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Schwaben, inoffiziell auch verdeutlichend Bayerisch-Schwaben genannt, ist ein Gebiet im Freistaat Bayern, das – wie in Bayern üblich – sowohl als staatlicher Regierungsbezirk als auch als kommunaler Bezirk verwaltet wird. Verwaltungssitz des Regierungsbezirks sowie des Bezirks ist Augsburg.

Schwaben

Wappen

Flagge
Staat: Deutschland
Bundesland: Bayern
Verwaltungssitz: Augsburg
Größte Städte: 1. Augsburg
2. Kempten (Allgäu)
3. Neu-Ulm
4. Kaufbeuren
Fläche: 9.992,03 km²
Einwohner: 1.917.979 (31. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 192 Einwohner je km²
Bezirkstagspräsident: Martin Sailer (CSU)
Regierungspräsident: Erwin Lohner
Webpräsenz:

Lage in Bayern und Deutschland

Name – Herkunft und Sinngebung


Das bayerische Gebiet Schwaben umfasst nur etwas mehr als ein Drittel desjenigen Raumes, der heute als Schwaben wahrgenommen wird. Dieses Gesamt-Schwaben ist territorial nicht mehr fassbar, sondern hat seinen Ursprung in den früheren politischen Gebilden, nämlich dem frühneuzeitlichen Schwäbischen Kreis und dem mittelalterlichen Herzogtum Schwaben. Schwaben in Bayern wird leicht mit diesem gesamtschwäbischen Raum verwechselt. Analog dazu wird auch das, was heute als die andere Hälfte Schwabens wahrgenommen wird, nämlich Württemberg, oft fälschlicherweise mit dem Raum Schwaben insgesamt gleichgesetzt.[2] Abseits des amtlichen Sprachgebrauchs wird deshalb verdeutlichend auch von Bayerisch-Schwaben oder vom bayerischen Schwaben gesprochen.[2]

Der Regierungsbezirk Schwaben in Bayern ist derzeit das einzige politische Territorium, das den Namen Schwaben verwendet. Obgleich es im bayerischen Schwaben auch kleinere Gebiete gibt, die zum bairischen Mundartgebiet gehören (siehe Abschnitt Sprachliche Abgrenzung), wirbt die Tourismusbranche mit dem Motto „Wo Bayern schwäbisch schwätzt“.[3]


Gliederung


Schwaben umfasst vier kreisfreie Städte und zehn Landkreise:


Kreisfreie Städte



Landkreise


Frühere Landkreisnamen:


Gliederung vor der Kreisreform


Alte Landkreisgrenzen
Alte Landkreisgrenzen

Vor der Landkreisreform am 1. Juli 1972 hatte Schwaben zehn kreisfreie Städte und 20 Landkreise:


Kreisfreie Städte vor der Kreisreform



Landkreise vor der Kreisreform



Geschichte


Sitz der Regierung von Schwaben in der ehemaligen Fürstbischöflichen Residenz in Augsburg
Sitz der Regierung von Schwaben in der ehemaligen Fürstbischöflichen Residenz in Augsburg
Westportal der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz in Augsburg
Westportal der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz in Augsburg

Im Jahre 1803 wurde die Baierische Provinz Schwaben unter einer Landesdirektion in Ulm aus schwäbischen Gebieten, die durch den Reichsdeputationshauptschluss an Bayern fielen, gebildet. Teile wurden allerdings erst zwei Jahre später mit dem Frieden von Pressburg bayerisch, als zeitweise ganz Vorarlberg an Bayern fiel. Andere Teile wie Höchstädt an der Donau gehörten bereits seit dem Mittelalter zu Bayern als Ludwig der Strenge seinen Neffen Konradin von Schwaben beerbte, beziehungsweise später zu Pfalz-Neuburg. 1809 musste Bayern westliche Teile Schwabens, darunter Ravensburg und Ulm, an Württemberg abgeben, die damals festgelegte Grenze wurde seitdem nicht mehr verändert. 1814 fiel Vorarlberg bis auf die Westallgäuer Teile der Herrschaften Bregenz und Hohenegg, die bayerisch blieben, an Österreich zurück. Ein Grenzvertrag vom 30. Januar 1844 klärte strittige Abschnitte der Grenze zwischen dem Königreich Bayern und dem zu Österreich gehörenden Gubernium Tirol und Vorarlberg. So gehört beispielsweise Spielmannsau erst seither zu bayerisch Schwaben.

