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Martel (okzitanisch Martèl) ist eine aus mehreren Weilern (hameaux) und Einzelgehöften bestehende südfranzösische Gemeinde mit 1625 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Lot in der Region Okzitanien. Der Ort wurde im Juni 2022 von der Vereinigung Les plus beaux villages de France in die Liste der schönsten Dörfer Frankreichs aufgenommen.[1][2]

Martel
Martel (Frankreich)
Martel (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Lot (46)
Arrondissement Gourdon
Kanton Martel
Gemeindeverband Causses et Vallée de la Dordogne
Koordinaten 44° 56′ N,  37′ O
Höhe 92–336 m
Fläche 35,28 km²
Einwohner 1.625 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 46 Einw./km²
Postleitzahl 46600
INSEE-Code
Website martel.fr

Ortsansicht Martels

Lage


Martel liegt ca. drei Kilometer nördlich der Dordogne in der historischen Provinz des Quercy. Etwa 43 Kilometer (Fahrtstrecke) trennen den Ort vom westlich gelegenen Sarlat-la-Canéda und etwa 35 Kilometer vom nördlich gelegenen Brive-la-Gaillarde.


Geschichte


Der Name der Ortschaft wird in der Überlieferung häufig mit Karl Martell in Verbindung gebracht, wofür es allerdings keinerlei historische Belege gibt. Eine gallorömische Siedlung (Uxellodunum) wurde allerdings unweit (bei Vayrac und Saint-Denis-lès-Martel) ermittelt und erforscht. Im Mittelalter profitierte der Ort durch seine Lage am Pilgerweg nach Rocamadour und evtl. weiter nach Santiago de Compostela. Im 13. Jahrhundert gewährte Raimund IV., Vizegraf von Turenne, dem Ort etliche Privilegien (Steuerfreiheit, Münzprägung). Zur gleichen Zeit war Martel ein Zentrum der Gerichtsbarkeit – angeblich waren über 50 Anwälte, Richter und Notare hier tätig. Im Hundertjährigen Krieg wurde Martel niemals eingenommen, aber dennoch im Frieden von Brétigny (1360) an die Engländer ausgeliefert. Bertrand du Guesclin eroberte den Ort jedoch schon im Jahre 1374 für die französische Krone zurück. In der Zeit der religiösen Auseinandersetzungen und der Hugenottenkriege (1562–1598) stellte sich Martel – wie das ganze Haut-Quercy – auf die Seite der Katholiken.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr19621968197519821990199920072017
Einwohner13771416145414021462146715381.611

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte Martel zeitweise über 3.000 Einwohner; zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es noch über 2.000. Die Mechanisierung der Landwirtschaft und der daraus resultierende Verlust von Arbeitsplätzen sorgten für einen deutlichen Bevölkerungsrückgang.


Sehenswürdigkeiten


Église Saint-Pierre-ès-Liens de Gluges
Église Saint-Pierre-ès-Liens de Gluges
Hôtel de ville (Rathaus)
Hôtel de ville (Rathaus)
Hôtel de ville (Innenhof)
Hôtel de ville (Innenhof)

Wirtschaft


Martel war und ist noch immer ein Zentrum des Trüffelhandels. Im Jahr 1904 wurden hier über 20 Tonnen dieses teuren Speisepilzes verkauft. Heute sind es – nach offiziellen Angaben – deutlich weniger, aber sehr viel wird über den Schwarzmarkt angeboten.


Gemeindepartnerschaften


Partnergemeinden von Martel sind die belgische Gemeinden Nassogne in Wallonien (seit 1967)[12] und die mexikanische Stadt Tequila (seit 2002).[13]


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Martel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Beaulieu-sur-Dordogne, Bergheim, Martel et Rocamadour rejoignent « Les plus beaux villages de France » ! Association Les plus beaux villages de France, 30. Juni 2022, abgerufen am 17. Oktober 2022 (französisch).
  2. Lot. Trois nouveaux sites, dont Rocamadour et Martel classés parmi les Plus Beaux Villages de France. In: actu.fr. 25. Juni 2022, abgerufen am 26. Juni 2022 (französisch).
  3. Église Saint-Maur, Martel in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Église Saint-Pierre-ès-Liens de Gluges, Martel in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. Eglise de Louchapt, Martel in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. Église de Murel, Martel in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  7. Hôtel Fabri, Martel in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  8. Hôtel de Ville, Martel in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  9. Hôtel Arcambal, Martel in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  10. Cloître des Mirepoises, Martel in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  11. Halle, Martel in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  12. Website von Nassogne (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nassogne.be
  13. Comité de jumelage Tequila-Martel

На других языках


- [de] Martel (Lot)

[en] Martel, Lot

Martel is a commune in the Lot department in southwestern France.[3] It is a small medieval town in a region well known for its walnuts and truffles.

[fr] Martel (Lot)

Martel (en occitan languedocien Martèl) est une commune du Sud-Ouest de la France, située dans le nord du département du Lot en région Occitanie. Parfois appelée « la ville aux sept tours », Martel est une toute petite cité médiévale fondée au XIe siècle par les vicomtes de Turenne, qui fut durant plus de cinq siècles la capitale de la partie quercynoise de la vicomté de Turenne. Elle est également dans le causse de Martel, une région naturelle constituant le plus septentrional des quatre causses du Quercy, entre Limousin, vallées de la Tourmente et de la Dordogne.



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