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Die Stadt Drebkau [ˈdrɛpka͜u] (früher auch Drepkau geschrieben), niedersorbisch Drjowk , liegt südwestlich von Cottbus im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Höhe: 87 m ü. NHN
Fläche: 143,9 km2
Einwohner: 5432 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km2
Postleitzahl: 03116
Vorwahl: 035602
Kfz-Kennzeichen: SPN, FOR, GUB, SPB
Gemeindeschlüssel: 12 0 71 057
Stadtgliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Spremberger Straße 61
03116 Drebkau
Website: www.drebkau.de
Bürgermeister: Paul Köhne (CDU)
Lage der Stadt Drebkau im Landkreis Spree-Neiße
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Karte
Schloss Drebkau
Schloss Drebkau

Stadtgliederung


Die Stadt gliedert sich in folgende Ortsteile (sorbische Bezeichnungen in Klammern) mit den dazugehörenden Gemeindeteilen und Wohnplätzen:[2]


Geschichte


Kirche in Drebkau
Kirche in Drebkau

Die Stadt Drebkau wurde erstmals in einer Urkunde vom 8. August 1353 als „Drebekowe“ erwähnt,[3] ein Vorgängerbau des Schlosses taucht bereits 1301 als „castrum et opidum Trebetz“ in Urkunden auf. Fälschlicherweise wird oft das Jahr 1280 als Ersterwähnungsjahr angenommen. Dieses Jahr bezieht sich auf eine Urkunde, in der angeblich eine Kirche in Steinitz erwähnt wird; diese Angaben sind jedoch fraglich und Drebkau taucht in dem Dokument nicht sicher auf. Die Originalurkunden befinden sich in den Staatsarchiven von Brandenburg und Sachsen. Gleichwohl fand im Jahr 2005 die 725-Jahr-Feier der Stadt Drebkau statt.

Drebkau selbst gehörte ab 1635 zum Kurfürstentum Sachsen und lag dort als Stadt im Calauischen Kreis. Das heutige Stadtgebiet erstreckt sich vor allem im Norden und Süden auch auf Gebiete, die bis 1807 zur brandenburgisch-preußischen Herrschaft Cottbus gehörten. Erst nach dem Wiener Kongress im Jahr 1815 kam die Stadt Drebkau zum Königreich Preußen.

Am 29. Mai 1903 entgleiste beim Bahnhof Drebkau der Personenzug Nr. 983 auf der Bahnstrecke Großenhain–Cottbus, nachdem ein betrunkener Zimmermann eine neben der Strecke gelagerte Bahnschwelle quer über das Gleis gelegt hatte. Die Lokomotive und drei folgende Wagen entgleisten, wobei der der Lokomotive direkt folgende Wagen vollständig zertrümmert wurde. Ein Toter, drei Schwer- und fünf Leichtverletzte waren die Folge.[4]

Verwaltungsgeschichte

Drebkau und seine heutigen Ortsteile Casel, Domsdorf, Greifenhain, Kausche, Laubst und Siewisch gehörten seit 1816 zum Kreis Calau, Leuthen und Schorbus zum Kreis Cottbus und Jehserig zum Kreis Spremberg (alle in der preußischen Provinz Brandenburg). 1952 wurden sie in den Kreis Cottbus-Land (Kausche in den Kreis Spremberg) im DDR-Bezirk Cottbus eingegliedert. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße.

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Raakow eingegliedert, am 1. Januar 1974 erfolgte die Eingemeindung von Golschow. Das Gebiet der devastierten Gemeinde Kausche wurde am 29. September 1996 nach Drebkau umgegliedert.[5] Am 31. Dezember 2001 wurden Casel, Domsdorf, Greifenhain, Jehserig, Laubst, Leuthen, Schorbus und Siewisch nach Drebkau eingemeindet.[6] Das bis dahin bestehende Amt Drebkau (Niederlausitz) wurde aufgelöst und Drebkau eine amtsfreie Stadt.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
18751300
18901289
19102017
19252127
19332159
19392185
Jahr Einwohner
19462518
19502706
19642541
19713159
19813005
19852898
Jahr Einwohner
19902773
19952912
20002899
20056324
20105910
20155626
Jahr Einwohner
20165610
20175580
20185538
20195509
20205508
20215432

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf die Eingemeindung von acht Gemeinden im Jahr 2001 zurückzuführen.


Politik


Ehemaliges Rathaus der Stadt, heute Stadtbibliothek
Ehemaliges Rathaus der Stadt, heute Stadtbibliothek

Seit der Wende ist Drebkau eine Hochburg der CDU. Die Christdemokraten erhielten bei Kommunalwahlen immer die Mehrheit der Stimmen. Mehrere Drebkauer CDU-Politiker sind auch überregional in politische Ämter gewählt worden, wie beispielsweise der Landrat des Landkreises Spree-Neiße Harald Altekrüger und der Landtagsabgeordnete Julian Brüning.


Stadtverordnetenversammlung


Die Stadtverordnetenversammlung von Drebkau besteht aus 18 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
CDU 30,9 % 6
Die Linke 18,8 % 3
AfD 16,4 % 3
SPD 13,2 % 2
Gemeinsam für Drebkau – BVB/Freie Wähler 11,4 % 2
Ortsteile Bündnis Stadt Drebkau 09,5 % 2

Bürgermeister


Köhne wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 6. Mai 2018 mit 63,5 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[14] gewählt.[15]


Wappen


Das Wappen wurde am 2. Mai 2003 genehmigt.

