Gamlitz (slowenisch Gomilica) ist eine österreichische Marktgemeinde mit 3204 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Süden des politischen Gerichtsbezirks bzw. des Bezirkes Leibnitz in der Steiermark. Sie liegt im Tal des Gamlitzbachs im Süden des Weststeirischen Hügellandes an der Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Seit 1. Jänner 2015 ist die Gemeinde im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit der Gemeinde Sulztal an der Weinstraße zusammengeschlossen und führt den Namen Gamlitz weiter.[1]
Marktgemeinde Gamlitz | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 36,81 km² | |
Koordinaten: | 46° 43′ N, 15° 33′ O46.72027777777815.553333333333278 | |
Höhe: | 278 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.204 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8462, 8451, 8461, 8463 | |
Vorwahl: | 03453 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 50 | |
NUTS-Region | AT225 | |
UN/LOCODE | AT GA6 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obere Hauptstraße 3 8462 Gamlitz | |
Website: | www.gamlitz.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Friedrich Partl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
15
3
3
15 3 3
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Lage von Gamlitz im Bezirk Leibnitz | ||
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Blick auf Gamlitz vom Schererkogl | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Das Gemeindegebiet umfasst folgende acht Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2022[2])
Die Gemeinde besteht aus neun Katastralgemeinden: (Fläche 2015):[3]
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Heimschuh | Leibnitz | Wagna |
Großklein | ![]() |
Ehrenhausen an der Weinstraße |
Leutschach an der Weinstraße | Kungota (Slowenien) |
Am 8. Juli 2022 eröffnete der Grenzübergang im Zuge der vulgo Herzerlstraße von Sulztal nach Spičnik, Slowenien.[4]
Das Gebiet von Gamlitz war bereits in der Steinzeit besiedelt. Im Gemeindegebiet befinden sich keltische Hügelgräber. An der Pfarrkirche sind Grabsteine von Römern angebracht, die im ersten Jahrhundert hier siedelten.
Der Ortsname Gamlitz geht auf die slawische Bezeichnung gomilnitz zurück, die sich vom slawischen gom („Hügel“) ableitet. Der Name bezieht sich vermutlich auf die Hügellandschaft oder auf die keltischen Hügelgräber.
Gamlitz litt 1479 und 1532 unter Einfällen von osmanischen Truppen. Im 16. und 17. Jahrhundert wütete die Pest im Ort.[5]
Zum 1. Jänner 1959 wurde Gamlitz die Bezeichnung „Marktgemeinde“ verliehen.[6] 1959 erfolgte auch die Verleihung des Wappens mit Weintraube auf einem Weinblatt als Hinweis auf die Tradition des Weinbaus im Ort. Nach der Zusammenlegung der Gemeinde mit der Gemeinde Sulztal an der Weinstraße wurde am 4. Oktober 2015 das Wappen neuerlich verliehen.[7]
Die Einwohnerzahl der Gemeinde hat sich seit Beginn der regelmäßigen Volkszählungen verhältnismäßig wenig verändert. Im Jahr 1869 waren es 2725 und 1934 waren es 3332. Danach folgte ein leichter Rückgang; seit 1971 schwankt die Einwohnerzahl um 3200.[8]
