Friedewald ist eine Gemeinde im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg, direkt östlich von Bad Hersfeld. Friedewald wirbt mit dem Namen „Zukunftsgemeinde für Generationen“.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.8830555555569.8602777777778388 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Höhe: | 388 m ü. NHN | |
Fläche: | 39,64 km2 | |
Einwohner: | 2457 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36289 | |
Vorwahlen: | 06674, 06629 (Motzfeld)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | HEF, ROF | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 006 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schlossplatz 2 36289 Friedewald | |
Website: | www.gemeinde-friedewald.de | |
Bürgermeister: | Julian Kempka (SPD) | |
Lage der Gemeinde Friedewald im Landkreis Hersfeld-Rotenburg | ||
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Die Gemeinde liegt im Grenzbereich zwischen der Kuppenrhön und dem Seulingswald. Friedewald liegt an der Wasserscheide von Fulda und Werra. Der Ort Friedewald liegt nördlich vom Dreienberges, der zu den nördlichsten Ausläufern der Rhön gehört und südlich vom Toten Mann, der höchsten Erhebung des Seulingswaldes.
Friedewald grenzt im Norden an die Gemeinden Ronshausen und Wildeck, im Osten an die Stadt Heringen und die Gemeinde Philippsthal, im Südosten an die Gemeinde Hohenroda, im Süden an die Gemeinde Schenklengsfeld sowie im Westen an die Stadt Bad Hersfeld und die Gemeinde Ludwigsau (alle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg).
Die Gemeinde besteht neben der Kerngemeinde aus den Ortsteilen Hillartshausen, Lautenhausen und Motzfeld.
Das Amt Friedewald wurde 1392 (mit Marktrecht und Gerichtsbarkeit) und der Ort Friedewald wurde im Jahre 1430 erstmals schriftlich erwähnt. Eine Abtsburg stand hier schon vor 1302, die als Hersfeldisches Lehen in diesem Jahr an die Landgrafschaft Hessen abgegeben wurde. Die Burg wurde vermutlich gebaut, um die Handelsstraße Kurze Hessen, die von Frankfurt nach Leipzig führte, zu kontrollieren.
Im Jahre 1472 wurde diese Burg abgerissen, und Landgraf Heinrich III. ließ sich hier von seinem Baumeister Hans Jakob von Ettlingen die Wasserburg Friedewald bauen, die den Landgrafen für Jagdaufenthalte diente. Am 5. Oktober 1551 wurde hier der Vertrag zwischen Frankreich und den schmalkaldischen Fürsten zur Befreiung des Landgrafen Philipp von Hessen aus kaiserlicher Gefangenschaft geschlossen. Bauarbeiten an der Burg wurden 1610 an der Vorburg unter Moritz dem Gelehrten abgeschlossen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg Friedewald zwischen 1631 und 1648 mehrfach erobert und mit ihren vier Ecktürmen letztlich 1762 im siebenjährigen Krieg durch General Stainville zerstört. Das Schloss ist immer noch Mittelpunkt des Ortes und das Wahrzeichen der Gemeinde.
1682 wurde der Gemeinde durch Landgraf Karl von Hessen das Marktrecht verliehen, was Friedrich II. 1766 bestätigte und erneuerte. Während der Zeit des napoleonischen Königreichs Westphalen (1807–1813) war Friedewald Hauptort des Kantons Friedewald und Sitz des Friedensgerichts. Die von Kurfürst Wilhelm I. mit kurhessischer Verordnung eingeführte preußische Kreiseinteilung ordnete das Justizamt Friedewald dem neugegründeten Kreis Hersfeld zu.
Ab 1746 entstand in der Gemeinde eine neue, durch Giovanni Chezzy geplante Kirche, in die Johannes Schlottmann 1752 eine Orgel einbauen konnte. 1824 entstand in der Gemeinde die erste Landapotheke im Kreis. 1865 vernichtete ein großer Brand 199 Häuser im Ort. Durch Pfarrer Haupt angeregt, wurde 1879 in Friedewald eine erste Darlehenskasse in Kurhessen gegründet, die das Prinzip der Raiffeisenkasse verfolgte. Friedewald war der Sitz des Justizamtes Friedewald und später des Amtsgerichtes Friedewald.
