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Heide (niederdeutsch Heid) ist eine Kleine Mittelstadt in Schleswig-Holstein und die Kreisstadt des Kreises Dithmarschen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Dithmarschen
Höhe: 7 m ü. NHN
Fläche: 31,97 km2
Einwohner: 21.844 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 683 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25746
Vorwahl: 0481
Kfz-Kennzeichen: HEI, MED
Gemeindeschlüssel: 01 0 51 044
Adresse der
Stadtverwaltung:
Postelweg 1
25746 Heide
Website: www.heide.de
Bürgermeister: Oliver Schmidt-Gutzat (SPD)
Lage der Stadt Heide im Kreis Dithmarschen
Karte
Karte

Geografie



Geografische Lage


Das Stadtgebiet von Heide befindet sich am westlichen Rand der Schleswig-Holsteinischen Geest im Nordteil des Dithmarscher Kreisgebiets nordöstlich der Meldorfer Bucht. Zur Unterscheidung von anderen Orten gleichem Namens wird der Zusatz „i. H.“ / gesprochen „(in) Holstein“ benutzt.


Gemeindegliederung


Die Volkszählung 1987 registrierte die Einwohnerzahlen auf Basis des folgenden Wohnplatzverzeichnisses. Danach gliederte sich die Stadt wie folgt:[2]

Als Stadtteile von Heide (Holst.) werden heute Rüsdorf (1924 eingemeindet), Süderholm-Bennewohld (1967 eingemeindet) und Butendiek genannt.

Zudem wird die Stadt häufig pragmatisch entsprechend den vier Haupthimmelsrichtungen in Heide-Nord und Heide-Süd sowie Heide-Ost und Heide-West eingeteilt.


Nachbargemeinden


Direkt an das Heider Stadtgebiet grenzen:

Neuenkirchen; Wesseln Weddingstedt Ostrohe; Nordhastedt; Barkenholm
Norderwöhrden Gaushorn
Lohe-Rickelshof Hemmingstedt Süderhastedt



Klima


Klimadiagramm von Heide[3]
Klimadiagramm von Heide[3]

Geschichte



Frühe Entwicklung


Marktplatz von Heide von dessen Nordost-Ecke aus, Zeichnung um 1895
Marktplatz von Heide von dessen Nordost-Ecke aus, Zeichnung um 1895

1404 wird Heide als Uppe de Heyde zum ersten Mal erwähnt. Laut einer Chronik von 1577 hatten im 14. Jahrhundert die Dörfer Rickelshof, Lohe, Wesseln und Rüsdorf beschlossen, im Schnittpunkt ihrer Gebiete eine Kapelle – oder nach anderer Quelle ein Gasthaus – zu errichten.[4] Bereits 1434 wurde Heide als Versammlungsort der Bauernrepublik erwähnt. 1447 wählten die Dithmarscher Heide zum Obergericht der Achtundvierziger und sicherten den Status des Orts als einer der Dithmarscher Hauptorte neben Meldorf. Zu den Landesversammlungen konnten sich bis zu 12000 wehrfähige Männer auf dem 4,6 ha großen Platz versammeln. An dessen Rand ist schon 1437 eine dem heiligen Georg geweihte St.-Jürgen-Kapelle bezeugt.[5]

Am 10. Dezember 1524 wurde auf dem Marktplatz der ehemalige Mönch Heinrich von Zütphen verbrannt, der Ende November auf Einladung von Nicolaus Boie nach Meldorf gekommen war, um dort die evangelische Lehre zu predigen. Die Reformation setzte sich erst acht Jahre später durch.

Auch wenn Dithmarschen nach der Letzten Fehde 1559 seine Unabhängigkeit verlor und Heide dabei völlig zerstört wurde, behielt Heide seine Bedeutung als Handelsort und Sitz der Verwaltung der späteren Landschaft (in dänischer Zeit) bzw. des Kreises (in preußischer Zeit) Norderdithmarschen. Der ehemalige Versammlungsort diente nunmehr nur noch als Marktplatz. Die ursprünglich aus Feldstein errichtete Kirche wurde aus Ziegeln neu aufgeführt und schon im folgenden Jahr wieder eingeweiht. Der Turm wurde 1611 angefügt und 1724 erneuert.[6]


Eisenbahnanschlüsse


Im Jahre 1877 bekam Heide durch die Westholsteinische Eisenbahn-Gesellschaft im Bahnhof Heide erste Eisenbahnverbindungen nach Neumünster und Tönning, die zum 1. November 1878 durch die Einbindung der Marschbahn um direkte Verbindungen nach Hamburg und zehn Jahre später direkt nach Husum erweitert wurden. 1905 bis 1938 bestand gegenüber dem Bahnhof das Betriebsgelände der Kreisbahn Norderdithmarschen, die mit zwei Strecken den Kreis erschloss.