Im neuen Königreich Bayern wurden die bayerischen Teile Schwabens 1808 in drei Kreise untergliedert (Oberdonaukreis, Lechkreis, Illerkreis), die 1817 zum Oberdonaukreis mit Verwaltungssitz Augsburg vereinigt wurden. Im Jahre 1837 wurde dieser in Anlehnung an das Herzogtum Schwaben, dessen ehemaligen Ostteil er bildet, in Kreis Schwaben und Neuburg umbenannt, wobei das Landgericht Neuburg an der Donau neu zum Kreis kam, die Landgerichte Aichach, Friedberg und Rain aber wieder zurück an Oberbayern fielen. Rain kam 1879 wieder an den Kreis. Im Jahre 1900 wurde im Zuge einer Neugliederung der Bezirke das Bezirksamt Schwabmünchen durch Aufteilung des Bezirksamts Augsburg errichtet. Im Jahre 1929 wurde das Bezirksamt Zusmarshausen aufgelöst. Die Gemeinden dieses Bezirksamtes wurden anschließend den Bezirksämtern Augsburg und Wertingen zugeordnet. In der Weimarer Republik war, beginnend mit der Revolution 1918, die Region Schauplatz intensiver Arbeitskämpfe und Streiks – eine Statistik des Historikers Claus-Peter Clasen zählt insgesamt 131 Streiks und Aussperrungen vor allem in der Textil- und Metallindustrie, aber auch im Baugewerbe.[4] Die Lohnstreiks waren eine Fortsetzung der mit Weltkrieg und Revolution zunehmenden Aktivität der Arbeiterbewegung, die nach Verbesserung der Lebensbedingungen für die arbeitende Bevölkerung strebte. Diese Bewegung fand jedoch 1933 ihr Ende – Sozialdemokratie und Gewerkschaften wurden auch in Bayerisch-Schwaben verboten, Streiks waren illegal. 1938 wurde der Name Schwaben und Neuburg zu Schwaben gekürzt. Im Jahre 1939 wurden die Bezirksämter „reichseinheitlich“ in Landkreise umbenannt. Im Jahr 1940 verlor die Stadt Donauwörth den Status einer kreisunmittelbaren Stadt. Im Jahre 1944 trat der Landkreis Friedberg vom Regierungsbezirk Oberbayern zum Regierungsbezirk Schwaben über. Der Landkreis Lindau wurde 1945 als Teil der französischen Besatzungszone aus dem Gebiet aus-, 1955 jedoch durch einen Volksentscheid wieder eingegliedert. Während der Zeit trug es das historische deutsche Kfz-Kennzeichen FBY für „Französisch-Bayern“. Im Jahre 1972 fielen die Stadt und der Hauptteil des Landkreises Neuburg a.d. Donau sowie die Fuchstalgemeinden des bisherigen Landkreises Kaufbeuren an Oberbayern und der Hauptteil des bisherigen Landkreises Aichach an Schwaben.


Geografie


Topographische Karte des Regierungsbezirks Schwaben
Topographische Karte des Regierungsbezirks Schwaben

Die Landschaft Bayerisch-Schwaben liegt im Südwesten Bayerns und reicht vom Ries im Norden bis zum bayerischen Allgäu im Süden. Im Westen wird Bayerisch-Schwaben weitgehend von der Iller begrenzt, im Süden teilweise durch den Bodensee und im Osten durch den Lech bzw. durch den Lechrain. Es grenzt im Norden an Mittelfranken, im Osten an Oberbayern, im Süden an Tirol und Vorarlberg in Österreich, im Bodensee an den Kanton St. Gallen in der Schweiz und im Westen an Baden-Württemberg. Der geographische Mittelpunkt liegt bei der Ortschaft Eppishausen.[5] Der höchste Gipfel ist die Hochfrottspitze in den Allgäuer Alpen.


