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Schlitz ist eine Kleinstadt im Osten des mittelhessischen Vogelsbergkreises. Durch die fünf Burgen der Stadt ist Schlitz über Hessen hinaus bekannt und wird daher auch als Romantische Burgenstadt Schlitz bezeichnet.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Gießen
Landkreis: Vogelsbergkreis
Höhe: 245 m ü. NHN
Fläche: 142,06 km2
Einwohner: 9726 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km2
Postleitzahl: 36110
Vorwahlen: 06642, 06648 (Ützhausen), 06653 (Unter-Schwarz), 06625 (Unter-Wegfurth)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: VB
Gemeindeschlüssel: 06 5 35 015
Stadtgliederung: 17 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
An der Kirche 4
36110 Schlitz
Website: www.schlitz.de
Bürgermeister: Heiko Siemon (CDU)
Lage der Stadt Schlitz im Vogelsbergkreis
Karte
Karte
Schlitz von oben
Schlitz von oben

Geografie



Geografische Lage


Die Stadt Schlitz liegt am Fluss Schlitz kurz vor dessen Mündung in die Fulda. Flächenmäßig ist sie mit 142,09 km² die viertgrößte Stadt in Hessen nach Frankfurt, Wiesbaden und Oberzent.


Nachbargemeinden


Schlitz grenzt im Norden an die Gemeinden Breitenbach und Niederaula (beide Landkreis Hersfeld-Rotenburg), im Osten an die Gemeinden Haunetal (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und Burghaun sowie die Stadt Hünfeld (beide Landkreis Fulda), im Südosten an die Stadt Fulda (Landkreis Fulda), im Süden an die Gemeinden Großenlüder und Bad Salzschlirf (beide Landkreis Fulda), im Nordwesten an die Stadt Grebenau, im Südwesten an die Gemeinde Wartenberg sowie im Westen an die Kreisstadt Lauterbach (alle drei Vogelsbergkreis).


Stadtgliederung


Schlitz untergliedert sich in die folgenden Stadtteile: Bernshausen, Fraurombach, Hartershausen, Hemmen, Hutzdorf, Nieder-Stoll, Ober-Wegfurth, Pfordt, Queck, Rimbach, Sandlofs, Stadtgebiet Schlitz, Üllershausen, Ützhausen, Unter-Schwarz, Unter-Wegfurth und Willofs.

Am 30. Juni 2017 hatte Schlitz selbst 4513 Einwohner.


Klima


Monatliche Durchschnittstemperaturen für Schlitz
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 0,0 1,0 5,0 8,0 12,0 16,0 18,0 17,0 14,0 9,0 5,0 2,0 Ø 9
Min. Temperatur (°C) −2,0 −2,0 1,0 4,0 8,0 11,0 13,0 12,0 10,0 7,0 2,0 −2,0 Ø 5,2
Sonnenstunden (h/d) 1,0 2,0 4,0 5,0 6,0 6,0 6,0 6,0 5,0 3,0 2,0 1,0 Ø 3,9
Regentage (d) 12,0 9,0 10,0 10,0 11,0 11,0 11,0 11,0 9,0 9,0 11,0 12,0 Σ 126
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Quelle: [2]

Geschichte


Schlitz Blick auf Altstadt
Schlitz Blick auf Altstadt

Die älteste erhaltene Erwähnung von Schlitz stammt von 812.

Die Herren von Schlitz bauten in Mittelalter und Früher Neuzeit eine Herrschaft aus Lehen auf, die sie vom Hochstift Fulda erhalten hatten. Mit Einführung der Reformation 1546 und als Folge des Dreißigjährigen Krieges lösten sie sich immer weiter von Fulda. 1806 fiel die Landeshoheit der Herrschaft Schlitz im Zuge der Bildung des Rheinbunds und der Mediatisierung der Grafen von Schlitz an das neu gebildete Großherzogtum Hessen. In der Folge war die Herrschaft Schlitz eine hessische Standesherrschaft, zu der neben der Stadt Schlitz 16 Dörfer gehörten.[3]

In Schlitz galten die Schlitzer Verordnungen aus dem 18. Jahrhundert zusammen mit Teilen des Fuldischen Rechts als Partikularrecht. Das Gemeine Recht galt nur, soweit diese speziellen Regelungen für einen Sachverhalt keine Bestimmungen enthielten. Dieses Sonderrecht behielt seine Geltung auch während der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen im 19. Jahrhundert. In der gerichtlichen Praxis wurden die Verordnungen aber nur noch selten angewandt.[4] Das Partikularrecht wurde zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst.

