Knittelsheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bellheim an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.1931638.250909120 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Bellheim | |
Höhe: | 120 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,37 km2 | |
Einwohner: | 1038 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 163 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76879 | |
Vorwahl: | 06348 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 014 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schubertstraße 18 76756 Bellheim | |
Website: | www.bellheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Ulrich Christmann (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Knittelsheim im Landkreis Germersheim | ||
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Der Ort liegt zwischen Germersheim und Landau in der Pfalz. Zu Knittelsheim gehören auch die Wohnplätze Knittelsheimermühle, Am Hochweg und Im Obersand.[2]
Eine frühe Besiedlung des heutigen Gemeindegebiets beweisen Funde aus der jüngeren Steinzeit, der Bronze- und Römerzeit. Am Gollenberg, südlich der heutigen Siedlung, wurde eine größere Ansiedlung und ein Gräberfeld nachgewiesen. In römischer Zeit wurde an dieser Stelle Ton gewonnen. Ein weiteres römisches Gräberfeld wurde in der Nähe der heutigen Straße Am Hochweg entdeckt.[3]
Knittelsheim wurde im Jahr 808 im „Weißenburger Codex Traditionum“ erstmals als Cnutilesheim als Ort im Speyergau urkundlich erwähnt.[4] Die Endung -heim lässt auf eine Gründung im 5. bis 6. Jahrhundert im Zuge der Fränkischen Landnahme schließen. Der erste Teil des Ortsnamens leitet sich wohl vom Namen Knutil ab – eine Verkleinerungsform von Knut.[5]
Der älteste schriftliche Nachweis einer Kirche in Knittelsheim stammt aus dem Jahr 1468. Mit Unterbrechungen war sie von 1556 bis etwa 1680 den Protestanten vorbehalten. Im Jahr 1705 fiel es gemäß der Kurpfälzischen Religionsdeklaration endgültig an die Katholiken. In den 1740er Jahren erhielten die Protestanten eine neue Kirche, die um 1827 abgerissen wurde. 1830/31 wurde wiederum ein neues, heute noch bestehendes Gotteshaus an anderer Stelle errichtet. Die katholische Kirche wurde 1832 „wegen Alters und Raummangels“ bis auf den Turm abgerissen. Der Architekt August von Voit war für den heutigen Bau (1833–1836 errichtet) verantwortlich.[6]
Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[7]
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Im Jahr 1835 hatte Knittelsheim 667 Einwohner, von denen 415 (62 %) katholisch und 252 (38 %) protestantisch waren.
2012 waren 61,3 Prozent der Einwohner katholisch und 24,2 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[11]
Der Gemeinderat in Knittelsheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[12]
Wahl | SPD | CDU | FWG | Zik | Gesamt |
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2019 | 1 | 7 | 5 | 3 | 16 Sitze |
2014 | 1 | 7 | 5 | 3 | 16 Sitze |
2009 | 1 | 7 | 5 | 3 | 16 Sitze |
2004 | 1 | 7 | 3 | 1 | 12 Sitze |
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Ulrich Christmann wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 62,99 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[14]
Banner, Wappen und Hissflagge | |
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Blasonierung: „In Silber drei vom Schildfuß aufsteigende grüne Schilfrohre mit braunen Schilfkolben, deren mittleres von den beiden äußeren, schrägrechts und -links überhöht wird, belegt mit einem blauen Hufeisen mit abwärts gekehrten Stollen, in das der mittlere Schilfkolben hineinwächst.“[16] | |
Es wurde am 14. Dezember 1950 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1730. Ein bereits 1939 eingereichter Genehmigungsantrag kam kriegsbedingt nicht zur Durchführung. |
Seit 2006 unterhält Knittelsheim eine Partnerschaft mit der ungarischen Gemeinde Bősárkány.[17]
Die Knittelsheimer Mühle am Spiegelbach (Lage49.199798.25915) wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut. Von 1768 bis 1898 war sie im Besitz der Familie Disqué, die insgesamt 12 Mühlen im Einzugsgebiet der Queich besaßen. Einige Jahre nachdem die Mühle von der Familie Disqué verkauft worden war, verlor sie ihre ursprüngliche Funktion. Heute fungiert das Anwesen als Restaurant und Landhotel.[18][19]
Östlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 9, die von Karlsruhe nach Speyer führt. Knittelsheim wird durch zwei Buslinien an die größeren Orte der Umgebung angebunden.
An der Kittelsheimer Mühle gibt es noch Gleisreste und eine als Denkmal aufgestellte Kipplore der ehemaligen Munitionsfeldbahn. Sie führte im Zweiten Weltkrieg vom Bahnhof Hochstadt über die Waschbank (Waschhäusel) zum Munitionslager Monika im Knittelsheimer Wald. Von dort führten Gleise zu den Westwallbefestigungen an der französischen Grenze.[20]
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