Unterstoppel liegt zwischen Bad Hersfeld und Hünfeld in der Vorderrhön am Fuße des 524 m hohen Stoppelsbergs, der einen Teil der Soisberger Kuppenrhön und des Hessischen Kegelspiels bildet. Nächster Nachbarort ist das einen Kilometer entfernte Oberstoppel, im weiteren Umkreis liegen Wehrda, Rhina, Steinbach (Ortsteil in der Marktgemeinde Burghaun) und Dittlofrod (Ortsteil in der Marktgemeinde Eiterfeld).
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ober- und Unterstoppel erfolgte 1241 als Stupfele. Anlass für die Erwähnung war die Übertragung von Gütern durch den damaligen Abt des Reichsklosters Fulda, Konrad III. von Malkes, an seinen Konvent. Im Folgenden fielen die Orte in den Besitz der Adligen von Haune, 1409 gingen beide Orte dann in den Besitz der Landgrafen von Hessen über.[1]
Zehntscheune in Unterstoppel
Die am südlichen Ausgang des Dorfes stehende ehemalige Zehntscheune trägt eine Inschrift, die auf das Jahr 1784 verweist.
Unterstoppel gehörte wie auch Oberstoppel bis 1881 zum Kreis Hersfeld. Um die Verwaltung zu vereinfachen, schlug man 1881 beide Dörfer dem Kreis Hünfeld zu. Zum 1. August 1972 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bisher selbständige Gemeinde Unterstoppel in die Gemeinde Haunetal, die in den neuen Landkreis Hersfeld-Rotenburg wechselte, kraft Landesgesetz eingemeindet.[3][4] Für Unterstoppel wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Haunetal eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Kirchlich gehört Unterstoppel zu Oberstoppel, wo sich eine evangelische Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert befindet. Die ursprünglich in Unterstoppel am südwestlichen Ortsrand vorhandene Antoniuskirche (1491) verfiel.[1]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten, in denen Unterstoppel lag, und deren Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
vor 1409: Heiliges Römisches Reich, Hochstift Fulda, Amt Hauneck
ab 1409: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel (durch Kauf), Fürstentum Hersfeld, Amt Hauneck
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Hauneck
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Holzheim
ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Hauneck[7]
ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld[8]
ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
ab 1881: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Hersfeld
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Unterstoppel 72 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 9 Einwohner unter 18 Jahren, 30 zwischen 18 und 49, 18 zwischen 50 und 64 und 15 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 33 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 6 Paare ohne Kinder und 9 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 18 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[9]
Historische Religionszugehörigkeit
•1885:
152 evangelische (= 99,35%), ein katholischer (= 0,65%) Einwohner[1]
Zu Unterstoppel gehört die unweit des Straßendorfes im Tal des Flüsschen Ilmes liegende Ilmesmühle.
Sehenswert sind die nahegelegene Ruine der Burg Hauneck auf dem Gipfel des Stoppelsberges sowie die Langen Steine. Dazu siehe auch „Friedrich (Schweden) - Inschrift auf den Langen Steinen“
Für die unter Denkmalschutz stehenden Objekt im Ort, siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Unterstoppel.
Literatur
Harald Neuber: Haunetaler Geschichte, Haunetal 1992, Herausgeber: Gemeindevorstand der Gemeinde Haunetal
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg vom 11. Juli 1972. GVBl. I S. 217, §§ 15 und 17
Literatur über Unterstoppelnach Register In: Hessische Bibliographie
Haushaltsplan 2016.In:Webauftritt.Gemeinde Haunetal,S.50,abgerufen im Oktober 2020.
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11.Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr.17, S.217, §§15 und 17 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,2MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.400.
Hauptsatzung.(PDF;52kB)§5.In:Webauftritt.Gemeinde Haunetal,abgerufen im März 2020.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.78f. (online bei Google Books).
Trennung zwischen Justiz, Landgericht Hersfeld und Verwaltung: Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.75.
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