Schwegenheim (Südpfälzisch: Schwechnem) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit 1972 zusammen mit fünf weiteren umliegenden Gemeinden der Verbandsgemeinde Lingenfeld an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.278.3283333333333123 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Lingenfeld | |
Höhe: | 123 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,27 km2 | |
Einwohner: | 3059 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 249 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67365 | |
Vorwahl: | 06344 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 028 | |
LOCODE: | DE SGM | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 60 67360 Lingenfeld | |
Website: | www.schwegenheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Bodo Lutzke (FWG) | |
Lage der Ortsgemeinde Schwegenheim im Landkreis Germersheim | ||
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Schwegenheim liegt in der Rheinebene zwischen der Haardt (Pfälzerwald) und der Stadt Speyer am Rhein. Durch Schwegenheim fließt der Hainbach.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Zu Schwegenheim gehören auch die Wohnplätze Bründelsberg, Vorderlohe und Hof Sonnenfeld.[2]
Das Klima in Schwegenheim ist, wie in der gesamten Vorderpfalz und der angrenzenden Kurpfalz, relativ mild (warme Sommer, fast schneelose Winter). Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9 °C.
Zur Zeit der Eroberung Galliens durch Gaius Julius Caesar lebten in der Region um Schwegenheim die Volksstämme der Triboker oder Wangionen. Nach der Eroberung bis spätestens im Jahr 90 n. Chr.[3] bildete zunächst der Rhein die Ostgrenze der Provinz Germania superior und damit auch des Römischen Reiches gegen Germanien. Spätere Gebietsgewinne östlich des Rheins bis zum Obergermanisch-Raetischen Limes mussten die Römer unter dem Druck angreifender fränkischer und alemannischer Stämme um 275/276 aufgegeben und den Limes an den Rhein zurückverlegen. Nachdem im Jahre 405 die Ostgoten in Italien eingefallen waren, wurden 406 die römischen Truppen aus der Pfalz abgezogen.
In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 985 wurde die Gemeinde Suaebechenheim als Besitz des Klosters Weißenburg erstmals erwähnt.
Im 15./16. Jahrhundert wurde Schwegenheim gemeinherrlicher Bestandteil zwischen dem Hochstift Speyer und der Kurpfalz im gemeinsamen Amt Landeck. 1709 gab das Hochstift Speyer seinen Anteil an das Amt Landeck ab Schwegenheim war somit bis 1797 ungeteilt kurpfälzischer Besitz. Infolge der Revolutionskriege kam Schwegenheim in Napoleonischer Zeit an das Département du Mont-Tonnerre und wurde schließlich nach dem Wiener Kongress Bayern zugeschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schwegenheim eine rheinland-pfälzische Gemeinde.
Im Jahr 1989 gewann Schwegenheim die Goldplakette im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[4]
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Im Jahr 1871 waren von insgesamt 1.449 Einwohnern 1.216 evangelisch (84 %), 189 katholisch (13 %) und 44 jüdisch (3 %).[6] 2012 waren 46,0 % der Einwohner evangelisch und 24,1 % katholisch. Die übrige 29,9 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder war konfessionslos.[7] Die Zahl der Protestanten und der Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand 31. Mai 2022 waren von den Einwohnern 35,3 % evangelisch, 21,8 % katholisch und 42,9 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[8]
Der Gemeinderat in Schwegenheim besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[9]
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
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2019 | 08 | 3 | 09 | 20 Sitze |
2014 | 09 | 3 | 08 | 20 Sitze |
2009 | 09 | – | 11 | 20 Sitze |
2004 | 10 | 3 | 07 | 20 Sitze |
Jahr | Ortsbürgermeister | Partei |
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1974–1999 | Kurt Kaufmann | SPD |
1999–2019 | Peter Goldschmidt | SPD |
seit 2019 | Bodo Lutzke | FWG |
Bodo Lutzke trat sein Amt am 16. August 2019 an.[10] Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 60,62 % durchgesetzt,[11] nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[12]
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Blasonierung: „In Silber ein blaues Hufeisen mit abwärtsgekehrten Stollen.“[13] |
Es wurde 1964 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1698. |
Schwegenheim hat Partnerschaften geschlossen 1974 mit der Ortschaft Pichl der Gemeinde Gsies in Südtirol, 1986 mit der Gemeinde Lobsann im Elsass und 1991 mit Herzfelde in Brandenburg.
Die landwirtschaftlichen Produkte, gedeihen in der Rheinebene – so auch in Schwegenheim – schon recht früh, wie Radieschen, Salate, Kartoffeln, Erdbeeren, Spargel, sogar Mandeln und Honigmelonen. Aber auch im Herbst bieten die einheimischen Landwirte bzw. Direktvermarkter ein reichhaltiges Angebot an Äpfeln, Birnen und Kürbissen.
Schwegenheim ist über die Bundesstraßen 9 (Kranenburg–Lauterbourg) und 272 (nach Landau in der Pfalz) an das überregionale Straßennetz angebunden. Bis 1956 hatte Schwegenheim einen Bahnhof und war an die schmalspurige Lokalbahn Speyer–Neustadt (Pfefferminzbähnel) angebunden. Der Bahnhof ist heute ein Wohnhaus.
Seit 2006 ist Schwegenheim Standort von drei Windkraftanlagen bei 49° 16′ 6″ N, 8° 21′ 46″ O49.2683333333338.3627777777778.
2019 wurden vier weitere Windkraftanlagen gebaut.
Die drei erstgenannten Anlagen haben eine Gesamthöhe von 150 Metern, die anderen vier eine von 200 Metern.
Bellheim | Berg (Pfalz) | Erlenbach bei Kandel | Freckenfeld | Freisbach | Germersheim | Hagenbach | Hatzenbühl | Hördt | Jockgrim | Kandel | Knittelsheim | Kuhardt | Leimersheim | Lingenfeld | Lustadt | Minfeld | Neuburg am Rhein | Neupotz | Ottersheim bei Landau | Rheinzabern | Rülzheim | Scheibenhardt | Schwegenheim | Steinweiler | Vollmersweiler | Weingarten (Pfalz) | Westheim (Pfalz) | Winden | Wörth am Rhein | Zeiskam