Berg (Pfalz) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hagenbach an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
48.9830555555568.1997222222222108 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Hagenbach | |
Höhe: | 108 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,76 km2 | |
Einwohner: | 2026 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 300 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76768 | |
Vorwahlen: | 07273, 07277 (Neulauterburg)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 002 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Ludwigstraße 20 76767 Hagenbach | |
Website: | www.berg-pfalz.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Sabine Gerhart | |
Lage der Ortsgemeinde Berg (Pfalz) im Landkreis Germersheim | ||
![]() |
Die Gemeinde liegt an der deutsch-französischen Grenze. Mit seinem Ortsteil Neulauterburg bildet der Ort eine Nahtstelle zu Frankreich. Auf französischer Seite schließt sich unmittelbar die Stadt Lauterbourg an.
Älteste Nachrichten über ein Rittergeschlecht, das in Berg seinen Sitz hatte, gehen ins 12. Jahrhundert zurück. Es ist die Rede über Wezelo von Bergen, der unter den Ministerialen des Bischofs von Speyer, Günther von Henneberg, erscheint, aber auch als Zeuge in kaiserlichen Urkunden oder gar als Begleiter des Königs Heinrich VI. erwähnt wird. Urkundlich wird Berg zum ersten Male im Jahre 1176 genannt. 1281 kam Berg zur Vogtei Hagenbach und gelangte 1407 mit derselben in kurfürstlichen Besitz.
In den Jahren 1802 bis 1815 gehörte Berg zum französischen Kanton Lauterbourg, 1815 kam es zum Kanton Kandel und 1816 wurde es bayerisch. In all den kriegerischen Auseinandersetzungen der früheren und späteren Vergangenheit – Dreißigjähriger Krieg, Spanischer Erbfolgekrieg, Deutsch-Französischer Krieg und der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts blieb die Gemeinde nie verschont.
Nördlich von Berg verlief der Westwall, sodass der Ort mit seiner Grenze im Süden zu Frankreich in der „Roten Zone“ lag. Im September 1939 wurde der Ort evakuiert und die Bewohner in die Region Mainfranken (u. a. nach Gerolzhofen, Volkach, Haßfurt und Sommerach) gebracht. Nachdem bereits einige Familien wieder näher zur Heimat gezogen waren, kehrten ab Juni 1940 wieder Familien nach Berg zurück. Eine zweite Evakuierung fand im Dezember 1944 aufgrund der heranrückenden amerikanischen Truppen statt. Diesmal fanden die Menschen teilweise in nahegelegenen Orten in der Südpfalz Zuflucht. Im Januar 1945 war die Rückkehr möglich. Im weiteren Verlauf lösten französische Soldaten die amerikanischen ab.[2]
Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[3]
|
|
|
Im Jahr 1871 waren von insgesamt 1049 Einwohnern 1019 römisch-katholisch (97 %) und 30 evangelisch (3 %).[5] 2012 waren 56,7 % der Einwohner katholisch und 19,4 % evangelisch. Die übrigen 23,7 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[6] Die Zahl der Protestanten und vor allem die der Katholiken ist seitdem gesunken. Ende September 2022 waren von den Einwohnern 42,7 % katholisch, 16,3 % evangelisch und 40,9 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[7]
Der Gemeinderat in Berg besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[8]
Wahl | SPD | CDU | GRÜNE | FWG | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|
2019 | 3 | 4 | 3 | 6 | 16 Sitze |
2014 | 4 | 4 | 2 | 6 | 16 Sitze |
2009 | 4 | 4 | 2 | 6 | 16 Sitze |
2004 | 5 | 5 | 1 | 5 | 16 Sitze |
Sabine Gerhart wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 70,28 % für fünf Jahre gewählt.[9]
![]() |
Blasonierung: „In Gold auf grünem Fünfberg ein von je einer roten Rose flankierter schwarzer Mittelschild, darin ein rotbewehrter und -bezungter goldener Löwe.“[10] |
Wappenbegründung: Es wurde 1966 vom Mainzer Innenministerium genehmigt. Der Pfälzer Löwe nimmt Bezug auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Kurpfalz, der Fünfberg entstammt dem Wappen der Ritter von Berg, die bis zum Spätmittelalter die Ortsherrschaft innehatten und die Rosen gehen zurück auf das Dorfsiegel von 1737. |
Berg ist verschwistert mit Vordernberg in der Steiermark.
In Neulauterburg gibt es im sogenannten „Zollmuseum“ eine Ausstellung zur Grenze im ehemaligen „Zollpavillon“. Dieser wurde in seiner aktiven Zeit für die Zollformalitäten beim Grenzübertritt zwischen Deutschland und Frankreich genutzt und diente den deutschen Zollbeamten als Büro- und Arbeitsräume.
Durch Berg verlief die römische Rheinuferstraße, ein Leugenstein bezeichnete die Entfernung nach Speyer. Von diesem römischen Meilenstein an der Römerstraße von Basel nach Mainz ist nur noch der Sockel erhalten, er findet sich am Ortsausgang neben der Landesstraße 540. Dies ist der erste Stein dieser wichtigen römischen Fernverbindung auf deutschem Gebiet. An der Fortsetzung der Römerstraße Richtung Osten befindet sich ein weiterer Meilenstein.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Berg
Berg besitzt einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Wörth–Strasbourg.
Bellheim | Berg (Pfalz) | Erlenbach bei Kandel | Freckenfeld | Freisbach | Germersheim | Hagenbach | Hatzenbühl | Hördt | Jockgrim | Kandel | Knittelsheim | Kuhardt | Leimersheim | Lingenfeld | Lustadt | Minfeld | Neuburg am Rhein | Neupotz | Ottersheim bei Landau | Rheinzabern | Rülzheim | Scheibenhardt | Schwegenheim | Steinweiler | Vollmersweiler | Weingarten (Pfalz) | Westheim (Pfalz) | Winden | Wörth am Rhein | Zeiskam