Immenstadt im Allgäu im Landkreis Oberallgäu
Karte
Karte
Stadtpfarrkirche in Immenstadt im Allgäu
Stadtpfarrkirche in Immenstadt im Allgäu
Luftaufnahme, 1916
Luftaufnahme, 1916

Geographie



Geographische Lage


Die zwei Wasserscheiden von Immenstadt
Die zwei Wasserscheiden von Immenstadt
Darstellung der Höhenstufen in Hundertmeterschritten und der eiszeitlichen Seen in der Gemeinde Immenstadt
Darstellung der Höhenstufen in Hundertmeterschritten und der eiszeitlichen Seen in der Gemeinde Immenstadt

Immenstadt liegt im Allgäu im südwestlichen Bayern auf halbem Weg zwischen Kempten im Norden und Oberstdorf im Süden. Die Stadt, deren Ortskern sich auf 729 m ü. NHN Höhe befindet, breitet sich am Ostufer des Großen Alpsees aus. Der Große Alpsee mit 2,47 km² Wasserfläche mit anliegendem Naturschutzgebiet stellt für die umliegende Bevölkerung wie auch für Touristen ein gern genutztes Naherholungsziel dar.

Durch die Stadt fließt, vom Konstanzer Tal aus kommend, den Großen und Kleinen Alpsee durchquerend, in west-östlicher Richtung die Konstanzer Ach. Sie mündet am sogenannten Illerspitz, kurz nachdem sie den vom Süden zufließenden Hochrainebach aufgenommen hat, in die Iller. Ebenfalls aus südlicher Richtung kommend (Quellgebiet bei Alpe Gund, unterhalb des Stuiben in 1500 m) durchfließt der sogenannte Steigbach (teilweise untertunnelt) den Stadtkern in Richtung Norden, um dann, unterhalb des Kalvarienberges, in die Konstanzer Ach zu münden. Südlich vom Dreherberg an der Südwestgrenze von Immenstadt liegt die Quelle der Weißach, die über die Bregenzer Ach in den Bodensee mündet. Zwischen den Quellästen der Weißach und des Steigbachs befindet sich eine Wasserscheide zwischen den Abflüssen über den Rhein zur Nordsee und denen über die Iller zur Donau und weiter zum Schwarzen Meer. Eine weitere Wasserscheide teilt im Bergstättgebiet im Nordwesten die westwärts zur Untere Argen und somit zum Bodensee fließenden Kirchholzbach, Luibach und Stixnerbach und alle anderen Gewässer, wie Hölltobelbach, Mühlbach und Schrattenbach, die zur Iller hinfließen.

Immenstädter Hausberge
Blick über Immenstadt Richtung Mittagberg
Blick über Immenstadt Richtung Mittagberg
Blick auf Immenstadt vom Steineberg
Blick auf Immenstadt vom Steineberg
Blick auf Immenstadt mit Großem und Kleinem Alpsee und Grünten
Blick auf Immenstadt mit Großem und Kleinem Alpsee und Grünten

Berge, die ganz oder teilweise auf Immenstädter Gemeindegebiet liegen:

Immenstadt ist Mitglied des Projekts Naturpark Nagelfluhkette der Europäischen Union.


Nachbargemeinden


Immenstadts Gemeindeteile
Immenstadts Gemeindeteile

Im Uhrzeigersinn sind die Nachbargemeinden (Nachbarstädte) im Norden beginnend:


Stadtgliederung


Immenstadt Gemarkung 7974
Immenstadt Gemarkung 7974

Es gibt 39 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Diese sind den sieben Gemarkungen folgendermaßen zugeordnet:

Niederschlagsdiagramm
Niederschlagsdiagramm

Klima


Der extrem hohe Jahresniederschlag beträgt 1916 mm. Er gehört damit zu den höchsten von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werten. Über 99 % der anderen Messstellen zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Oktober; am meisten regnet es im Juni. Im niederschlagreichsten Monat fällt etwa 1,7-mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Zehntel. In über 94 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

Geschichte



Frühgeschichte


Unter der Nummer D-7-8427-0083 ist beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege eine Siedlung des Neolithikums im Raum Immenstadt als Bodendenkmal registriert. Die am Südufer des Alpsees vermutete steinzeitliche Pfahlbau-Siedlung konnte bis heute nicht nachgewiesen werden.[4]


Antike


In Immenstadt wurde im neunzehnten Jahrhundert in etlichen Publikationen fälschlich das römische Vemania vermutet.[5] Von der Anwesenheit antiker Völker, wie Römer oder Kelten, im Immenstädter Gebiet zeugen lediglich Funde, wie der Priap-Ring von Rothenfels, ein Grabhügel und ein römischer goldener Ring bei Freundpolz, eine bronzene Fibel bei Göhlenbühl, antike Fundamente bei Eckarts und Werdenstein und auch die versunkene Holzstraße im nahen Goymoos.[6]


Mittelalter


Ruine Rothenfels 1816
Ruine Rothenfels 1816

Die Geschichtsschreibung der Herrschaft über Immenstadt durch Rothenfels beginnt im Hochmittelalter als Lehen des Klosters St. Gallen an die Udalrichinger. 1088 wurde die Herrschaft von Welf IV. erobert und besetzt. Eine Legende besagt, dass Welf IV. dort die in Augsburg im gleichen Jahr geraubten Dokumente und Urkunden verbarg: „zwo truhen in seinem schloss zuo Rottenfels mit alten brieven von Augspurg, daraus etlich geschlecht hatten ir alt herkomen“, beschrieb Konrad Peutinger im Jahre 1537 in einem Brief an Bartholomäus V. Welser die Rothenfelser Kleinodien. Der Historiker Alfred Schröder zweifelt dies in seinem Buch von 1919 über das Bistum Augsburg an.[7] Der Welfe musste 1091 die Herrschaft an die Grafen von Kirchberg wieder als Lehen des Klosters St. Gallen abgeben. Um 1240 ging das Lehen an Hartmann von Grüningen um dann im Jahre 1243 von Kaiser Friedrich II. erworben zu werden. Der gab Rothenfels als Lehen an die Edlen zu Starckenberg, danach 1280 durch Rudolf von Habsburg an die Ritter von Schellenberg, in deren Besitz das Lehen im Jahre 1316 kam.

