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Der Werra-Meißner-Kreis ist ein Landkreis im Regierungsbezirk Kassel in Nordhessen. Die Kreisstadt ist Eschwege.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Verwaltungssitz: Eschwege
Fläche: 1.024,84 km2
Einwohner: 99.714 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: ESW, WIZ
Kreisschlüssel: 06 6 36
Kreisgliederung: 16 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Schlossplatz 1
37269 Eschwege
Website: www.werra-meissner-kreis.de
Landrätin: Nicole Rathgeber (Freie Wähler)
Lage des Werra-Meißner-Kreises in Hessen
Karte
Karte

Geographie



Lage


Namensgebend für den Werra-Meißner-Kreis ist einerseits der Fluss Werra, der von Thüringen kommend das Kreisgebiet im Südosten betritt, das nordöstliche Kreisgebiet durchfließt und nordwestlich von Witzenhausen das Kreisgebiet wieder verlässt, um in Hann. Münden zusammen mit der Fulda die Weser zu bilden. Andererseits namensgebend ist der Hohe Meißner, der Teil des Fulda-Werra-Berglands im Osthessischen Bergland ist und zudem mit 753,6 m ü. NN der höchste Berg des Landkreises bzw. im Nordosten Hessens ist.

Neben dem Hohen Meißner zählen zum Werra-Meißner-Kreis die Höhenzüge und Gebirge Gobert, Kaufunger Wald, Ringgau, Schlierbachswald und Stölzinger Gebirge. Durchflossen wird der Kreis unter anderem von den Fließgewässern Berka, Frieda, Gelster, Losse, Sontra, Wehre und Werra. Ein Großteil des Kreisgebiets bzw. sein Nordwestteil wird von Teilen des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) eingenommen.


Nachbarkreise


Der Werra-Meißner-Kreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den niedersächsischen Landkreis Göttingen, die thüringischen Landkreise Eichsfeld, Unstrut-Hainich-Kreis und Wartburgkreis sowie an die hessischen Landkreise Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder-Kreis und Kassel.


Geschichte


Das Kreisgebiet gehörte schon seit dem 13. Jahrhundert zur Landgrafschaft Hessen, später zu Hessen-Kassel, das Anfang des 19. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Hessen aufstieg. Im Jahre 1821 entstanden innerhalb des Kurfürstentums die beiden Landkreise Eschwege und Witzenhausen, die auch nach 1866 weiter bestanden, als das Kurfürstentum Hessen Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau wurde. Im Rahmen der hessischen Kreisreform wurden beide Landkreise am 1. Januar 1974 zum Werra-Meißner-Kreis vereinigt.[2] Zur Kreisstadt wurde Eschwege, da die Stadt etwas zentraler liegt und auch größer ist als Witzenhausen.


Einwohnerstatistik


Bevölkerungspyramide für den Werra-Meißner-Kreisn (Datenquelle: Zensus 2011.[3])
Bevölkerungspyramide für den Werra-Meißner-Kreisn (Datenquelle: Zensus 2011.[3])
Jahr Einwohner Quelle
1975121.500[4]
1980118.500[5]
1990116.500[5]
2000113.962[6]
2010104.027[7]
2015100.156[8]

Konfessionsstatistik


Laut der Volkszählung 2011 waren 67 % der rund 102.000 Einwohner evangelisch, 12 % römisch-katholisch und 21 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[9] Die Zahl der Protestanten ist seitdem gesunken. 2011 waren es noch rund 69.000 Mitglieder, die aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2020 geben rund 58.000 Mitglieder (58 % der Gesamtbevölkerung) an.[10]


Politik



Kreistag


Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[11] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[12][13][14]

Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung
Kreistagswahl im Werra-Meißner-Kreis 2021
Wahlbeteiligung: 56,1 %
 %
40
30
20
10
0
32,8 %
30,4 %
13,2 %
10,3 %
5,2 %
4,1 %
4,0 %
SPD
CDU
Grüne
FW
AfD
Linke
FDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−9,0 %p
−0,3 %p
+5,6 %p
−0,3 %p
+5,2 %p
−0,4 %p
−0,9 %p
SPD
CDU
Grüne
FW
AfD
Linke
FDP
Sitzverteilung im Kreistag Werra-Meißner-Kreis 2021
       
