Gleinstätten ist eine Marktgemeinde im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Leibnitz, Steiermark, Österreich und hat 2766 Einwohner (Stand 1. Jänner 2022). Im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform[1] 2015 wurde die Nachbargemeinde Pistorf Gleinstätten einverleibt.[2]
Marktgemeinde Gleinstätten | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
![]() |
||
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 21,91 km² | |
Koordinaten: | 46° 45′ N, 15° 22′ O46.75361111111115.369722222222308 | |
Höhe: | 308 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.766 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 126 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8443 | |
Vorwahl: | 03457 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 51 | |
NUTS-Region | AT225 | |
UN/LOCODE | AT GST | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von GleinstättenPistorf 160 8443 Gleinstätten | |
Website: | www.gleinstaetten. steiermark.at | |
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Elke Halbwirth (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
10
4
1
10 4 1
| |
Lage von Gleinstätten im Bezirk Leibnitz | ||
![]() | ||
![]() Blick vom Sulmtal Richtung Pfarrkirche St. Michael (links) und Schloss Gleinstätten (rechts). | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gleinstätten liegt im Sulmtal nordöstlich des Zusammenflusses der Schwarzen und der Weißen Sulm bei Prarath.
Die Gemeinde besteht aus sieben Katastralgemeinden (Fläche Stand 2015[3]) bzw. gleichnamige Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2021[4]):
Katastralgemeinde | Fläche | abweichender Ortschaftsname | Einw. |
---|---|---|---|
Dornach | 179,90 ha | 75 | |
Gleinstätten | 433,39 ha | 1006 | |
Haslach | 215,91 ha | 206 | |
Mayerhof | 235,27 ha | Maierhof | 289 |
Pistorf | 547,05 ha | 583 | |
Prarath | 184,70 ha | 160 | |
Sausal bei Pistorf | 394,00 ha | Sausal | 454 |
Der Name Gleinstätten bezeichnet einen Ort in einer lehmigen Gegend, was sich durch die im Ort bestehende Ziegelherstellung bestätigt (ähnlich Gleinz). Haslach wird von Haselnusspflanzen abgeleitet, die an einem größeren Bach, einer Ache stehen. Prarath ist 1136 als Preurat, 1310 als Prewrewt belegt; es wird allerdings nicht als Hinweis auf eine Rodung gesehen, sondern von slowenisch prevrat „Umkehrung, Kehre“ abgeleitet[5], was durch den Verlauf der Flüsse in dieser Gegend erklärbar sein kann (Einmündung der Weißen und Schwarzen Sulm sowie des Leibenbaches zur Sulm).
Mit 1. Jänner 1965 wurden die Gemeinden Gleinstätten und Prarath unter dem Namen Gleinstätten zusammengelegt.[6]
St. Martin im Sulmtal | Sankt Andrä-Höch | |
Sankt Martin im Sulmtal | ![]() |
Kitzeck im Sausal |
Oberhaag | St. Johann im Saggautal | Großklein |
Gleinstätten hieß ursprünglich Micheldorf. 1245 wird hier die Befestigung eines Konrad Micheldorfer urkundlich genannt. Von 1285 bis 1607 war das Salzburger Dienstmannengeschlecht der Gleinzer Herren des Orts. Von 1728 bis 1885 befand sich die Herrschaft in den Händen der Grafen von Khünberg. 1848 erfolgte die Aufhebung der Grundherrschaft. Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.
Gleinstätten wurde am 1. Jänner 1980 zur Marktgemeinde ernannt.[7]
Der SV Union Tondach Gleinstätten, 1947 gegründet, zählt er neben dem SVL Flavia Solva und dem SV Allerheiligen bei Wildon zu den erfolgreichsten Vereinen der Region. Er spielt in der Landesliga. Die Heimspiele werden im Tondachstadion ausgetragen. In der Saison 2009/10 konnte der Verein, dank eines Frühjahrsdurchganges, in dem 38 von 45 möglichen Punkten erspielt wurden, mit insgesamt 58 Punkten den Meistertitel in der Landesliga erreichen. Mit dem damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga Mitte im Sommer 2010, konnte der SV Union Tondach Gleinstätten den größten Erfolg seiner Geschichte feiern. Mit dem Abstieg aus der Regionalliga wurde im Sommer 2012 auch ein Umbruch im Kader vollzogen (18 Spieler verließen den Verein).