Naturräumliche Einheiten



Landschaften



Flüsse



Seen



Wirtschaft


Die Wirtschaft in Schwaben ist geprägt vom produzierenden Gewerbe, hier vor allem vom Maschinenbau, sowie vom Tourismus. Schwaben hat sich in den vergangenen Jahren im Verbund mit Nachbarregionen zu einem der innovationsstärksten Räume Europas entwickelt[6].


Wirtschaftskraft


Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Bayerisch-Schwaben lag 2018 bei gut 75 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von vier Prozent im Vergleich zu 2017. Bayernweit lag die Zuwachsrate nur bei 2,5 Prozent. 2018 lag das BIP pro Einwohner bei 39.800 Euro.

„Gemessen am Bruttoinlandsprodukt sind diese kreisfreien Städte und Landkreise die wirtschaftsstärksten Räume in Schwaben“:

Region BIP je Einwohner in Euro
1 Memmingen 62.187
2 Kempten 53.324
3 Donau-Ries 49.613
4 Augsburg (Stadt) 49.447
5 Günzburg 45.057

Quelle: Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder, © Bayerisches Landesamt für Statistik, Fürth 2020 | Stand: 7. Oktober 2020


Branchen


Das produzierende Gewerbe ist die wichtigste Säule, auf der die Wirtschaftskraft Bayerisch-Schwabens beruht.

Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftszweigen 2018:[7]
32 %Produzierendes Gewerbe
23 %Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleistungen, Grundstücks- und Wohnungswirtschaft
19 %Öffentliche und private Dienstleister
18 %Handel, Verkauf und Lager, Gastgewerbe, Informatik und Kommunikation
07 %Baugewerbe
01 %Land- und Forstwirtschaft, Fischerei

Der Anteil am Umsatz, der im produzierenden Gewerbe mit dem Auslandsgeschäft erzielt wird, liegt bei rund 45 Prozent.

Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig für Bayerisch-Schwaben ist der Tourismus, insbesondere für das Allgäu. 2019 hat der schwäbische Tourismus neue Allzeit-Höchstwerte erreicht. Sechs Millionen Gästeankünfte wurden verzeichnet. Das ist ein Plus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den vergangenen zehn Jahren ist diese Zahl sogar um mehr als 62 Prozent gestiegen.


Beschäftigtenzahlen


Mehr als 758.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gab es im Jahr 2019 in Bayerisch-Schwaben. Diese Zahl steigt seit Jahren an – 2019 mit schwabenweit zwei Prozent überdurchschnittlich stark (zum Vergleich: Beschäftigungszunahme in Bayern 1,9 Prozent.[8]

Die Arbeitslosenquote betrug 2019 im Jahresdurchschnitt 2,6 Prozent und damit unter dem bayernweiten Schnitt von 2,8 Prozent sowie deutlich unter dem bundesweiten Wert von 5 Prozent.[9]

38 Prozent der schwäbischen Beschäftigten arbeiten im produzierenden Gewerbe, 39 Prozent im Dienstleistungssektor, 22 Prozent im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Die meisten schwäbischen Beschäftigten arbeiten im Einzelhandel (57.300 Beschäftigte). Eine weltweit anerkannte Spitzenposition nimmt Schwaben im Bereich der Luft- und Raumfahrt ein. Hier arbeiten mehr als 15.000 Menschen. Das entspricht einem Lokalisierungsgrad von 3,9. Das heißt: In Schwaben arbeiten gemessen an der Beschäftigtenzahl fast viermal so viele Menschen in dieser Branche als im Bundesdurchschnitt.[10]

Fast 23.000 junge Menschen absolvierten 2019 eine Berufsausbildung in rund 5000 bayerisch-schwäbischen IHK-Mitgliedsunternehmen[11].


Tourismus



Wirtschaftliche Bedeutung


Der Tourismus im Regierungsbezirk Schwaben gilt, wie der Tourismus in Bayern insgesamt, als eine Leitökonomie. Mit über 17 Millionen gewerblichen Übernachtungen bei ca. 6 Millionen Ankünften im Jahr 2019 sowie einem umfangreichen Tagesausflugsverkehr, ist der Tourismus in der Region laut einer Studie für 5,68 Mrd. Euro Gesamtumsatz verantwortlich.[12]