Am 31. Dezember 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Hillartshausen und Lautenhausen eingegliedert. Am 1. August 1972 kam Motzfeld hinzu.[3][4]
In Friedewald befinden sich folgende Konfessionen mit jeweils einer Kirche:
Evangelische Kirche
Das Ev. Pfarramt der Kirchengemeinde am Dreienberg ist am Pfarrweg 1. Die Ev. Kirche befindet sich in der Motzfelder Str. 5, unweit des ehemaligen Wasserschlosses.
Katholische Kirche
Die Katholische Kirche in Friedewald ist eine Filialkirche die dem St. Johannes geweiht ist und befindet sich in der Wiesenstraße 8 / Ecke Gartenstraße. Sie zählt kirchenrechtlich zur Kath. Pfarrgemeinde St. Robert in Heringen im Bistum Fulda.
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[5] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[6][7][8]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021 Insgesamt 15 Sitze
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Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 57,6 | 9 | 61,0 | 9 | 44,0 | 7 | 59,4 | 9 | 46,7 | 7 | |
OL | Offene Liste | 42,4 | 6 | 39,0 | 6 | 39,9 | 6 | — | — | — | — | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | — | — | — | — | 16,1 | 2 | 21,0 | 3 | 33,4 | 5 | |
BpF | Bürgerliste pro Friedewald | — | — | — | — | — | — | — | — | 17,5 | 3 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | — | — | — | — | — | — | — | — | 2,4 | 0 | |
gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | ||
Wahlbeteiligung in % | 58,8 | 55,5 | 55,3 | 58,4 | 74,1 |
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt:[9]
Dirk Noll (SPD) wurde am 16. September 2012 mit einem Stimmenanteil von 67,2 % zum Bürgermeister gewählt. Am 28. Oktober 2018 wurde er mit 93,1 % in seine zweite Amtszeit gewählt.[9]
Amtierender Bürgermeister ist seit dem 06. März 2022 Julian Kempka. Er wurde als einziger Kandidat mit 84,3 % der Stimmen gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,9%.[10]
Blasonierung: „In rot eine silberne Burgsilhouette mit Zinnen davor in schwarz die Silhouette eines Dreischalenbrunnens. Im Schildhaupt vier silberne Eichenblätter mit Eichenfrucht.“
Heimatmuseum Friedewald im südlichen Marstall der Vorburg.[11]
Die Gemeinde liegt an der Bundesautobahn 4 (Anschlussstelle 33). Weiterhin führt durch die Gemeinde die Bundesstraße 62 von Bad Hersfeld nach Bad Salzungen. Der öffentliche Personennahverkehr wird durch die ÜWAG Bus GmbH mit den Linien 330, 331 und 345 sowie durch die Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH mit der Linie 300 durchgeführt.[15] Ein Bürgerbus bindet das benachbarte Hohenroda an.
Das Gewerbegebiet Friedewald West liegt direkt am Autobahnzubringer der Ost-West-Verbindung A4. Anfang 2009 hat Hermes seine neueste Haupt-Umschlagbasis (HUB) auf einer Fläche von 100.000 m² mit einem 18.000 m² großen Gebäude in Betrieb genommen. Außerdem führt die Schenker Deutschland AG eines der leistungsfähigsten HUBs Europas. Es ist für Schenker insbesondere für innerdeutsche Stückgutsendungen von zentraler Bedeutung. Weiterhin befinden sich weitere Gewerbebetriebe und Handwerker, Geschäfte, Banken, Apotheke und Arztpraxen im Ort.
Im Ort befindet sich die Steigleder-Grundschule sowie die Kindertagesstätte "Schlosszwerge" Friedewald.
Für sportliche Aktivitäten steht ein Sportzentrum, Tennisanlage, Kinderspiel- und Bolzplätze sowie markierte Wanderwege, die Extratour Dreienberg[16] und ein Waldlehrpfad zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es die Festhalle Friedewald, die Bürgerstube Friedewald, Dorfgemeinschaftshäuser in Hillartshausen und Motzfeld, einen Bürgersaal in Motzfeld sowie eine Begegnungsstätte in Lautenhausen.
Städte: |
Bad Hersfeld | Bebra | Heringen (Werra) | Rotenburg a. d. Fulda |
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Marktgemeinden: | ||
Gemeinden: |
Alheim | Breitenbach a. Herzberg | Cornberg | Friedewald | Hauneck | Hohenroda | Kirchheim | Ludwigsau | Nentershausen | Neuenstein | Ronshausen | Schenklengsfeld | Wildeck |