Die Marktmusik Gleinstätten wurde im Jänner 2006 gegründet. Unter Kapellmeister Franz Oswald feierte die Marktmusik bereits zahlreiche Erfolge. Beim Konzertwertungsspielen 2007 in Leibnitz wurde ein „Ausgezeichneter Erfolg“ erreicht. Im Mai 2008 wurde die Kapelle mit einer neuen Uniform ausgestattet, die am 18. Mai beim Marktfest eingeweiht wurde.
Bei der Marschmusikwertung in Wolfsberg 2008 erreichte die Marktmusik Gleinstätten mit Stabführer Johannes Knieley ebenfalls ausgezeichneten Erfolg in der Stufe C.
Für den Tourismus wird die Gemeinde beschrieben als „Badeteich-Gemeinde“ und „Zentrum des Kernöls“. Die Gemeinde ist Mitgliedsgemeinde des „Naturparks Südsteirisches Weinland“. Das Umland von Gleinstätten wird intensiv landwirtschaftlich genutzt, wobei der Anbau von Mais dominiert.
Zwischen Gleinstätten und Pölfing-Brunn blieben 6,1 Streckenkilometer der Ende Mai 1967 eingestellten Sulmtalbahn erhalten und dienen als Anschlussbahn für das Ziegelwerk der Tondach Gleinstätten AG. Der ehemalige Bahnhof befindet sich hinter dem Lagerhaus (Baustoffzentrum; nicht zu verwechseln mit der Zweigstelle, dem Lagerhaus-Supermarkt). Das Areal der Ziegelwerke liegt im Gemeindegebiet von Sankt Martin im Sulmtal. Das Unternehmen gehört zu den Marktführern der Dachziegelerzeugung und expandiert seit 1992 auch nach Südosteuropa.
Gleinstätten wurde für das Projekt Shared Space von der Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder ausgewählt. Dieses Projekt wurde auch vom Land Steiermark finanziert, Fertigstellung war 2011.
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Großklein, Heimschuh, Kitzeck im Sausal, St. Andrä-Höch, St. Johann im Saggautal, St. Nikolai im Sausal und Tillmisch den Tourismusverband „Sulmtal Sausal – Südsteirisches Weinland“. Dessen Sitz ist in Kitzeck im Sausal.[11]
Elke Halbwirth (ÖVP) wurde nach dem Rücktritt von Franz Koller im Rahmen einer dringlichen Sitzung des Gemeinderats am 9. August 2018 zur Bürgermeisterin gewählt.[12] Halbwirth gehörte schon viele Jahre davor dem Gemeinderat der Fusionsgemeinde Pistorf und auch dem fusionierten Gemeinderat der Marktgemeinde Gleinstätten an.
Dem Gemeindevorstand gehören weiters der Vizebürgermeister Gerhard Ully(ÖVP) und der Gemeindekassier Jürgen Holzmann(SPÖ) an.[12]
Die Geschichte der Gemeinde weist folgende Personen als Bürgermeister aus:[13]
Gleinstätten | Prarath (1907 bis 1964 selbständig) |
|
ab 1965 mit Gleinstätten fusioniert Pistorf (1907 bis 2014 selbständig)
ab 2015 mit Gleinstätten fusioniert |
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[14]
Partei | 2020[14] | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | |||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Fusions- gemeinde | Glein- stätten | Pistorf | Glein- stätten | Pistorf | Glein- stätten | Pistorf | ||||||||||||||||||
Stimmen | % | Mandate | Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 883 | 62 | 10 | 1230 | 70 | 11 | 555 | 64 | 10 | 681 | 68 | 11 | 570 | 68 | 11 | 401 | 40 | 6 | 526 | 65 | 10 | 293 | 35 | 05 |
SPÖ | 372 | 26 | 4 | 313 | 18 | 02 | 109 | 13 | 02 | 264 | 26 | 04 | 218 | 26 | 04 | 387 | 39 | 6 | 181 | 22 | 03 | 549 | 65 | 10 |