Politische Entwicklungen


Von 1867 bis 1971 war Heide Sitz eines Amtsgerichts. Am 7. Juli 1870 erhielt Heide das Stadtrecht. Heide war Kreisstadt des Kreises Norderdithmarschen.

Heide war eine frühe Hochburg des Nationalsozialismus. Bei der Reichstagswahl 1928 erreichte die NSDAP in Heide 12,6 Prozent. Nach der von den Nazis so genannten Blutnacht von Wöhrden verzeichnete die Heider Ortsgruppe der NSDAP einen starken Mitgliederzuwachs. Bei den Kommunalwahlen 1929 kam die NSDAP in der Folge auf 14 Prozent. Bei der Reichstagswahl 1930 wählten 33,3 Prozent der Wähler in Heide die NSDAP, bei der Reichstagswahl Juli 1932 50,8 Prozent.

Trotz der absoluten Mehrheit für die NSDAP bei den Kommunalwahlen 1933 mit 57,7 Prozent blieb der deutschnationale Bürgermeister Hermann Hadenfeldt vorerst im Amt. 1937 gab Hadenfeldt sein Amt aber vorzeitig auf und Karl Herwig wurde als Bürgermeister eingesetzt. Nach dem Krieg ernannten die Briten August Vehrs zum Bürgermeister.

Während der Operation Gomorrha warfen Bomber der 381st Bombardment Group der United States Army Air Forces am Nachmittag des 25. Juli 1943 ihre Bombenlast erst während ihres Rückflugs zur Nordsee über Heide ab.

Seit 1970 ist Heide Kreisstadt des aus den Kreisen Norder- und Süderdithmarschen neu geschaffenen Kreises Dithmarschen und setzte sich in der Wahl gegen Meldorf durch. Bereits 1932 hatte die preußische Regierung die Kreise Norder- und Süderdithmarschen zusammengelegt, dabei aber Meldorf zur Kreisstadt erkoren. Die Nazis machten die Zusammenlegung 1933 wieder rückgängig. Im September 1967 wurden die Orte Süderholm und Bennewohld auf eigenen Wunsch eingemeindet.


Eingemeindungen


Am 9. Oktober 1924 wurde die Dorfgemeinde Rüsdorf, die bis dahin der Kirchspielslandgemeinde Weddingstedt angehörte, eingegliedert. Am 1. Januar 1968 kam die bis dahin selbständige Gemeinde Süderholm hinzu. Diese entsprach gebietsmäßig der Gemeinde Süderholm-Bennewohld, die am 1. April 1934 auf die neuen Gemeinden Bennewohld und Süderholm aufgeteilt wurde. Bennewohld wurde am 1. April 1943 nach Süderholm eingemeindet.[7]


Einwohnerentwicklung


Einwohnerentwicklung von 1835 bis 2016
Einwohnerentwicklung von 1835 bis 2016

Die Grafik weist einen für die Region typischen Anstieg der Einwohnerzahl auf.[8] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Dithmarschen und Eiderstedt (zusammen damals unter 120.000 Einwohner) zum Internierungsgebiet Sperrgebiet G der Alliierten für bis zu 400.000 Wehrmachtssoldaten. Während des Krieges und danach wurden sehr viele Flüchtlinge aus den ehemaligen Ostgebieten Deutschlands in Heide aufgenommen und auch dauerhaft sesshaft.

