Heddersdorf liegt südöstlich des Knüllgebirges, im Tal der Aula, umgeben von Äckern, Wiesen und Auen und durchflossen vom Kisselbach, auf einer Höhe von circa 280mü.NHN. Den bis zur Gebietsreform im Jahre 1972 zum Landkreis Hersfeld gehörenden eigenständigen Ort, heute ein Ortsteil der Großgemeinde Kirchheim, erreicht man nach 2 km über die Bundesstraße 454, die von Kirchheim kommend nach Oberaula führt.
In der Mitte des Ortes führt eine Abbiegespur auf der B 454 links in den Ortskern zu dem neuen Dorfgemeinschaftshaus mit Radcafé und weiter bis zur alten Schule. Im Zentrum des Dorfes befindet sich neben einem stattlichen Eichenbaum der neu angelegte Spielplatz. Parallel zur B 454 verläuft der gut ausgebaute Waldhessen Radweg R11, der den Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit dem Schwalm-Eder-Kreis verbindet.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Heddersdorf erfolgte unter dem Namen Hertwigesdorf im Jahr 1327.[1]
Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3]Hertwygisdorf (1363), Hertwinsdorf (1392) und Hettesdorf (1500). Das Dorf war gemeinschaftlicher Besitz der Reichsabtei Hersfeld und der Ganerben von Frielingen.[3]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Heddersdorf zum 1. August 1972 kraft Landesgesetz in die Gemeinde Kirchheim eingegliedert.[4][5] Für Heddersdorf, wie für alle bei der Gebietsreform nach Kirchheim eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Heddersdorf lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][7]
1348: Heiliges Römisches Reich, Reichsabtei Hersfeld, Amt Niederaula
ab 1378: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen (1402–1458 Abtei Hersfeld), Amt Niederaula
ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Niederaula
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Niederaula
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Obergeis
ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld[9]
ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Hersfeld
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Heddersdorf 195 Einwohner. Darunter waren 3 (1,5%) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 81 zwischen 18 und 49, 45 zwischen 50 und 64 und 39 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 75 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 36 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 12 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 51 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Einwohnerentwicklung
Heddersdorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr
Einwohner
1834
192
1840
168
1846
170
1852
172
1858
165
1864
157
1871
151
1875
139
1885
141
1895
150
1905
188
1910
197
1925
192
1939
205
1946
294
1950
292
1956
235
1961
226
1967
203
1970
224
1982
229
1990
?
2000
?
2006
214
2010
196
2011
195
2015
196
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1982:[11]; Zensus 2011[10] Ab 2006 Daten jeweils zum Stichtag 31. Dezember des jeweiligen Jahres ohne Nebenwohnsitze[2]
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11.Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr.17, S.217, §13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 1,2MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.397.
Hauptsatzung.(PDF;26kB)§5.In:Webauftritt.Gemeinde Kirchheim,abgerufen im Oktober 2020.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.79f. (online bei Google Books).
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.75.
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