Über die Anfänge der Ortschaft ist nichts Erhaltenes bekannt. Der Name Imendorf wurde für die Siedlung 1275 erstmals im Liber decimationis nachgewiesen. Um 1332 erwarben die Grafen von Montfort die Burg Rothenfels samt der zugehörigen Herrschaft Rothenfels. In den folgenden 200 Jahren wurde hier der Herrschaftsschwerpunkt der Montfortischen Seitenlinie Tettnang-Rothenfels begründet und das unweit gelegene Imendorf zur Residenzstadt ausgebaut. Der bislang erste erwähnte Gewerbetreibende im Imendorf des Jahres 1345 ist Hansem der Smid von Ymendorf.[8]

Am 22. Juli 1360, dem Fest der hl. Maria Magdalena, verlieh Kaiser Karl IV. den Grafen von Montfort für Immendorf das Befestigungsrecht und damit das Recht der Stadt Lindau. Mit der Stadterhebung verbunden war das Recht auf einen Wochenmarkt. Die Bewohner Immendorfs waren fortan frei. Die junge Stadt konnte sich 1407 gegen eine Belagerung durch die Appenzeller Bauern erfolgreich bewähren. Um 1404 verpfändete das Haus Montfort Immenstadt an den Memminger Bürger Heinrich Kuntzelmann, löste es aber 1410 wieder aus. 1440 erhielt Graf Heinrich von Montfort das sogenannte Geleitrecht auf der Straße zwischen Oberjoch und Bodensee. Am 8. Januar 1453 verlieh Kaiser Friedrich III. dem Marktflecken Langenargen am Bodensee das Stadtrecht von Immenstadt. Die nächste Aufwertung nach der Stadterhebung erfuhr die Gegend durch Kaiser Friedrich III., der im Jahre 1471 die Montfortsche Herrschaft Rothenfels zur Grafschaft erhob. Dem erhöhten Verkehrsaufkommen am Ende des Hochmittelalters wurde auch hier Rechnung getragen und 1494 eine Straße und die obere Zollbrücke über die Iller nach Sonthofen gebaut.


Neuzeit


Immenstadt um 1523 nach Bernhard Strigel
Immenstadt um 1523 nach Bernhard Strigel

Eine erneut erfolglose Belagerung aus dem Westen fand 20 Wochen lang durch den von Lindau kommenden sogenannten „Seehaufen“ zu Beginn des Bauernkrieges im Jahre 1525 statt. Nach einem 1485 geschlossenen Vertrag wurden 1531 die Montforter Rechte in Tannheim, Tannberg, Lechtal und Walsertal an Österreich abgetreten und so der Einflussbereich Immenstadts auf die linke Illerseite verringert. Wirtschaftlichen Wohlstand erlangte Immenstadt durch den Salzstapel und Leinwandhandel. 1536 erfolgte die Verleihung einer „Kaiserlich gefreiten Leinwandschau“. Gelegen an der großen Salzstraße von Hall in Tirol an den Bodensee, war Immenstadt Zoll-, Stapel- und Umschlagplatz des „Weißen Goldes“. 1546 wurde die Gegend in die Auseinandersetzung um die Reformation verwickelt, da Truppen des Schmalkaldischen Bundes die Burg Rothenfels besetzten, als der regierende Graf Hugo von Montfort im Dienst des Kaisers abwesend war. 1550 errichtete Graf Hugo von Montfort innerhalb der Stadtmauern am Immenstädter Marktplatz (heute Marienplatz) ein schlichtes Stadtschloss. 1552 war er als kaiserlicher Gesandter beim Konzil von Trient.

1567 veräußerte Ulrich von Montfort die Grafschaft Rothenfels und die Herrschaft Staufen für 150.000 Gulden trotz eines höheren Gebotes von Erzherzog Ferdinand an seinen Schwager, den Freiherrn Johann Jakob von Königsegg. Nach gravierenden Änderungen in der Besteuerung überreichten die Rothenfelser und Staufer 1597 dem Kaiser Rudolf eine Denkschrift mit 134 verschiedenen Beschwerden gegen Georg von Königsegg-Rothenfels (auch Freiherr Jörg genannt), der seit 1588 alleiniger Besitzer des Gebietes war. 1599 folgte von den Immenstädtern, denen er wegen ihres Verhaltens im Bauernkriege das Bürgerrecht abspenstig machte, eine weitere Denkschrift mit 153 Klagepunkten. Vom Kaiser kam keine Reaktion, der Freiherr meinte nur: „Die Immenstädter sollten das verdampte Sauffen bleiben lassen, dann hätten sie Geld zum Steuerzahlen“. Durch den Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) und den Ausbruch der Pest verlor die Stadt fast 70 Prozent ihrer Bevölkerung. Freiherr Georg von Königsegg-Rothenfels fiel 1622 einem Attentat im Schloss Staufen zum Opfer. Der Mörder wurde dafür von vier angeschirrten Ochsen in Stücke gerissen und sein Haus auf Befehl der Obrigkeit niedergebrannt.

1629 erhob Kaiser Ferdinand II die Königsegger in den Grafenstand. Immenstadt wurde 1663 zur Residenzstadt der Grafschaft Königsegg-Rothenfels.

Ende Oktober 1703 überfielen bayerisch-französische Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg das kaiserliche Lager in Immenstadt. Seit Beginn der Regentschaft von Franz Fidel von Königsegg 1771 wurde in Immenstadt kein Todesurteil mehr ausgesprochen. Ab 1778 war in Immenstadt und in der Herrschaft Staufen das Jagen und Fangen von Bären, Luchsen und Wölfen verboten. Am 25. Februar 1784 wurde am Marktplatz in Immenstadt einer der ersten in Deutschland gestarteten Ballone in die Lüfte entlassen und flog östlich bis über die Iller.

Den großen Bränden in den Jahren 1625, 1679 und 1756 fielen zahlreiche Gebäude zum Opfer. Die einschneidendste Umgestaltung seines Altstadtbildes erfuhr Immenstadt aber nach den letzten großen Stadtbränden von 1805 und 1844, bei denen fast die Hälfte der Innenstadtbebauung vernichtet wurde.


