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Der Hochtaunuskreis ist eine Gebietskörperschaft mit 237.041 Einwohnern (31. Dezember 2021) im Regierungsbezirk Darmstadt in Hessen. Der Landkreis liegt in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main und ist Teil der Stadtregion Frankfurt. Kreisstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt ist Bad Homburg v. d. Höhe.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bestandszeitraum: 1972–
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Verwaltungssitz: Bad Homburg v. d. Höhe
Fläche: 481,84 km2
Einwohner: 237.041 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 492 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: HG, USI
Kreisschlüssel: 06 4 34
Kreisgliederung: 13 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Ludwig-Erhard-Anlage 1–5
61352 Bad Homburg v. d. Höhe
Website: www.hochtaunuskreis.de
Landrat: Ulrich Krebs (CDU)
Lage des Hochtaunuskreises in Hessen
Karte
Karte

Bekannt ist der Hochtaunuskreis für seine als allgemein wohlhabend geltende Bevölkerung. Der Hochtaunuskreis weist für das Jahr 2021 den dritthöchsten Kaufkraftindex aller deutschen Land- und Stadtkreise auf.[3] 2020 betrug der Kaufkraftindex 142,6 des Bundesdurchschnitts.[4] Die Städte Königstein im Taunus (203,8) und Kronberg im Taunus (181,4) weisen die höchsten Pro-Kopf-Einkommen im Hochtaunuskreis auf und nehmen mit einigen benachbarten Gemeinden des Main-Taunus-Kreises bundesweit Spitzenplätze ein.


Kommunen


Der Hochtaunuskreis umfasst dreizehn Kommunen, von denen acht einen Status als Stadt sowie fünf einen als Gemeinde haben. Kreisstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt ist Bad Homburg v. d. Höhe,[2] die zudem eine Sonderstatusstadt ist. Manche Städte führen amtliche Namenszusätze wie „(Taunus)“, „im Taunus“ bzw. „v. d. Höhe“ und sind offizielle Bestandteile des jeweiligen Stadtnamens. Die Gemeinde Neu-Anspach wurde aufgrund des Erreichens der Einwohnerzahl von 15.000 per 31. Oktober 2007 zur Stadt erhoben.[5]

Kommunen im Hochtaunuskreis
KommuneArt der KommuneEinwohner[6]
(31. Dezember 2021)
Kaufkraftindex
2020[4]
Bad Homburg v. d. HöheKreisstadt, Sonderstatusstadt54.144156,4
Oberursel (Taunus)Stadt46.660137,1
FriedrichsdorfStadt25.450129,6
Kronberg im TaunusStadt18.322181,4
Königstein im TaunusStadt16.540203,8
UsingenStadt14.733113,0
Neu-AnspachStadt14.439115,0
Steinbach (Taunus)Stadt10.647104,6
Schmitten im TaunusGemeinde09.478123,2
WehrheimGemeinde09.308130,2
WeilrodGemeinde06.526105,5
GlashüttenGemeinde05.383164,0
GrävenwiesbachGemeinde05.411098,9

Geographie



Lage


Der Hochtaunuskreis liegt nördlich von Frankfurt am Main großteils im Mittelgebirge Taunus. Die „Taunusrandstädte“ Bad Homburg, Oberursel, Friedrichsdorf, Kronberg, Königstein und Steinbach (Taunus) im Süden sind bereits Teil der Stadtregion Frankfurt, die in die Oberrheinische Tiefebene und im Osten in die Wetterau übergeht. Die höchste Erhebung ist der Große Feldberg (879 m ü. NHN), die tiefste Stelle des Kreises befindet sich bei Ober-Erlenbach, einem Stadtteil von Bad Homburg (128 m). Der Hochtaunuskreis wird unterteilt in Vorder- und Hintertaunus, wobei der Vordertaunus der Frankfurt zugewandten Seite entspricht (vor der Höhe) und der Hintertaunus, welcher gerne als Frankfurter Naherholungsgebiet genutzt wird, sich auf der anderen Seite des Taunushauptkamms befindet.


Nachbarkreise


Der Landkreis grenzt, im Nordwesten beginnend im Uhrzeigersinn, an die Landkreise Limburg-Weilburg, Lahn-Dill-Kreis und Wetteraukreis, an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main sowie an den Main-Taunus-Kreis und den Rheingau-Taunus-Kreis.