Jahr Einwohner
1835 (1. Feb.)5.135
1840 (1. Feb.)5.284
1845 (1. Feb.)5.396
1855 (1. Feb.)6.120
1860 (1. Feb.)6.452
1864 (3. Dez.)6.846
1871 (1. Dez.)7.420
1875 (1. Dez.)7.485
1880 (1. Dez.)8.219
1885 (1. Dez.)8.032
1890 (1. Dez.)8.103
1895 (1. Dez.)8.594
1905 (1. Dez.)9.478
1919 (1. Dez.)10.912
1925 (16. Juni)11.164
1933 (16. Juni)12.368
Jahr Einwohner
1939 (17. Mai)13.205
1946 (29. Okt.)23.175
1950 (13. Sep.)23.178
1956 (25. Sep.)20.792
1961 (6. Juni)20.675
1970 (27. Mai)22.992
2003 (30. Juni)20.533
2005 (30. Juni)20.660
2006 (31. Dez.)20.695
2007 (31. Dez.)20.827
2012 (31. Dez.)20.894
2016 (31. Dez.)21.529
2017 (31. Dez.)21.699
2018 (31. Dez.)21.684
2019 (31. Dez.)21.852

Politik


Gemeindewahl 2018 in Heide[9]
Wahlbeteiligung: 38,61 % (2013:36,87 %)
 %
50
40
30
20
10
0
40,62 %
28,14 %
11,80 %
9,71 %
9,73 %
CDU
SPD
FDP
Linke
FWHe
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2013
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
−5,40 %p
−10,89 %p
+2,93 %p
+3,63 %p
+9,73 %p
CDU
SPD
FDP
Linke
FWHe
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e Freie Wahl Heide
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Sitzverteilung 2018 in der Ratsversammlung Heide
3
8
3
3
12
3 8 3 3 12 
Insgesamt 29 Sitze
  • Linke: 3
  • SPD: 8
  • FW: 3
  • FDP: 3
  • CDU: 12

Ratsversammlung


Seit der Kommunalwahl am 6. Mai 2018 verteilen sich die 29 Sitze (+ 2) in der Ratsversammlung folgendermaßen auf die einzelnen Parteien (in Klammern: Differenz zur Anzahl der Sitze nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2013):


Bürgermeister


Der Bürgermeister der Stadt Heide ist seit dem 30. September 2018 Oliver Schmidt-Gutzat (SPD). Seine Stellvertreter sind Marc-Friedrich Trester (CDU) und Manfred Will (SPD).[10]


Bürgervorsteher


Bürgervorsteher der Stadt Heide ist Michael Stumm (CDU). Seine Stellvertreter sind Hülya Altun (SPD) und Carsten Dethlefs (CDU).[11]

Die ehemaligen Bürgervorsteher waren:


Wappen


Das Kommunalwappen von Heide wurde von dem Brunsbütteler Heraldiker Willy „Horsa“ Lippert gestaltet und am 31. Januar 1952 genehmigt.

Wappen von Heide
Wappen von Heide
Blasonierung: „In Rot ein linksschreitender, barhäuptiger, goldenbehaarter, -gegürteter und -gespornter, silberner Ritter auf dem Bauch eines rücklings linksliegenden, vierbeinigen, flügellosen, goldäugigen und -pfeilzungigen, silbernen Drachens, dessen rechte Hinterklaue und Schwanz sein rechtes Bein umfassen, den goldenen Speer in das Drachenmaul stoßend, rechts begleitet von einem gestürzten, unten und oben beringten, goldenen Anker, links von einem fünftriebigen, goldenbewurzelten, violettbeblüteten, grünen Heidebüschel.“[12]
Wappenbegründung: Das Hauptmotiv des Wappens der Stadt Heide ist der einen Drachen tötende Heilige Georg, in Norddeutschland St. Jürgen genannt. 1434 trafen sich die Vertreter von acht Dithmarscher Kirchspielen „up de Heyde tho Rusdorpe“ (Rüsdorf), um mit Hamburger Abgesandten Friedensgespräche zu führen. An dieser Stelle entwickelte sich in der Folgezeit der Ort Heide, insbesondere seitdem die Landesversammlungen aller Dithmarscher hier stattfanden und von 1447 an das oberste Gericht des Landes ebenfalls hier tagte. Die bald nach 1434 errichtete, St. Jürgen geweihte Kapelle wurde um 1460 Kirche mit eigenem Kirchspiel. Damit erhielt der Ort das Recht ein eigenes Siegel zu führen; dieses gibt den Schutzpatron der Kirche wieder. Sein ältester Abdruck stammt von 1461. Als Tagungsort wichtiger Organe der Landesverfassung entwickelte sich Heide zum Zentrum der Bauernrepublik Dithmarschen. Auf das älteste Heider Siegel geht das heutige Wappen zurück. Im Mittelpunkt steht der Schutzpatron, das Heidebüschel erklärt „redend“ den Ortsnamen. Die Bedeutung des Ankers ist nicht geklärt.