Im Jahr 2019 verzeichnete Bayerisch-Schwaben fast 2 Millionen gewerbliche Ankünfte bei 3,5 Millionen Übernachtungen; also etwa 32,5 % der Ankünfte und 20 % der Übernachtungen im Regierungsbezirk Schwaben. Das Allgäu verzeichnet mit 4 Millionen Ankünften (67,5 %) und 13,6 Millionen Übernachtungen (80 %) innerhalb des Tourismusverbandes den deutlich höheren Anteil im Vergleich zu Bayerisch-Schwaben.[12]


Vermarktung durch Bayerisch-Schwaben und Allgäu GmbH


Der Regierungsbezirk Schwaben wird touristisch vom Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben e. V. (gegründet 1950) repräsentiert und vermarktet. Dieser stellt dabei einen der vier bayerischen Tourismusverbände dar. Das Verbandsgebiet teilt sich in zwei eigenständige Destinationen: das Allgäu im Süden und Bayerisch-Schwaben im Norden. Die Vermarktung der beiden Einzelregionen erfolgt für Bayerisch-Schwaben über die Geschäftsstelle des Tourismusverbandes Allgäu/Bayerisch-Schwaben e. V. in Augsburg.[13] Für das Allgäu ist die Allgäu GmbH in Kempten verantwortlich.[14]

Die Tourismusdestination Bayerisch-Schwaben besteht aus den Landkreisen Aichach-Friedberg, Augsburg, Dillingen, Donau-Ries, Günzburg, Neu-Ulm und der kreisfreien Stadt Augsburg.[2] Die Tourismusdestination Allgäu vermarktet sich als Gemeinschaft der vier Allgäuer Landkreise Lindau, Oberallgäu, Ostallgäu und Unterallgäu, den kreisfreien Städten Kaufbeuren, Kempten, Memmingen. Zusätzlich wird das baden-württembergische Allgäu rund um Isny sowie die österreichischen Regionen Kleinwalsertal und Tannheimer Tal mit vermarktet.


Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten


Der Tourismus im Allgäu zieht Jahr für Jahr Millionen von Gästen an. Somit zählt das Allgäu ganzjährig zu den beliebtesten deutschen Reisedestinationen.

Als bekannteste Reiseziele beheimatet Bayerisch-Schwaben die Romantische Straße, den Donauradweg, das Legoland Deutschland in Günzburg, die Fuggerstadt Augsburg sowie den Geopark Ries.[15] Eine klassische Wintersaison wie im Allgäu gibt es hier, abgesehen von den Weihnachtsmärkten, nicht.

Zu den wichtigsten Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Bayerisch-Schwaben zählen folgende Punkte:


Verkehr


Durch Schwaben verliefen bereits in der vorindustriellen Zeit bedeutende Fernhandelswege. Dazu zählten beispielsweise die bekannte Via Claudia zur Zeit der Römer oder mittelalterliche Handelsrouten über die Alpen nach Venedig. Diese und andere Straßen trugen wesentlich dazu bei, dass der Handel in Schwaben florierte und sich die Städte entwickeln konnten.

Mit Beginn der industriellen Revolution entstand dann bis zur Jahrhundertwende in Schwaben ein dichtes Eisenbahnnetz. Durch den anschließenden Neubau von modernen Fernstraßen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erhielt der Regierungsbezirk zudem ein leistungsfähiges überörtliches Straßennetz.

Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war geprägt durch einen stetigen Wachstum der Verkehrs- und Transportleistungen. Gleichzeitig fand eine Verlagerung von der Schiene auf die Straße statt und auch der Flugverkehr gewann in Schwaben an Bedeutung. In der Folge kam es zum Ausbau der bestehenden Fernstraßen und der beiden Flugplätze in Augsburg und Memmingen sowie zur Stilllegung von Bahnstrecken, insbesondere im ländlichen Raum. Am 1. Januar 1979 umfasste das Streckennetz der Deutschen Bundesbahn in Schwaben rund 680 Kilometer Hauptbahn und 395 Kilometer Nebenbahn.[17]

Straßen

Autobahnen:

  • A 7
  • A 8
  • A 96
  • A 980

Bundesstraßen:

  • B 2
  • B 10
  • B 12
  • B 16
  • B 17
  • B 18
  • B 19
  • B 25
  • B 28
  • B 31
  • B 32
  • B 300
  • B 308
  • B 310
  • B 466
  • B 472

