Mücke ist eine Gemeinde im mittelhessischen Vogelsbergkreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.6166666666679.0333333333333280 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Vogelsbergkreis | |
Höhe: | 280 m ü. NHN | |
Fläche: | 86,23 km2 | |
Einwohner: | 9369 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35325 | |
Vorwahlen: | 06400, 06401 (Atzenhain), 06634 (Bernsfeld), 06645 (Höckersdorf)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | VB | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 35 013 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Im Herrnhain 2 35325 Mücke | |
Website: | www.gemeinde-muecke.de | |
Bürgermeister: | Andreas Sommer (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Mücke im Vogelsbergkreis | ||
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Mücke liegt in 200 bis 350 Meter Höhe im nordwestlichen Unteren Vogelsberg am Oberlauf der Ohm, eines Nebenflusses der Lahn, sowie dem südlichen Ohm-Nebenfluss Seenbach und dessen Nebenfluss Ilsbach. Der Ortsteil Atzenhain liegt an der nach Westen zur Lahn fließenden Lumda auf dem sogenannten Lumda-Plateau, das sich westlich anschließt und auf dem auch Bernsfeld liegt.
Mücke grenzt im Norden an die Stadt Homberg (Ohm), im Nordosten an die Gemeinde Gemünden, im Osten an die Gemeinde Feldatal und die Stadt Ulrichstein, im Süden an die Stadt Laubach (Landkreis Gießen) sowie im Westen an die Stadt Grünberg (Landkreis Gießen).
Die Gemeinde Mücke gibt es im heutigen Umfang seit dem 31. Dezember 1971 als Zusammenschluss von ursprünglich zwölf selbstständigen Gemeinden. Sie bilden jetzt folgende Ortsteile:
Flensungen und Merlau bilden die Kerngemeinde Mücke. Für die Kerngemeinde wurde der Ortsbezirk Mücke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. Im übrigen gibt es für jede der früheren Gemeinden eigene Ortsbezirke, deren Grenzen den seitherigen Gemarkungsgrenzen folgen.[2]
Nieder-Ohmen ist mit 2800 Einwohnern der mit Abstand größte Ortsteil. Eine Besonderheit stellt der Ortsteil Ilsdorf dar. Bis zur Gebietsreform lag ein Teil des heutigen Ortsteils Ilsdorf im Altkreis Alsfeld, während der andere Teil des Orts als Solms-Ilsdorf zum Landkreis Gießen gehörte. Grund war, dass Ilsdorf früher Teil von Oberhessen der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt war, während sich Solms-Ilsdorf im Besitz der Grafen von Solms befand. Auch heute wird diese Teilung noch sichtbar, da der Ort nach wie vor über zwei Friedhöfe verfügt.
In dem heutigen Mücker Ortsteil Flensungen befindet sich der geographische Mittelpunkt Hessens.
Im September 1583 schlossen Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel und der neue Mainzer Erzbischof Wolfgang von Dalberg in Merlau den Merlauer Vertrag. Darin einigten sie sich über schon lange schwelende Grenzkonflikte zwischen Kurmainz und der Landgrafschaft, wobei fast alle noch verbliebenen Mainzer Besitzungen in Nordhessen endgültig an die Landgrafschaft fielen, dafür jedoch Hessen-Kassel seine Ansprüche im Eichsfeld aufgab.[3]
Der Ortsname stammt aus dem keltischen Sprachschatz. Es leitet sich von „much“ bzw. „mack“ ab, das so viel wie feucht und sumpfig bedeutet. Urkundlich wurde der Name Mücke, in Verbindung mit dieser Region, erstmals 1482 in einer Steuerliste der Pfarrei Merlau erwähnt. Vor der Gebietsreform in Hessen von 1972 gab es keinen Ort mit der Ortsbezeichnung „Mücke“, jedoch eine Bahnstation Mücke an der Strecke Gießen–Fulda (Vogelsbergbahn) und eine postalische Ortsbezeichnung „Mücke“.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen erfolgte zum 1. September 1970 der freiwillige Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Flensungen und Merlau mit Kirschgarten zur neuen Gemeinde Mücke.[4] Am 1. Oktober 1971 wurden die Gemeinden Höckersdorf, Ruppertenrod und Sellnrod mit Schmitten eingegliedert.[5] Am 31. Dezember 1971 erfolgte die Eingliederung der Gemeinden Atzenhain, Bernsfeld, Groß-Eichen, Ilsdorf und Wettsaasen sowie der Zusammenschluss mit den Gemeinden Nieder-Ohmen und Ober-Ohmen zur neuen Großgemeinde Mücke.[6]
Mücke: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 8.734 | |||
1975 | 8.774 | |||
1980 | 8.810 | |||
1985 | 8.911 | |||
1990 | 9.376 | |||
1995 | 10.180 | |||
2000 | 10.250 | |||
2005 | 10.171 | |||
2010 | 9.482 | |||
2011 | 9.483 | |||
2015 | 9.348 | |||
Quellen: [7]; Hessisches Statistisches Informationssystem[8]; Zensus 2011[9] |
