Neu-Eichenberg ist eine Gemeinde im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Sie entstand am 1. Februar 1971 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Eichenberg (Dorf), Eichenberg (Bahnhof), Hebenshausen, Berge, Marzhausen und Hermannrode.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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51.3794444444449.9019444444444223 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Werra-Meißner-Kreis | |
Höhe: | 223 m ü. NHN | |
Fläche: | 27,66 km2 | |
Einwohner: | 1811 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 65 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 37249 | |
Vorwahlen: | 05504 05542 (OT Eichenberg)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | ESW, WIZ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 36 009 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lange Straße 27 37249 Neu-Eichenberg | |
Website: | www.neu-eichenberg.de | |
Bürgermeister: | Marcus Stolle (SPD) | |
Lage der Gemeinde Neu-Eichenberg im Werra-Meißner-Kreis | ||
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Neu-Eichenberg liegt im Dreiländer-Eck Hessen, Thüringen, Niedersachsen zwischen Kassel (45 km) und Göttingen (20 km).[2]
Neu-Eichenberg grenzt im Norden an die Gemeinde Friedland (im niedersächsischen Landkreis Göttingen), im Osten an die Gemeinden Hohengandern und Bornhagen (beide im thüringischen Landkreis Eichsfeld) sowie im Süden und Westen an die Stadt Witzenhausen (Werra-Meißner-Kreis).
Die Gemeinde besteht aus den sieben Orten Berge, Neuenrode, Eichenberg-Bahnhof, Eichenberg-Dorf, Hebenshausen (Sitz der Gemeindeverwaltung), Hermannrode und Marzhausen und gliedert sich in die fünf Ortsteile Berge (Berge und Neuenrode), Eichenberg (Bahnhof und Dorf), Hebenshausen, Hermannrode und Marzhausen.
Die Gemeinde Neu-Eichenberg entstand im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Februar 1971 durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Berge, Eichenberg, Hebenshausen, Hermannrode und Marzhausen.[3][4] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet. Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Hebenshausen.
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Neu-Eichenberg 1819 Einwohner. Darunter waren 45 (2,5 %) Ausländer, von denen 45 aus dem EU-Ausland, 16 aus anderen europäischen Ländern und 29 aus anderen Staaten kamen.[5] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 3,4 %.[6]) Nach dem Lebensalter waren 252 Einwohner unter 18 Jahren, 561 zwischen 18 und 49, 429 zwischen 50 und 64 und 480 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 803 Haushalten. Davon waren 241 Singlehaushalte, 234 Paare ohne Kinder und 252 Paare mit Kindern, sowie 58 Alleinerziehende und 18 Wohngemeinschaften.[8] In 189 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 489 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
Neu-Eichenberg: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1973 | 1.878 | |||
1975 | 1.884 | |||
1980 | 1.922 | |||
1985 | 1.912 | |||
1990 | 1.975 | |||
1995 | 1.976 | |||
2000 | 1.999 | |||
2005 | 1.913 | |||
2010 | 1.815 | |||
2011 | 1.819 | |||
2015 | 1.848 | |||
2020 | 1.832 | |||
Quellen: [9]; Hessisches Statistisches Informationssystem[6]; Zensus 2011[5] |
• 1987: | 1346 evangelische (= 69,1 %), 426 katholische (= 21,9 %), 98 sonstige (= 5,0 %) Einwohner[10] |
• 2011: | 1011 evangelische (= 55,6 %), 352 katholische (= 19,4 %), 456 sonstige (= 25,0 %) Einwohner[10] |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[11] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[12][13][14]
Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021 | |
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Sitzverteilung Insgesamt 15 Sitze
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Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | ||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | ||
MfNEB | Miteinander für Neu-Eichenberg | 36,0 | 5 | — | — | — | — | — | — | — | — |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 30,0 | 5 | 46,5 | 7 | 50,0 | 8 | 53,9 | 8 | 58,9 | 9 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 16,4 | 2 | 20,3 | 3 | 21,7 | 3 | 15,4 | 2 | 9,4 | 1 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 13,0 | 2 | 33,2 | 5 | 28.3 | 4 | 30,7 | 5 | 31,7 | 5 |
Linke | Die Linke | 4,5 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — |
Gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | |
Wahlbeteiligung in % | 69,2 | 60,7 | 67,4 | 66,7 | 71,5 |
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[15]
Am 1. Oktober 1971 wurde Gerhard Hannich (SPD) der erste Bürgermeister der neu gegründeten Gemeinde Neu-Eichenberg. Er hatte das Amt 24 Jahre inne und ging am 30. September 1995 in den Ruhestand.
