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Obergünzburg ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Ostallgäu und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Obergünzburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Obergünzburg
Höhe: 737 m ü. NHN
Fläche: 46,69 km2
Einwohner: 6414 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 137 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87634
Vorwahl: 08372
Kfz-Kennzeichen: OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 154
Marktgliederung: 56 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 1
87634 Obergünzburg
Website: www.oberguenzburg.de
Erster Bürgermeister: Lars Leveringhaus (CSU)
Lage des Marktes Obergünzburg im Landkreis Ostallgäu
Karte
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Obergünzburg von Süden
Obergünzburg von Süden

Geografie



Lage


Der Ort liegt in der Region Allgäu. Er wird von der Östlichen Günz durchflossen, in die im Ortsgebiet der Tobelbach, der Wifelsbach und der Salabach einmünden. Die Gemeinde hat eine Höhenlage von 707 m ü. NHN (östliche Günz) bis 891 m ü. NHN (südwestlich von Ebersbach).


Gemeindegliederung


Es gibt 56 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Burg, Ebersbach, Obergünzburg und Willofs.

Obergünzburg Rathaus und Pfarrkirche St. Martin
Obergünzburg Rathaus und Pfarrkirche St. Martin

Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Obergünzburg kann seine Wurzeln bis in die römische Zeit zurückverfolgen. Im Jahr 1407 erhielt es von Ruprecht von der Pfalz das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten verliehen und war seit 1688 Sitz eines Pflegamtes des Fürststifts Kempten. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Jahr 1818 entstand die Gemeinde.


19. und 20. Jahrhundert


Bis 1879 war Obergünzburg Sitz eines Landgerichtes. Das verbliebene Amtsgericht wurde 1959 nach Marktoberdorf verlegt.

Der Ort hatte den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden. Nach dem Krieg wurde Obergünzburg von amerikanischen Truppen eingenommen und der amerikanischen Besatzungszone zugeordnet. Knapp 1000 Flüchtlinge und Vertriebene, insbesondere aus dem Sudetenland, Schlesien und Ostpreußen wurden nach Obergünzburg umgesiedelt, weshalb die Bevölkerungszahl nach Kriegsende von 2000 auf fast 3000 hochschnellte.


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinde Burg und der größte Teil der Gemeinde Willofs eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam Ebersbach dazu.[5]


Einwohnerentwicklung


Die Einwohnerzahlen ab 1840 beziehen sich auf die heutige Gemeindefläche (Stand 1987). Der Ausländeranteil lag 2005 bei etwa 4 %.

Jahr18401900193919501961197019871991199520002005201020152020
Einwohner27123086319853434754500654765868606362796471631662956402

Obergünzburg wuchs von 1988 bis 2008 um 811 Einwohner bzw. um ca. 15 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 5566 auf 6362 um 796 Einwohner bzw. um 14,3 %.

Innenraum der Pfarrkirche St. Martin
Innenraum der Pfarrkirche St. Martin
Christopherus an der Pfarrkirche St. Martin
Christopherus an der Pfarrkirche St. Martin
Römischer Altarstein, dem Gott Merkur geweiht
Römischer Altarstein, dem Gott Merkur geweiht
Ölbergallee auf den Nikolausberg
Ölbergallee auf den Nikolausberg
Kapelle auf dem Nikolausberg zur Erinnerung an 1945
Kapelle auf dem Nikolausberg zur Erinnerung an 1945
Obergünzburg liegt am Oberlauf der Ostgünz.
Obergünzburg liegt am Oberlauf der Ostgünz.
Obergünzburg auf einer von Gabriel Bodenehr nach Franz Josef Tanner gestochenen Karte aus dem Jahr 1737
Obergünzburg auf einer von Gabriel Bodenehr nach Franz Josef Tanner gestochenen Karte aus dem Jahr 1737

Religion


2005 waren 75 % der Einwohner römisch-katholisch, 10 % evangelisch-lutherisch und 15 % gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.


Politik



Gemeinderat


Nach der Kommunalwahl am 15. März 2020 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:[6]

ListeStimmenanteilSitze
CSU40,85 %8
Freie Wähler39,06 %8
Grüne20,08 %4

Zusätzliches Mitglied des Rates ist der Bürgermeister.