Flagge


Flagge von Heide
Flagge von Heide

In Rot die Figuren des Stadtwappens sämtlich in Weiß ohne Schild, begleitet oben und unten unweit des Randes von einem schmalen weißen Streifen.[12]


Städtepartnerschaften



Patenschaften



Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Marktplatz von Heide 360° Panoramafotografie

St.-Jürgen-Kirche

St.-Jürgen-Kirche von Süd-Ost
St.-Jürgen-Kirche von Süd-Ost

Die lichtdurchflutete Kirche steht auf dem Süd-West-Eck des Marktplatzes und wurde auf den Grundmauern des 1559 bei einem Brand vollständig zerstörten Vorgängerbaus errichtet. 1694–1696 wurde das Gebäude erweitert und im gleichen Jahrhundert an der Nordseite eine Empore eingezogen, an der in bildhaften Darstellungen Szenen aus der Bibel gezeigt werden. 1724 wurde die Kirche durch einen neuen, breiteren Chor zu einer Saalkirche vergrößert und der 1611 errichtete Turm so umgestaltet, wie man ihn heute noch sieht.[13] Aus der alten Kirche wurde ein Taufbecken aus Sandstein übernommen. Vermutlich zusammengesetzt aus zwei älteren Altären ist der Schrein eines gotischen Schnitzaltars an der Südwand.[6] Die Kanzel aus der Erbauungszeit mit Darstellungen von Szenen aus dem Leben Jesu mit niederdeutscher Beschriftung stammt aus der Zeit des Neubaus, der barocke Altar von 1699. Außerhalb der Kirche an der Südseite befindet sich ein Sühnestein der in Bild und Wort von einem im Jahre 1567 erfolgten Totschlag berichtet.[14]


Altes Pastorat

Altes Pastorat
Altes Pastorat

An der Südseite des Heider Marktplatzes, gegenüber der St.-Jürgen-Kirche, befindet sich das alte Pastorat. Erbaut wurde das Gebäude im Jahre 1739 von Johann Georg Schott.

Heute befindet sich dort unter anderem das evangelische Kirchenbüro.


Marktplatz

Die Stadt hat den größten unbebauten Marktplatz Deutschlands (4,7 ha). Hier findet seit über 500 Jahren der traditionelle Wochenmarkt statt. Er ist ehemaliger Tagungsort der Landesversammlung der freien und unabhängigen Bauernrepublik Dithmarschen (1447–1559). 48 Regenten tagten jeden Sonnabend, schufen Gesetze, sprachen Recht, erhoben Strafen, empfingen oder schickten Gesandtschaften.


Wasserturm

Heider Wasserturm
Heider Wasserturm

Der 1903 erbaute und im Jahre 2004 vollständig sanierte Heider Wasserturm mit Trauzimmer des Heider Standesamtes ist sehenswert.


Kulturdenkmale



Museen



Museumsinsel Lüttenheid

Die Museumsinsel Lüttenheid liegt unweit des Marktplatzes im ehemaligen Handwerkerviertel Lüttenheid. Seit 2004 beherbergt das Areal das Heider Heimatmuseum sowie das Klaus-Groth-Museum.

Der Schwerpunkt des Heider Heimatmuseums liegt auf der Gründungszeit Heides zur Zeit der Dithmarscher Bauernrepublik sowie der Heider Lebenswelt im 19. und 20. Jahrhundert. Dies wird durch zahlreiche Originalobjekte veranschaulicht.

Das Klaus-Groth-Museum ist das Geburtshaus des Dichters Klaus Groth (1819–1899), der als bedeutendster niederdeutscher Lyriker gilt. Der ehemalige Müllerbetrieb der Familie wurde 1914 zum Museum in Gedenken an den Dichter umgewandelt, nachdem die Stadt das marode Gebäude erstanden und grundsaniert hatte. Des Weiteren vermittelt das eingerichtete Haus einen Eindruck von den Lebensverhältnissen des 19. Jahrhunderts.