Geschichte


Zentrale der Taunus Sparkasse und Landratsamt des Hochtaunuskreises in Bad Homburg vor der Höhe
Zentrale der Taunus Sparkasse und Landratsamt des Hochtaunuskreises in Bad Homburg vor der Höhe
Louisenstraße, die Einkaufsstraße von Bad Homburg
Louisenstraße, die Einkaufsstraße von Bad Homburg

Das heutige Kreisgebiet gehörte im Mittelalter zu verschiedenen Herrschaften, zu Kurmainz, den Herren von Cronberg oder zu Eppstein. Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte der südliche Teil zur Landgrafschaft Hessen-Homburg, der nördliche Teil zum Fürstentum, später Herzogtum Nassau.

Nach dem Deutschen Krieg und der preußischen Annexion im Jahr 1866 entstanden aus Hessen-Homburg und den nassauischen Ämtern Königstein und Usingen der Obertaunuskreis mit Sitz in Bad Homburg. Gemäß der Kreisordnung vom 1. April 1886 wurde ein Teil mit 46 Gemeinden nördlich des Gebirgskammes in einem neuen Landkreis Usingen organisiert. Im Obertaunuskreis verblieben 34 Gemeinden mit einer Fläche von 22.454 Hektar.

Im Jahr 1919 wurde der französisch besetzte Teil des Obertaunuskreises – das ehemals nassauische „Amt Königstein“ – abgetrennt und als Kreis Königstein eingerichtet. Erst am 1. Oktober 1928 – nach dem Abzug der französischen Besatzungstruppen – kehrte er zum Obertaunuskreis zurück.

Aufgrund der preußischen Sparverordnungen wurde am 1. August 1932 der Kreis Usingen aufgelöst. Teile des Kreises fielen an die benachbarten Landkreise Wetzlar, Oberlahn und Untertaunus, der Löwenanteil jedoch an den Obertaunuskreis. Schon ein Jahr später, am 1. Oktober 1933 wurde auf Betreiben der örtlichen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) der Landkreis Usingen wiederhergestellt.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. August 1972 der Hochtaunuskreis gebildet. Zu dem neuen Kreis traten

Gleichzeitig wurde am 1. August 1972 durch eine Reihe von Zusammenschlüssen die bis heute bestehende Gliederung in 13 Gemeinden geschaffen.[7][8] Als Sitz der Kreisverwaltung und damit als Kreisstadt wurde die Stadt Bad Homburg benannt.[7]

Im Dezember 1991 wurde der Hochtaunus bundesweit durch eine Korruptionsaffäre bekannt.[9][10]

Im Februar 2004 thematisierte der damalige Landrat Jürgen Banzer (CDU) eine mögliche Fusion des Hochtaunuskreises mit dem benachbarten und ähnlich strukturierten Main-Taunus-Kreis.[11] Mit einer Zusammenlegung beider Landkreise könnten Einsparungen von 18 bis 20 Millionen Euro jährlich erzielt werden.


Einwohnerentwicklung


Bevölkerungspyramide für den Hochtaunuskreis (Datenquelle: Zensus 2011[12].)
Bevölkerungspyramide für den Hochtaunuskreis (Datenquelle: Zensus 2011[12].)
JahrEinwohnerQuelle
1972187.600[13]
1980203.800[14]
1990212.900[14]
2000225.638[15]
2010227.324[16]
2013229.167[15]
2014230.798[15]
2015231.788[17]
2018236.564[18]
2019236.914[19]

Konfessionsstatistik


Laut Zensus 2011 überwiegen im Ballungsraum Rhein-Main sowie Kassel die Zugehörigkeiten zu Religionsgemeinschaften jenseits der großen christlichen Kirchen.[20] Nach den Ergebnissen des Zensus am 9. Mai 2011 waren von den Einwohnern 32,0 % evangelisch, 26,0 % römisch-katholisch und 42,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[21] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken, dabei sind die Rückgänge bei den Protestanten massiver als bei den Katholiken.[22]


Politik



Kreistag


Der Kreistag des Hochtaunuskreises wurde am 14. März 2021 gewählt.[23]