19. Jahrhundert


Nach der Hochwasserkatastrophe 1873
Nach der Hochwasserkatastrophe 1873

Von 1804 bis 1805 gehörte die Stadt zu Österreich, mit den Verträgen von Brünn (10. bis 16. Dezember 1805) wurde Immenstadt schließlich bayerisch. Die militärische Besetzung der Stadt durch bayerische Truppen erfolgte am 28. Dezember 1805, die sogenannte Zivilbesitznahme wird auf den 10. März 1806 datiert. Im April und im Mai 1809 sprang der Vorarlberger und Tiroler Volksaufstand unter Andreas Hofer gegen die bayerisch-napoleonische Herrschaft auf das Oberallgäu über. In Immenstadt versammelten sich am 16. Mai mehrere tausend bewaffnete Bauern, um einen Anschluss an Österreich zu erzwingen. Bei einem Gefecht nahe der Ortschaft Stein schlugen die Aufständischen ihre aus Richtung Kempten anrückenden Gegner zurück. Dennoch konnte die Erhebung in der Region um Immenstadt keine Massenwirksamkeit entwickeln. Im August 1809 war der Volksaufstand im Allgäu endgültig gescheitert. Motiv des Aufstandes war wohl die Enttäuschung über die bayerischen Verwaltungsmaßnahmen, durch die ein großes Unmutspotenzial entstanden war.

Ein Schritt in die neue Zeit war die Eröffnung der Eisenbahnlinie Kempten-Lindau im Jahr 1853. Mit der Erbauung der Mechanischen Bindfadenfabrik 1855 hielt die Industrie in Immenstadt ihren Einzug. Die vormals gleichberechtigten Landgerichtsbezirke Immenstadt und Sonthofen wurden mit der Königlich Allerhöchsten Verordnung zur Einrichtung der Distrikts-Verwaltungsbehörden vom 24. Februar 1862 der Verwaltung des neugegründeten Bezirksamtes Sonthofen unterstellt. Damit reduzierte sich der politische Einfluss Immenstadts erstmals auf das Stadtgebiet. Der Machtbereich der Marktgemeinde Sonthofen dehnte sich auf die Gebiete westlich der Iller aus.[9]

Eine verheerende Überschwemmung der Innenstadt ereignete sich am 28. Juli 1873, als sich an einem sehr heißen Nachmittag schwere Gewitter mit Wolkenbrüchen und Hagelschlag im Steigbachtal entluden. Die Sturzflut zerstörte in der Innenstadt 10 Gebäude und beschädigte Brücken und Straßen – elf Menschen starben dabei. Vom 1. Mai bis 9. Mai 1877 lebte ein entlaufenes Krokodil in den Bachläufen von Immenstadt. 1881 wurde in Immenstadt die erste Telefonanlage in Betrieb genommen, und ab dem 1. September 1898 stand ein öffentliches Telefonnetz zur Verfügung.


20. Jahrhundert


Hochwasser 1999
Hochwasser 1999

1915, ein Jahr nach Beginn des Ersten Weltkriegs, wurde Immenstadt Garnisonsstadt. Am 15. Juli zogen drei Kompanien des Bayerischen Schneeschuh-Bataillons Nr. 1 ein. Der in München und Augsburg 1919 proklamierten Räterepublik hatte sich auch Immenstadt angeschlossen.[10]

Am 22. Februar 1945 flogen die United States Army Air Forces einen Angriff auf Immenstadt, um den Eisenbahnverkehr auf längere Zeit zu unterbinden. Bei insgesamt zwei Bombardements innerhalb kurzer Zeit kamen sechs Menschen ums Leben, zerstört waren unter anderem das E-Werk, ein Nebengebäude des Bahnhofs, die Mälzerei der Kaiserbrauerei und weitere angrenzende Gebäude. Bei Kriegsende im Mai 1945 rückten Truppen der 1. Französischen Armee unter dem Kommando von Generalmajor Jacques-Philippe Leclerc de Hauteclocque in die Stadt ein. Beim Einmarsch wurden fünf Angehörige der Indischen Legion der Wehrmacht von marokkanischen Kolonialsoldaten erschossen und später auf dem städtischen Friedhof beerdigt.[11] Im Pfarrhof wurde von den Franzosen ein Triumphbogen errichtet, der bei einer Parade von Charles de Gaulle persönlich abgenommen wurde.[12] Nach den französischen Truppen folgten wenig später Truppen der US-Armee. Immenstadt gehörte dann auch zur Amerikanischen Besatzungszone. Ab 1948 wurden auch zwischenzeitlich eingestellte lokale Zeitungen wie das Allgäuer Anzeigeblatt wieder mit Lizenzen der Besatzungsbehörden in Immenstadt gedruckt.

Die Nachkriegszeit war eine ruhige Zeit für Immenstadt, nur das Pfingsthochwasser 1999 störte den Frieden. Dabei führte die Iller ein etwa 300-jähriges Hochwasser. Das überstieg den vorhandenen Schutzgrad bei weitem und führte zu großen Schäden an Wohngebäuden, Gewerbe, öffentlicher Infrastruktur und Landwirtschaft. Die Schäden betrugen allein im Raum Immenstadt etwa 15 Millionen Euro.

Trieblings am Großen Alpsee
Trieblings am Großen Alpsee

Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Akams, Bühl am Alpsee, Diepolz, Eckarts, Rauhenzell und Stein im Allgäu eingegliedert.[13]


Bevölkerungsentwicklung


Eine genaue Einwohnerentwicklung für Immenstadt zu erstellen leidet unter ungenügenden und lückenhaften Aufzeichnungen. Die ersten Schätzungen stammen aus dem Jahr 1353 und errechneten für das damalige Ymmendorff etwa 135 Einwohner. Genauere Aufzeichnungen, stammend aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, bezifferten die Bevölkerungszahl auf etwa 700 Einwohner. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest 1628 forderten ihren Tribut unter den Bürgern. Im Jahr 1638 verzeichnete Immenstadt nur noch 254 Einwohner, ein Verlust gegenüber 1620 von fast 70 Prozent.