Bürgermeister


Erster Bürgermeister ist seit 30. Januar 2007 Lars Leveringhaus (CSU).[7] Bei der Bürgermeisterwahl am 2. Dezember 2012 wurde er mit 57,3  % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt und am 15. März 2020 mit 83,3 % der Stimmen erneut wieder gewählt (Wahlbeteiligung 60,0 %).

Dessen Vorgänger waren


Wappen


Wappen von Obergünzburg
Wappen von Obergünzburg
Blasonierung: „Gespalten und vorne von Rot und Blau geteilt; hinten in Silber über drei blauen Wellenbalken schwebend das schwarz gekleidete, golden gekrönte Brustschild der herschauenden heiligen Hildegard.“[9]
Wappenbegründung: Die verloren gegangene Erinnerung an Hildegard führte 1813 zu einer massiven Fehldeutung bei der Wappenneuschaffung. Man hielt den Kopf der kemptischen Hildegard für einen Mohren. Als Argumentationsbasis diente die Herkunft der Herren von Ronsberg von den Grafen von Mohrenstetten – Mehrenstetten war eigentlich gemeint.[10]

Gemeindepartnerschaften


Partnergemeinden von Obergünzburg sind Třešť in Tschechien[11] und Visegrád in Ungarn.[12]


Sehenswürdigkeiten



Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2012 umgerechnet rund 2.385.000,00 €.

Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft gab es im Jahr 1998 105, im produzierenden Gewerbe 1.162 und im Bereich Handel und Verkehr 1.246 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 1.576 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 3.590. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es sieben, im Bauhauptgewerbe 19 Betriebe.

Der größte ansässige Betrieb sind die „Milchwerke Gabler-Saliter“ (heute zur Ehrmann AG gehörend). Produziert werden hier vor allem Kaffeesahne, Kondensmilch, Milchmischgetränke, Trockenmilcherzeugnisse und Vorprodukte für Baby- und Kliniknahrung anderer Hersteller. Des Weiteren ist das Gabler-Saliter Bankgeschäft ansässig.


Verkehr


Hauptstraßen der Gemeinde sind die Staatsstraßen St 2012, St 2055 und die Kreisstraße OAL 11, die alle im Hauptort aufeinandertreffen.


Bildung


Im Jahr 2008 gab es folgende Einrichtungen:


Wasserversorgung


Der Markt versorgt seine Bürger mit Trinkwasser aus den Brunnen Eschenloh südlich des Hauptorts, geschützt durch ein ca. 55 ha großes Wasserschutzgebiet, sowie aus den Mühlenbergquellen nordöstlich mit einem ca. 35 ha großen Wasserschutzgebiet. Es gibt daneben eine Reihe eigener kleiner Wasserversorgungen in den Ortsteilen.


Persönlichkeiten



In Obergünzburg geboren



Persönlichkeiten mit Bezug zu Obergünzburg



Literatur




Commons: Obergünzburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Obergünzburg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  3. Gemeinde Obergünzburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Ebersbach im Allgäu Das Vereineportal
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 519.
  6. Wahl des Marktgemeinderats – Kommunalwahlen 2020 in der Marktgemeinde Obergünzburg – Gesamtergebnis. Abgerufen am 19. April 2020.
  7. Marktrat. Gemeinde Obergünzburg, abgerufen am 29. September 2020.
  8. Verabschiedung Altbürgermeister Schmid im Januar 2007, abgerufen am 24. Mai 2020
  9. Eintrag zum Wappen von Obergünzburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Birgit Kata u. a. (Hrsg.): Mehr als 1000 Jahre: Das Stift Kempten zwischen Gründung und Auflassung 752–1802. Allgäuer Forschungen zur Archäologie und Geschichte, Nr. 1. Likias, Kempten 2006, ISBN 3-9807628-6-6, S. 146.
  11. Obergünzburg-Třešť
  12. Unsere Partnergemeinde Visegrad in Ungarn
  13. Teufelsküche Obergünzburg Bayerisches Landesamt für Umwelt

На других языках


- [de] Obergünzburg

[en] Obergünzburg

Obergünzburg (Swabian: Obergenzburg) is a municipality in the district of Ostallgäu in Bavaria in Germany.

[ru] Обергюнцбург

Обергюнцбург (нем. Obergünzburg) — ярмарочная община в Германии, в Республике Бавария. [1]



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