Kreistagswahlen Hochtaunuskreis 2021
(Wahlbeteiligung: 56,6 %; 2016: 52,8 %)
 %
40
30
20
10
0
35,1 %
23,0 %
13,7 %
11,1 %
7,0 %
6,0 %
3,0 %
0,6 %
0,5 %
n. k. %
n. k. %
CDU
Grüne
SPD
FDP
FW
AfD
Linke
PARTEI
Piraten
FWG
REP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+1,0 %p
+9,2 %p
−4,3 %p
−0,2 %p
+7,0 %p
−5,2 %p
−0,2 %p
+0,6 %p
+0,5 %p
−7,7 %p
−0,7 %p
CDU
Grüne
SPD
FDP
FW
AfD
Linke
PARTEI
Piraten
FWG
REP
Parteien und Wählergemeinschaften  %
2021
Sitze
2021
 %
2016
Sitze
2016
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,1 25 34,1 24
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 23,0 16 13,8 10
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 13,7 10 18,0 13
FDP Freie Demokratische Partei 11,1 8 11,3 8
FREIE WÄHLER FREIE WÄHLER 7,0 5 - -
AfD Alternative für Deutschland 6,0 4 11,2 8
DIE LINKE. DIE LINKE. 3,0 2 3,2 2
Die PARTEI Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative 0,6 1 - -
PIRATEN Piratenpartei Deutschland 0,5 0 - -
FWG-HOCHTAUNUS[24] Freie Wählergemeinschaft Hochtaunuskreis - - 7,7 5
Gesamt 100,0 71 100,0 71
Wahlbeteiligung in % 56,6 52,8

Landrat


Landrat Ulrich Krebs, 2014
Landrat Ulrich Krebs, 2014

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Landrat für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Kreisausschusses, dem im Hochtaunuskreis neben dem Landrat der hauptamtliche Erste Kreisbeigeordnete, ein weiterer hauptamtlicher Kreisbeigeordneter sowie zwölf ehrenamtliche Kreisbeigeordnete angehören.[25] Landrat ist seit 9. Mai 2006 Ulrich Krebs (CDU), der am 26. März 2006 mit 56,5 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang gewählt wurde. Er ist Nachfolger von Jürgen Banzer (CDU), der am 23. November 2005 als Minister der Justiz in die Hessische Landesregierung berufen worden war. Krebs wurde am 23. Januar 2012 und am 28. Januar 2018 für zwei weitere Amtszeiten bis 2024 wiedergewählt.[26] Als Erster Kreisbeigeordneter und damit als Stellvertreter des Landrats fungiert Thorsten Schorr (CDU).[27]

Liste der Landräte
LandratAmtszeit
Werner Herr (SPD) 1972–1979
Henning von Storch (CDU) 1979–1985
Klaus-Peter Jürgens (CDU) 1985–1991
Jürgen Banzer (CDU) 1991–2005
Ulrich Krebs (CDU) 2006–2024

Partnerschaften


Der Hochtaunuskreis ist im Jahr 1986 eine Partnerschaft mit dem israelischen Distrikt Gilboa eingegangen.


Wappen, Flagge und Banner


Wappen des Hochtaunuskreises
Wappen des Hochtaunuskreises
Blasonierung: „In Blau ein gespaltener steigender Löwe, vorne von vier silbernen Eisenhüten begleitet, goldbewehrt und neunmal von Silber und Rot geteilt, hinten von vier goldenen Kleeblättern begleitet, rotbewehrt und golden.“
Wappenbegründung: Das Kreiswappen ist eine Kombination der Wappen des Obertaunuskreises und des Kreises Usingen. Die vordere Hälfte entspricht dem hessischen Löwen und steht für die ehemalige Landgrafschaft Hessen-Homburg, die hintere Hälfte des Löwen weist mit der goldenen Tingierung auf das Herzogtum Nassau hin. Die vier Eisenhüte vorne erinnern an die Herren von Cronberg, die vier Kleeblätter hinten sind dem Wappen der Stadt Usingen entnommen. Damit werden die früheren Herrschaften des Kreisgebietes versinnbildlicht. Das Wappen wurde am 12. Juli 1974 genehmigt.

Der Entwurf stammt von dem Heraldiker Heinz Ritt.