Insgesamt 61 Sitze
  • Linke: 3
  • SPD: 20
  • Grüne: 8
  • FW: 6
  • CDU: 19
  • FDP: 2
  • AfD: 3
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32,8 20 41,8 25 44,1 27 49,3 30 49,4 30
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 30,4 19 30,7 19 31,0 19 31,9 20 29,3 18
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 13,2 8 7,6 5 11,8 7 4,8 3 5,7 4
FW Freie Wähler 10,3 6 10,6 6 5,9 4 6,2 4 7,9 5
AfD Alternative für Deutschland 5,2 3
Linke Die Linke[15] 4,1 3 4,5 3 3,4 2 0,4 0
FDP Freie Demokratische Partei 4,0 2 4,9 3 3,9 2 5,5 3 5,6 3
Links Linksbündnis Werra-Meißner 2,0 1
REP Die Republikaner 2,2 1
Gesamt 100,0 61 100,0 61 100,0 61 100,0 61 100,0 61
Wahlbeteiligung in % 56,1 53,5 54,2 54,3 58,1

SPD und Grüne haben 2021 einen Koalitionsvertrag geschlossen und zusammen mit Die Linke eine Kooperation vereinbart.[16]


Landräte



Landkreis Eschwege


Landkreis Witzenhausen


Werra-Meißner-Kreis

Bei der Stichwahl am 7. November 2021 setzte sich Nicole Rathgeber (Freie Wähler) mit 59,74 % der Stimmen gegen den Berkataler Bürgermeister Friedel Lenze (SPD) durch.

Mit Nicole Rathgeber stellen die Freien Wähler erstmals eine/n Landrat/Landrätin in Hessen.[19]


Wappen


Blasonierung: „Über einem grünen, mit einem silbernen Wellenbalken belegten Dreiberg hinter einer silbernen Flanke, darin ein neunblättriger roter Eschenzweig, in Blau eine eintürmige, rot bedachte silberne Burg“ (Wappen-Verleihung 12. November 1976)

Der Eschenzweig wurde als „redendes“ Wappensymbol dem alten Kreiswappen von Eschwege entnommen. Die Burg Ludwigstein war schon im alten Kreiswappen von Witzenhausen enthalten und der Dreiberg mit Wellenbalken nimmt Bezug auf den heutigen Kreisnamen.


Verkehr



Bahn


Der Norden des Kreises wird seit 1872 von der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden mit Halten in Eichenberg, Witzenhausen-Nord und Gertenbach erschlossen. Ihr folgte 1875 die Verbindung Bebra–Eschwege, die ein Jahr später nach Göttingen verlängert wurde. Seitdem ist Eichenberg ein wichtiger Bahnknoten. Die Bahnstrecke Göttingen–Bebra wurde später Bestandteil der Nord-Süd-Strecke. Neben diesen beiden Linien und der Regiotram­strecke Kassel–Hessisch Lichtenau wird seit Dezember 2009 auch der Stadtbahnhof in Eschwege wieder bedient.[20]


Straße


Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 4 (Dresden–Eisenach–Kirchheimer Dreieck) und die Bundesautobahn 38 (Göttingen–Halle/Leipzig). Außerdem wird das Kreisgebiet von mehreren Bundesstraßen und Kreisstraßen erschlossen, darunter die B 7, die B 27 und die B 451. Darüber hinaus befindet sich die Bundesautobahn 44 Kassel–Hessisch Lichtenau–Eisenach in Bau.


