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Zeiskam ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bellheim an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Germersheim
Verbandsgemeinde: Bellheim
Höhe: 117 m ü. NHN
Fläche: 8,85 km2
Einwohner: 2190 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 247 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67378
Vorwahl: 06347
Kfz-Kennzeichen: GER
Gemeindeschlüssel: 07 3 34 036
Adresse der Verbandsverwaltung: Schubertstraße 18
76756 Bellheim
Website: www.bellheim.de
Ortsbürgermeisterin: Susanne Lechner (FWG)
Lage der Ortsgemeinde Zeiskam im Landkreis Germersheim
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Der Ort liegt in der Südpfalz zwischen Germersheim und Landau in der Pfalz.


Gewässer


Im Süden der Gemeinde (Zeiskamer Mühle) verläuft der Unterlauf der Queich, die in Germersheim in den Rhein mündet. Außerdem fließen durch Zeiskam die Druslach und der Hofgraben, Abzweigungen vom Fuchsbach, der wiederum eine Ableitung der Queich ist, sowie der von der Haardt kommende Hainbach. Um den Fuchsbach rankt sich eine Zeiskamer Legende, auf die angeblich das charakteristische Bewässerungssystem in Zeiskam zurückzuführen ist.


Geschichte


Der Ort wurde 774 erstmals im Lorscher Codex als Zezzincheim urkundlich erwähnt.[2] Er ist Stammsitz der „Edlen von Zeiskam“ (960–1604), deren letzter Vertreter Wilhelm Christof hieß.

In der Nähe von Zeiskam stand die Johanniterorden Komturei Heimbach.[3] Sie wurde im Pfälzischen Bauernkrieg 1525 zerstört.

Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Zeiskam zur Kurpfalz. Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Er wurde Sitz einer Mairie, die dem Kanton Germersheim des Arrondissements Speyer im Département Donnersberg zugeordnet war. Nach der Niederlage Napoleons fiel auf dem Wiener Kongress die linksrheinische Pfalz 1815 zunächst an Österreich und 1816 aufgrund eines Tauschvertrages an das Königreich Bayern.

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Zeiskam innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Im Jahr 2000 wurde Zeiskam Landessieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.


Einwohnerentwicklung


Wappen der Herren von Zeiskam auf dem Epitaph des Wilhelm von Löwenstein († 1579), Pfarrkirche St. Ulrich, Deidesheim
Wappen der Herren von Zeiskam auf dem Epitaph des Wilhelm von Löwenstein († 1579), Pfarrkirche St. Ulrich, Deidesheim

Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[4]

Jahr Einwohner
18021.071[5]
18151.506
18351.703
18491.840[5]
18611.824[5]
18711.769[6]
19051.877
Jahr Einwohner
19391.892
19502.155
19651.963
19701.902
19751.854
19801.815
19851.755
Jahr Einwohner
19901.853
19952.043
20002.163
20052.270
20102.205
20152.247
20202.190[1]

Konfessionsstatistik


Mit Stand 30. Juni 2005 waren von den Einwohnern 44,4 % evangelisch, 34,5 % katholisch und 21,1 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[7] Der Anteil der Protestanten und die der Katholiken ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand 30. November 2021) liegt der Anteil der evangelischen Bürger bei 34,4 %, der katholischen bei 31,3 % und der Sonstigen bei 34,3 %[8]

Im Jahr 1871 waren von insgesamt 1.769 Einwohnern 1.233 evangelisch (70 %) und 536 katholisch (30 %).[6]


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Zeiskam besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[9]

WahlSPDCDUFWGBfZGesamt
201939416 Sitze
201464616 Sitze
200934916 Sitze
200434916 Sitze

Bürgermeister


Susanne Lechner (FWG) wurde am 24. Juni 2019 Ortsbürgermeisterin von Zeiskam.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war sie mit einem Stimmenanteil von 61,11 % für fünf Jahre gewählt worden.[11]

Bürgermeister seit 1800; Quelle bis 1974:[12]

Jahr Bürgermeister
1797–1812Tobias Guth
1813–1839Konrad Guth
1839–1843Andreas Löffler
1843–1848Konrad Frey
1848–1879Jakob Sutter
1879–1885Peter Wolf
1885–1892Adam Bräunig
1892–1895Johannes Sutter
1895–1915Jakob Bräunig
1915–1919Johann Friedrich Guth
1919–1920Friedrich Herzog
1920–1922Jakob Seiler
1922–1929Fritz Mees
Jahr Bürgermeister
1929–1933Theodor Wolf
1933–1934Hermann Stubenbordt
1934–1945Jakob Sutter
1945–1946Theodor Wolf
1946–1953Otto Wolf
1953–1969Arthur Bräunig
1969–1981Heinrich Butz
1981–1989Emil Först
1989–2009Roland Humbert
2009–2014Peter Herzog (FWG)
2014–2019Klaus Weiß (SPD)
seit 2019Susanne Lechner (FWG)

Wappen


Banner, Wappen und Hissflagge

Die Wappenbeschreibung lautet: „In Silber zwei schräggekreuzte natürliche Zwiebeln mit grünen Röhren, oben bewinkelt von einem schwebenden schwarzen Großbuchstaben Z, unten von einem Dorfzeichen in Form einer von einem goldenen griechischen Kreuz überhöhten blauen Scheibe“.