Wirtschaft und Infrastruktur


Die Kreisstadt Bad Homburg ist ein international bekannter Kurort. In Bad Homburg haben sich mit Fresenius Medical Care und Fresenius SE & Co. KGaA zwei DAX-Unternehmen angesiedelt. Als weitere bekannte Unternehmen mit Sitz im Hochtaunuskreis sind Milupa, die Alte Leipziger Versicherung sowie die Avis Autovermietung zu nennen. Auch haben im Hochtaunuskreis die Gillette Group (mit Braun und Oral-B), Jaguar Deutschland, Fidelity Investments Deutschland, Accenture Deutschland (alle in Kronberg) und die Canton Elektronik (in Weilrod) ihre Hauptsitze.

Der Hochtaunuskreis verzeichnete im Jahr 2020 mit 142,6[4] des Bundesdurchschnitts (100,0) den dritthöchsten[3] Kaufkraftindex aller deutschen Land- und Stadtkreise. 2020 betrug das durchschnittlich zur freien Verfügung stehende Einkommen aller Einwohner des Landkreises 7,888 Milliarden Euro.[4] Bemerkenswert ist, dass zwölf der dreizehn Kommunen im Hochtaunuskreis einen weit überdurchschnittlich hohen Kaufkraftindex aufweisen; lediglich die Gemeinde Grävenwiesbach (98,9) weist einen leicht unterdurchschnittlichen Kaufkraftindex auf. Viele Wohlhabende (wie Banker aus dem benachbarten Frankfurt) sind in und um Bad Homburg wohnhaft. Das gesamte Kreisgebiet weist sehr hohe Bodenpreise auf und zeichnet sich durch ein allgemein sehr hohes Mietniveau aus.

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Hochtaunuskreis Platz 15 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „sehr hohen Zukunftschancen“.[28]


Verkehr



Schiene

LINT 41-Triebwagen der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn unterhalb der Burg Königstein auf der Fahrt nach Frankfurt
LINT 41-Triebwagen der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn unterhalb der Burg Königstein auf der Fahrt nach Frankfurt

Das Gebiet des heutigen Hochtaunuskreises liegt abseits der großen Achsen des Fernbahnnetzes, die von Frankfurt ausgehen. Der Südhang des Taunusgebirges, dessen Städte und Dörfer als Bäder und Kurorte sowie als bevorzugte Wohngebiete schon vor einhundert Jahren ebenso beliebt waren wie heute, wurde daher von Frankfurt aus durch mehrere Bahngesellschaften mit oft nur kurzen Stichbahnen erschlossen.

Die Homburger Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete ihre Strecke am 10. September 1860, die in Frankfurt vom Main-Weser-Bahnhof ausging. Obwohl sie den kurhessischen Ort Bockenheim umfuhr, brauchte sie für ihre Trasse über Rödelheim–Oberursel nach Homburg, der damaligen Residenz einer kleinen Landgrafschaft und heutigen Kreisstadt des Hochtaunuskreises, die Konzession von vier souveränen Staaten.

In Rödelheim zweigte ab 1. November 1874 eine Stichstrecke der Cronberger Eisenbahn-Gesellschaft zu dem malerischen Taunusstädtchen Kronberg ab. Dessen Nachbarstadt Königstein wurde ab 24. Februar 1902 durch die Kleinbahn Höchst–Königstein erschlossen, die heute ein Teil der Hessischen Landesbahn (HLB) ist. Inzwischen beginnen die Züge aller drei Bahnen am Hauptbahnhof im Zentrum Frankfurts.

Zusätzlich verband ab Mai 1910 die Frankfurter Lokalbahn Bad Homburg und Oberursel-Hohemark durch zwei elektrische Vorortbahnen mit der Großstadt, die heute Teil des Frankfurter U-Bahn-Netzes sind. Schon seit 1899 gab es in Homburg eine elektrische Straßenbahn, die bis 1935 auch eine Linie zum Römerkastell Saalburg betrieb.

Das strahlenförmig von Frankfurt ausgehende Schienennetz im Vordertaunus wurde 1895 über den Taunushauptkamm hinaus verlängert durch die Bahnlinie Homburg–Friedrichsdorf–Usingen, die 1909 über Grävenwiesbach mit der Strecke nach Weilburg an der Lahn verbunden wurde. Seit 1912 führte von Grävenwiesbach auch noch eine Zweigbahn durch das Solmstal nach Wetzlar. Diese ist die Grundlage der heutigen kommunalen Taunusbahn, die heute in Brandoberndorf (Gemeinde Waldsolms) im Lahn-Dill-Kreis endet.

