Turnow-Preilack (ˈtʊʁnoː ˈpʁaɪ̯lak), niedersorbisch Turnow-Pśiłuk, ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg. Sie wird vom Amt Peitz verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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51.8743914.3933962 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Spree-Neiße | |
Amt: | Peitz | |
Höhe: | 62 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,02 km2 | |
Einwohner: | 1110 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 29 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03185 | |
Vorwahl: | 035601 | |
Kfz-Kennzeichen: | SPN, FOR, GUB, SPB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 71 401 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulweg 19 03185 Turnow-Preilack | |
Bürgermeister: | René Sonke | |
Lage der Gemeinde Turnow-Preilack im Landkreis Spree-Neiße | ||
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Die Gemeinde liegt im Südosten des Landes Brandenburg in der Niederlausitz im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden. Durch den südlichsten Teil der Gemeinde fließen in westlicher Richtung die Malxe und der Hammergraben.
Ortsteile sind Turnow (Turnow) und Preilack (Pśiłuk). Zum Ortsteil Turnow gehört der Wohnplatz Ausbau Windmühle (Wutwarki pśi wětšniku).[2]
Turnow entstand infolge der Errichtung der Festung Peitz im 16. Jahrhundert und wurde 1567 unter dem Namen Neue Peiz erstmals erwähnt. Weil viele Einwohner wegen des Festungsbaus ihre Flächen verloren, siedelten sie sich in der Nähe einer Schäferei neu an, woraus zunächst das Vorwerk Turnow entstand. Der Ort Turnow verfügt als Besonderheit über eine gleichlautende deutsche und sorbische Bezeichnung. Zum Ort Turnow gehört die 1858 erbaute Holländermühle. Am Grassumpf oder Wiesengrund gelegen, bedeutet der niedersorbische Name Pśiłuk der 1587 erstmals als Preylangk erwähnten Gemeinde Preilack. Das Dorf wurde im Dreißigjährigen Krieg 1641 von schwedischen Truppen in Brand gesteckt. Der Ort verfügt mit der ehemaligen Chausseegeldhebestelle (auch „Zollhaus“ genannt) und dem preußischen Rundmeilenstein über Zeugen der preußischen Verkehrsgeschichte.
Turnow und Preilack gehörten seit 1816 zum Kreis Cottbus in der preußischen Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Cottbus-Land im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße.
Die Gemeinde Turnow-Preilack entstand am 31. Dezember 2001 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Turnow und Preilack.[3]
Die Gemeinde fördert die wendisch/sorbische Kultur, Sprache und die wirksame politische Mitgestaltung der wendisch/sorbischen Bürger. Die Beschriftung von öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen, Straßen, Wegen, Plätzen und Brücken erfolgt schrittweise in deutscher und sorbischer Sprache.
Jahr | Turnow | Preilack | Jahr | Turnow-Preilack | |
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1875 | 548 | 331 | 2001 | 1290 | |
1910 | 865 | 371 | 2005 | 1289 | |
1939 | 840 | 411 | 2010 | 1204 | |
1946 | 976 | 566 | 2015 | 1154 | |
1950 | 960 | 545 | 2017 | 1145 | |
1971 | 889 | 402 | 2018 | 1136 | |
1990 | 787 | 335 | 2019 | 1118 | |
1995 | 807 | 366 | 2020 | 1102 | |
2000 | 890 | 401 | 2021 | 1110 | |
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Gemeindevertretung von Turnow-Preilack besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[7]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
---|---|---|
Wählergemeinschaft Turnow-Preilack | 59,6 % | 6 |
CDU | 22,0 % | 2 |
AfD | 17,0 % | 2 |
FDP | 01,4 % | – |
Sonke wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 91,0 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[10] wiedergewählt.[11]
Das Wappen wurde am 18. April 2011 genehmigt.
Blasonierung: „In Rot ein silberner Schräglinksbalken, belegt mit einer blauen Wellenleiste, nach der Teilung begleitet von zwei abgeschnittenen silbernen Zweigen, oben eine Schlehe mit fünf schwarzen Früchten und unten eine Trollblume mit drei Blüten.“[12]
In der Liste der Baudenkmale in Turnow-Preilack und in der Liste der Bodendenkmale in Turnow-Preilack stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.
Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 168 zwischen Lieberose und Peitz sowie an der Landesstraße 50 zwischen Peitz und Guben.
Der nächstgelegene Bahnhof ist Peitz Ost an der Bahnstrecke Guben–Cottbus. Er wird von der Regionalbahnlinie RB 11 (Frankfurt (Oder)–Cottbus) bedient.
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