Gemeinden


MeißnerRinggauWeißenborn

(Einwohner am 31. Dezember 2021[21])

Städte

  1. Bad Sooden-Allendorf (8.478)
  2. Eschwege (19.278)
  3. Großalmerode (6.289)
  4. Hessisch Lichtenau (12.360)
  5. Sontra (7.642)
  6. Waldkappel (4.239)
  7. Wanfried (4.161)
  8. Witzenhausen (14.943)

Weitere Gemeinden

  1. Berkatal (1.472)
  2. Herleshausen (2.741)
  3. Meinhard (4.548)
  4. Meißner (2.938)
  5. Neu-Eichenberg (1.811)
  6. Ringgau (2.875)
  7. Wehretal (4.981)
  8. Weißenborn (958)

Gemeindefreies Gebiet

  1. Gutsbezirk Kaufunger Wald (unbewohnt)

Kfz-Kennzeichen


Am 1. Juli 1974 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Eschwege gültige Unterscheidungszeichen ESW zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem früheren Kreis Witzenhausen Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren NA bis ZZ und den Zahlen von 1 bis 99, später auch 100 bis 999.

Seit dem 16. September 2013 ist durch die Kennzeichenliberalisierung auch das Unterscheidungszeichen WIZ (Witzenhausen) erhältlich.


Literatur




Commons: Werra-Meißner-Kreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Werra-Meißner-Land – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 416.
  3. Datenbank Zensus 2011, Werra-Meißner-Kreis, Alter + Geschlecht
  4. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976
  5. Michael Rademacher: Werra-Meißner-Kreis. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. Hessisches Statistisches Landesamt
  7. Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.09.2010 und Bevölkerungsvorgänge im 3. Vierteljahr 2010. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 10. Mai 2011; abgerufen am 31. Mai 2019.
  8. Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.06.2015 und Bevölkerungsveränderung im 2. Quartal 2015. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 24. März 2016; abgerufen am 31. Mai 2019.
  9. Religionszugehörigkeit in den hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten am 9. Mai 2011 (in %), Zensus 2011
  10. Evangelische Kirche schrumpft im Werra-Meißner-Kreis - Weniger Mitglieder
  11. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2016 und 2011
  12. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2011 und 2006
  13. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2006 und 2001
  14. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2001 und 1997
  15. Wahl 2006: WASG
  16. Der Koalitionsvertrag und die Kooperationsvereinbarung stehen! Abgerufen am 11. November 2021.
  17. Landkreis Eschwege Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
  18. Nicole Rathgeber wird Landrätin im Werra-Meißner-Kreis, Hessische/Niedersächsische Allgemeine. Abgerufen am 7. November 2021.
  19. Nicole Rathgeber wird neue Landrätin im Werra-Meißner-Kreis. In: nh24.de. 8. November 2021, abgerufen am 10. November 2021 (deutsch).
  20. http://www.werra-meissner-bahnen.de/inhalt/eisenbahnen.html Eisenbahnen im Werra-Meißner-Kreis
  21. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).

На других языках


- [de] Werra-Meißner-Kreis

[en] Werra-Meißner-Kreis

Werra-Meißner is a Kreis (district) in the north of Hesse, Germany. Neighboring districts are Göttingen, Eichsfeld, Unstrut-Hainich-Kreis, Wartburgkreis, district-free Eisenach, Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder-Kreis, Kassel.

[es] Werra-Meißner-Kreis

El distrito de Werra-Meißne es un distrito alemán o Landkreis en la Región de Kassel en la parte norte del estado federal de Hesse (Alemania). Los territorios vecinos al norte son los distritos del estado federal de Baja Sajonia, distrito de Gotinga y el de Turingia, distrito de Eichsfeld, al este se tiene de la misma forma frontera con los distritos de Unstrut-Hainich y el distrito de Wartburgo así como con la ciudad (kreisfreie Stadt) de Eisenach, al sur con el distrito de Hersfeld-Rotenburgo, al sudeste con el distrito de Schwalm-Eder y al oeste con el distrito de Kassel.

[ru] Верра-Майснер (район)

Верра-Майснер (нем. Werra-Meißner-Kreis) — район в Германии. Центр района — город Эшвеге. Район входит в землю Гессен. Подчинён административному округу Кассель. Занимает площадь 1025 км². Население — 104,3 тыс. чел. (2010). Плотность населения — 102 человек/км². Официальный код района — 06 6 36.



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