Wichtige Bahnstrecken

  • Augsburg–Aichach–Ingolstadt
  • Augsburg–Buchloe
  • Buchloe–Memmingen
  • Augsburg–Geltendorf–Weilheim
  • Donauwörth–Treuchtlingen
  • Augsburg–Nördlingen
  • Günzburg–Krumbach–Mindelheim
  • Kempten–Reutte–Garmisch-Partenkirchen
  • München–Augsburg
  • Augsburg–Ulm
  • Buchloe–Kempten–Lindau
  • Türkheim–Bad Wörishofen
  • Ulm–Günzburg–Donauwörth–Ingolstadt
  • Ulm–Memmingen–Kempten
  • Immenstadt–Oberstdorf

Radwege

  • Donauradweg
  • Bodensee-Königssee-Radweg 410 km
  • Radweg nahe der Romantischen Straße 420 km
  • 7-Schwaben-Tour 220 km (führt rund um den Naturpark Augsburg-Westliche Wälder)
  • Iller-Radweg 150 km
  • Radweg Schwäbische Alb–Altmühltal 90 km
  • Günztalradweg 88 km
  • Kammeltal-Radweg
  • Mindeltal-Radweg
  • Dampflokrunde 78 km
  • Via Danubia
  • Kneipp-Radweg 56 km
  • Zusam-Radwanderweg 50 km
  • „Moor und Wasser“ (DLG, GZ)
  • „Brenztour“
  • Westallgäuer Käsestraße 40 km
  • Forggenseerundweg 32 km
  • Lueg ins Land (TürkheimWertingen)
  • Via Julia
  • Schwäbische Kartoffeltour

Wanderwege

  • Lech-Höhenweg: Augsburg–Landsberg–Schongau–Füssen
  • Schwäbisch-Allgäuer Wanderweg: Augsburg–Sonthofen
  • Bayerisch-Schwäbischer Jakobusweg

Religionen


Die Bewohner Schwabens sind (wie die Altbayern) überwiegend katholisch, wenngleich eine wichtige protestantische Minderheit besteht, die sich vor allem im Nördlinger Ries und auf den ehemals reichsstädtischen Territorien Ulms und Memmingens befindet. Außer in den ehemaligen Reichsstädten Augsburg, Lindau, Memmingen, Nördlingen, Kaufbeuren und Kempten hielt sich die lutherische Konfession nur noch in wenigen einst reichsritterschaftlichen Orten (Bächingen an der Brenz, Burtenbach, Haunsheim). Die katholischen Christen werden hauptsächlich durch das Bistum Augsburg vertreten, im Landkreis Donau-Ries teilweise auch durch das Bistum Eichstätt. Die Bewohner des Allgäus sind fast ausschließlich katholisch.

In Augsburg gibt es auch eine jüdische Gemeinde. In den größeren Städten wie Augsburg, Kempten, Memmingen, Neu-Ulm oder Kaufbeuren gibt es auch muslimische Gemeinden. Außerdem leben hier auch Angehörige verschiedener orthodoxer christlicher Kirchen.

Gemäß Zensus 2011 waren 60,8 % der Bevölkerung katholische, 16,5 % evangelische, 1,5 % orthodoxe und 0,5 % evangelisch-freikirchliche Christen, 0,1 % waren jüdischen Glaubens, 3,1 % gehörten sonstigen und 17,5 % keiner öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaft an.[18]


Schutzgebiete


In Bayerisch Schwaben gibt es 59 Naturschutzgebiete, 115 Landschaftsschutzgebiete, 120 FFH-Gebiete, zwölf EU-Vogelschutzgebiete und mindestens 233 Geotope (Stand: April 2016). Das größte Naturschutzgebiet im Gebiet sind die Ammergauer Alpen.