Brahmshaus

Am Brahmshaus (nach Johannes Brahms) findet man unter dem Giebel an der Vorderfront eine Tafel mit dem Hinweis auf die Familie Brahms, in deren Besitz sich das Haus von 1819 bis 1887 befand. Die 1987 gegründete Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein hat hier eine Stätte der Erinnerung an den Komponisten geschaffen[15]. Das Haus ist kultureller Anziehungspunkt und beherbergt eine Ausstellung und eine Bibliothek mit Literatur zu Johannes Brahms. Auch finden hier Konzerte, Vorträge und Kurse sowie die Planungen für die Vergabe des Brahms-Preises statt.


Stolpersteine für Nazi-Opfer


Stolperstein Klaus-Groth-Straße 20 für Lilly Wolff
Stolperstein Klaus-Groth-Straße 20 für Lilly Wolff

In Heide gibt es sieben Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus.[16]


Regelmäßige Veranstaltungen



Sonstiges


Seit Juli 2007 wirbt die Stadt Heide mit dem Slogan „Marktstadt im Nordseewind“.


Sport



Rennbahn Fichtenhain


Für Trabrennen des am 4. März 1904 gegründeten Traberclubs Ditmarsia entstand eine 500 Meter lange Trabrennbahn, die am 16. Juni 1907 eingeweiht wurde. Der Traberclub beschloss 1924 zusammen mit dem neu gegründeten Dithmarscher Automobil-Club (DAC) den Bau einer Automobil- und Motorradrennbahn, die nach nur siebenwöchiger Bauzeit fertigstellte wurde und eines der modernsten und schnellsten Autodrome in Europa war. „Die Bahn war 1250 m lang, 10–12 m breit und hatte eine Kurvenüberhöhung von 45–50 Grad“. Auf dieser Ovalbahn fanden bis 1932 achtzehn Rennen in diversen Automobil- und Motorradklassen statt, einige als deutsche Meisterschaft. Der von Soenius gehaltene Bahnrekord auf der Fichtenhain-Rennbahn beträgt 143,2 km/h.[17]


Sportvereine (Auswahl)



Verkehr



Eisenbahnverkehr


Der Bahnhof Heide ist ein Eisenbahnknotenpunkt im schleswig-holsteinischen Eisenbahnverkehr. Hier treffen die Bahnstrecken Neumünster–Heide und Heide–Büsum auf die Marschbahn. Den Bahnhof bedienen die Linien RE 6 (Hamburg-Altona–Westerland (Sylt)), RB 62 (Heide–Itzehoe) und RB 63 (Neumünster–Büsum). Heide liegt im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein.

Der Bahnhof wird ebenfalls von Fernverkehrszügen bedient. Einzelne Verbindungen innerhalb des IC-Liniennetzes der Deutsche Bahn-Tochter DB Fernverkehr werden in Hamburg über die Marschbahn bis nach Westerland/Sylt durchgebunden.


Straßenverkehr


Heide ist durch die A 23 Hamburg–Heide an das deutsche Autobahnnetz angeschlossen. Es gibt die Anschlussstellen „Heide-Süd“ an der B 5 Richtung Meldorf/Brunsbüttel und die Anschlussstelle „Heide-West“ an der B 203 Richtung Büsum bzw. Richtung Rendsburg/Kiel und B 5 Richtung Tönning/Husum.


Busverkehr


Das direkte Siedlungsgebiet der Stadt wird im ÖPNV durch zwei Stadtbuslinien erschlossen (Liniennummern 2901 und 2902 im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein), welche im halbstündigen Takt verkehren. Betreiber ist aktuell (Stand: 2022) das Unternehmen Veneta. Darüber hinaus gibt es Regionalbusverbindungen ins weitere Umland des gesamten nördlichen Kreisgebiets von Dithmarschen.[18][19]

Im Kern des städtischen wie auch regionalen Busverkehrs stehen die bisher getrennten Haltestellen Bahnhof und ZOB. Seit Dezember 2013 fahren die Linien des Heider Stadtverkehrs bereits vom neuen Kombibahnsteig am Bahnhof ab. Die vollständige Verlagerung des ZOBs an den Heider Bahnhof war ursprünglich für 2015 geplant, steckt aber nach wie vor in der Bauphase (Stand Oktober 2022)


Flugverkehr


Der nächstgelegene Regionalflughafen ist der Flugplatz Heide-Büsum, von hier aus werden mehrmals täglich Linienflüge der OFD nach Helgoland angeboten. Der nächste Verkehrsflughafen befindet sich in Hamburg-Fuhlsbüttel, der in einer Stunde erreicht werden kann.


