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Kunheim IPA: [ˈkynaɪm] (deutsch Künheim, elsässisch Küene IPA: [ˈkyə̯nə]) ist eine französische Gemeinde mit 1795 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Lutherische Kirche
Lutherische Kirche
Kunheim
Kunheim (Frankreich)
Kunheim (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Colmar-Ribeauvillé
Kanton Ensisheim
Gemeindeverband Pays Rhin-Brisach
Koordinaten 48° 5′ N,  32′ O
Höhe 181–190 m
Fläche 11,71 km²
Einwohner 1.795 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 153 Einw./km²
Postleitzahl 68320
INSEE-Code
Website https://www.kunheim.fr/

Dorfstraße

Geographische Lage


Die Ortschaft liegt am Rhein-Rhône-Kanal, etwa sechs Kilometer nordwestlich von Breisach an der Landstraße von Straßburg nach Basel. Hier zweigt der schiffbare Künheimer Kanal (Breisacher Zweigkanal) ab, der den Rhein-Rhône-Kanal mit dem Rhein bei Breisach verbindet und 6,5 km lang und 2 m tief ist.[1]


Geschichte


Die ersten bekannten Erwähnungen stammen aus einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 998 und aus der Chronik von Ebersmünster aus dem 13. Jahrhundert. Die Äbtissin des Nonnenklosters in Erstein hatte hier Grundbesitz.[2] Im 18. Jahrhundert befand sich Kunheim im Besitz der Herren von Rathsamhausen.[3]

Im Jahr 1766 wurde der Ort wegen der wiederholten Überschwemmungen des mäandrierenden Rheins um einen Kilometer verlegt. Betroffen waren 32 Familien und damit insgesamt schätzungsweise 200 Personen. Zur Hilfe bei der Umsiedlung stellten die umliegenden Dörfer Männer und Fuhrwerke.

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Künheim als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Colmar im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Dorfbevölkerung größtenteils nach Casteljaloux im Département Lot-et-Garonne evakuiert. Dieses Ereignis war 60 Jahre später im Juni 1999 Anlass zur Begründung einer offiziellen Gemeindepartnerschaft zwischen den beiden Kommunen. Zu Beginn des deutschen Frankreichfeldzuges lag der Ort am 16. Juni 1940 unter schwerem Artilleriebeschuss, desgleichen während der Offensive amerikanischer Truppen, die den Ort am 2. Februar 1945 einnehmen konnten.

Heute ist Kunheim Mitglied des Gemeindeverbandes Pays Rhin-Brisach.


Demographie


Bevölkerungszahlen vom 18. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
Jahr Einwohner Anmerkungen
1793261[4]
1824514davon 19 Katholiken und 495 Protestanten[5]
1861700[6]
1866735[4]
1872704[4]
1880715am 1. Dezember, auf einer Fläche von 1156 ha, in 149 Häusern, davon 30 Katholiken und 685 Protestanten[7]
1885687[8][9]
1890697in 148 Häusern mit 173 Haushaltungen, davon 42 Katholiken, 610 Protestanten und 42 sonstige Christen[9]
1901654[4]
1906642[4]
1910600[10][11]
Anzahl Einwohner seit Mitte des 20. Jahrhunderts
Jahr19621968197519821990199920062018
Einwohner600752103511791313156917421779
Quellen: Gemeindeverzeichnis[12], Cassini und INSEE

Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur




Commons: Kunheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 11, Leipzig/Wien 1907, S. 803.
  2. Jacob Grimm: Weisthümer, Vierter Theil, Diederichsche Buchhandlung, Göttingen 1863, S. 211–215.
  3. Sigmund Billings: Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den ältesten bis in die neuesten Zeiten, Basel 1782, S. 154.
  4. Kunheim - statistische Angaben der Arbeitsgruppe für Demographie und Geschichte der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Frankreich
  5. Johann Friedrich Aufschlager: Das Elsass. Neue historisch-topographische Beschreibung der beiden Rhein-Departemente, Zweiter Theil, Johann Heinrich Heitz, Straßburg 1825, S. 99–100, Nr. 12.
  6. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 32.
  7. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 52, Ziffer 688.
  8. Michael Rademacher: Landkreis Colmar, Elsaß-Lothringen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  9. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Die Bewegung der Bevölkerung in Elsaß-Lothringen, Druck von M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1893, S. 56–57, Ziffer 12.
  10. Künheim, Landkreis Colmar, Elsaß-Lothringen, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kunheim).
  11. Kreis Colmar, Elsaß-Lothringen - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
  12. 1910: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Colmar (Memento vom 21. Februar 2016 im Internet Archive)

На других языках


- [de] Kunheim

[en] Kunheim

Kunheim (French pronunciation: [kynaim] (listen); German: Künheim) is a commune in the Haut-Rhin department in Grand Est in north-eastern France.

[fr] Kunheim

Kunheim [kynaɪm] est une commune française située dans la circonscription administrative du Haut-Rhin et, depuis le 1er janvier 2021, dans le territoire de la Collectivité européenne d'Alsace, en région Grand Est.

[ru] Кюнайм

Кюна́йм (фр. Kunheim) — коммуна на северо-востоке Франции в регионе Гранд-Эст[1] (бывший Эльзас — Шампань — Арденны — Лотарингия), департамент Верхний Рейн, округ Кольмар — Рибовилле, кантон Энсисайм[2]. До марта 2015 года коммуна административно входила в состав упразднённого кантона Андольсайм (округ Кольмар).



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