Siehe auch:


Sprachliche Abgrenzung


Das traditionelle Verbreitungsgebiet westoberdeutscher (=alemannischer) Dialektmerkmale im 19. und 20. Jahrhundert. Bayerisch Schwaben liegt in dessen nordöstlichem Teil
Das traditionelle Verbreitungsgebiet westoberdeutscher (=alemannischer) Dialektmerkmale im 19. und 20. Jahrhundert. Bayerisch Schwaben liegt in dessen nordöstlichem Teil

Die meisten Gebiete Schwabens fielen in den Jahren nach der Säkularisation 1803 an Bayern. Lediglich der spätere Landkreis Aichach-Friedberg gehörte von Anfang an (seit dem 6. Jahrhundert) zu Bayern. Später erwarb der Herzog von Bayern weitere schwäbische Gebiete. So kamen mit der Konradinischen Schenkung Gebiete am Lechrain und an der oberen Donau an Bayern. Abgesehen vom altbayerischen Aichach werden schwäbisch-alemannische Dialekte gesprochen, doch auch in und um Aichach sind schwäbische Anklänge zu finden („Konnsch, muasch“ für kannst/musst), da es sich um einen im westlichen Altbayern typischen Übergangsdialekt handelt. Im Selbstverständnis sind die Aichacher jedoch trotz dieser dialektalen Besonderheit Oberbayern.

Die Sprachfärbungen weichen aufgrund des Dialektkontinuums von den in Württemberg gesprochenen schwäbischen Mundarten ab. Östliche Sprachgrenze gegenüber den bairischen Ortsdialekten ist der Lech mit einigen Verlagerungen um Augsburg, Landsberg/Lech, Schongau und Füssen. Dies ist sogar auf einer Landkarte erkennbar: Viele Orte westlich des Lechs enden auf dem schwäbisch-alemannischen -ingen, während viele Orte östlich des Lechs mit dem bairischen -ing enden.

Der Wortschatz der Dialekte von Bayerisch-Schwaben wird erfasst und beschrieben im Schwäbischen Wörterbuch. Die Sprachgeografie der verschiedenen Ortsdialekte ist dargestellt im Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben.


Bezirk


Der Bezirk Schwaben[19] bildet mit den anderen bayerischen Bezirken die dritte kommunale Ebene des Bundeslandes. Die Kernaufgaben des Bezirks liegen im sozialen und kulturellen Bereich. Die Organe des Bezirks sind der Bezirkstag, der Bezirksausschuss und der Bezirkstagspräsident (Art. 21 Bezirksordnung).


Geschichte


Das Königreich Bayern hatte noch vor Preußen sein Gebiet 1806 in Kreise gegliedert. 1828 bis 1919 bestand für Schwaben (Oberdonaukreis bis 1837) als Vertretungsgremium ein Landrat(h), von 1919 bis 1945 war der entsprechende Begriff Kreistag bzw. Bezirksverbandstag, da die Bezeichnung „Kreis“ in der NS-Zeit der preußischen Bezeichnung „Bezirk“ angeglichen wurde. Im Jahr 1939 wurden auch die „Bezirksämter“ reichseinheitlich in „Landkreise“ umbenannt, was die Verfassung des Freistaates Bayern jedoch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ignorierte. Die trotz der Regelung in der Verfassung als Bezirkstage bezeichneten Kommunalparlamente wurden 1954 zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg wieder gewählt.


Bezirkstag


         
Insgesamt 36 Sitze
  • Linke: 1
  • SPD: 3
  • Grüne: 6
  • FDP: 2
  • FW: 5
  • BP: 1
  • ÖDP: 1
  • CSU: 13
  • AfD: 4
Zusammensetzung des Bezirkstags[20] von Schwaben
WahlCSUSPDFWGrüneFDPDie LinkeREPödpNPDGDP¹BPPiratenAfDGesamt
2018[21] 133562111436
2013 1343212 (bis 2017: 1)110 (bis 2017: 1)27
2008 134422126
2003[22] 1842226
1998 17821129
1994 18721129
1990 18721129
1986 1972129
1982 208129
1978 208129
1974 208129
1970 199129
1966 16101229
1962 16912129
1958 16713229
1954 14713429

¹ 1954 und 1958 GB/BHE


Präsidenten des Landrats (bis 1919), Kreistags bzw. Bezirksverbandstags (1919 bis 1945) und Bezirkstags (ab 1954)


Seit dem 8. November 2018 ist Martin Sailer (CSU) Bezirkstagspräsident. Seine Stellvertreterin ist Barbara Holzmann (Grüne). Weitere Stellvertreter sind Johann Fleschhut (FW), Edgar Rölz und Alfons Weber (beide CSU). (Quellen unter[23][24])


Wappen


Das Wappen wurde am 15. Oktober 1965 durch Bescheid des Bayerischen Staatsministeriums des Innern genehmigt.

