Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg liegt im Regierungsbezirk Kassel mit Flächenanteilen in Nordhessen (Altkreis Rotenburg) und Osthessen (Altkreis Hersfeld).
Wappen | Deutschlandkarte |
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50.8715972222229.7160416666667 | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Kassel |
Verwaltungssitz: | Bad Hersfeld |
Fläche: | 1.097,75 km2 |
Einwohner: | 120.163 (31. Dez. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | HEF, ROF |
Kreisschlüssel: | 06 6 32 |
NUTS: | DE733 |
Kreisgliederung: | 20 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Friedloser Straße 12 36251 Bad Hersfeld |
Website: | www.hef-rof.de |
Landrat: | Torsten Warnecke (SPD) |
Lage des Landkreises Hersfeld-Rotenburg in Hessen | |
Im touristischen Bereich wurde für den Landkreis der Name Waldhessen erdacht.
Das Kreisgebiet umfasst im Wesentlichen das mittlere Fuldatal. Westlich davon steigen die Höhen des Knüllgebirges (gelegentlich Knüll genannt) mit dem Naturpark Knüll an, östlich die Höhen des Werra-Fulda-Berglandes mit dem Seulingswald. Höchste Erhebung des Kreises ist der Eisenberg (636 m) im Hochknüll.
Im Süden liegen die Nordausläufer der Rhön. Der von der Werra tangierte Osten des Kreisgebietes um Heringen (Werra) gehört zum Werra-Kalirevier.
Der Landkreis grenzt, im Nordosten beginnend im Uhrzeigersinn, an die Landkreise Werra-Meißner-Kreis (in Hessen), Wartburgkreis (in Thüringen), Fulda, Vogelsbergkreis und Schwalm-Eder-Kreis (alle drei wiederum in Hessen).
Das heutige Kreisgebiet gehörte schon sehr früh zur Landgrafschaft Hessen, dem späteren Kurfürstentum Hessen. Die Region um Rotenburg gehörte seit dem 13. Jahrhundert zu Hessen, und das geistliche Fürstentum Hersfeld folgte im Laufe des 16. Jahrhunderts. Hier wurden Anfang des 19. Jahrhunderts die beiden Ämter Hersfeld (innerhalb der Provinz Fulda) und Rotenburg (innerhalb der Provinz Niederhessen) gebildet. Aus den Ämtern wurden im Jahre 1821 Kreise gebildet.
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen entstand am 1. August 1972 der neue Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Er wurde gebildet aus
Zeitgleich mit der Gründung des Landkreises wurde durch eine Reihe von Gemeindefusionen die bis heute bestehende Verwaltungsgliederung geschaffen.[3][4]
Jahr | Einwohner | Quelle |
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1975 | 131.400 | [6] |
1980 | 127.700 | [7] |
1990 | 129.200 | [7] |
2000 | 130.654 | [8] |
2010 | 122.449 | [9] |
2015 | 119.216 | [10] |
2018 | 120.949 | [11] |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[12] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[13][14][15]
Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung | |
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Wahl des Hersfeld-Rotenburger Kreistags 2021
% 40 30 20 10 0 37,2 % 25,8 % 9,2 % 8,3 % 6,4 % 5,5 % 5,0 % 2,2 % 0,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
%p 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 +0,3 %p
−4,2 %p +3,3 %p −4,1 %p +6,4 %p +0,4 %p −1,9 %p −0,6 %p +0,5 %p Anmerkungen:
e UBL/Bürger-Herz
|
Wahlvorschläge | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 36,9 | 22 | 42,9 | 26 | 48,1 | 29 | 50,7 | 31 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 30,0 | 18 | 34,1 | 21 | 37,2 | 23 | 35,4 | 21 |
AfD | Alternative für Deutschland | 12,4 | 08 | — | — | — | — | — | — |
FWG Freie Wähler | Freie Wählergemeinschaft FREIE WÄHLER Hersfeld-Rotenburg e.V. |
06,9 | 04 | 05,8 | 04 | 04,5 | 03 | 04,4 | 03 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 05,9 | 04 | 10,2 | 06 | 02,9 | 02 | 04,0 | 02 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 05,1 | 03 | 03,6 | 02 | 03,0 | 02 | 02,8 | 02 |
Linke | Die Linke | 02,8 | 02 | 02,5 | 01 | 01,9 | 01 | — | — |
FL | Freie Liste | — | — | 00,9 | 01 | — | — | — | — |
Unabhängige | Unabhängige Wahlalternative Hersfeld-Rotenburg | — | — | — | — | 01,4 | 01 | — | — |
REP | Die Republikaner | — | — | — | — | — | — | 02,8 | 02 |
Gesamt | 100,0 | 61 | 100,0 | 61 | 100,0[16] | 61 | 100,0 | 61 | |
Wahlbeteiligung in Prozent | 53,9 | 52,0 | 54,2 | 61,1 |
