Weingarten (Pfalz) (pfälzisch: Wingerde) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Lingenfeld an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.2589958.287475123 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Lingenfeld | |
Höhe: | 123 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,67 km2 | |
Einwohner: | 1838 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 276 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67366 | |
Vorwahl: | 06344 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 032 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 60 67360 Lingenfeld | |
Website: | weingarten-pfalz.de | |
Ortsbürgermeister: | Stefan Becker (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Weingarten (Pfalz) im Landkreis Germersheim | ||
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Weingarten liegt etwa 12 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Germersheim, etwa 16 Kilometer nordöstlich von Landau in der Pfalz und etwa 13 Kilometer südwestlich von Speyer.(nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt Weingarten in Baden-Württemberg).
Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze Am Gartenweg 1 bis 3, Draishof 1 und 2, Weiherhof, Wiesenhof, Am hohen Rain, In der Schäferei, Am Kreuzweg und Hainbachhof.[2]
Weingarten hat mit folgenden Gemeinden eine gemeinsame Grenze: Freisbach, Lustadt, Schwegenheim, Westheim (Pfalz) (alle Landkreis Germersheim) sowie Freimersheim (Pfalz) (Landkreis Südliche Weinstraße).
Das Dorf Weingarten im Gäu kann auf eine über 1200-jährige Geschichte zurückblicken.[3] Die erste Nennung erfolgte im Jahre 771 unter dem Namen Wingarda. Von hier stammt das seit 1226 urkundlich bezeugte und 1685 ausgestorbene Geschlecht der Ritter von Weingarten. Die Reste seiner nordwestlich des heutigen Dorfes gelegenen und 1525 zerstörten Burg wurden im 18. Jahrhundert abgetragen. Heute weisen noch viele Straßennamen darauf hin, so gibt es u. a. eine Ritter-von-Weingarten-Straße oder eine Straße Am Schlossberg. August Becker berichtet in seinem Buch Die Pfalz und die Pfälzer, dass in Weingarten, im 17. Jahrhundert der kurpfälzische Amtsschreiber Beuerlin gelebt hat, welcher jene Chronik von König Dagobert von Kleinfrankreich geschrieben hat, die ihrer Zeit die „politische Bibel“ der Pfälzer Bauern war.
Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete ab 1794 die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Verwaltungstechnisch wurde Weingarten Sitz einer Mairie, die dem Kanton Germersheim des Arrondissements Speyer im Département Donnersberg zugeordnet war.[4] Nach der Niederlage Napoleons fiel Weingarten als Teil der linksrheinischen Pfalz aufgrund der auf dem Wiener Kongress 1815 getroffenen Vereinbarungen zunächst an Österreich und 1816 aufgrund eines Tauschvertrages nachfolgend an das Königreich Bayern.
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Weingarten innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des 1946 neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Durch Weingarten verlief vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis 1956 die Lokalbahn Speyer–Neustadt, zwischen Freisbach und Weingarten sind noch die unter Denkmalschutz stehenden Überreste eines Viaduktes zu sehen. Auch der Name der Bahnhofstraße zeugt noch von dieser Zeit.
Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[5]
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2012 waren 39,9 Prozent der Einwohner evangelisch und 38,1 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[8] Im Jahr 1871 waren von insgesamt 1075 Einwohnern 562 evangelisch (52 Prozent), 493 katholisch (46 Prozent) und 20 jüdisch (zwei Prozent).[7]
Der Gemeinderat in Weingarten (Pfalz) besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[9]
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
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2019 | 5 | 6 | 5 | 16 Sitze |
2014 | 4 | 6 | 6 | 16 Sitze |
2009 | 5 | 6 | 5 | 16 Sitze |
2004 | 7 | 5 | 4 | 16 Sitze |
Stefan Becker (CDU) wurde am 1. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Weingarten.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 78,60 % für fünf Jahre gewählt worden.[11] Seine Vorgänger waren Thomas Krauß (FWG, Amtszeit 2009–2019),[12] Kurt Seifert (SPD, 1994–2009)[13] und Peter Settelmeyer.[14]
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Blasonierung: „In Silber eine grünbeblätterte und -bestielte blaue Traube.“[15] |
Wappenbegründung: Es wurde 1841 vom bayerischen König genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1776. |
Es besteht seit 1994 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Vieillevigne im Département Loire-Atlantique in Frankreich.[14]
Der SV Weingarten 1946 spielte drei Jahre in der viertklassigen Fußball-Oberliga Südwest, ehe er 2005 aufgelöst wurde und 2007 als SV Weingarten 2007 neu gegründet wurde.
Weingarten liegt an den Landesstraße 507 (L 507), von der im Ort die Kreisstraßen 4 und K 32 abzweigen. Im Süden streift die Bundesstraße 272 das Gemeindegebiet und mündet bei Schwegenheim in die B 9.
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