Es geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1571.[13]


Gemeindepartnerschaften



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Barocker Hauptaltar in St. Bartholomäus
Barocker Hauptaltar in St. Bartholomäus

Sehenswürdigkeiten



Kunst


Das Künstlergästehaus Gawrisch in der Hauptstraße 14 unterstützt und fördert vorzugsweise osteuropäischer Künstler. Das Stipendium setzt eine fundierte abgeschlossene akademische Ausbildung voraus.


Kultur


In Zeiskam gibt es einige weit über die Region bekannte, kulturell tätige Vereine, unter anderem wurde hier auch der erste Posaunenchorverein Deutschlands gegründet.


Regelmäßige Veranstaltungen



Die Zwiebelhoheiten


Erstmals im Jahr 1999, zur 1225-Jahr-Feier, wurde mit Miriam I. eine Zwiebelkönigin gewählt. Seitdem wird im Ein- bis Zwei-Jahres-Rhythmus zum Kirweauftakt eine neue Hoheit gekrönt. Die Hoheiten repräsentieren Zeiskam bundesweit bei Messen, Festumzügen und sogar europaweit in den Partnergemeinden. Seit 2006 wird die Zwiebelkönigin durch eine Zwiebelprinzessin an ihrer Seite unterstützt, damit sie zusammen die inzwischen sehr zahlreichen Termine besser wahrnehmen können.[15][16]


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Zeiskam ist für seinen Gemüseanbau bekannt. Dabei ist traditionell bedeutend vor allem der Anbau von Zwiebeln. Die landwirtschaftliche Genossenschaft „Pfalzmarkt“ mit Sitz in Mutterstadt betreibt in Zeiskam eine Außenstelle. Der Anteil der in der Agrarwirtschaft Erwerbstätigen ist zwar rückläufig, es gibt aber große landwirtschaftliche Betriebe mit insgesamt 499 ha Landwirtschaftsfläche, die nach wie vor zum landwirtschaftlichen Charakter beitragen.

Im Süden der Gemeinde befindet sich das Gewerbegebiet „In der Sauheide“, in dem sich mehrere Unternehmen angesiedelt haben, darunter verschiedene Transport- und Baustoffunternehmen, ein Getränkegroßhandel u. a.


Verkehr


Nördlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 272, die von Landau (A 65) nach Schwegenheim (B 9) führt.

Zeiskam war über die Bahnstrecke Germersheim–Landau an das Schienennetz angeschlossen. Die Verbindung wurde 1998 jedoch stillgelegt, nachdem bereits 1984 der Personen- und 1991 der Güterverkehr beendet wurde. Seit 2006 wird sie touristisch wieder für Draisinenverkehr genutzt. Im gewöhnlichen Verkehr wird die Bedienung mit der Buslinie 590 abgewickelt.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger


Zeiskam verlieh vier Personen die Ehrenbürgerwürde.[17]


Söhne und Töchter der Gemeinde



Personen, die vor Ort gewirkt haben



Literatur


„Ich bin Johann, Graf von Luxemburg und König von Böhmen. Mein Vater, Heinrich VII, war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Mit 14 Jahren begegnete ich im August 1310 in der Johanniter-Kommende Heimbach zu Zeiskam bei Speyer zum ersten Mal meiner wunderschönen Braut, Prinzessin Elisabeth von Böhmen …“



Commons: Zeiskam – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 4), Urkunde 2112, 29. Dezember 774 – Reg. 1135. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 46, abgerufen am 20. Februar 2016.
  3. Klaus Sütterlin: König Johann, Ritter auf dem Schauplatz Europa. Knecht Verlag, Landau 2003. ISBN 978-3-930927-77-7. S. 64 ff.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Zeiskam
  5. Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungs-Bezirkes der Pfalz, 1863, S. XLIII des Anhangs
  6. Ergebnisse der Volkszählung im Königreiche Bayern vom 1. Dezember 1871 nach einzelnen Gemeinden, 1873, S. 65
  7. Gemeindestatistik Zeiskam
  8. Stadt Zeiskam, abgerufen am 28. November 2021
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  10. Aus der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates Zeiskam am 24.06.2019. In: Amtsblatt Verbandsgemeinde Bellheim, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 1. November 2021.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bellheim, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile. Abgerufen am 25. April 2020.
  12. Jakob Kling: Zeiskam im Wandel der Zeiten: 774–1974.
  13. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  14. Roccastrada. In: Zeiskam: Partnergemeinden. Verbandsgemeinde Bellheim, abgerufen am 1. November 2021.
  15. Zwiebelkönigin. In: Zeiskam: Kultur & Geschichte. Verbandsgemeinde Bellheim, abgerufen am 1. November 2021.
  16. Das Geheimnis ist gelüftet: Sandra heißt die neue Zeiskamer Zwiebelkönigin. In: Pfalz-Express. Ahme Licht Verlag GbR, Kandel, 26. August 2017, abgerufen am 1. November 2021.
  17. Ehrenbürger. In: Zeiskam: Kultur & Geschichte. Verbandsgemeinde Bellheim, abgerufen am 1. November 2021.
  18. Fritz Riemer wird Ehrenbürger. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 2. Juni 2018, abgerufen am 1. November 2021.

На других языках


- [de] Zeiskam

[en] Zeiskam

Zeiskam is a municipality in the district of Germersheim, in Rhineland-Palatinate, Germany.

[es] Zeiskam

Zeiskam es un municipio situado en el distrito de Germersheim, en el estado federado de Renania-Palatinado (Alemania). Tiene una población estimada, a fines de 2021, de 2168 habitantes.[2]

[ru] Цайскам

Цайскам (нем. Zeiskam) — община в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



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