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Zinswiller (deutsch Zinsweiler) ist eine französische Gemeinde mit 748 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist Mitglied der Communauté de communes du Pays de Niederbronn-les-Bains.

Ofenplatte mit dem Wappen der Grafschaft Hanau-Lichtenberg aus einer Werkstatt in Zinsweiler (1684)
Ofenplatte mit dem Wappen der Grafschaft Hanau-Lichtenberg aus einer Werkstatt in Zinsweiler (1684)
Zinswiller
Zinswiller (Frankreich)
Zinswiller (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Haguenau-Wissembourg
Kanton Reichshoffen
Gemeindeverband Pays de Niederbronn-les-Bains
Koordinaten 48° 55′ N,  35′ O
Höhe 176–405 m
Fläche 7,14 km²
Einwohner 748 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 105 Einw./km²
Postleitzahl 67110
INSEE-Code
Website zinswiller.com

Mairie Zinswiller

Geografie


Zinswiller liegt in den Nordvogesen. Die Gemeinde wird im Nordwesten vom Forêt domaniale de Niederbronn flankiert und grenzt auf dieser Seite an die ehemalige Region Lothringen. Zum Gemeindegebiet gehört auch ein Teil des Regionalen Naturparks Vosges du Nord (Parc naturel régional des Vosges du Nord).


Geschichte



Mittelalter


Die Herrschaft Lichtenberg kaufte das Dorf Zinsweiler[Anm. 1] 1332 von den Grafen von Ötingen.[1] Durch Gebietserwerb im 14. Jahrhundert mussten zu Beginn des 15. Jahrhunderts die zu umfangreich gewordenen Ämter Ingweiler und Buchsweiler der Herrschaft Lichtenberg neu organisiert werden. Dabei wurde unter anderem das Amt Pfaffenhofen ausgegliedert und verselbständigt, zu dem auch Zinsweiler gehörte.[2] 1456 trat der Graf von Lützelstein seine Rechte am Dorf an Lichtenberg ab.[3]

Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), eine der beiden Erbtöchter Ludwigs V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474) heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480), der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte, um heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Jakob von Lichtenberg, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Zu dieser Hälfte gehörte auch das Amt Pfaffenhofen mit Zinsweiler. In der Folgezeit gelangte das Dorf in die Hände der Grafen von Zweibrücken-Bitsch. Diese rechneten es ihrer Herrschaft Oberbronn zu.[4]


Neuzeit


Von Zweibrücken-Bitsch gelangte die Herrschaft Oberbronn – und mit ihr Zinsweiler – 1551 als Mitgift anlässlich der Heirat der Amelie von Zweibrücken-Bitsch mit Philipp I. von Leiningen-Westerburg an diese Familie. Spätestens zu diesem Zeitpunkt schied Zinsweiler aus dem Einflussbereich der Grafschaft Hanau-Lichtenberg endgültig aus.[5]

In Nachfolge der Leininger wurden die Landgrafen von Hessen-Homburg und zu einem geringeren Teil die schwedische Adelsfamilie der Freiherren von Sinclair im 17. Jahrhundert Herren der Herrschaft Oberbronn. Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auch die Herrschaft Oberbronn und das Dorf Zinsweiler unter französische Oberhoheit. Der hessen-homburgische Teil ging in der Mitte des 18. Jahrhunderts an die Familie Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein über, der Sinclair’sche Anteil an die ebenfalls schwedisch stämmige Familie derer von Lewenhaupt.[6]

1764 wurde das Dorf mit seiner Hammerschmiede an die Industriellenfamilie De Dietrich verkauft und schied damit aus der Herrschaft Oberbronn aus.[7] Mit den Umwälzungen, die die Französische Revolution brachte, wurde das Dorf nach 1793 in den Französischen Staat eingegliedert.


Bevölkerungsentwicklung


1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
82092711371009950754822769
Kirche Saint-Jacques-le-Majeur
Kirche Saint-Jacques-le-Majeur

Literatur




Commons: Zinswiller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen


  1. Eyer, S. 61, grenzt den entsprechenden Teil des Dorfes ein als: „Zinsweiler, einseits des Wassers“, das heißt: westlich der Zinsel, einem Zufluss zur Moder (vgl.: Eyer, S. 116).

Einzelnachweise


  1. Eyer, S. 61.
  2. Eyer, S. 238.
  3. Eyer, S. 74f.
  4. Weber, S. 37, Anm. 59.
  5. Matt, S. 7.
  6. Waltz und Rudolph.
  7. Waltz und Rudolph.

На других языках


- [de] Zinswiller

[en] Zinswiller

Zinswiller (German: Zinsweiler) is a commune in the Bas-Rhin department in Grand Est in north-eastern France.[2] Zinswiller is 39 km from Strasbourg, the department capital, and 383 km from Paris.[3]

[es] Zinswiller

Zinswiller es una localidad y comuna francesa, situada en el departamento de Bajo Rin de la Región de Gran Este.

[ru] Зенсвиллер

Зенсвиллер (фр. Zinswiller) — коммуна на северо-востоке Франции в регионе Гранд-Эст[1] (бывший Эльзас — Шампань — Арденны — Лотарингия), департамент Нижний Рейн, округ Агно-Висамбур, кантон Рейшсоффен[2]. До марта 2015 года коммуна административно входила в состав упразднённого кантона Нидербронн-ле-Бен (округ Агно).



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