Bildung, Kinder- und medizinische Betreuung



Allgemeinbildende Schulen


Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2020/2021[20]

Die Fachrichtungen Technik und Agrarwirtschaft des Beruflichen Gymnasium des BBZ Dithmarschens werden in Schritten nach Heide verlegt; die Techniker sind jedoch auf die technische Ausstattung in Meldorf angewiesen, was den vollständigen Ausschluss des Standorts Meldorf (noch) nicht zulässt.

Berufsbildende Schulen



Fachhochschule


Die Fachhochschule Westküste (FHW; Fritz-Thiedemann-Ring 20) ist die jüngste Fachhochschule in Schleswig-Holstein. Sie bietet die Studiengänge:


Kinderbetreuung



Sonstige Bildungseinrichtungen



Klinikum



Kirchen und kirchliche Einrichtungen


St. Jürgen
St. Jürgen

Evangelisch-lutherisch



Römisch-katholisch



Sonstige Glaubensgemeinschaften



Friedhöfe



Statistik


NameMitglieder bzw. Anzahl[22]
Einwohner20.470
Evangelische Kirche12.340
Römisch-katholische Kirche1.210
Orthodoxe Kirchen150
Evangelische Freikirchenwegen geringer Anzahl nicht ausgewiesen
Judentumwegen geringer Anzahl nicht ausgewiesen
Sonstige620
Keiner ö.-r. Religionsgesellschaft zugehörig5.970

Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Stadt



Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen



Literatur




Commons: Heide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Heide (Holstein) – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (pdf) Abgerufen am 30. Oktober 2019.
  3. Geoklima 2.1
  4. Geschichte der Stadt Heide. (Memento vom 6. April 2012 im Internet Archive) In: Internetseite der Stadt Heide. Abgerufen am 16. April 2019.
  5. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Hamburg, Schleswig-Holstein; 3. Aufl. Deutscher Kunstverlag 2009; S. 353 f.
  6. St.-Jürgen-Kirche in Heide (Memento vom 9. November 2012 im Internet Archive) (mit Video)
  7. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 45.
  8. Stadt Heide (Daten & Zahlen) (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
  9. Gemeindewahl – Kommunalwahlen 2018 im Kreis Dithmarschen – Gesamtergebnis. In: www.wahl.heide.de. 6. Mai 2018, abgerufen am 10. Mai 2019.
  10. Der Bürgermeister und seine Stellvertreter. In: Internetseite der Stadt Heide. Abgerufen am 30. Januar 2019.
  11. Bürgervorsteher der Stadt Heide. In: Internetseite der Stadt Heide. Abgerufen am 1. September 2019.
  12. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  13. Dehio, S. 354.
  14. Heide. In: www.suehnekreuz.de. Abgerufen am 10. Mai 2019.
  15. Profil Brahmshaus Heide beim Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg. Abgerufen am 26. Juli 2019.
  16. AKENS: Liste der Stolpersteine. In: www.akens.org.
  17. Ernst Peters: Die großen Automobil- und Motorradrennen. Fichtenhain-Rennbahn 1925–1932: Aufstieg und Fall einer Sportstätte in Heide. Pro Business, Berlin 2013.
  18. Fahrpläne auf autokraft.de. Abgerufen am 31. Oktober 2019.
  19. Fahrpläne auf nah.sh. Abgerufen am 4. Februar 2020.
  20. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein 2020/2021.
  21. Zweckverband Kindertagesstätten Heide-Umland. In: www.zv-kita.de. Abgerufen am 7. Dezember 2016.
  22. Ergebnis des Zensus 2011 zum Berichtszeitpunkt 9. Mai 2011. © Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2014; https://ergebnisse.zensus2011.de
  23. Pohlmann mit dem Ehrenbürgerrecht der Stadt Heide ausgezeichnet. (Digitalisat [abgerufen am 14. Juni 2018]).

На других языках


- [de] Heide (Holstein)

[en] Heide

Heide (German pronunciation: [ˈhaɪdə] (listen); Holsatian: Heid) is a town in Schleswig-Holstein, Germany. It is the capital of the Kreis (district) Dithmarschen. Population: 21,000.

[ru] Хайде (Гольштейн)

Хайде (нем. Heide) — город в Германии, районный центр, расположен в земле Шлезвиг-Гольштейн.



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