Bereits kurz nach der Wahl 2016 traten die beiden AfD-Abgeordneten Bernd Ebhardt und Axel von Baumbach von ihren Mandaten zurück. Von von Baumbach tauchten Informationen und Fotos auf, die zeigten wie er von einem selbst erklärten Reichsbürger-Führer zum „Innenminister des Deutschen Reichs“ und damit zum Teil der „kommissarischen Reichsregierung“ ernannt wurde.[17][18] Bernd Eberhardt trat von seinem Mandat zurück, weil in seinem Facebook-Profil, das stark von „Verweisen auf rechtsextreme und antisemitische Internetveröffentlichungen“ und „braunen Verschwörungstheorien“ geprägt war, zur Erhängung von Angela Merkel aufgerufen hatte und sich mit einer verurteilten Holocaustleugnerin solidarisch erklärt hatte.[17] Es rückten andere Kandidaten nach, sodass die AfD-Fraktion im Kreistag weiter aus acht Personen besteht.[19]
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Landrat für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Kreisausschusses, dem im Landkreis Hersfeld-Rotenburg neben dem Landrat der hauptamtliche Erste Kreisbeigeordnete sowie 13 weitere ehrenamtliche Kreisbeigeordnete angehören.[20] Landrat ist seit 1. September 2021 Torsten Warnecke (SPD), der sich am 14. März 2021 im ersten Wahlgang mit 61,9 Prozent der Stimmen gegen den Amtsinhaber Michael Koch (CDU) durchsetzte.[21][22][23]
Banner, Wappen und Hissflagge | |
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Rot, vorne ein facettiertes Doppeltatzenkreuz, hinten ein waagerechter silberner Ast, aus dem ein Zweig mit drei silbernen Lindenblättern emporwächst“ | |
Wappenbegründung: Das facettiertes Doppeltatzenkreuz ist das rote Hersfelder Doppelkreuz, das Zeichen des alten Stiftes Hersfeld, der Lindenast das Wappen der Stadt Rotenburg an der Fulda. Die Symbole versinnbildlichen die beiden ehemaligen Kreisstädte. Auch die früheren Kreiswappen trugen bereits diese Symbole. Das Wappen wurde am 29. März 1976 genehmigt. |
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Hersfeld-Rotenburg Platz 211 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[27]
Bad Hersfeld und Bebra sind Fernbahnhöfe, die vom Intercity sowie teilweise Intercity-Express bedient werden.
In Bebra schneiden sich Mitte-Deutschland-Verbindung Ruhrgebiet–Kassel–Erfurt–Chemnitz/Leipzig und die alte Nord-Süd-Strecke Hannover–Frankfurt/Würzburg.
Die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg führt ohne Halt durch das Kreisgebiet. Anschlusskurven nach Bebra oder Bad Hersfeld als Verbindung Richtung Erfurt sind langfristig geplant.
Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 7 (Würzburg–Kassel), 5 (Frankfurt–Hattenbacher Dreieck (Ende der A 5)) und 4 (Kirchheimer Dreieck–Erfurt). Ferner erschließen mehrere Bundes-, Landes- und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 27, die B 62 und die B 83.
(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2021[28])
Städte
Marktgemeinden
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Weitere Gemeinden
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1954 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus dem Landkreis Mährisch Schönberg übernommen.
Am 1. August 1972 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Hersfeld gültige Unterscheidungszeichen HEF zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Eine Zeitlang erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Rotenburg Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren PA bis ZZ und den Zahlen von 1 bis 99, später auch 100 bis 999.
Seit dem 1. August 2013 ist zudem das Unterscheidungszeichen ROF (Rotenburg an der Fulda) erhältlich.
Landkreise: |
Bergstraße | Darmstadt-Dieburg | Fulda | Gießen | Groß-Gerau | Hersfeld-Rotenburg | Hochtaunuskreis | Kassel | Lahn-Dill-Kreis | Limburg-Weilburg | Main-Kinzig-Kreis | Main-Taunus-Kreis | Marburg-Biedenkopf | Odenwaldkreis | Offenbach | Rheingau-Taunus-Kreis | Schwalm-Eder-Kreis | Vogelsbergkreis | Waldeck-Frankenberg | Werra-Meißner-Kreis | Wetteraukreis |
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Kreisfreie Städte: |
Darmstadt | Frankfurt am Main | Kassel | Offenbach am Main | Wiesbaden |