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Geudertheim (historisch auch: Gottesheim) ist eine französische Gemeinde mit 2586 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) in der Ebene der Zorn im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Am 1. Januar 2015 wechselte Geudertheim vom Arrondissement Strasbourg-Campagne zum Arrondissement Haguenau-Wissembourg.[1]

Geudertheim
Geudertheim (Frankreich)
Geudertheim (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Haguenau-Wissembourg
Kanton Brumath
Gemeindeverband Basse Zorn
Koordinaten 48° 43′ N,  45′ O
Höhe 133–188 m
Fläche 11,53 km²
Einwohner 2.586 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 224 Einw./km²
Postleitzahl 67170
INSEE-Code

Mairie Geudertheim

Im elsässischen Dialekt wird das Dorf „Gayderte“ genannt.

Die Nachbargemeinden sind Hœrdt im Süden, Bietlenheim im Osten, Brumath im Westen und Weitbruch im Norden.


Geschichte


Protestantische Kirche
Protestantische Kirche
Kirche St. Blasius
Kirche St. Blasius

Mittelalter


Wappen derer von Gottesheim
Wappen derer von Gottesheim

Obwohl Orte mit der Endung -heim fast alle in der fränkischen Landnahmezeit entstanden sind, findet sich Geudertheim in den frühmittelalterlichen Besitzverzeichnissen der Klöster nicht. Es soll erst 1120 erstmals urkundlich erwähnt worden sein (Clauss 387 ohne Quellenangabe). Königsgut ist seit dem späten 13. Jahrhundert hier nachweisbar: 1275 verlieh König Rudolf I. (von Habsburg) seine Mühle, und 1278 verpfändete er einen Teil seiner Einkünfte (Regesta Imperii VI, 467+1032). Im 14. Jahrhundert wurde Geudertheim ein Kondominat. Es gehörte je zur Hälfte zum Amt Brumath der Herrschaft Lichtenberg[2] und zur anderen Hälfte den Herren von Gottesheim (Geudertheim) und war ein Lehen der Kurpfalz.[3]

Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), eine der beiden Erbtöchter Ludwig V., heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480), der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte, um sie heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Graf Jakob, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg, die andere Hälfte gelangte an seinen Schwager, Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Brumath wurde dabei zunächst ein Kondominat zwischen Hanau-Lichtenberg und Zweibrücken-Bitsch. Unter der Regierung des Grafen Philipp III. von Hanau-Lichtenberg kam es dann zu einer Realteilung: Das Amt Brumath kam ganz zu Zweibrücken-Bitsch. Dagegen gelangte das Amt Willstätt, das ebenfalls aus dem Lichtenberger Erbe stammte und ein Kondominat zwischen beiden Häusern war, ganz zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg.


Frühe Neuzeit


Allerdings kam es 1570 zu einem weiteren Erbfall, der auch das Amt Brumath und damit das Dorf Geudertheim zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte[4]: Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V. Wecker hinterließen nur jeweils eine Tochter als Erbin. Die Tochter des Grafen Jakob, Margarethe (* 1540; † 1569), war mit Philipp V. von Hanau-Lichtenberg (* 1541; † 1599) verheiratet. Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zählte auch die zweite, nicht bereits durch Hanau-Lichtenberg regierte, Hälfte der ehemaligen Herrschaft Lichtenberg und darin auch das Amt Brumath mit Geudertheim. 1570 wurde durch den regierenden Grafen von Hanau-Lichtenberg auch in Geudertheim die Reformation durchgeführt und zwar in der lutherischen Variante.[5]

Durch die Reunionspolitik Frankreichs fiel 1680 auch das Amt Brumath und das Dorf Geudertheim unter französische Oberhoheit.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt erbte dieser die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Im Zuge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch Geudertheim – an Frankreich.

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Geudertheim als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Straßburg im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.


Bevölkerungsentwicklung


1798[6] 1910[7] 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
391140012891450160017552010224322732530

Sehenswürdigkeiten



Wirtschaft


In der Region wird in der Landwirtschaft vor allem Spargel angebaut.


Persönlichkeiten



Literatur




Wikisource: Geidertheim in der Topographia Alsatiae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Commons: Geudertheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. https://www.legifrance.gouv.fr/jorf/id/JORFTEXT000030005698?r=TwGyyJYnJs
  2. Eyer, S. 239.
  3. Knöpp, S. 4.
  4. Brumm, S. 11.
  5. M. Schickelé: État de l’Église d’Alsace avant la Révolution 1. Colmar 1877, S. 49.
  6. Matt, S. 7.
  7. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Weißenburg

На других языках


- [de] Geudertheim

[en] Geudertheim

Geudertheim is a commune in the Bas-Rhin department in Grand Est in north-eastern France.[3]

[ru] Жедертайм

Жедертайм (фр. Geudertheim) — коммуна на северо-востоке Франции в регионе Гранд-Эст[1] (бывший Эльзас — Шампань — Арденны — Лотарингия), департамент Нижний Рейн, округ Агно-Висамбур, кантон Брюмат[2].



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