Von Friedrichsdorf gibt es seit dem 15. Juli 1901 eine Verbindung zur Main-Weser-Bahn nach Friedberg (Hessen) (Bahnstrecke Friedberg–Friedrichsdorf), die im Zuge der Bäderbahn Berlin–Bad Nauheim–Bad Homburg–Wiesbaden jahrelang auch von Schnellzügen befahren wurde.

Dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf der Schiene dienen heute die S-Bahn-Linien S4 (Frankfurt–Kronberg) und S5 (Frankfurt–Bad Homburg–Friedrichsdorf), sowie die von der Hessischen Landesbahn GmbH betriebenen Strecken Frankfurt–Königstein (Königsteiner Bahn, RMV-Linie 12) und Bad Homburg–Usingen–Grävenwiesbach–Brandoberndorf (Taunusbahn, RMV-Linie 15). Als RMV-Linie 16 wird die Strecke von Friedrichsdorf nach Friedberg betrieben.

An das Frankfurter U-Bahn-Netz angeschlossen sind die Städte Bad Homburg (Linie U2, Endstation Bad Homburg-Gonzenheim) und Oberursel (Linie U3, Oberursel-Hohemark).

Als Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) wurde 1988 ein Zweckverband vom Hochtaunuskreis und allen seinen Städten und Gemeinden gegründet. Der Verband hat die 28,8 Kilometer lange Bundesbahnstrecke Friedrichsdorf–Usingen–Grävenwiesbach zum Kaufpreis von 2,8 Millionen DM erworben, um sie vor der Stilllegung zu bewahren. Alle Linien des öffentlichen Verkehrs sind seit 1995 in den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) eingegliedert.


Straßen

Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 5 (Frankfurt–Hattenbacher Dreieck) und 661 (Darmstadt–Oberursel). Ferner erschließen mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die Bundesstraßen 275, 455 und 456. Die Ferienstraße Hochtaunusstraße verbindet – zwischen Bad Homburg und Bad Camberg – die Sehenswürdigkeiten des Kreises für die Touristen. Der Taunushauptkamm, der quer durch den Kreis verläuft, wird durch verschiedene Pässe überwunden, siehe Pässe im Taunus.


Kreiseigene Unternehmen


Der Hochtaunuskreis betreibt mit den Hochtaunus-Kliniken Krankenhäuser in Bad Homburg und Usingen. Zusätzlich ist er Eigentümer der Taunus Menü Service GmbH mit Sitz in Neu-Anspach, diese beliefert die Kliniken, die Oberurseler Werkstätten und einen Teil der Schulen des Hochtaunuskreises mit Gerichten, die im Koch-und-Kühl-Verfahren gekocht und schockgefrostet werden. Gemeinsam mit dem Main-Taunus-Kreis ist der Hochtaunuskreis Träger der Taunus Sparkasse. Ebenfalls gemeinsam mit dem Main-Taunus-Kreis ist der Hochtaunuskreis Anteilseigner der Rhein-Main Deponie GmbH (RMD) (jeweils 50 Prozent). Wesentliche Anteile hält der Kreis an dem Zweckverband Naturpark Taunus und dem Zweckverband Verkehrsverband Hochtaunus (VHT). Als Eigenbetrieb werden die Oberurseler Werkstätten für behinderte Menschen geführt. An weiteren Unternehmen wie der Nassauischen Sparkasse, der Süwag und der Nassauischen Heimstätte hält der Kreis Anteile.


Kfz-Kennzeichen


Am 1. August 1972 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Obertaunuskreis gültige Unterscheidungszeichen HG zugewiesen. Es wird von der Kreisstadt Bad Homburg vor der Höhe abgeleitet und wird durchgängig bis heute ausgegeben. Im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung ist seit dem 2. Januar 2013 zudem das Unterscheidungszeichen USI (Usingen) erhältlich.


Sonstiges


Bedeutende regionale Zeitungen sind die Taunus-Zeitung (ein Kopfblatt der Frankfurter Neue Presse) sowie der Usinger Anzeiger, der vorrangig im Hintertaunus vertreten ist. Die Frankfurter Rundschau erscheint in einer Taunus-Ausgabe, die sich dem Geschehen im Kreis widmet.