Bevölkerungsentwicklung im Vergleich mit Sonthofen und Oberstdorf
Bevölkerungsentwicklung im Vergleich mit Sonthofen und Oberstdorf

Kräftige Wachstumsschübe bescherten der Stadt der Ausbau des Eisenbahnnetzes um 1850 und der Bau der Mechanischen Bindfadenfabrik im Jahre 1855. Bedeutend waren dabei Anwerbungen von Arbeitskräften aus den strukturschwachen Gegenden Deutschlands und des benachbarten Auslands. Ein weiterer Punkt wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges erreicht, als Ausgebombte und Flüchtlinge in Immenstadt eine neue Heimat fanden. Vor allem die Ansiedlung der an ihrem Heimatstandort Varnsdorf ausgewiesenen Kunert-Werke 1946 bescherte Immenstadt ein weiteres und stetiges Wachstum. Im Jahr 1960 wurde zum ersten Mal die Marke von 10.000 Einwohnern überschritten.

Ein weiteres Bevölkerungswachstum wurde im Jahr 1972 durch die Gemeindegebietsreform erzielt, durch die Eingemeindung von sechs Nachbarorten wurden Ende 1972 14.105 Einwohner registriert. Der letzte große Sprung ereignete sich durch die Ansiedlung eines Zweigwerkes der Robert-Bosch-GmbH sowie der Intensivierung des Miet- und Eigentumswohnbaus, welcher bis heute das vorrangige Ziel der Stadt darstellt, um bevorzugt junge Familie hier ansässig zu machen.[14]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 13.132 auf 14.271 um 1.139 Einwohner bzw. um 8,7 %.

Jahr1840187119001925193919611970199119952005201020152019
Einwohner3.2894.3336.1908.1549.18813.27913.92013.69614.12614.32114.10614.19114.314

Quelle →[15][16][17]


Religion



Christliche Konfessionen



Katholische Pfarrgemeinden

Im Jahre 1275 wurde die Pfarrei Imendorf im „Zehntverzeichnis“ des Bistums Konstanz aufgeführt. Auch die Pfarreien der Stadt- und Gemeindeteile Akams, Diepolz, Eckarts, Knottenried und Stein wurden hierin erwähnt. Das Konkordat von 1817 bewirkte den Wechsel zum Bistum Augsburg. Nach Auflösung des Dekanats Stiefenhofen im Jahre 1974 wurden die Pfarreien Immenstadts dem neu entstandenen Dekanat Sonthofen zugeschrieben. Zum Pfarrverband Immenstadt, der 1989 gebildet wurde, gehören die Pfarreien Akams, Bühl, Diepolz, Eckarts, Immenstadt, Knottenried, Missen, Rauhenzell und Stein. Seit September 1998 bilden die Pfarreien Stein, Akams, Eckarts, Diepolz und Knottenried mit Missen eine Pfarreiengemeinschaft. Bühl, Rauhenzell und Immenstadt sind zusammen die andere Pfarreiengemeinschaft (PG).


Klöster


Bruderschaften


Evangelisch-lutherische Pfarrgemeinde

Am 22. Juni 1851 wurde in Immenstadt der erste evangelische Gottesdienst gefeiert. Ab 1864 bestand ein Vikariat und ab 1901 eine Pfarrei. Die Grundstein der Erlöserkirche wurde 1861 gelegt. Seit 1969 besteht in Blaichach eine zweite Pfarrstelle. Es werden die Bereiche Rettenberg, Vorderburg, Wertach und Jungholz in Österreich von der Pfarrei Immenstadt betreut. Die Pfarrei ist dem Dekanat Kempten zugehörig.


Evangelische Freikirche

Das Christushaus Allgäu unterhält in der Mittagstraße unweit des Kirchplatzes ein Gemeindehaus. Die sonntäglichen Gottesdienste werden in der nahen Salzstraße im ehemaligen Gasthof Engel abgehalten. Das Christushaus Allgäu ist Mitglied im Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR.


Neuapostolische Gemeinde

In einem Nebenzimmer des Gesellschaftshauses im Hofgarten fand am 1. November 1925 der erste Gottesdienst der Neuapostolische Gemeinde statt. 1951 wurde eine Kirche in der Liststraße erbaut. Die Gemeinde gehört zum Bezirk Kempten.


Zeugen Jehovas

Schon 1927 waren Mitglieder der Gemeinde der Zeugen Jehovas in Immenstadt. Der Königreichssaal wurde 1986 in der Bachreute fertiggestellt.


Islam


Gebetsräume bestanden für Immenstädter Muslime bereits seit 1982. Die Gemeinschaft unterhielt auch eine Koran-Schule. 2010 wurde die Yunus Emre Mosche im Unteren Koloniehof erbaut. Dachverband der Gemeinschaft ist die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion.


Buddhistische Stiftung Diamantweg


2007 wurde nördlich über dem Alpsee im Gut Hochreute das Europazentrum der Buddhistischen Stiftung Diamantweg errichtet. Der Diamantweg gehört zur Karma-Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus.


Religionszugehörigkeit


Konfessionen 2011[18]
Römisch-katholisch55,7 %
Evangelisch-lutherisch14,3 %
Andere30,0 %

Politik



Stadtrat


2014

Vorläufiges Endergebnis der Kommunalwahl vom 16. März 2014:[19]

Kommunalwahl 2014
Kommunalwahl 2014
Partei / ListeStimmen %+/− %pSitze+/−
CSU34,34 %− 0.318− 1
Wählergemeinschaft die Aktiven23,13 %+ 2.126+ 1
JA für Immenstadt*14,56 %+ 5.663+ 1
Grüne12,89 %+ 1.473± 0
SPD12,35 %+ 0.503± 0
FDP2,74 %+ 2.721+ 1
* Wählergemeinschaft Junge Alternative für Immenstadt

Die im Stadtrat von 2008 vertretenen Freie Wähler e. V. (FW) sind 2014 nicht zur Wahl angetreten.

