Eguisheim (deutsch Egisheim) ist eine französische Gemeinde mit 1721 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass und seit 2021 in der gleichnamigen Europäischen Gebietskörperschaft). Sie gehört zum Arrondissement Colmar-Ribeauvillé und zum Kanton Wintzenheim. Das Dorf ist als eines der Plus beaux villages de France klassifiziert.[1]
Eguisheim | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
Arrondissement | Colmar-Ribeauvillé | |
Kanton | Wintzenheim | |
Gemeindeverband | Pays de Rouffach, Vignobles et Châteaux | |
Koordinaten | 48° 3′ N, 7° 18′ O48.0430555555567.3058333333333 | |
Höhe | 191–764 m | |
Fläche | 14,13 km² | |
Einwohner | 1.721 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 122 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68420 | |
INSEE-Code | 68078 | |
Eguisheim – Burg mit St.-Leo-Kapelle |
Die Gemeinde Eguisheim liegt an der Elsässer Weinstraße (Route des Vins d’Alsace), wenige Kilometer südwestlich von Colmar. Der Ort liegt unterhalb eines von drei Burgruinen (Dagsburg, Wahlenburg, Burg Weckmund) gekrönten Berges. Diese Burgengruppe ist bekannt als die Drei Exen (elsässisch Dri Egsa; französisch les trois tours d’Eguisheim). Das Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges.
In Egisheim befand sich wohl schon in der Römerzeit ein Kastell. Im Ort ist angeblich 1002 Bruno von Egisheim-Dagsburg geboren, der 1049 Papst Leo IX. wurde. Die im Ort befindliche achteckige Burganlage wird – in Konkurrenz zu Dabo (Deutsch: Dagsburg) in Lothringen und zur Wahlenburg auf Häuserner Gemarkung – oft als dessen Geburtsort angegeben, da aber die Chronik des Klosters Ebersmünster, auf die sich diese Angabe stützt, erst vier Jahrhunderte nach dem eigentlichen Ereignis angefertigt wurde, ist sie nicht glaubwürdig.[2] Zudem deutet die erhaltene und ergrabene Architektur auf eine Gründung der Burg in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und damit rund 200 Jahre nach der Geburt Leos hin.[3]
Im 19. Jahrhundert wurden große Teile der Burggebäude, darunter der ebenfalls achteckige Bergfried, abgetragen. Ab 1886 wurde stattdessen eine neoromanisch-byzantinische Kapelle in Angedenken Papst Leo IX. errichtet. 1908[4] wurde die Anlage saniert. Die Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde 1809 im Scheunenstil errichtet. Von ihrer im 12. Jahrhundert errichteten romanischen Vorgängerin ist der Turm erhalten; ihre Umrisse sind im Pflaster zu erkennen.
Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Egisheim als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Colmar im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.
Im 7. Jahrhundert wurde das fränkische Herzogtum Elsass gegründet. Dieses wurde im 9. Jahrhundert in zwei Grafschaften aufgeteilt: den Nordgau und den Sundgau (noch bis 2015 bestand die Region Elsass aus den Départements Bas-Rhin (67) und Haut-Rhin (68)). Die Grafen des Nordgaus beherrschten bald wieder die gesamte Region. Die Grafen von Egisheim stammen von Kaiser Karl dem Großen ab. 1 Karl der Große → 7 Ludwig I. von Franken → 39 Karl II. der Kahle → 91 Ludwig II. der Stammler → 193 Karl III. der Einfältige → 305 Hildegard von Westfranken → 501 N. von Dillingen → 735 Heilwig von Dagsburg, Gattin von Hugo IV. von Egisheim (* 970, † 995) → 801 Adalbert I. von Calw, ebenfalls ein Karolinger, und Gattin Adelheid von Egisheim (* 1000), Schwester von Graf Leo von Egisheim (Leo IX.). (Die Vorzahlen entsprechen der Liste der Nachkommen von Karl dem Großen von Josef Schneider.[5]) Die Grafen Gerhard und Adalbert verheirateten ihre Schwester Adelheid mit Herzog Heinrich, sie wurde Mutter von Konrad II., der das Haus der salischen Kaiser begründete. Eine Seitenlinie der Grafen des Nordgaus nannte sich schließlich Grafen von Egisheim. Graf Bruno von Egisheim (1002–1054) wurde 1048 Papst, er nannte sich „Leo IX.“. Im Jahr 1049 weihte er die Kirche von Ottmarsheim.
Jahr | 1910 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2014 | 2016 |
Einwohner | 1387[6] | 1470 | 1519 | 1461 | 1438 | 1530 | 1549 | 1572 | 1738 | 1782[7] |
Egisheim ist stadttypologisch bekannt als „Zwiebelstadt“, da sich außer der west-östlich verlaufenden Grand Rue (elsässisch Hauptstross) alle Gassen ringförmig um die achteckige Burganlage im Zentrum legen.
Seit 1969 ist Hinterzarten im Schwarzwald Partnergemeinde von Eguisheim. Außerdem besteht eine Partnerschaft zur Gemeinde Hautvillers in der Champagne.
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