Einen bedeutenden Handwerkszweig bildete bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die Leinenweberei, im Jahr 1823 wurden 176 Leinenweber gezählt.

siehe auch Burg Niederschlitz


Eingemeindungen


Hutzdorf gehört seit dem 1. Januar 1969 zu Schlitz. Im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen wurden am 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Bernshausen, Fraurombach, Hemmen, Nieder-Stoll, Ober-Wegfurth, Pfordt, Queck, Rimbach, Sandlofs, Üllershausen, Ützhausen, Unterwegfurth und Willofs eingegliedert. Am 1. August 1972 kamen Kraft Landesgesetzes Hartershausen und Unter-Schwarz hinzu.[5][6]


Einwohnerentwicklung


Quellen:[7][8][9][10][11]


Politik



Stadtverordnetenversammlung


Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[12] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[13][14][15]

Aktuelle Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung
    
Insgesamt 31 Sitze
  • SPD: 7
  • BLS: 5
  • FDP: 3
  • CDU: 16
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 50,0 16 42,5 13 44,2 14 47,8 18 47,8 18
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 24,2 7 31,6 10 38,2 12 36,4 13 34,7 13
BLS Bunte Liste Schlitzerland 14,9 5 15,9 5 10,7 3
FDP Freie Demokratische Partei 10,9 3 10,0 3 6,9 2 7,7 3 8,0 3
UBL Unabhängige Bürgerliste Schlitz 8,2 3 9,5 3
Gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 53,5 55,1 52,6 52,6 52,6

Bürgermeister


Ortsvorsteher des Ortsteils Schlitz ist Thomas Landgraf (Stand Oktober 2014).


Städtepartnerschaften


Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Eine Besonderheit bildet der sog. Burgenring – der Innenstadtbereich der Stadt Schlitz, der auf einem Hügel liegend, mit seiner Ansammlung von Burgen, Türmen, Herrenhäusern, der Stadtkirche und vielen Fachwerkhäusern ein gut erhaltenes, geschlossenes historisches Ensemble darstellt. Wegen des Burgenringes und der landschaftlichen Lage der Stadt wurde Schlitz in früheren Zeiten als das „hessische Rothenburg“ bezeichnet.


Museen



Regelmäßige Veranstaltungen



Freizeit- und Sportanlagen


Die Stadt verfügt über ein Freibad, einen Campingplatz und eine Drei-Felder-Sporthalle. Im Stadtteil Pfordt befinden sich zwei Baggerseen.

Durch Schlitz verlaufen folgende Radwanderwege:


Vereine


Örtliche Sportvereine sind unter anderem die TSG Slitisa e. V. Schlitz,[21] der FSV Pfordt, der SV Willofs und der SV Queck.


Schlitz im Film



Fluss-Station Schlitz


Von 1951 bis 2006 war in Schlitz die Fluss-Station Schlitz angesiedelt, eine Arbeitsgruppe des Max-Planck-Instituts für Limnologie, die die Ökologie des Breitenbachs in den zwei Naturschutzgebieten Breitenbachtal und Breitecke erforscht. Der Breitenbach wurde durch eine Vielzahl von Untersuchungen und Veröffentlichungen eines der am besten erforschten und dokumentierten Fließgewässer der Welt. Im Jahr 2006 wurde diese Forschungsstation mit der Emeritierung des wissenschaftlichen Leiters von der Max-Planck-Gesellschaft geschlossen.