2020
Sitzverteilung ab 2020 im Stadtrat von Immenstadt
2
4
1
3
3
2
1
8
2 4 1 3 3 2 1 8 
Insgesamt 24 Sitze
  • SPD: 2
  • Grüne: 4
  • Frauen: 1
  • JA: 3
  • Aktive: 3
  • FW: 2
  • FDP: 1
  • CSU: 8

Die Stadtratswahl vom 15. März 2020 führte zu dem in nebenstehendem Diagramm dargestellten Ergebnis. Auch die sich daraus ergebende Sitzverteilung ist als Diagramm wiedergegeben.

Kommunalwahl 2020[20]
Wahlbeteiligung: 56,16 % (2014: 56,40 %)
 %
40
30
20
10
0
31,3 %
15,5 %
8,4 %
3,0 %
14,2 %
(n. k. %p)
11,5 %
(n. k. %p)
10,2 %
(n. k. %p)
5,9 %
(n. k. %p)
CSU
Grüne
SPD
FDP
JA
die Aktiven
FW
Frauen
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Bürgermeister


Zum Ersten Bürgermeister wurde bei der Kommunalwahl 2020 Nico Sentner (parteilos)[21] mit 79,7 % der gültigen Stimmen im ersten Wahlgang gewählt. Er löste damit Armin Schaupp ab, der seit 2008 Erster Bürgermeister war. Seine Mitbewerberin Vera Huschka (SPD) erhielt 20,3 % der Stimmen.

Erste Bürgermeister der Stadt Immenstadt (ab 1900)
vor 1900 siehe:


Wappenbild von 1841 mit Bienenkorb[22]
Wappenbild von 1841 mit Bienenkorb[22]
Logo der Stadt Immenstadt
Logo der Stadt Immenstadt
Wappen von Immenstadt im Allgäu
Wappen von Immenstadt im Allgäu
Blasonierung: „Gespalten von Grün und Silber, vorne ein aufrechter, gebogener silberner Fisch, hinten eine halbe bewurzelte grüne Linde am Spalt.“[23]
Wappenbegründung: Das Wappen ist erstmals durch das Siegel der Bürgerschaft von Ymmendorf (Sigillum civitatis Ymmendorff) belegt.[24] Die in der hinteren Hälfte dargestellte halbe Linde wurde vom Lindauer Stadtwappen übernommen, da Immenstadt 1360 das Stadtrecht durch jene Reichsstadt erhielt. Der Fisch, dargestellt in der vorderen Hälfte, symbolisiert nach lokaler Deutung den angeblichen Fischreichtum.

Im 19. Jahrhundert wurde in heraldisch nicht korrekter Weise dem Wappen ein Bienenkorb aufgesetzt, um hiermit die Herkunft des Ortsnamens Immenstadt von „Immen“ (Bienen) nahezulegen. Mit populären Wappensprüchen wie „Immen, Fisch und Linden werden Statt und Platz hier finden“ oder „Immen, Fisch und Linden sind allhier zu finden“ versuchte man, das Wappen volkstümlich zu interpretieren. Das Gesicht unter dem Bienenkorb in der Darstellung aus dem Jahre 1841 wird als das eines Fruchtbarkeit symbolisierenden Genius beschrieben,[22] aber auch als weibliches Antlitz der römisch-griechischen Bienen- und Fruchtbarkeitsgöttin Mellona gedeutet.[25]

Die Stadtfarben von Immenstadt sind Grün und Weiß. Das Logo der Stadt Immenstadt besteht aus den Farben Grün (Schriftzug „Allgäu“ und stilisierte Berge), Schwarz (Schriftzug „Immenstadt“), Blau (Schriftzug „Alpsee“ und stilisierter Segler und See) und Rot (stilisierte Punkte). Die stilisierten Berge stehen für die Hausberge Mittagberg, Steineberg, Stuiben, der See steht für den Großen Alpsee und die drei roten Punkte stehen für die Mittag-Schwebebahn (nachts sind einzelne Stützen beleuchtet). Das Logo wurde Mitte der 1990er Jahre entworfen und wird von der Stadt Immenstadt verwendet.


Städtepartnerschaften


Immenstadt im Allgäu unterhält folgende Städtepartnerschaften:[26]


Wahlkreis Immenstadt


Von 1868 bis 1918 trug der Listenletzte der 48 bayerischen Wahlkreise (WK284) den Namen Immenstadt. Er umschloss die Bezirksämter Lindau, Kempten und Sonthofen und die ehemaligen Reichsstädte Lindau und Kempten.


Bedeutende politische Veranstaltungen



Kultur und Sehenswürdigkeiten



Museen



Bauwerke



Gelistete Baudenkmäler


Burgruinen


Sakralbauten


Katholische Kirchen

Anmerkung: Die folgende Aufstellung berücksichtigt die Kirchengebäude der Pfarreiengemeinschaft Immenstadt. Für das gesamte Stadtgebiet sind noch die relevanten Gotteshäuser der Pfarreiengemeinschaft Stein-Missen hinzuzunehmen.[29]

Stadtpfarrkirche St. Nikolaus
Stadtpfarrkirche St. Nikolaus

Weitere Sakralbauten


Historische Stadthäuser

Rathaus
Rathaus
Das Stadtschloss
Das Stadtschloss
Das Hörmannhaus am Klosterplatz
Das Hörmannhaus am Klosterplatz

Skulpturen und Brunnenanlagen

Die Mariensäule auf dem Marienplatz
Die Mariensäule auf dem Marienplatz
Biertrinker auf der Ruhebank, Bräuhausplatz
Biertrinker auf der Ruhebank, Bräuhausplatz

Kalvarienberg

Kreuzigungsszene
Kreuzigungsszene

Direkt von der Altstadt führt eine steile Treppe an einem Südhang zur Kalvarienkapelle, vorbei an vierzehn Bildstöcken. In der Kapelle befindet sich eine überlebensgroße Darstellung der Golgotha-Szene. Die Gestalten, geschaffen von Michel Beisch,[33] sind in der dargestellten Szene wild bewegt in barockhafter Manier.