Blasonierung: „In Blau eine durchgehende silberne Zinnenmauer mit zwei gezinnten, schwarz-befensterten, rot-bedachten und beknauften silbernen Türmen und einem spitzbogigen Tor mit hochgezogenem roten Fallgatter; zwischen den Türmen ein schwebender roter Schild belegt mit einem doppelt-geschwänzten, gold-bewehrten, -gezungten und -gekrönten silbernen Löwen.“[16]


Städtepartnerschaften


Drebkau besitzt eine Partnerschaftsbeziehung mit Czerwieńsk in Polen.


Sehenswürdigkeiten und Kultur


Schloss Raakow, Sammlung Alexander Duncker
Schloss Raakow, Sammlung Alexander Duncker
Rittergut Wintdorf um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Rittergut Wintdorf um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Sühnekreuz in Greifenhain
Sühnekreuz in Greifenhain

Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Drebkau und Liste der Bodendenkmale in Drebkau

In Drebkau befinden sich zwei Schlösser: das Schloss Drebkau und das Schloss Raakow. Das Schloss Raakow brannte am 1. Oktober 2009 größtenteils nieder. Ein weiteres sehenswertes Bauwerk ist das alte Rathaus der Stadt. Das ebenfalls denkmalgeschützte Gutshaus in Koschendorf befindet sich leider im Verfall.

Ein Steinkreuz aus grauem Granit befindet sich östlich des Ortsteils Greifenhain. Es steht nördlich des Weges nach Radensdorf westlich des Greifenhainer Fließes. Früher diente es als Steg über diesen Fließ, aus diesem Grund ist die Vorderseite glatt.[17]

Die Steinitzer Treppe ist ein 2012 errichteter Aussichtspunkt etwa 3,5 km südlich von Drebkau nahe dem Ortsteil Steinitz. Die schräg aufragende Metallkonstruktion ähnelt der Form einer Förderbrücke und führt zu einer 19 m hoch gelegenen Aussichtsplattform, von der sich ein sehr guter Blick über den Tagebau Welzow-Süd und ins Oberlausitzer Bergland bietet. Entlang des Geländers ist ein Schrägaufzug installiert, um auch Personen mit Behinderung den Zugang zu ermöglichen.[18]

Die Mumien von Illmersdorf sind im Gemeindeteil Illmersdorf zu besichtigen.


Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Ansässige Unternehmen


In der Stadt sind unter anderem die Unternehmen Ardagh Glass Germany GmbH, ein Hersteller von Behälterglas, die Landhandel Drebkau GmbH, die Agrargenossenschaft Drebkau e.G und die Agrar GmbH Schorbus ansässig.


Verkehr


Drebkau liegt an der Bundesstraße 169 zwischen Senftenberg und Cottbus sowie an der Landesstraße L 52 zwischen Calau und Spremberg. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Cottbus-West an der A 15 (Dreieck Spreewald–polnische Grenze), etwa 10 km nordöstlich gelegen.

Der Bahnhof Drebkau liegt an der Bahnstrecke Großenhain–Cottbus und wird von der Regionalexpress-Linie RE 18 CottbusDresden und der Regionalbahnlinie RB 49 Falkenberg (Elster)Cottbus angefahren. Die Linie RB 49 bedient auch den Haltepunkt Leuthen.


Bildung


In Drebkau befindet sich die Schiebell-Grundschule. Die Grundschule im Ortsteil Leuthen ist seit dem Schuljahr 2017/18 mit der Schiebell-Grundschule zusammengeschlossen. Die Oberschule Drebkau ist seit Juli 2007 geschlossen.


Vereine


Die Stadt verfügt über mehrere Vereine, wie den Feuerwehrverein Stadt Drebkau, den Drebkauer Carneval Club, den Steinitzer Alpenverein, den Kauscher Karneval Klub und den 1. Angelverein Drebkau.


Sport


In Drebkau besteht der SV Einheit Drebkau, der die Sportarten Fußball, Billard, Kegeln und Gymnastik anbietet. Weitere Fußballvereine sind die SG Kausche, SV Leuthen/Oßnig und die SG Blau-Weiß Schorbus.


Persönlichkeiten




Commons: Drebkau/Drjowk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Stadt Drebkau. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  3. Rudolf Lehmann (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz. Band 1: Die Kreise Luckau, Lübben und Calau. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2011, ISBN 978-3-8305-4297-1, S. 268.
  4. Ludwig Ritter von Stockert: Eisenbahnunfälle. Ein Beitrag zur Eisenbahnbetriebslehre., Bd. 1. Leipzig 1913, S. 270, Nr. 198.
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 14–17
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Spree-Neiße (Memento des Originals vom 17. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  12. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 32
  13. Dietmar Horke zum neuen Bürgermeister von Drebkau gewählt. In: Lausitzer Rundschau, 13. September 2010
  14. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  15. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 6. Mai 2018 (Memento des Originals vom 16. Mai 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  16. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  17. Dietrich Neuber, Günter Wetzel: Steinkreuze Kreuzsteine Inventar Bezirk Cottbus. Cottbus. 1982
  18. Aussichtspunkt „Steinitzer Treppe“ neben Tagebau eröffnet. In: Lausitzer Rundschau, 2. August 2012; abgerufen am 6. April 2015
  19. Flyer zu einer Ausstellung „Johannes der Täufer – christliche Wurzeln und Brauchtum in Süd-Brandenburg“ (Sommer 2008)

На других языках


- [de] Drebkau

[en] Drebkau

Drebkau (Lower Sorbian: Drjowk) is a town in the district of Spree-Neiße, in Lower Lusatia, Brandenburg, Germany. It is situated 14 km southwest of Cottbus.

[ru] Дребкау

Дре́бкау или Дрёвк (нем. Drebkau; н.-луж. Drjowk) — город в Германии, в земле Бранденбург.



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