Lustadt ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Im regional verwendeten Pfälzer Dialekt wird sie Loscht genannt. Sie gehört der Verbandsgemeinde Lingenfeld an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.244478.27422113 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Lingenfeld | |
Höhe: | 113 m ü. NHN | |
Fläche: | 23,52 km2 | |
Einwohner: | 3444 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 146 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67363 | |
Vorwahl: | 06347 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 018 | |
LOCODE: | DE LUJ | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 60 67360 Lingenfeld | |
Website: | www.lustadt.de | |
Ortsbürgermeister: | Volker Hardardt | |
Lage der Ortsgemeinde Lustadt im Landkreis Germersheim | ||
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Lustadt liegt im Südosten von Rheinland-Pfalz zwischen Rhein und Pfälzerwald in der Region Südpfalz. Die Großstädte Ludwigshafen und Karlsruhe sind 36 km bzw. 50 km entfernt, nach Speyer und nach Landau sind es jeweils 17 km. Die Kreisstadt Germersheim befindet sich ca. 5 km südöstlich.
Die Gemeinde besteht aus den beiden Ortsteilen[2]
Nachbargemeinden von Lustadt sind Bellheim, Freisbach, Germersheim, Weingarten (Pfalz), Westheim (Pfalz), Zeiskam (alle Landkreis Germersheim) und Freimersheim (Pfalz) (Landkreis Südliche Weinstraße).
Von West nach Ost durchfließt der Hofgraben das Gemeindegebiet, ein linker Mündungsarm der Queich. Er mündet in Lingenfeld von links in den Lingenfelder Altrhein, einen westlichen Mäander des Rheins.
Lustadt zählt zu den ältesten Siedlungen des Landkreises Germersheim. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 773 im Lorscher Codex anlässlich der Schenkung von zwei Morgen Land in pago spirensi (im Speyergau) in Lustater marca (in der Gemarkung Lustadt) an das Kloster Lorsch.[3]
Zwischen Zeiskam und Lustadt stand die Komturei Heimbach, ein großer mittelalterlicher Klosterhof des Johanniter-, später Malteserordens mit beherrschendem Einfluss auf die Region. Die Anlage samt Kirche wurde 1525 im Bauernkrieg zerstört. Aus dem gleichen Jahrhundert stammt die katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Niederlustadt, ein bemerkenswerter spätgotischer Bau aus dem Jahre 1510.
Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurden mit Wirkung vom 7. Juni 1969 die beiden Gemeinden Niederlustadt und Oberlustadt zu der neuen Gemeinde Lustadt zusammengelegt.[4]
Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[5] Die Zahlen beziehen sich auf das heutige Gemeindegebiet, also Nieder- (N) und Oberlustadt (O) zusammengefasst.
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Im Jahr 1871 waren von insgesamt 905 Einwohnern Niederlustadts 81 % evangelisch, 16 % katholisch und 3 % (29 Personen) jüdisch. Von den 1400 Einwohnern Oberlustadts waren 79 % evangelisch, 12 % katholisch und 9 % (132 Personen) jüdisch.[7]
2012 waren 47,7 % der Einwohner evangelisch und 24,0 % katholisch. Die übrigen gehörten anderen Glaubensgemeinschaften an oder waren konfessionslos.[8] Die Anteile der Protestanten und der Katholiken sind seitdem gesunken. Derzeit (Stand März 2022) liegt der Anteil der evangelischen Bürger bei 38,4 %, der katholischen bei 21,6 % und der sonstigen bei 40,0 %.[9]
Der Gemeinderat in Lustadt besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[10][11]
Wahl | SPD | CDU | FWG | FWL | WVL | Gesamt |
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2019 | 5 | 5 | 6 | 4 | – | 20 Sitze |
2014 | 7 | 4 | 4 | 3 | 2 | 20 Sitze |
2009 | 7 | 5 | 2 | 4 | 2 | 20 Sitze |
2004 | 6 | 5 | 2 | 4 | 3 | 20 Sitze |
Volker Hardardt (parteilos) wurde 2014 Ortsbürgermeister von Lustadt.[12] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 52,55 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[13] Sein Vorgänger Ulrich Lothringen (CDU) hatte das Amt 25 Jahre ausgeübt.[14]
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Blasonierung: „In Rot ein durch einen silbernen Balken geteilter und oben durch einen silbernen Pfahl gespaltener silberner Ring, in der unteren Hälfte ein schwebendes achtspitziges silbernes Johanniterkreuz.“[15] |
Es wurde 1973 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und entstand aus der Vereinigung der Symbole der historischen Wappen von Nieder- und Oberlustadt. |
Jedes Jahr findet um den 1. Mai auf dem Handkeesplatz im Maiblumenwald zwischen Lustadt und der Nachbargemeinde Zeiskam das Loschter Handkeesfescht statt, dessen Name auf Hochdeutsch Lustadter Handkäsefest lauten würde. Die Besucherzahl des größten örtlichen Festes, das bereits 1925 auf Initiative von Georg Lehr und Georg Ott zustande kam und seither regelmäßig gefeiert wird, liegt um 40.000.[16]
Lustadt liegt unmittelbar südlich der zweispurigen Bundesstraße 272 (Landau–Schwegenheim), die als Ortsumgehung fungiert, und vier Kilometer westlich der vierspurigen Bundesstraße 9 (Ludwigshafen-Karlsruhe), die über die Anschlussstelle Schwegenheim erreicht wird.
Bis zur Stilllegung der Bahnstrecke Germersheim–Landau im Dezember 1991 gab es den Bahnhof Lustadt. Seit Mai 2006 läuft auf einem Großteil der alten Trasse als touristische Attraktion ein Draisinenverkehr. An diesem Abschnitt (Bornheim–Westheim) liegt auch Lustadt. Der tägliche ÖPNV wird hier auf der Buslinie 590 angeboten.
Bellheim | Berg (Pfalz) | Erlenbach bei Kandel | Freckenfeld | Freisbach | Germersheim | Hagenbach | Hatzenbühl | Hördt | Jockgrim | Kandel | Knittelsheim | Kuhardt | Leimersheim | Lingenfeld | Lustadt | Minfeld | Neuburg am Rhein | Neupotz | Ottersheim bei Landau | Rheinzabern | Rülzheim | Scheibenhardt | Schwegenheim | Steinweiler | Vollmersweiler | Weingarten (Pfalz) | Westheim (Pfalz) | Winden | Wörth am Rhein | Zeiskam