Ludwigsau ist eine Großgemeinde im Nordosten Hessens im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Sie ist mit 112 km² eine der größten Flächengemeinden Hessens.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.9280555555569.6766666666667285 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Höhe: | 285 m ü. NHN | |
Fläche: | 112,05 km2 | |
Einwohner: | 5573 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36251 | |
Vorwahlen: | 06670, 06621 | |
Kfz-Kennzeichen: | HEF, ROF | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 012 | |
LOCODE: | DE LSU | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 1 36251 Ludwigsau | |
Website: | www.ludwigsau.de | |
Bürgermeister: | Wilfried Hagemann (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Ludwigsau im Landkreis Hersfeld-Rotenburg | ||
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Die Gemeinde liegt an der Fulda im Städtedreieck Bad Hersfeld, Bebra und Rotenburg an der Fulda. Die Gemeindegemarkung liegt am Rande des Seulingswaldes und erstreckt sich entlang des Rohrbaches und seines linken Zuflusses Endersbach in das östliche Knüllgebirge hinein. Der Rohrbach fließt beim Ortsteil Reilos in die Fulda. Das Rohrbachtal wird auch Besengrund genannt, weil in den vergangenen Jahrhunderten viele Kleinbauern des waldreichen Rohrbachtals auf den Nebenerwerb als Besenbinder oder Korbmacher angewiesen waren.
Ludwigsau grenzt im Norden an die Gemeinde Alheim und die Stadt Rotenburg an der Fulda, im Osten an die Stadt Bebra und die Gemeinde Ronshausen, im Südosten an die Gemeinde Friedewald, im Süden an die Stadt Bad Hersfeld sowie im Westen an die Gemeinde Neuenstein (alle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und die zum Schwalm-Eder-Kreis gehörende Gemeinde Knüllwald.
Die Gemeinde besteht aus den 13 Ortsteilen Beenhausen, Biedebach, Ersrode, Friedlos (Sitz der Gemeindeverwaltung), Gerterode, Hainrode, Meckbach, Mecklar, Niederthalhausen, Oberthalhausen, Reilos, Rohrbach und Tann.
Im Rahmen der hessischen Gebietsreform 1971/72 wurden im Fuldatal nördlich von Bad Hersfeld, im Besengrund und angrenzenden Tälern zwei Großgemeinden gegründet. Nach kurzer Zeit wurden diese Gebietskörperschaften und weitere bis dato politisch selbstständige Dörfer zur Großgemeinde Ludwigsau verschmolzen.
Die Namensgebung bezieht sich letztlich auf Landgraf Ludwig I. von Hessen, der auf dem heutigen Gebiet der Gemeinde die Errichtung zweier nach ihm benannter Burgen – Schloss Ludwigseck und Burg Ludwigsaue (erbaut 1416) – veranlasste. Von der zuletzt genannten Burg gibt es keine sichtbaren Spuren mehr, sie stand an der Mündung des Rohrbaches in die Fulda.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen entstand mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 die Gemeinde Ludwigseck, durch den freiwilligen Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Beenhausen, Ersrode, Hainrode und Oberthalhausen. Am selben Tag entstand die Gemeinde Ludwigsau durch den freiwilligen Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Biedebach, Friedlos, Gerterode, Mecklar und Tann.[2] Insbesondere Friedlos war daran interessiert, um einer Zwangseingemeindung in die Kreisstadt Bad Hersfeld zu entgehen.