Öffentliche Grünanlagen



Sportstätten



Stadion, Hallen


Tennis


Wintersport


Wassersport


Andere Anlagen


Regelmäßige Veranstaltungen



Kultur

Viehscheidplatz in Immenstadt im Allgäu
Viehscheidplatz in Immenstadt im Allgäu

Sport


Weitere Veranstaltungen


Wirtschaft und Infrastruktur



Beschäftigten- und Betriebestruktur



Nach Betriebsgrößen sortiert

Quelle: Bundesagentur für Arbeit; Stand: 10. März 2019 (vorläufig bis 2021)

Verteilung der Arbeitsplätze in der Stadt Immenstadt
Verteilung der Arbeitsplätze in der Stadt Immenstadt

SV-Beschäftigte = Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne Beamte, Geringverdiener und Freiberufler)

Mit Sitz in Immenstadt sind 1.707 (+171) aktive Betriebe und Privathaushalte mit Betriebsnummer gemeldet.

GruppeBetriebeSV-BeschäftigteAnteil
alle Betriebe mit SV-Beschäftigten46811.333100 %
zwischen 1 und 5 SV-Beschäftigte2826396 %
zwischen 5 und 49 SV-Beschäftigte1642.47822 %
zwischen 50 und 99 SV-Beschäftigte138808 %
zwischen 100 und 499 SV-Beschäftigte61.0679 %
500 und mehr SV-Beschäftigte36.27655 %

Geringfügige Beschäftigung

2018 gab es in Immenstadt 2.239 geringfügige Beschäftigungen in 526 Betriebsstätten. Das sind 16 % von allen 13.572 gemeldeten Beschäftigungen (ohne Beamte). In 204 Betrieben gab es ausschließlich geringfügig Beschäftigte und in 58 Betrieben gab es beides, aber mehr Geringverdiener als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.


Betriebe und Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen sortiert

Folgende Tabelle gibt Betriebe und deren Beschäftigungsanteile, nach Wirtschaftszweigen sortiert, wieder. Die letzte Spalte zeigt die Differenz 2018 zu 2015 bei allen Beschäftigten. Der Zuwachs in der Gruppe K, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, ist auf eine Konsolidierung der Betriebsdaten in diesem Bereich zurückzuführen. Der Zuwachs der Gruppe M, Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen ist durch die Verlagerung eines Betriebssitzes nach Immenstadt entstanden, dessen Arbeitsplätze aber im Raum Kempten und Oberallgäu verteilt sind.

HauptwirtschaftszweigBetriebeBetriebe mit Besch.SV-BeschäftigteGering-verdienerAnteil an allen BeschäftigtenΔ 2015
alle Abteilungen1.70767211.3332.239100,0 %+3.252
ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei742246340,7 %+11
CVerarbeitendes Gewerbe73364.73021543,6 %+419
DEnergieversorgung332500,2 %+8
EWasserversorgung, Abfallwirtschaft423060,3 %+4
FBaugewerbe8444224792,7 %+32
GHandel29412297335411,7 %+115
HVerkehr und Lagerei36112382093,9 %+153
IGastgewerbe158712402984,7 %+130
JInformation und Kommunikation31131701923,0 %+54
KFinanz- und Versicherungsdienstleistungen274931361382,4 %+114
LGrundstücks- und Wohnungswesen173360,1 %−173
MFreiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen123442.31910821,4 %+2.211
NSonstige wirtschaftliche Dienstleistungen81352451183,2 %+58
OÖffentliche Verwaltung, Sozialversicherung1310195402,0 %+24
PErziehung und Unterricht3416279392,0 %−74
QGesundheit und Sozialwesen121721.30724913,7 %+67
RKunst, Unterhaltung und Erholung391870681,2 %+22
SSonstige Dienstleistungen684393821,5 %−5
TPrivate Haushalte mit Hauspersonal273141440,1 %−4

Wirtschaft in Zahlen

→ Zahlen, falls nicht anders beschrieben, für 2010[35]

Landwirtschaft
Anzahl Betriebe107
Betriebe mit mehr als 50 Hektar17
Viehbestand4.918 Rinder, 270 Schafe, 155 Hühner, 104 Pferde
Verarbeitendes Gewerbe
Anzahl Betriebe mit im Allgemeinen 20 oder mehr Beschäftigten10
Bruttoentgelte154 Mio. EUR
Bauhauptgewerbe
Anzahl Betriebe 20118
Beschäftigte Ende Juni 201150
Gesamtumsatz3 Mio. EUR
Fremdenverkehr
Geöffnete Beherbergungsbetriebe im Juni 2011 mit neun oder mehr Gästebetten58
Gästeankünfte86.181
Gästeübernachtungen267.541

Gewerbe- und Industriegebiete


Medien



Öffentliche Einrichtungen



Behörden


Einrichtungen Kunst und Kultur

Jugendzentrum Rainbow
Jugendzentrum Rainbow

Für Künstler der bildenden Kunst stellt die Stadt Immenstadt mehrere Räumlichkeiten für Werkschauen und Einzel-/ Gruppenausstellungen zur Verfügung:

Theater, Kabarett und Konzerte finden im Hofgarten, dem Stadtschloss, in der Hofmühle, dem Rainbow und im Sommer auch im Klostergarten statt.


Gesellschaften mit städtischer Beteiligung


Stiftungen


Förderprojekte durch die Europäische Union


Vereinsleben


Bildung


Ein Schulmeister wurde in Immenstadt bereits in einer Urkunde von 1568 erwähnt. Als Schulstadt bietet die Gemeinde die nachfolgenden Schul- und Bildungseinrichtungen:


Friedhöfe


Königsegg-Epitaph an der Friedhofskapelle im Hauptfriedhof
Königsegg-Epitaph an der Friedhofskapelle im Hauptfriedhof

Städtisch


Kirchlich


Verkehr



Fußwege


Verkehrsberuhigter Bereich und Fußgängerzonen

Im Stadtzentrum ist ein sieben Hektar großer verkehrsberuhigter Bereich mit zwei Fußgängerzonen vom Marien- zum Klosterplatz und um den Bräuhausplatz angelegt.