Siehe auch




Commons: Hochtaunuskreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gesetz zur abschließenden Regelung von Einzelfragen aus Anlaß der kommunalen Neugliederung (Neugliederungsschlußgesetz) vom 26. Oktober 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1976 Nr. 23, S. 428 ff., Artikel 1, Abs. 2 a) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 740 kB]).
  3. Kaufkraft der Deutschen wird 2021 auf 23.637 Euro steigen. (PDF; 172 kB) GfK-Studie zur Kaufkraft Deutschland 2021. In: gfk.com. Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), 8. Dezember 2020, S. 3, abgerufen am 13. April 2021.
  4. IHK-Bezirk Frankfurt in Zahlen 2020|2021. (PDF; 1,1 MB) In: frankfurt-main.ihk.de. Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, April 2021, S. 9, abgerufen am 12. April 2021.
  5. Chronologie zum Projekt. Windmessmast auf dem Langhals wird zurückgebaut. (Nicht mehr online verfügbar.) Stadt Neu-Anspach, archiviert vom Original am 13. Juli 2015; abgerufen am 1. Mai 2015.
  6. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  7. Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen (GVBl. II Nr. 330-18) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 227, § 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 382.
  9. Korruption Teure Erde. Der Spiegel Online, 23. Dezember 1991.
  10. Reiner Scholz: Unter der öffentlichen Hand. Zeit Online, 30. August 1996.
  11. Taunuskreise – Fusion soll jährlich bis zu 20 Millionen Euro sparen. Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 17. Februar 2004, abgerufen am 25. August 2015.
  12. Datenbank Zensus 2011, Hochtaunuskreis, Alter + Geschlecht
  13. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1974
  14. Michael Rademacher: Hochtaunuskreis. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  15. Hessisches Statistisches Landesamt
  16. Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.09.2010 und Bevölkerungsvorgänge im 3. Vierteljahr 2010. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 10. Mai 2011; abgerufen am 31. Mai 2019.
  17. Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.06.2015 und Bevölkerungsveränderung im 2. Quartal 2015. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 24. März 2016; abgerufen am 31. Mai 2019.
  18. Die Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2018. Hessisches Statistisches Landesamt, 2019, abgerufen am 30. April 2020.
  19. Hessische Gemeindestatistik 2020 final, Tab "Bevölkerung". Hessisches Statistisches Landesamt, 2019, abgerufen am 26. Januar 2021.
  20. Abbildung 2: Überwiegende Religionszugehörigkeit in den hessischen Gemeinden 2011 Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt Abgerufen am 14. Juli 2019
  21. Hochtaunus Kreis Religion, Zensus 2011
  22. Katholische und evangelische Kirche: Mitgliederschwund hält an. Die Zahl der Kirchenmitglieder sinkt seit Jahren - auch im Taunus.
  23. Hessisches statistisches Landesamt.
  24. Die "FREIEN WÄHLER Hochtaunus". Abgerufen am 24. April 2021.
  25. Hauptsatzung: „§ 3 Kreisausschuss“ PDF-Datei 75,1 KB
  26. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen im Hochtaunuskreis
  27. Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr
  28. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original; abgerufen am 23. März 2018.

На других языках


- [de] Hochtaunuskreis

[en] Hochtaunuskreis

The Hochtaunuskreis is a Kreis (district) in the middle of Hesse, Germany and is part of the Frankfurt/Rhine-Main Metropolitan Region. Neighbouring districts are Lahn-Dill, Wetteraukreis, district-free Frankfurt, Main-Taunus, Rheingau-Taunus, Limburg-Weilburg.

[es] Hochtaunuskreis

El distrito de Hochtaunus (alto Taunus) es un distrito alemán en la Región de Darmstadt, dentro del estado federal alemán de Hesse; su capital es la ciudad de Bad Homburg v. d. Höhe. Los distritos vecinos son el Lahn-Dill, el Wetterau, la ciudad independiente (kreisfreie Stadt) de Fráncfort del Meno, el distrito reestructurado de Main-Taunus, el distrito de Rheingau-Taunus y el distrito de Limburg-Weilburg.

[ru] Верхний Таунус (район)

Верхний Таунус[источник не указан 976 дней] (нем. Hochtaunuskreis) — район в Германии. Центр района — город Бад-Хомбург. Район входит в землю Гессен. Подчинён административному округу Дармштадт. Занимает площадь 482 км². Население — 226,7 тыс. чел. (2010). Плотность населения — 470 человек/км². Официальный код района — 06 4 34.



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