Freckenfeld ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kandel an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.0647222222228.1138888888889127 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Kandel | |
Höhe: | 127 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,14 km2 | |
Einwohner: | 1558 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 140 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76872 | |
Vorwahl: | 06340 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 005 | |
LOCODE: | DE FKD | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Gartenstraße 8 76870 Kandel | |
Website: | freckenfeld.de | |
Ortsbürgermeister: | Martin Thürwächter (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Freckenfeld im Landkreis Germersheim | ||
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Freckenfeld liegt zwischen Karlsruhe und Landau in der Pfalz. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze In den Dorfwiesen und Welschhof.[2]
Verschiedene Gefäßfunde und Münzen aus der Zeit um 50 v. Chr. deuten auf eine frühzeitige Besiedlung der Freckenfelder Gemarkung hin. Schriftliche Aufzeichnungen über den Ort ergeben sich jedoch erst aus einer Schenkungsurkunde des Jahres 982. Ebenso wie viele andere Gemeinden des Kreises hat der Ort in seiner langen Geschichte zahlreiche Herrschafts- und Namensänderungen mitgemacht. Aus dem ursprünglichen Namen Frichonvelt, der von einem fränkischen Vasallen namens Frico abgeleitet wird, entstand nach mehreren Lautverschiebungen im Laufe der Jahrhunderte der heutige Ortsname.
König Wenzel verpfändete das ursprünglich freie Reichsdorf 1379 an Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz.[3]
Im Jahr 1852 wurde der protestantische Theologe Theodor Culmann (Bruder des Begründers der grafischen Statik Karl Culmann) Pfarrer der Dorfgemeinde, wohin seine Mutter, eine geborene Böll, zuvor nach dem Tod ihres Mannes zurückgekehrt war, und Schulinspektors des Bezirks. In Freckenfeld verfasste er sein ethisches Erstlingswerk Dornröschen, eine kosmogonische Dichtung nach Plato und Jakob Böhm und entwarf seine Christliche Ethik, die er in Speyer abschloss. Fritz Culmann, der Sohn von Theodor Culmann und seiner Frau, der Tochter des Konsistorialrats Börsch in Speyer, starb kurz bevor sie 1859 nach Speyer wegzogen im Alter von fünf Jahren in Freckenfeld.[4]
Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[5]
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2012 waren 50,7 Prozent der Einwohner evangelisch und 26,4 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[8] Im Jahr 1871 waren von insgesamt 1277 Einwohnern 1065 evangelisch (83 Prozent), 211 katholisch (17 Prozent) und eine Person jüdisch.[7]
Der Gemeinderat in Freckenfeld besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[9]
Wahl | SPD | CDU | FDP | FWF | Gesamt |
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2019 | 5 | 6 | – | 5 | 16 Sitze |
2014 | 7 | 6 | – | 3 | 16 Sitze |
2009 | 7 | 6 | 1 | 2 | 16 Sitze |
2004 | 8 | 4 | 1 | 3 | 16 Sitze |
Martin Thürwächter wurde am 26. August 2019 in sein Amt eingeführt.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 63,46 % für fünf Jahre gewählt worden.[11]
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Blasonierung: „In Rot auf gewölbtem grünen Boden ein silbernes Tor (Dampfnudeltor), in dessen Bogen schwebend der silberne Großbuchstabe F.“[12] |
Es wurde 1950 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und zeigt das Wahrzeichen von Freckenfeld. |
Mit Telfes im Stubai in Österreich wird eine Partnerschaft gepflegt.
Ein originelles Zeugnis der Geschichte ist das mit 1286 Dampfnudeln verzierte Dampfnudeltor, das an ein Ereignis im Dreißigjährigen Krieg erinnert.
Ein schwedisches Reiterschwadron stellte eine hohe Geldforderung an die Bürger, obwohl die Schweden wie die Gemeindebürger damals Lutheraner waren, und drohte Plünderung und Mord an. Eine Abordnung der Freckenfelder erreichte aber bei dem schwedischen Hauptmann die Abmilderung auf die Forderung, dass er und seine Soldaten zufriedenstellend verköstigt werden müssten. Dann würde er die Bevölkerung verschonen. Darauf hin ließ Bäckermeister Johannes Muck seine Frau mit der Magd einen großen Kessel Soße kochen und gab den Befehl diese Soße kräftig mit Wein abzuschmecken. Er selbst backte mit seinen Gesellen Dampfnudeln, bis jeder Soldat satt war, insgesamt 1286 Stück. Die Schwadron akzeptierte das servierte Gericht zufrieden und verschonte das Dorf vor weitergehender Erpressung oder gar Zerstörung und Mord.[13]
Östlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 427 die Freckenfeld an das überörtliche Verkehrsnetz anschließt. Nächstgelegener Bahnhof ist Winden. Freckenfeld selbst ist über die Buslinie 547, die die Bahnhöfe Kandel und Bad Bergzabern miteinander verbindet, an das Nahverkehrsnetz angeschlossen.
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