Im Jahr 1995 wurde Wolfgang Fischer (SPD) als Nachfolger von Gerhard Hannich gewählt und trat das Amt am 1. Oktober 1995 an. Wolfgang Fischer beendete seine Tätigkeit als Bürgermeister am 30. Juni 2012.
Am 29. Januar 2012 wählten die Neu-Eichenberger Ilona Rohde-Erfurth (SPD) mit 66,0 % der Stimmen zur neuen Bürgermeisterin. Sie trat ihr Amt am 1. Juli 2012 an. Sie setzte sich gegen den parteilosen Christian Mühlhausen durch, der 34,0 % der Stimmen erhielt. Amtsinhaber Wolfgang Fischer kandidierte nicht mehr.[16]
Im Januar 2018 wurde Jens Wilhelm (ebenfalls SPD) zum neuen Bürgermeister gewählt.[15][17][18] Sein Amt legte Jens Wilhelm im Frühjahr 2022 zum 1. Oktober 2022 nieder.[19]
Am 12. Juni 2022 wählten die Neu-Eichenberger Marcus Stolle (SPD) mit 61,88 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister. Dieser tritt sein Amt am 1. Oktober 2022 an.[20]
Der Bahnhof Eichenberg ist Knotenpunkt der Bahnstrecken Bebra–Göttingen (Nord-Süd-Strecke) und Halle–Hann. Münden; es bestehen Verbindungen Richtung Kassel-Wilhelmshöhe, Göttingen, Halle (Saale), Erfurt und Fulda. Diese werden mit Zügen von DB Regio, cantus sowie der Abellio Rail Mitteldeutschland gefahren.
Die Gemeinde Neu-Eichenberg versuchte von 2003 bis 2021, in der Nähe der Ortslage Hebenshausen ein Logistikgebiet zu etablieren. Das Bauvorhaben wurde innerhalb der Gemeinde von Anfang an kritisch gesehen, da u. a. erhebliche Lärmbelästigungen befürchtet werden. Deshalb wurde 2004 ein Bürgerentscheid durchgeführt, ob die Planung vorangetrieben werden soll. Dieser ging zu Gunsten des Logistikgebietes aus.[22]
2017 beschloss die Gemeindevertretung mit den Stimmen von SPD und CDU, die Flächen hierfür in Eigenregie zu kaufen und zu erschließen,[23] was einen Kostenaufwand für die Gemeinde von mehreren Millionen Euro bedeuten würde.[24] Dies löste ein erneutes bürgerschaftliches Engagement gegen die Planung aus.[25]
Im Juni 2018 wurde bekannt, dass das Logistikgebiet an die Dietz AG verkauft wurde.[26] Am 4. Mai 2019 besetzten Klimaaktivisten die Ackerflächen und errichteten dort ein Camp.[27] Im Januar 2020 entschloss die Gemeindevertretung Neu-Eichenbergs, dass sie weitere planerische Schritte und die Vermarktung für mindestens sechs Monate aussetzen will, um sich verstärkt mit Alternativen zum Logistikgebiet zu beschäftigen.[28] Im Februar 2020 wurde öffentlich, dass die Dietz AG nicht weiter zur Umsetzung des Logistikgebiets bereitsteht.[29] Dass die Dietz AG möglicherweise aus den Planungen aussteigen wird, wurde bereits Ende 2019 öffentlich.[30]
Im Oktober 2020 beschlossen die Fraktionen der CDU und der SPD mehrheitlich, dass nur noch 55 Prozent der geplanten Fläche als Logistikgebiet entwickelt werden sollten. 45 Prozent sollten für eine alternative Entwicklung vorgehalten werden.[31] Die Kommunalwahl am 14. März 2021 besiegelte dann das Ende der Planungen, da die mehrheitlich gewählten drei Fraktionen Miteinander für Neu-Eichenberg, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke vor der Wahl ein Ende der Planung des Sondergebiets Logistik vorsprochen hatten.[32] Im Juni 2021 leitete die Gemeindevertretung dann formal die Abwicklung der Planung des Sondergebiets Logistik ein. Im Zuge dessen wurde auch bekannt, dass die besetzte Ackerfläche vorerst nicht geräumt und die politische Entwicklung der Gemeinde abgewartet werde.[33]
Berge mit Neuenrode | Eichenberg | Hebenshausen | Hermannrode | Marzhausen
Städte: |
Bad Sooden-Allendorf | Eschwege | Großalmerode | Hessisch Lichtenau | Sontra | Waldkappel | Wanfried | Witzenhausen |
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Gemeinden: |
Berkatal | Herleshausen | Meinhard | Meißner | Neu-Eichenberg | Ringgau | Wehretal | Weißenborn | |
Gemeindefreies Gebiet: |