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Die französische Gemeinde Hœrdt (dt. Hördt) liegt im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie hat 4514 Einwohner (Stand 1. Januar 2019) und ist Sitz der Communauté de communes de la Basse Zorn. Am 1. Januar 2015 wechselte Hœrdt vom Arrondissement Strasbourg-Campagne zum Arrondissement Haguenau-Wissembourg.[1]

Hœrdt
Hœrdt (Frankreich)
Hœrdt (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Haguenau-Wissembourg
Kanton Brumath
Gemeindeverband Basse Zorn
Koordinaten 48° 42′ N,  47′ O
Höhe 128–139 m
Fläche 16,49 km²
Einwohner 4.514 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 274 Einw./km²
Postleitzahl 67720
INSEE-Code
Website www.hoerdt.fr

Mairie Hœrdt

Geschichte


protestantische Kirche
protestantische Kirche
Kirche St. Sixtus
Kirche St. Sixtus

Mittelalter


Hördt wurde 1332 von den Herren von Lichtenberg den Nachfolgern der Landgrafen im Elsass abgekauft[2] und dem Amt Brumath zugeordnet.[3] Es war ein Lehen des Bischofs von Straßburg.[4] Die Erstbelehnung erfolgte 1364, zunächst zusammen mit denen von Geroldseck, nach deren Aussterben alleine an Lichtenberg.[5]

Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), eine der beiden Erbtöchter Ludwig V., heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480), der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte, um sie heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Graf Jakob, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg, die andere Hälfte gelangte an seinen Schwager, Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch. Das Amt Brumath wurde dabei zunächst ein Kondominat zwischen Hanau-Lichtenberg und Zweibrücken-Bitsch. Unter der Regierung des Grafen Philipp III. von Hanau-Lichtenberg kam es dann zu einer Realteilung: Das Amt Brumath kam ganz zu Zweibrücken-Bitsch. Dagegen gelangte das Amt Willstätt, das ebenfalls aus dem Lichtenberger Erbe stammte und ein Kondominat zwischen beiden Häusern war, ganz zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg.


Neuzeit


Allerdings kam es 1570 zu einem weiteren Erbfall, der auch das Amt Brumath und damit das Dorf Hördt zur Grafschaft Hanau-Lichtenberg brachte[6]: Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) und sein schon 1540 verstorbener Bruder Simon V. Wecker hinterließen nur jeweils eine Tochter als Erbin. Die Tochter des Grafen Jakob, Margarethe (* 1540; † 1569), war mit Philipp V. von Hanau-Lichtenberg (* 1541; † 1599) verheiratet. Zu dem sich aus dieser Konstellation ergebenden Erbe zählte auch die zweite, nicht bereits durch Hanau-Lichtenberg regierte, Hälfte der ehemaligen Herrschaft Lichtenberg und darin auch das Amt Brumath mit Hördt. 1570 wurde durch den regierenden Grafen von Hanau-Lichtenberg auch in Hördt die Reformation durchgeführt und zwar in der lutherischen Variante.[7]

Durch die Reunionspolitik Frankreichs fiel 1680 auch das Amt Brumath und das Dorf Hördt unter französische Oberhoheit.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt erbte dieser die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Im Zuge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch Hördt – an Frankreich.


Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung[8]
1798[9] 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2017
130035603819379236993836412944384370

Sehenswürdigkeiten



Wirtschaft und Infrastruktur


Durch die Gemeinde führt die Fernstraße von Straßburg über Bischwiller nach Haguenau (D37). Südwestlich der Gemeinde befindet sich das Autobahndreieck Hœrdt. Hier zweigt die Autoroute A35 (nach Karlsruhe) von der Autoroute A4 (Straßburg-Paris) ab. Hœrdt hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Vendenheim–Wissembourg.

Die Landwirtschaft ist vor allem für den Anbau von Spargel bekannt (siehe Ortswappen).

Im Collège Baldung Grien – benannt nach dem Kunstmaler Hans Baldung – werden 475 Schüler unterrichtet.


Literatur




Commons: Hœrdt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. http://www.legifrance.gouv.fr/eli/decret/2014/12/29/2014-1722/jo/texte
  2. Eyer, S. 61.
  3. Eyer, S. 239.
  4. Knöpp, S. 5; Eyer, S. 141.
  5. Eyer, S. 158.
  6. Brumm, S. 11.
  7. M. Schickelé: État de l’Église d’Alsace avant la Révolution 1. Colmar 1877, S. 49.
  8. http://www.recensement.insee.fr/tableauxDetailles.action?zoneSearchField=&codeZone=67205-COM&idTheme=12&idTableauDetaille=50&niveauDetail=1@1@2Vorlage:Toter+Link/www.recensement.insee.fr (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  9. Matt, S. 7.

На других языках


- [de] Hœrdt

[en] Hœrdt

Hœrdt (French pronunciation: ​[œʁt]; German: Hördt) is a commune in the Bas-Rhin department in Grand Est in north-eastern France.[3]

[ru] Эрдт

Эрдт (фр. Hoerdt) — коммуна на северо-востоке Франции в регионе Гранд-Эст[1] (бывший Эльзас — Шампань — Арденны — Лотарингия), департамент Нижний Рейн, округ Агно-Висамбур, кантон Брюмат[2]. До марта 2015 года коммуна в составе кантона Брюмат административно входила в округ Страсбур-Кампань.



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