Blasonierung: „Unter goldenem Schildhaupt, darin ein wachsender, rotbewehrter und golden nimbierter schwarzer Doppeladler, gespalten; vorne gespalten von Rot und Silber, hinten fünfmal schräglinks geteilt von Silber und Rot, überdeckt mit einem goldenen Pfahl.“

Der Adler des alten Reichs soll nicht nur die schwäbischen Reichsstädte Augsburg, Kaufbeuren, Memmingen, Kempten, Lindau, Donauwörth, Nördlingen, und (mit einigen Gebietsteilen) Ulm versinnbildlichen, sondern auch das ehemalige umfangreiche Reichsgut der Staufer und die reichsritterschaftlichen Territorien. Der von Rot und Silber gespaltene Schild des Hochstifts Augsburg ist stellvertretend für die geistlichen Territorien bis 1803, unter denen insbesondere das Fürststift Kempten, die Abteien Ottobeuren, Irsee, Roggenburg, Wettenhausen, Ursberg, Kaisheim und Elchingen, sowie das Damenstift Lindau zu nennen sind. Die hochstiftisch-augsburgischen Gebiete zogen sich von der Gegend südlich von Neresheim bis in die Allgäuer Alpen hin, sodass mit diesem Zeichen ein breiter Landstreifen links des Lechs unmittelbar angesprochen wird.
Mit dem alten Wappen der Markgrafschaft Burgau ist im Hoheitszeichen des Bezirks insbesondere Mittelschwaben mit Teilen der Landkreise Günzburg, Illertissen, Neu-Ulm und Krumbach vertreten. Darüber hinaus soll es an alle unmittelbaren weltlichen Territorien im schwäbischen Bereich bis zum Ende des alten Reichs erinnern, z. B. an die weithin verstreuten fuggerschen Gebiete, den Besitzkomplex der Linien des Hauses Oettingen um Nördlingen und schließlich auch an die alten wittelsbachischen Gebiete am Lech und an der Donau, sowie Wemding, Schwangau und Mindelheim. Statt heraldischer Hinweise auf die Wittelsbacher bot sich im vorliegenden Fall als schwäbische Besonderheit das Wappen der bis 1805 vorderösterreichischen Markgrafschaft Burgau an, das auch in künstlerischer Hinsicht einen guten Bezug zum farblich verwandten Augsburger Hochstiftswappen herstellt.


Flagge


Die Flagge ist Rot-Gelb gestreift mit aufgelegtem Bezirkswappen.


Partnerschaften


Regionalpartnerschaften bestehen zwischen dem Bezirk Schwaben und dem Département Mayenne in Frankreich (seit 1987) sowie der Bukowina in Rumänien und der Ukraine (1997).


Einrichtungen


Der Bezirk hat das Kommunalunternehmen Bezirkskliniken Schwaben eingerichtet und unterhält Berufsfachschulen, die Bezirksheimatpflege, Forschungs- und Beratungsstellen für Trachten und Kleidungskultur sowie für Volksmusik. Weiter ist er unter anderem Träger des Museums KulturLand Ries (ehem. Rieser Bauernmuseum Maihingen) und des Museums Oberschönenfeld und über einen Zweckverband am Schwäbischen Bauernhofmuseum in Illerbeuren beteiligt.[25]


Regierungsbezirk


Der Regierungsbezirk Schwaben ist gebietsmäßig identisch mit dem Bezirk Schwaben. Er ist der Zuständigkeitsbereich der staatlichen Mittelbehörde Regierung von Schwaben.