Da sich Niederthalhausen dem Zusammenschluss zur Gemeinde Ludwigseck widersetzte, wurde durch Landesgesetz zum 1. August 1972 die Gemeinde Ludwigseck wieder aufgelöst und die dazugehörigen Gemeinden und Niederthalhausen sowie Meckbach und Rohrbach wurden in die Großgemeinde Ludwigsau zwangseingemeindet.[3][2]
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[4] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[5][6][7]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021 Insgesamt 25 Sitze
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Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 92,3 | 23 | 61,5 | 16 | 64,4 | 16 | 61,2 | 19 | 61,7 | 19 | |
BFL | Bürger für Ludwigsau[8] | — | — | 37,4 | 9 | — | — | — | — | — | — | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 7,7 | 2 | 1,1 | 0 | — | — | — | — | — | — | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | — | — | — | — | 35,6 | 9 | 38,8 | 12 | 38,3 | 12 | |
gesamt | 100,0 | 25 | 100,0 | 25 | 100,0 | 25 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 58,9 | 61,0 | 59,3 | 61,1 | 63,6 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Ludwigsau neben dem Bürgermeister sieben ehrenamtliche Beigeordnete angehören. Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[9]
Der Bürgermeister Wilfried Hagemann (parteilos) wurde am 22. April 2018, mit einem Stimmenanteil von 53,2 % für seine erste Amtsperiode bis 2024 gewählt. Die Wahl hat Bürgermeister Wilfried Hagemann in einer Stichwahl gegen Herrn Daniel Stange für sich entschieden.[9]
Blasonierung: „Das Wappen ist mit einer blauen Doppelwellenlinie schräg geteilt. Rechts oben auf Silber eine rote Burg und links unten auf Silber ein rotes Mühlrad“.
Bedeutung: Die 13 Schaufeln des Mühlrades stehen für die Ortsteile der Gemeinde und die Burg stellt das Schloss Ludwigseck dar. Die Doppelwellenlinie steht für die Fulda und den Rohrbach.
Ludwigsau unterhält Partnerschaften mit dem französischen Changé in der Nähe von Le Mans (seit 1997) und mit dem thüringischen Struth-Helmershof (jetzt Teil von Floh-Seligenthal) in der Nähe von Schmalkalden (seit 1990).
Bauwerke von historischer Bedeutung sind das
Naturdenkmäler in der Umgebung sind das
Durch die Ortsteile Mecklar, Reilos und Friedlos führt die Bundesstraße 27. Im Ortsteil Friedlos besteht ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Bebra–Fulda, der von Cantus (Linie R5 Kassel – Bebra – Bad Hersfeld – Fulda im NVV) angefahren wird. Der Bahnhof Mecklar, der einen größeren Güterbahnhof umfasste, wurde bereits in den 1980er Jahren geschlossen. Zwischen allen Ortsteilen der Gemeinde Ludwigsau und der Kreisstadt Bad Hersfeld verkehrt regelmäßig die Buslinie 320 der ÜWAG.
Durch die Ortsteile Friedlos und Mecklar folgende Radwanderwege:
In dem Industriegebiet in der Fuldaaue in Mecklar-Meckbach befindet sich seit 2007 die Firma DHL Supply Chain mit einem eigenen Gebäude. In Mecklar-Meckbach befinden sich vier Ferngasleitungen in der Nähe und ein größeres Umspannwerk liegt in dem Ortsteil. Dadurch entschied sich der Stromkonzern Iberdrola hier ein Gas- und Dampfkraftwerk zu bauen. Im Jahr 2011 verkaufte Ibertrola die Anteile an den dänischen Energiekonzern Dong Energy. Die Bauarbeiten sollten ursprünglich im Jahr 2010 beginnen, allerdings verzögerte sich dies auf derzeit unbestimmte Zeit.[10]
Städte: |
Bad Hersfeld | Bebra | Heringen (Werra) | Rotenburg a. d. Fulda |
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Marktgemeinden: | ||
Gemeinden: |
Alheim | Breitenbach a. Herzberg | Cornberg | Friedewald | Hauneck | Hohenroda | Kirchheim | Ludwigsau | Nentershausen | Neuenstein | Ronshausen | Schenklengsfeld | Wildeck |
Beenhausen | Biedebach | Ersrode | Friedlos | Gerterode | Hainrode | Meckbach | Mecklar | Niederthalhausen | Oberthalhausen | Reilos | Rohrbach | Tann