Bei der Volkszählung 2001 (Gebietsstand bis 2014) bekannten sich 94,2 % zur Römisch-katholischen Kirche, 1,5 % zu den Evangelischen Kirchen und 0,3 % zum Islam. Ohne religiöses Bekenntnis waren 3,2 %.[9]
Gamlitz erhielt 1995 und 2012 beim Wettbewerb Entente Florale Europe die Auszeichnung „Schönstes Blumendorf Europas“ mit Goldmedaille in der Kategorie Dorf.[15]
Bekannte Weinbaubetriebe in der Marktgemeinde sind das Weingut Lackner-Tinnacher, das Weingut Muster.Gamlitz, das Weingut Skoff Original und das Weingut Sattlerhof. 1990 fand in Gamlitz die Steirische Landesausstellung statt, die sich dem Thema Weinkultur widmete. Das seit 1966 abgehaltene Gamlitzer Weinlesefest ist die größte Veranstaltung ihrer Art in der Steiermark und zählt österreichweit zu den Weinfesten mit der höchsten Publikumsfrequenz.[16]
Gamlitz zählt mit Kitzek-Sausal, Eichberg, Ehrenhausen und Leutschach zu den fünf Ortsweingebieten der Südsteiermark. Die Weinbaufläche des der Marktgemeinde beläuft sich aktuiell auf 693 Hektar. (Stand 2020)[17], diese verteilen sich auf 0,33 ha Anbaufläche für Bouvier, 47,93 ha Anbaufläche für Chardonnay.[18]
Die Leitsorten sind nach der DAC Regelung Sauvignon Blanc und Muskateller. Der Boden besteht größtenteils aus Sand und Schotter.[19]
Gamlitz liegt an der Südsteirischen Grenz Straße B 69, die die Gemeinde im Westen mit Eibiswald, der Soboth und Lavamünd und im Osten mit dem etwa fünf Kilometer entfernten Ehrenhausen verbindet; dort besteht ein Anschluss an die Pyhrn Autobahn A 9 (Anschlussstelle Vogau-Straß) und damit an eine hochrangige Verbindung nach Graz. Eine lokale Straßenverbindung führt nach Ratsch an der Weinstraße und zur Steirischen Weinstraße.
Der nächste Bahnhof liegt ebenfalls in Ehrenhausen an der Südbahn und wird von der Linie S 5 der Grazer S-Bahn bedient.
Durch Gamlitz verläuft auch der Südalpenweg, ein österreichischer Weitwanderweg.
Bürgermeister ist der Gastwirt Karl Wratschko (* 1. Mai 1953, ÖVP).[20]
Dem Gemeindevorstand gehören weiters der erste Vizebürgermeister Friedrich Partl (ÖVP), der zweite Vizebürgermeister Manfred Repolust (FPÖ), die Gemeindekassierin Mathilde Monika Karbasch (ÖVP) und das Vorstandsmitglied Harald Insupp (ÖVP) an.[20]
Amtsleiter ist Roland Waltl.[21]
Der Gemeinderat besteht aus 21 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[22]
Partei | 2020[22] | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | ||||||||||||||||||||||
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Fusions- gemeinde | Gamlitz | Sulztal | Gamlitz | Sulztal | Gamlitz | Sulztal | |||||||||||||||||||||
Stimmen | % | Mandate | Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | ||||
ÖVP | 1370 | 70 | 15 | 1657 | 70 | 15 | 1607 | 70 | 15 | 35 | 28 | 2 | 1437 | 65 | 15 | 66 | 56 | 6 | 1178 | 61 | 13 | 81 | 70 | 6 | |||
SPÖ | 310 | 16 | 3 | 0319 | 14 | 03 | 0674 | 30 | 06 | 76 | 61 | 6 | 0514 | 23 | 05 | 40 | 34 | 3 | 0554 | 29 | 06 | 35 | 30 | 3 | |||
FPÖ | 279 | 14 | 3 | 0383 | 16 | 03 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 0060 | 03 | 00 | nicht kandidiert | 0207 | 11 | 02 | nicht kandidiert | |||||||||||
Die Grünen | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 14 | 11 | 1 | nicht kandidiert | 11 | 9 | 0 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||||||||||
