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Kutzenhausen (historisch Kotzenhausen) ist eine französische Gemeinde mit 913 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie liegt am Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord und ist Mitglied der Communauté de communes Sauer-Pechelbronn.

Kutzenhausen
Kutzenhausen (Frankreich)
Kutzenhausen (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Haguenau-Wissembourg
Kanton Reichshoffen
Gemeindeverband Sauer-Pechelbronn
Koordinaten 48° 56′ N,  51′ O
Höhe 147–215 m
Fläche 7,27 km²
Einwohner 913 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 126 Einw./km²
Postleitzahl 67250
INSEE-Code
Ehemaliges Amtshaus
Ehemaliges Amtshaus
Evangelische Kirche
Evangelische Kirche

Geschichte



Mittelalter


Das Dorf Kutzenhausen gehörte zur Herrschaft Lichtenberg. Als dort durch Gebietserwerb im 14. Jahrhundert zu Beginn des 15. Jahrhunderts die zu umfangreich gewordenen Ämter Ingweiler und Buchsweiler neu organisiert werden mussten, wurde unter anderem das Amt Pfaffenhofen ausgegliedert und verselbständigt.[1] Als auch dieses durch weiteren Gebietszuwachs erneut geteilt werden musste, entstand das Amt Offendorf noch vor 1440,[2] zu dem auch Kutzenhausen gehörte.[3]

Elisabeth, eine der beiden Erbtöchter Ludwigs V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474), heiratete Graf Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Jakob von Lichtenberg, eines Onkels von Elisabeth, erbte sie die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg, zu der auch das Amt Offenheim – und damit Kutzenhausen – gehörte.

Das Dorf Niederkutzenhausen im Amt Wörth der Herrschaft Lichtenberg ist zu einem unbekannten Zeitpunkt im späten Mittelalter oder in der frühen Neuzeit in Kutzenhausen aufgegangen.


Frühe Neuzeit


Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V. Wecker hinterließen nur jeweils eine Tochter als Erbin. Die Tochter des Grafen Jakob, Margarethe (* 1540; † 1569), war mit Philipp V. von Hanau-Lichtenberg (* 1541; † 1599) verheiratet. Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zählte auch die zweite, nicht bereits in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg liegende Hälfte der ehemaligen Herrschaft Lichtenberg und darin auch das Amt Offendorf mit Kutzenhausen.

Der zu diesem Zeitpunkt regierende Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte die Reformation in seiner Grafschaft und auch den durch die Erbschaft hinzu gewonnenen Gebieten konsequent durch, die nun lutherisch wurden. Kutzenhausen war als Lehen an die Herren von Fleckenstein vergeben und fiel erst 1705 wieder an die Grafen von Hanau zurück.[4]

Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kam das Amt Offendorf unter französische Oberhoheit. Die französische Regierung setzte 1693 durch, dass die Kirche des Ortes künftig als Simultaneum genutzt wurde.[5]

Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, fiel Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Offendorf – an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, Landgraf Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Am Ende des 18. Jahrhunderts ist Kutzenhausen nicht mehr als Bestandteil des Amtes Offendorf ausgewiesen.[6]

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Kutzenhausen als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Weißenburg im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.


Bevölkerungsentwicklung


1910 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
752[7]764785719713740783837915

Partnergemeinden


Die Gemeinde unterhält eine Partnerschaft mit der gleichnamigen deutschen Gemeinde Kutzenhausen in Bayern.


Persönlichkeiten



Siehe auch



Literatur




Commons: Kutzenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Eyer, S. 238.
  2. Vgl.: Eyer, S. 98.
  3. Eyer, S. 239.
  4. Kathrin Ellwardt: Lutheraner zwischen Frankreich und dem Reich: Kirchenbauten in den elsässischen Ämtern der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter Johann Reinhard III. und Ludwig IX. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2016, S. 18–59 (40).
  5. Kathrin Ellwardt: Lutheraner zwischen Frankreich und dem Reich: Kirchenbauten in den elsässischen Ämtern der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter Johann Reinhard III. und Ludwig IX. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2016, S. 18–59 (40).
  6. Vgl.: Knöpp, S. 15; Matt, S, 7.
  7. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Weißenburg

На других языках


- [de] Kutzenhausen (Bas-Rhin)

[en] Kutzenhausen, Bas-Rhin

Kutzenhausen is a commune in the Bas-Rhin department in Grand Est in north-eastern France.[3]

[ru] Кютсенозен

Кютсенозен (фр. Kutzenhausen) — коммуна на северо-востоке Франции в регионе Гранд-Эст[1] (бывший Эльзас — Шампань — Арденны — Лотарингия), департамент Нижний Рейн, округ Агно-Висамбур, кантон Рейшсоффен[2]. До марта 2015 года коммуна административно входила в состав упразднённого кантона Сульц-су-Форе (округ Висамбур).



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