Fernwanderwege


Radwege

Immenstadt ist ein Etappenziel der Strecken des Bodensee-Königssee-Radweges und des Iller-Radweges. Zwischen Konstanzer Ach und Hochrainebach in der Straße Im Stillen liegt der Verkehrsübungsplatz.


Straßenverkehr


Bundes- und Staatsstraßen

Übersicht der Straßen in Immenstadt
Übersicht der Straßen in Immenstadt

Immenstadt wird durch folgende überregionale und regionale Straßen erreicht:


Busverkehr

ZOB in Immenstadt
ZOB in Immenstadt
Übersichtsschema Takt-Busverkehr Immenstadt i. Allgäu mit Fussgänger-Informationen
Übersichtsschema Takt-Busverkehr Immenstadt i. Allgäu mit Fussgänger-Informationen

Schienenverkehr

Bahnhof und Hotel Bayerischer Hof, 1904
Bahnhof und Hotel Bayerischer Hof, 1904

Der örtliche Bahnhof[42] ist Verkehrsknoten für das südliche Oberallgäu. Hier zweigt die Bahnstrecke nach Oberstdorf von der Bahnstrecke Buchloe–Lindau ab. Im Regionalverkehr bestehen Direktverbindungen nach Lindau, Oberstdorf, Ulm, Augsburg, München und Nürnberg. Im Fernverkehr wird Immenstadt täglich von den IC-Zugpaaren 2012/2013 ‚Allgäu‘ Dortmund–Oberstdorf und 2084/2085 ‚Nebelhorn‘ Hamburg–Oberstdorf bedient (Stand 2021). Die Zuggattung des Dortmunder IC wechselt in Ulm: Ab hier ist er tariflich ein Regional-Express, während es sich im Gesamtverlauf der Rückfahrt um einen Intercity handelt.

Aus Richtung Kempten kommende Züge mit Ziel Oberstdorf müssen in Immenstadt die Fahrtrichtung wechseln.

Bahnhöfe und Haltepunkte

Die Bahnhöfe bzw. Haltepunkte Seifen (Schwab), Bühl am Alpsee und Ratholz wurden bis 1983 geschlossen. 1973 hielten an Werktagen noch 24 bis 26 Züge in diesen Gemeindeteilen Immenstadts. Am nördlichen Stadtrand beim Werdensteiner Moos war im 19. Jahrhundert ein Abzweiggleis zu einem Torfmagazin mit Verladestation eingezeichnet. Im Bahnhof Immenstadt wurden die Gleisanlagen in den letzten fünfzig Jahren von zwölf auf fünf parallele Gleise reduziert. Von einst 22 Prellböcken ist nur einer geblieben. 1985 zählte das Immenstädter Personal der Deutschen Bundesbahn noch 20 Beschäftigte, darunter vier Schranken- und zwei Weichenwärter. Heute ist die Deutsche Bahn hier kein nennenswerter Arbeitgeber mehr.

Gleisplan Bahnhof Immenstadt
Nicht verwirklichte Eisenbahn-Projekte

Um 1853 sollte eine alpenquerende Eisenbahn durch Immenstadt – die Schrofenpass-Bahn – als Alternative zu der damals geplanten Bahnstrecke über den Lukmanierpass entstehen. „Es sollte nemlich von Immenstadt über Oberstdorf in’s Lechthal an den Arlberg und dann in die Finstermünz und in’s Vintschgau eine Bahn gebaut werden. Damit wär’ der passendste und leichteste Übergangspunkt in der ganzen Alpenkette gegeben …“ Beide Varianten wurden zugunsten der Gotthardbahn aufgegeben.[43][44]

Im Jahre 1865 wurde beschlossen, Aktien für eine Pferdebahn zwischen Immenstadt und Sonthofen auszugeben. Auch dieses Projekt wurde nicht verwirklicht. Stattdessen wurde die Dampf-Eisenbahn 1873 auf dieser Strecke eröffnet.[45]

In dem 2004 entstandenen Projekt Bodensee-S-Bahn bildet der Bahnhof Immenstadt den nordöstlichen Endpunkt der S-Bahn-Linie B10: St. Gallen–Immenstadt.

Immenstadt als Namensgeber für zwei Lokomotiven, einen Zug und eine Modelleisenbahn-Anlage

1851 war das Baujahr der „Immenstadt“, einer Lok der Gattung B II vom Hersteller J.A.Maffei (München), ausgemustert 1881. „Die ‚Immenstadt‘ fährt sämmtliche Züge einer Zweigbahn, welche als gemischte Personen- und Güterzüge bezeichnet werden.“[46] Im Jahre 1882 entstand eine weitere Lok, diesmal der Gattung D VI, ebenfalls von Maffei und dem Namen „Immenstadt“ mit der Fabriknummer 1298. Die Nebenbahntenderlokomotive wurde von der Deutschen Reichsbahn DRG am 10. Juni 1938 mit der Betriebsnummer 98.7512 ausgemustert. Der Neigetechnik-Nahverkehrstriebwagen 612 074-5 der Deutschen Bahn trägt Wappen und Namen der Stadt Immenstadt. Auch der Anlagenbausatz 61900 der Firma Noch trägt den Namen „Immenstadt“.

Zugunglücke im Stadtgebiet

In Immenstadt sind drei Zugunglücke bekannt. Am 16. Juli 1854 entgleiste am Alpsee ein Personenzug. Ein Heizer starb, der Lokführer und ein weiterer Heizer wurden lebensgefährlich verletzt, Passagiere kamen nicht zu Schaden.[47] Am 1. Juli 1975 war eine Hilfs-Lok wiederum am Alpsee mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs und auf den stehen gebliebenen Zug geprallt, dem sie eigentlich Hilfe leisten sollte. Es gab 28 Verletzte. Am 18. Februar 1999 sprangen Wagen des Intercity Oberstdorf-Dortmund in der Nähe des Krankenhauses aus dem Gleis. Ein entgegenkommender Zug konnte nicht rechtzeitig bremsen. Zwei Frauen starben, 34 weitere Menschen wurden verletzt.[48]


