Kirchheim ( anhören?/i) ist eine Gemeinde im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.8408333333339.5744444444444244 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Höhe: | 244 m ü. NHN | |
Fläche: | 50,61 km2 | |
Einwohner: | 3514 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36275 | |
Vorwahlen: | 06625, 06628 | |
Kfz-Kennzeichen: | HEF, ROF | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 011 | |
Gemeindegliederung: | 12 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 20 36275 Kirchheim | |
Website: | www.kirchheim.de | |
Bürgermeister: | Axel Schmidt (CDU) | |
Lage der Gemeinde Kirchheim im Landkreis Hersfeld-Rotenburg | ||
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Kirchheim liegt in den Südausläufern des Knüllgebirges im Tal der Aula, die bei Niederaula in die Fulda fließt; in der Ortschaft münden in die Aula im Norden das Gossmannsröder Wasser und der Wälsebach und im Süden die Ibra. Der höchste Berg des Gemeindegebiets ist der 6,6 km nordwestlich an der Gemeindegrenze zu Neuenstein gelegene Eisenberg (635,5 m ü. NN).
Die nächsten größeren Städte sind Bad Hersfeld (ca. 10 km ostnordöstlich), Fulda (ca. 33 km südsüdöstlich) und Alsfeld (ca. 24 km südwestlich).
Kirchheim grenzt im Norden an die Gemeinde Neuenstein, im Osten an die Stadt Bad Hersfeld, im Süden an die Gemeinde Niederaula, im Südwesten an die Gemeinde Breitenbach am Herzberg (alle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) sowie im Westen an die Gemeinde Oberaula (im Schwalm-Eder-Kreis).
Die Gemeinde besteht neben dem Hauptort Kirchheim aus den Ortsteilen Allendorf, Frielingen, Gersdorf, Gershausen, Goßmannsrode, Heddersdorf, Kemmerode, Reckerode, Reimboldshausen, Rotterterode und Willingshain.
Das langjährige Jahresmittel der Lufttemperatur beträgt 7,4 °C und der durchschnittliche Niederschlag liegt bei 637 mm. Im langjährigen Mittel hat Kirchheim 21,7 Sommertage, 107,2 Frosttage. Die mittlere Jahressonnenscheindauer liegt bei 1410 Stunden.
Quelle: 1200 Jahre Kirchheim, siehe Kap. Literatur
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Kirchheim erfolgte unter dem Namen Kyricheim im Breviarium Lulli, einem Zehntverzeichnis der Abtei Hersfeld und wird in die Zeit 775–786 datiert.[2]
Den Eisenbahnanschluss erhielt Kirchheim am 1. Mai 1906, als die Knüllwaldbahn eröffnet wurde. Ab 1935 hatte die Gemeinde den Autobahnanschluss, als hier das Autobahndreieck der Autobahnen A 7 und A 4 entstand.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden bis dahin selbstständigen Gemeinden Allendorf, Frielingen, Gershausen, Goßmannsrode, Kemmerode und Reimboldshausen mit Wirkung vom 1. Februar 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Kirchheim eingegliedert.[3] Mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 folgte Rotterterode. Gersdorf, Heddersdorf, Reckerode und Willingshain kamen kraft Landesgesetz am 1. August 1972 hinzu.[4][5] Für alle bei der Gebietsreform nach Kirchheim eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Im Jahr 1974 wurde mit dem Bau des „Seeparkes Kirchheim“, zwischen den Ortsteilen Reimboldshausen und Kemmerode begonnen. Hier wurde die Ibra zu einem zehn Hektar großen See aufgestaut. Nur ein Jahr danach wurde die Kreisstraße 34 von Willingshain über den Eisenberg nach Raboldshausen (Ortsteil von Neuenstein) gebaut. Nach dieser verkehrsmäßigen Erschließung des Eisenbergs folgten im gleichen Jahr der Bau eines Berghotels, der Bau des „Feriendorfes am Eisenberg“ durch die Stadt Hannover und der Bau des Funkturmes.
Am 22. August 1977 brach der Damm des Ibrastausees im „Seepark Kirchheim“ und unterspülte die Bahntrasse bei Kirchheim. Dies war der Anlass für die Bundesbahn, die Knüllwaldbahn stillzulegen.
Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Staaten, in denen Kirchheim lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][7]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kirchheim 3651 Einwohner. Darunter waren 145 (4,0 %) Ausländer, von denen 51 aus dem EU-Ausland, 36 aus anderen Europäischen Ländern und 58 aus anderen Staaten kamen.[10] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 7,6 %.[11]) Nach dem Lebensalter waren 588 Einwohner unter 18 Jahren, 1521 zwischen 18 und 49, 825 zwischen 50 und 64 und 717 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 1554 Haushalten. Davon waren 408 Singlehaushalte, 429 Paare ohne Kinder und 540 Paare mit Kindern, sowie 150 Alleinerziehende und 30 Wohngemeinschaften. In 249 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1020 Haushaltungen leben keine Senioren.[12]
Im Jahr 1610 hatte Kirchheim 75 Haushaltungen, im Jahr 1747 waren es 81.