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Mücke 9483 Einwohner. Darunter waren 174 (1,8 %) Ausländer, von denen 109 aus dem EU-Ausland, 29 aus anderen Europäischen Ländern und 36 aus anderen Staaten kamen.[9] Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 3,9 %.[8] Nach dem Lebensalter waren 1578 Einwohner unter 18 Jahren, 3792 zwischen 18 und 49, 2292 zwischen 50 und 64 und 1821 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 3932 Haushalten. Davon waren 1009 Singlehaushalte, 1206 Paare ohne Kinder und 1285 Paare mit Kindern, sowie 380 Alleinerziehende und 52 Wohngemeinschaften.[11]
• 1987: | 7494 evangelische (= 84,0 %), 787 katholische (= 8,8 %), 641 sonstige (= 7,2 %) Einwohner[12] |
• 2011: | 6773 evangelische (= 71,4 %), 862 katholische (= 9,1 %), 1849 sonstige (= 19,5 %) Einwohner[12] |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[13] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[14][15][16]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021 Insgesamt 31 Sitze
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Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 19,3 | 6 | 34,4 | 11 | 37,6 | 12 | 40,6 | 15 | 44,0 | 16 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 17,2 | 5 | 26,6 | 8 | 27,0 | 8 | 29,6 | 11 | 31,8 | 12 | |
FW | Freie Wähler | 26,3 | 8 | 29,3 | 9 | 22,0 | 7 | 22,0 | 8 | 18,7 | 7 | |
MüBü | Mücker Bürger | 27,6 | 9 | – | – | – | – | – | – | – | – | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 9,5 | 3 | 9,6 | 3 | 13,4 | 4 | 7,8 | 3 | 5,5 | 2 | |
gesamt | 100 | 31 | 100 | 31 | 100 | 31 | 100 | 37 | 100 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in % | 59,8 | 55,2 | 50,6 | 48,2 | 56,7 |
Eine politische Besonderheit ist das „Jugendparlament Mücke“, das sich für die Interessen der Kinder und Jugendlichen einsetzt. Seine 35 Mitglieder im Alter zwischen 14 und 21 Jahren werden alle zwei Jahre gewählt. Das Jugendparlament hat Rede- und Antragsrecht im Jugend-, Sport- und Kulturausschuss der Gemeindevertretung.
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt:[17]
Im November 2011 wurde Amtsinhaber Matthias Weitzel mit 62,9 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Der Diplom-Verwaltungswirt Weitzel war seit April 2000 Bürgermeister von Mücke. Als Ergebnis einer Bürgermeisterwahl am 24. September 2017 löste Andreas Sommer den Amtsinhaber der SPD Matthias Weitzel ab.[18]
Blasonierung: „ Der Schild in Rot und Gold geteilt, darin in verwechselten Farben ein Jungfrauenadler mit blauer Krone und blauer Bewehrung.“ [19]
Das Wappen wurde der Gemeinde Mücke am 22. Dezember 1983 durch den Hessischen Innenminister genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.
Es wurde direkt von dem Ortsteil Merlau übernommen und zeigt das Wappen der Herren von Mörlau.
Die Gemeinde Mücke führt keine Flagge.
Die Gemeinde Mücke verfügt durch die Autobahnanschlussstelle Homberg (Ohm) (zur A 5) und die durch das Gemeindegebiet verlaufende Bundesstraße 49 über eine sehr gute Verkehrsanbindung. An der Autobahnanschlussstelle wurde daher vor wenigen Jahren das Industriegebiet „Am Gottesrain“ inklusive eines Autohofes angesiedelt. In den Ortsteilen Flensungen und Nieder-Ohmen befinden sich Haltepunkte der Vogelsbergbahn.
Die Gemeinde verfügt über ein Hallenbad mit angeschlossener Sauna, das jedoch zum 1. Juli 2007 vorerst geschlossen wurde. Nach einem umfangreichen Umbau wurde das Bad von der Bürgergenossenschaft Hallenbad Mücke am 1. Mai 2010 unter dem Namen „aquariohm“ wieder geöffnet.
Des Weiteren gibt es sieben Kindergärten, zwei Grundschulen und eine Gesamtschule[22] ohne Oberstufe im Ortsteil Nieder-Ohmen sowie eine Sozialstation mit ausgebildetem Fachpersonal.
In allen Ortsteilen befinden sich Dorfgemeinschaftshäuser, die für alle Arten von Veranstaltungen genutzt werden können. Außerdem gibt es ein facettenreiches Vereinsangebot.
Einkaufsmöglichkeiten sind durch zahlreiche Supermärkte und Einzelgeschäfte in den einzelnen Ortsteilen gewährleistet. An besonderen Freizeiteinrichtungen gibt es den Ortsverein Mücke des Deutschen Roten Kreuzes mit Räumlichkeiten in Ruppertenrod und Merlau sowie die christliche Seminar- und Tagungsstätte Flensunger Hof. Auf dem Kratzberg in der Gemarkung Nieder-Ohmen betreibt die Luftsportgruppe Mücke e. V. einen Modellflugplatz, und im Ortsteil Atzenhain gibt es den Reit- und Fahrverein Mücke e. V.[23] mit Reithalle und Reitplatz.
Alsfeld | Antrifttal | Feldatal | Freiensteinau | Gemünden (Felda) | Grebenau | Grebenhain | Herbstein | Homberg (Ohm) | Kirtorf | Lauterbach | Lautertal (Vogelsberg) | Mücke | Romrod | Schlitz | Schotten | Schwalmtal | Ulrichstein | Wartenberg
Atzenhain | Bernsfeld | Flensungen | Groß-Eichen | Höckersdorf | Ilsdorf | Merlau | Nieder-Ohmen mit Windhain | Ober-Ohmen | Ruppertenrod | Sellnrod mit Schmitten | Wettsaasen