Bergbahnen


Luftverkehr

Klinik-Heliport
Klinik-Heliport

Als Beginn der Luftfahrt in Immenstadt ist der 25. Februar 1784 zu benennen. Eine mit „brennbarer, verdünnter Luft“ gefüllte Luftkugel mit zwölf Fuß Durchmesser und Königsegg'schem Wappen geschmückt hob am Marktplatz ab und flog bis über die Iller.[51]


Verkehr zu Wasser


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Immenstadt im Allgäu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Immenstadt – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Immenstadt in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
  3. Gemeinde Immenstadt i.Allgäu, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  4. Moriz Wagner: Über das Vorkommen von Pfahlbauten in Bayern. F. Straub, München 1867, S. 17.
  5. : Deutsch-Lateinisches vergleichendes Wörterbuch. Hahn'sche Verlags-Buchhandlung, Leipzig 1835, S. 138.
  6. Denkwuerdigkeiten des Ober-Donau-Kreises. Karl Rösel’sche Buchdruckerey, Augsburg 1830, S. 37, 60.
  7. Alfred Schröder: Das Schicksal der ältesten Archivbestände der Augsburger Kirche, in: Archiv für die Geschichte des Hochstifts Augsburg, Bd. 6. Augsburg 1929.
  8. Monumenta Boica. München 1815, S. 137.
  9. Handbibliothek des bayerischen Staatsbürgers: Oder Sammlung …, Band 6. Karl Kollman’sche Buchhandlung, Augsburg 1862, S. 275–286.
  10. Wolfgang Benz: Süddeutschland in der Weimarer Republik: Ein Beitr. z. dt. Innenpolitik 1918 … Duncker & Humblot, Berlin 1970, S. 146.
  11. Bericht der Augsburger Allgemeinen
  12. Kriegsende in Schwaben und Oberbayern
  13. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 571.
  14. Daten und Infos über Immenstadt
  15. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistik kommunal 2011 Immenstadt (PDF; 1272 kB)
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistik kommunal 2011 Sonthofen (PDF; 1272 kB)
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistik kommunal 2011 Oberstdorf (PDF; 1272 kB)
  18. Zensus 2011
  19. Stadtrat Immenstadt
  20. Stadt Immenstadt i.Allgäu: Wahl des Stadtrats 2020, Gesamtergebnis
  21. Ämter & Personen. Gemeinde Immenstadt im Allgäu, abgerufen am 24. August 2020.
  22. Friedrich Kramer: Topographisch-Historisches Handbuch für den Regierungs-Bezirk von Schwaben und Neuburg, Selbstverlag des Verfassers, Augsburg 1841, S. 107.
  23. Eintrag zum Wappen von Immenstadt im Allgäu in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
    Klemens Stadler: Deutsche Wappen – Bundesrepublik Deutschland, Band 4: Die Gemeindewappen des Freistaates Bayern, I. Teil A–L, Bremen 1965, S. 79.
  24. Bericht im Allgäuer Anzeigeblatt vom 8. Januar 2010: 'Ein Siegel aus dem Jahr der Stadterhebung'
  25. Eintrag zum Wappen von Immenstadt im Allgäu in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.
  26. Datenbank der Städtepartnerschaften
  27. Mitteilung für die Presse in der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
  28. Das AlpSeeHaus
  29. siehe Dekanat Sonthofen In: Web Bistum Augsburg
  30. laut steinerner Informationstafel auf der Hausfrontseite
  31. Schneeflucht - Fratzungs und Wildheurecht Im: austria-forum.org
  32. Der Bildhauer Heinrich Faltermeier
  33. https://web.archive.org/web/20161118223919/http://kultur-oa.de/lemaire/kunstgeschichten/2005/07-Beisch_Michel-Erzengel_voller_Temperament-AZ_130805.jpg
  34. Skisprungschanzen-Archiv
  35. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Statistik kommunal 2011 (PDF; 1272 kB)
  36. Die alpseeGalerie in Bühl am Alpsee
  37. Kunstausstellungen im GZI in Immenstadt
  38. Renaturierung des Skigebiets Gschwender Horn – eine Bilanz von Thomas Dietmann, Ernst Polzer und Lutz Spandau, abgerufen am 5. Februar 2020
  39. Projekt Zeitreise im Bergbauernmuseum
  40. Bau und Betrieb eines Biomasse-Heizwerkes, auf cipra.org, abgerufen am 5. Februar 2020
  41. Vier Millionen fließen in den Alpsee 2000, auf all-in.de, abgerufen am 5. Februar 2020
  42. Immenstadt auf bahnhof.de
  43. Der Volksbote für den Bürger und Landmann. 1853, S. 579.
  44. Neue Münchener Zeitung – Jahresband. 1856, S. 50.
  45. Volks- und Schützenzeitung: Politisches Volksblatt. 1865, S. 117.
  46. Der Civilingenieur: Zeitschrift für das Ingenieurwesen, Band 13. Arthur Felix, Leipzig 1867, S. 292 ff.
  47. Würzburger Anzeiger. 1855.
  48. Zwei Tote bei Zugunglück. Der Tagesspiegel, 18. Februar 1999, abgerufen am 3. Februar 2016.
  49. https://www.bodensee.eu/de/was-erleben/uebersichtskarte/mittag-schwebebahn-immenstadt_poi540
  50. https://www.allgaeu.de/a-alpsee-bergwelt
  51. Deutsche Luftfahrt, Band 9. Verlag für Deutsches Flugwesen, Berlin 1905, S. 306.
  52. Unfall der Fouga Magister AA+263&lang=de Eintrag in der Aviation Safety Net Wikibase (englisch), abgerufen am 3. Juli 2020.

На других языках


- [de] Immenstadt im Allgäu

[en] Immenstadt

Immenstadt im Allgäu (German: [ˈɪmənˌʃtat] (listen)) is a town in Oberallgäu, the southernmost district of Bavaria, Germany, in the German Alps. First mentioned in a 1275 administrative tract, it was granted town privileges in 1360, which makes it one of the oldest towns in the area. It was the seat of the counts of Königsegg-Rothenfels until 1804.

[ru] Имменштадт-им-Алльгой

Имменштадт-им-Алльгой (нем. Immenstadt im Allgäu) — город и городская община в Германии, в земле Бавария.



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