FPÖ | 160 | 11 | 1 | 224 | 13 | 02 | 198 | 23 | 03 | nicht kandidiert | 050 | 6 | 00 | nicht kandidiert | 098 | 12 | 02 | nicht kandidiert | ||||||
Liste Schwarzl | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 060 | 06 | 00 | nicht kandidiert | 206 | 21 | 3 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | |||||||||||||
Wahlberechtigte | 2.391 | 1.215 | 1.206 | 1.187 | 1.170 | 1.073 | 1.065 | |||||||||||||||||
Wahlbeteiligung | 74 % | 72 % | 84 % | 71 % | 86 % | 76 % | 80 % |
Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 1. Dezember 2015.[15]
Die neue Blasonierung lautet:
Allerheiligen bei Wildon |
Arnfels |
Ehrenhausen an der Weinstraße |
Empersdorf |
Gabersdorf |
Gamlitz |
Gleinstätten |
Gralla |
Großklein |
Heiligenkreuz am Waasen |
Heimschuh |
Hengsberg |
Kitzeck im Sausal |
Lang |
Lebring-Sankt Margarethen |
Leibnitz |
Leutschach an der Weinstraße |
Oberhaag |
Ragnitz |
Sankt Andrä-Höch |
Sankt Georgen an der Stiefing |
Sankt Johann im Saggautal |
Sankt Nikolai im Sausal |
Sankt Veit in der Südsteiermark |
Schwarzautal |
Straß in Steiermark |
Tillmitsch |
Wagna |
Wildon
50 ehemalige Gemeinden (aufgelöst 1945–1969):
Aflenz an der Sulm |
Altenberg bei Leibnitz |
Badendorf |
Brünngraben |
Feiting |
Felgitsch |
Flamberg |
Flüssing |
Gersdorf an der Mur |
Grötsch |
Hart bei Wildon |
Hasendorf an der Mur |
Haslach an der Stiefing |
Höch |
Hütt |
Kainach bei Wildon |
Labuttendorf |
Landscha an der Mur |
Lappach |
Lebring |
Leitring |
Lichendorf** |
Lind bei Sankt Veit am Vogau |
Lipsch |
Maggau* |
Marchtring |
Mitteregg |
Nestelberg |
Neudorf an der Mur |
Neudorf im Sausal |
Neutersdorf |
Oberjahring |
Oberschwarza** |
Ottenberg |
Perbersdorf bei Sankt Veit** |
Pichla bei Mureck** |
Prarath |
Sankt Margarethen bei Lebring |
Schirka |
Schönberg an der Laßnitz |
Schrötten an der Laßnitz |
Seibersdorf bei Sankt Veit** |
Siebing** |
Sukdull |
Unterhaus |
Unterlabill* |
Unterschwarza** |
Waldschach |
Weitersfeld an der Mur** |
Wutschdorf
24 ehemalige Gemeinden (aufgelöst seit 2014):
Berghausen |
Breitenfeld am Tannenriegel |
Ehrenhausen |
Eichberg-Trautenburg |
Glanz an der Weinstraße |
Hainsdorf im Schwarzautal |
Kaindorf an der Sulm |
Leutschach |
Mitterlabill*** |
Murfeld*** |
Pistorf |
Ratsch an der Weinstraße |
Retznei |
Sankt Nikolai ob Draßling |
Sankt Ulrich am Waasen |
Sankt Veit am Vogau |
Schloßberg |
Schwarzau im Schwarzautal*** |
Seggauberg |
Stocking |
Sulztal an der Weinstraße |
Weinburg am Saßbach*** |
Weitendorf |
Wolfsberg im Schwarzautal
Gemeinde war bei Auflösung im: *Bezirk Feldbach; **Bezirk Radkersburg; ***Bezirk Südoststeiermark
Katastralgemeinden: Dornach | Gleinstätten | Haslach | Mayerhof | Pistorf | Prarath | Sausal bei Pistorf
Ortschaften: Dornach | Gleinstätten | Haslach | Maierhof | Pistorf | Prarath | Sausal
Marktort: Gleinstätten Dörfer: Dornach • Haslach • Maierhof • Pistorf • Prarath Rotten: Distelhof • Forst • Globeregg • Heinrichberg • Karleiten • Koglberg • Kohlgrube • Mitterberg • Mitterriegl Zerstreute Häuser: Hollerberg • Ottersbach
Zählsprengel: Gleinstätten | Pistorf | Prarath