Kirchheim: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 734 | |||
1840 | 733 | |||
1846 | 730 | |||
1852 | 759 | |||
1858 | 694 | |||
1864 | 686 | |||
1871 | 616 | |||
1875 | 582 | |||
1885 | 547 | |||
1895 | 548 | |||
1905 | 549 | |||
1910 | 569 | |||
1925 | 604 | |||
1939 | 705 | |||
1946 | 1.091 | |||
1950 | 1.126 | |||
1956 | 1.018 | |||
1961 | 1.085 | |||
1967 | 1.445 | |||
1970 | 1.520 | |||
1972 | 3.673 | |||
1975 | 3.885 | |||
1980 | 3.977 | |||
1985 | 4.143 | |||
1990 | 4.050 | |||
1995 | 4.145 | |||
2000 | 4.032 | |||
2005 | 3.940 | |||
2010 | 3.636 | |||
2011 | 3.651 | |||
2015 | 4.093 | |||
2020 | 3.545 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; 1972:[13]; Hessisches Statistisches Informationssystem[11]; Zensus 2011[10] Ab 1972 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Die Gemeinde Kirchheim ist Teil der katholischen Pfarrei St. Lullus Bad - Hersfeld/Niederaula-Kircheim. In Kirchheim befindet sich die katholische Kirche "St. Gunther" am "Am Wolfsstück 20".[14]
• 1885: | 163 evangelische (= 100 %) Einwohner[2] |
• 1961: | 177 evangelische (= 88,94 %), 20 katholische (= 10,05 %) Einwohner[2] |
• 1987: | 2954 evangelische (= 80,1 %), 466 katholische (= 12,6 %), 270 sonstige (= 7,3 %) Einwohner[15] |
• 2011: | 2553 evangelische (= 69,9 %), 396 katholische (= 10,8 %), 703 sonstige (= 19,3 %) Einwohner[15] |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[16] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[17][18][19]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021 Insgesamt 23 Sitze
|
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 56,1 | 13 | 56,3 | 13 | 63,2 | 15 | 56,3 | 13 | 53,4 | 12 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 43,9 | 10 | 43,7 | 10 | 36,8 | 8 | 43,7 | 10 | 46,6 | 11 | |
gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | ||
Wahlbeteiligung in % | 57,2 | 58,4 | 55,4 | 59,0 | 61,7 |
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[20]
Der Bürgermeister Manfred Koch (SPD) wurde am 20. September 1998 mit einem Stimmenanteil von 51,6 % gewählt. Er wurde am 23. Mai 2004 mit einem Stimmenanteil von 55,2 % und am 9. Mai 2010 mit einem Stimmenanteil von 75,9 % wiedergewählt.[21] Er wurde am 6. März 2016 mit 75,0 % der Stimmen wiedergewählt.[22] Vor Manfred Koch war Karl-Heinz Spangenberg Bürgermeister in Kirchheim. Er wurde als Kandidat der SPD am 2. März 1997 mit einem Stimmenanteil von 63,1 % gewählt.[20] Der amtierende Bürgermeister ist seit den entsprechenden Wahlen im Jahr 2022 Axel Schmidt von der CDU. Er setzte sich mit 53,9 % gegen den SPD-Kandidaten Manfred Koch durch.
Im Jahr 2013 wurde zur Konsolidierung des Haushalts für die Haltung von Pferden auf dem Gemeindegebiet eine Pferdesteuer eingeführt.[23]
Am 23. August 1967 wurde der Gemeinde Kirchheim im damaligen Landkreis Hersfeld ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Grün unter einem durch Tannenschnitt abgeteilten goldenen Schildhaupt eine erniedrigte schrägrechte Doppelbahn mit grünem Trennungsstreifen.[24] Die schrägrechte silberne Doppellinie stellt die Autobahn in stilisierter Form dar.
Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Kirchheim (Hessen).
Nördlich der Stadt, in der Schloßstraße in Fahrtrichtung Goßmannsrode, befindet sich anstelle einer ehemaligen Burg ein im 17. Jahrhundert errichtetes Herrenhaus. Die heutige evangelische Kirche wurde 1822 erbaut.
Die Gemeinde befindet sich an den Autobahndreiecken Kirchheim und Hattenbach. Somit liegen die Autobahnen A 4, A 5 und A 7 in unmittelbarer Nähe. Durch die Gemeinde führt die B 454 von Kirchhain nach Niederaula. Die Bahnstrecke Bad Hersfeld–Treysa (Knüllwaldbahn) mit dem Bahnhof Kirchheim (Kr Hersfeld) wurde 1985 stillgelegt und abgebaut.
Auch die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg ist unter anderem im Krämerskuppetunnel (838 m lang), auf der Wälsebachtalbrücke (721 m) und im Kirchheimtunnel (3,82 km) auf dem Gebiet von Kirchheim gebaut worden. Hinzu kommt der Betriebsbahnhof Kirchheim.
Städte: |
Bad Hersfeld | Bebra | Heringen (Werra) | Rotenburg a. d. Fulda |
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Marktgemeinden: | ||
Gemeinden: |
Alheim | Breitenbach a. Herzberg | Cornberg | Friedewald | Hauneck | Hohenroda | Kirchheim | Ludwigsau | Nentershausen | Neuenstein | Ronshausen | Schenklengsfeld | Wildeck |
Allendorf | Frielingen | Gersdorf | Gershausen | Goßmannsrode | Heddersdorf | Kemmerode | Kirchheim | Reckerode | Reimboldshausen | Rotterterode | Willingshain