Schlitzerländer Tierfreiheit (geschlossen)


Von 1972 bis 1998 wurde unter dem Namen Schlitzerländer Tierfreiheit ein privater Tierpark betrieben, der wegen nicht artgerechter Haltung und mangelnder Versorgung seiner Bären mehrfach in der Kritik stand.[22]


Wirtschaft und Infrastruktur



Unternehmen


Unternehmen Branche in Schlitz seit Mitarbeiter Anmerkungen
Schlitzer Korn- & Edelobstbrennerei GmbH[23]Spirituosen158519eine der ältesten Brennereien Deutschlands
Lampenwelt GmbH[24]Handel2004550Führender Online-Händler für Leuchten und Leuchtmittel in Europa[25]
Langheinrich GmbH[26]Textilindustrie1832120-
EICHHOFF Kondensatoren GmbH[27]Elektroindustrie1919--
Schlitzer Leinen-Industrie Driessen GmbH & Co. KG[28]Textilindustrie193330-
Pfeifer Group[29]Holzindustrie-75ehemals Holzindustrie Schlitz GmbH & Co. KG
KEP AG[30]Logistik1993--

Verkehr


Schlitz ist für den Fernverkehr über die A 7 über die Abfahrt Hünfeld/Schlitz erreichbar. In der Nähe liegen die Städte Fulda und Lauterbach.

Der Bahnhof Schlitz (Hess) lag an der Bahnstrecke Bad Salzschlirf–Niederjossa. Diese Bahnstrecke ist stillgelegt.


Öffentliche Einrichtungen


Es existieren eine Leihbücherei, eine Musikschule, ein Bürgerhaus und ein Freibad.


Bildung


In Schlitz befindet sich:


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt


In chronologischer Sortierung nach Geburtsjahr


Weitere Persönlichkeiten


In chronologischer Sortierung nach Geburtsjahr


Literatur




Commons: Schlitz, Vogelsbergkreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Schlitz in Merians Topographia Hassiae – Quellen und Volltexte
Wikisource: Actenstücke in Sachen der Stadt Schlitz wider den Grafen zu Schlitz gen[annt] Görz und dessen Rath Bingel – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Schlitz – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. klima.org
  3. Johann Andreas Demian: Beschreibung oder Statistik und Topographie des Großherzogthums Hessen, Le Roux, 1825, S. 361 (Google Books)
  4. Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 104 und beiliegende Karte.
  5. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Alsfeld und Lauterbach (GVBl. II 330-12) vom 1. August 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 215, § 10 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 368.
  7. Schlitz, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. Statistisches Landesamt Hessen (Memento vom 23. Mai 2012 im Webarchiv archive.today)
  9. Die Bevölkerung in Hessen am 31.12.2015. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 21. September 2016; abgerufen am 1. April 2017.
  10. Michael Rademacher: Kreis Lauterbach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  11. Philipp Alexander Ferdinand Walther: Das Großherzogthum Hessen nach Geschichte, Land, Volk, Staat und Oertlichkeit. Jonghaus, 1. Januar 1854 (google.de [abgerufen am 3. April 2017]).
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  15. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  16. Festakt in Schlitz: Heiko Siemon in Bürgermeister-Amt eingeführt. Abgerufen am 1. April 2022 (deutsch).
  17. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Schlitz
  18. Burgmuseum der Stadt Schlitz In: Webauftritt der Stadt Schlitz. Abgerufen im Januar 2019.
  19. Dorfmuseum Fraurombach.
  20. Förderverein Fraurombacher, Wandmalereien (Memento vom 15. Juni 2017 im Internet Archive), abgerufen im Januar 2019.
  21. TSG Slitisa e. V. Schlitz. In: www.tsg-schlitz.de. Abgerufen am 20. Oktober 2016.
  22. Anholter Bärenwald, Chronologie der Ereignisse (Memento vom 2. Juli 2016 im Internet Archive). Abgerufen am 28. Dezember 2015.
  23. Schlitzer-Destillerie
  24. Lampenwelt.de
  25. Leuchtenshop erhält Millionenspritze
  26. Langheinrich GmbH
  27. EICHHOFF Kondensatoren GmbH
  28. Schlitzer Leinen-Industrie Driessen GmbH & Co. KG
  29. Pfeiffer Group
  30. KEP AG
  31.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!

На других языках


- [de] Schlitz (Vogelsbergkreis)

[en] Schlitz, Hesse

Schlitz is a small town in the Vogelsbergkreis in eastern Hesse, Germany.

[ru] Шлиц (Фогельсберг)

Шлиц (нем. Schlitz) — город в Германии, в земле Гессен. Подчинён административному округу Гиссен. Входит в состав района Фогельсберг. Население составляет 9731 человек (на 31 декабря 2010 года).[1] Занимает площадь 142,09 км². Официальный код — 06 5 35 015.



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