1 für unser Gamlitz | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 189 | 08 | 1 | nicht kandidiert | ||||||||||||||||||
Wahlberechtigte | 2.775 | 2.580 | 131 | 2.486 | 125 | 2.297 | 128 | ||||||||||||||||||||
Wahlbeteiligung | 86 % | 90 % | 95 % | 89 % | 94 % | 86 % | 91 % |
Blasonierung:
Das Gemeindewappen wurde zum 1. Mai 1987 verliehen.[23] Wegen der Gemeindezusammenlegung war das Wappen seit dem 1. Jänner 2015 offiziell nicht mehr gültig. Zum 1. September 2015 wurde es erneut verliehen.[24]
Allerheiligen bei Wildon |
Arnfels |
Ehrenhausen an der Weinstraße |
Empersdorf |
Gabersdorf |
Gamlitz |
Gleinstätten |
Gralla |
Großklein |
Heiligenkreuz am Waasen |
Heimschuh |
Hengsberg |
Kitzeck im Sausal |
Lang |
Lebring-Sankt Margarethen |
Leibnitz |
Leutschach an der Weinstraße |
Oberhaag |
Ragnitz |
Sankt Andrä-Höch |
Sankt Georgen an der Stiefing |
Sankt Johann im Saggautal |
Sankt Nikolai im Sausal |
Sankt Veit in der Südsteiermark |
Schwarzautal |
Straß in Steiermark |
Tillmitsch |
Wagna |
Wildon
50 ehemalige Gemeinden (aufgelöst 1945–1969):
Aflenz an der Sulm |
Altenberg bei Leibnitz |
Badendorf |
Brünngraben |
Feiting |
Felgitsch |
Flamberg |
Flüssing |
Gersdorf an der Mur |
Grötsch |
Hart bei Wildon |
Hasendorf an der Mur |
Haslach an der Stiefing |
Höch |
Hütt |
Kainach bei Wildon |
Labuttendorf |
Landscha an der Mur |
Lappach |
Lebring |
Leitring |
Lichendorf** |
Lind bei Sankt Veit am Vogau |
Lipsch |
Maggau* |
Marchtring |
Mitteregg |
Nestelberg |
Neudorf an der Mur |
Neudorf im Sausal |
Neutersdorf |
Oberjahring |
Oberschwarza** |
Ottenberg |
Perbersdorf bei Sankt Veit** |
Pichla bei Mureck** |
Prarath |
Sankt Margarethen bei Lebring |
Schirka |
Schönberg an der Laßnitz |
Schrötten an der Laßnitz |
Seibersdorf bei Sankt Veit** |
Siebing** |
Sukdull |
Unterhaus |
Unterlabill* |
Unterschwarza** |
Waldschach |
Weitersfeld an der Mur** |
Wutschdorf
24 ehemalige Gemeinden (aufgelöst seit 2014):
Berghausen |
Breitenfeld am Tannenriegel |
Ehrenhausen |
Eichberg-Trautenburg |
Glanz an der Weinstraße |
Hainsdorf im Schwarzautal |
Kaindorf an der Sulm |
Leutschach |
Mitterlabill*** |
Murfeld*** |
Pistorf |
Ratsch an der Weinstraße |
Retznei |
Sankt Nikolai ob Draßling |
Sankt Ulrich am Waasen |
Sankt Veit am Vogau |
Schloßberg |
Schwarzau im Schwarzautal*** |
Seggauberg |
Stocking |
Sulztal an der Weinstraße |
Weinburg am Saßbach*** |
Weitendorf |
Wolfsberg im Schwarzautal
Gemeinde war bei Auflösung im: *Bezirk Feldbach; **Bezirk Radkersburg; ***Bezirk Südoststeiermark
Katastralgemeinden: Eckberg | Gamlitz | Grubthal | Kranachberg | Labitschberg | Sernau | Steinbach | Sulz | Sulztal
Ortschaften: Eckberg | Gamlitz | Grubtal | Kranach | Labitschberg | Sernau | Steinbach | Sulztal
Marktort: Gamlitz Rotten: Gamlitzberg • Schattengasse • Weinleiten Zerstreute Häuser: Eckberg • Gaberhöhe • Grubtal • Kranach • Labitschberg • Preßtal • Prinnegg • Sernau • Sernauberg • Steinbach • Sulz • Sulztal Sonstige Ortslagen: Schloss Obergamlitz
Zählsprengel: Gamlitz | Gamlitz-Umgebung-Nord | Gamlitz-Umgebung-Süd | Sulztal an der Weinstr.