Regierungspräsidenten


Generalkommissäre des Oberdonaukreises (bis 1837) und Regierungspräsidenten von Schwaben

NameAmtszeit (Beginn)Amtszeit (Ende)
Karl Ernst von Gravenreuth1. April 181729. September 1826
Karl Joseph von Drechsel1. Januar 18271828
Ludwig zu Oettingen-Wallerstein14. April 182831. Dezember 1831
Franz Arnold Linck1. Januar 183218. Januar 1838
Carl Albert Leopold von Stengel1. Februar 183830. November 1843
Anton von Fischer1. Dezember 184330. Juni 1849
Georg Karl von Welden1. Juli 184924. Juli 1857
Ernst von Lerchenfeld1. Januar 185823. September 1868
Theodor von Zwehl24. September 186810. September 1870
Winfried Hörmann von Hörbach11. September 187028. Februar 1887
Wilhelm von Pechmann1. März 188721. Mai 1887
Joseph von Kopp1. Juli 188730. September 1897
Wilhelm von Lermann6. Oktober 189731. Mai 1906
Paul von Praun1. Juni 190630. September 1923
Heinrich von Spreti1. Oktober 192330. Juni 1933
Otto Dorn (komm.)1. Juli 193315. Juni 1934
Karl Wahl5. Juli 193428. April 1945
Otto Schwaab (komm.)28. April 194524. Mai 1945
Konrad Kreißelmeyer25. Mai 194531. Dezember 1948
Hans Martini1. Juli 194931. Juli 1955
Michael Fellner1. August 195530. November 1966
Frank Sieder1. Dezember 196631. Mai 1984
Rudolf Dörr1. Juni 198431. Mai 1993
Ludwig Schmid1. Juni 199331. August 2008
Karl Michael Scheufele1. September 200814. April 2018
Erwin Lohner1. Mai 2018im Amt

Literatur




Wikivoyage: Schwaben (Regierungsbezirk) – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Was ist Bayerisch-Schwaben? Reiseziel im Regierungsbezirk Schwaben in Bayern. Abgerufen am 12. Januar 2021.
  3. Ausflugsziele in Schwaben und Bayern - Sehenswürdigkeiten entdecken, wo Bayern schwäbisch schwätzt! Abgerufen am 12. Januar 2021.
  4. Claus-Peter Clasen: Streikstatistik für Bayerisch Schwaben 1919 bis 1934. In: Arbeit – Bewegung – Geschichte, Heft 3/2017, S. 130–145.
  5. Die Vermessungsverwaltung stellt die geographische Mitte Schwabens vor
  6. Technologieachse-Süd
  7. IHK Schwaben auf Basis der Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik, Fürth
  8. )
  9. Regionale Statistiken. Abgerufen am 14. Oktober 2020.
  10. Excel-Datei: Eckdaten der Tourismusregionen in Bayern 2019. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 12. Januar 2021., Seiten 5 bis 9,
  11. Der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben. Der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben, abgerufen am 12. Januar 2021.
  12. Allgäu GmbH – Gesellschaft für Standort und Tourismus. Allgäu GmbH, abgerufen am 12. Januar 2021.
  13. Bayerisch-Schwaben-Highlights: TOP 10-Ziele zum Sehen und Staunen. Abgerufen am 15. Januar 2021.
  14. Museen und Ausstellungen. Abgerufen am 15. Januar 2021.
  15. Walther Zeitler, Helge Hufschläger: Die Eisenbahn in Schwaben. Motorbuch Verlag, Stuttgart, 1980, ISBN 3-87943-761-0, Seite 7.
  16. ergebnisse.zensus2011.de
  17. bezirk-schwaben.de
  18. Bezirkswahlen in Bayern seit 1954. In: wahlen.bayern.de. Abgerufen am 16. September 2013.
  19. Angaben auf den Seiten des Bezirks. (Abgerufen am 29. Januar 2019)
  20. Wahlrecht – News – Bezirkswahlen in Bayern: CSU bekommt 10 Mandate »zu viel« wegen d’Hondt. In: wahlrecht.de. Abgerufen am 16. September 2013.
  21. Bernhard Hagel: Vom Landrath des Oberdonaukreises zum Bezirkstag Schwaben (1828–1987). AV-Verlag, Augsburg 1988.
  22. Seite „Bezirkstagspräsident“ im Webauftritt des Bezirks
  23. Verzeichnis der Einrichtungen des Bezirks.


На других языках


- [de] Schwaben (Bayern)

[ru] Швабия (округ)

Шва́бия (нем. Schwaben, бав. Schwobm) — один из семи административных округов (нем. Regierungsbezirk) земли Баварии в Германии.



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