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Třešť [ˈtr̝̊ɛʃc] (deutsch Triesch) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt 14 Kilometer südwestlich von Jihlava und gehört zum Okres Jihlava.

Třešť
Třešť (Tschechien)
Třešť (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Kraj Vysočina
Bezirk: Jihlava
Fläche: 4699 ha
Geographische Lage: 49° 18′ N, 15° 29′ O
Höhe: 545 m n.m.
Einwohner: 5.682 (1. Jan. 2021)[1]
Postleitzahl: 589 01
Verkehr
Straße: Jihlava–Telč
Bahnanschluss: Kostelec u Jihlavy–Slavonice
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 4
Verwaltung
Bürgermeister: Vladislav Hynk (Stand: 2014)
Adresse: Revoluční 20
589 14 Třešť
Gemeindenummer: 588032
Website: www.trest.cz
Platz in Třešť
Platz in Třešť

Geographie


Třešť befindet sich nördlich der Javořická vrchovina am Übergang zur Brtnická vrchovina in der Böhmisch-Mährischen Höhe. Die Stadt liegt im Tal des Třešťský potok (Trieschbach), der oberhalb von Třešť im Váňovský rybník (Wanauer Teich) gestaut wird. Nordöstlich erhebt sich der Velký Špičák (Großer Spitzberg, 734 m). Am südöstlich der Stadt gelegenen Hřeben entspringt die Mährische Thaya.

Nachbarorte sind Jezdovice im Norden, Vílanec, Loučky und Beranovec im Nordosten, Suchá, Prostředkovice und Stonařov im Osten, Otín und


Geschichte


Třešť entstand wahrscheinlich in der Mitte des 13. Jahrhunderts. In dieser Zeit wurde auch die Pfarrkirche St. Martin erbaut. Das Dorf lag an Handelswegen nach Humpolec und Lovětín. Die erste urkundliche Erwähnung fand der Ort 1349 in der mährischen Landtafel zu Brünn. 1355 verkaufte Záviš von Třešť die Herrschaft an Štěpán von Březnice. Dieser veräußerte den Besitz 1358 an den Markgrafen Johann Heinrich, welcher ihn im selben Jahre an Jaroslav von Sternberg verkaufte. 1391 wurde der Silberbergbau in Jezdovice aufgenommen. Im Jahre 1402 waren die Sternberger von Triesch am Überfall auf Iglau beteiligt. Nach der Vertreibung der Juden aus Iglau gestattete die Herrschaft 1424 ihre Ansiedlung in Triesch. Im 15. Jahrhundert entstand der jüdische Friedhof. Ab 1464 wurde Triesch als Städtchen bezeichnet.

1493 erwarben die Vencelík von Vrchoviště die Herrschaft Triesch von den Sternbergern. Unter ihrer Herrschaft wurde die seit 1513 nachweisbare Feste erbaut, welche bereits 1586 zu einem vierflügeligen Renaissanceschloss umgestaltet wurde. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde der Besitz der Vencelík konfisziert und 1626 an die Kärntner Linie Herbersteiner verkauft. Ihnen folgten 1657 die Geyer von Edelbach, von denen es 1669 die österreichische Linie der Herbersteiner erwarb. 1660 erfolgte der barocke Umbau des Schlosses. Im Jahre 1686 entstand das jüdische Ghetto, in dem 1693 eine Synagoge entstand. 1793 vernichtete ein Brand Teile der Stadt. Im Jahre 1802 begann die Tradition des Weihnachtskrippenbaus in Triesch. Zuerst erfolgte der Krippenbau mittels bemalter Pappmaché, ab 1860 setzte die Herstellung hölzerner Krippen ein.

1811 entstand ein hölzerner Aussichtsturm auf dem Großen Spitzberg, welcher 1834 bei einem Sturm einstürzte. Beim Stadtbrand von 1824 wurde die Katharinenkirche und die Synagoge zerstört. Ab 1831 wurde die Herrschaft Triesch von Amts wegen verwaltet und 1844 an die Herren von Sternbach verkauft.

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden mehrere Fabriken in Triesch. 1832 gründete Josef Schumpeter eine Tuchwalke und Färberei. 1840 errichtete der türkische Staatsbürger Samuel de Mayo, spanisch-jüdischer Herkunft, eine Zündholzfabrik. 1868 folgte die Möbel- und Uhrkästenfabrik von Moric Knapp, aus der 1872 die Aktiengesellschaft Stern & Knapp hervorging.

1863 wurden bei einem Stadtbrand 56 Häuser vernichtet. 1872 entstand in dem Marktflecken die erste tschechische Bürgerschule Mährens. 1880 lebten in Triesch 4374 Einwohner. 1898 brannte die Schumpetersche Textilfabrik ab. Ihre Ruinen erwarb der Unternehmer Berthold Münch aus Höditz und baute sie wieder auf. Durch Kaiser Franz Joseph I. wurden Triesch im Jahre 1901 die Stadtrechte und das Stadtwappen verliehen.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bildete sich in Triesch eine starke Arbeiterbewegung heraus, die insbesondere auf das Wirken von Stanislav Kostka Neumann zurückgeht. 1924 stellte die Zündholzfabrik die Produktion ein, das Gebäude erwarb der Tischler Ignac Meissner, der dort ab 1927 Radiokästen fertigte. Nach der deutschen Besetzung im Jahre 1939 erfolgte die Enteignung jüdischer Unternehmen. Die Fabrik von Ignac Meissner wurde an einen deutschen Besitzer übertragen. Noch im selben Jahre erfolgte die Hinrichtung des Tuchfabrikanten Rudolf Münch. Am 14. Mai 1942 begann der Transport der Juden aus Triesch in die deutschen Vernichtungslager. Damit erlosch die jüdische Gemeinde von Triesch. 1945 gründete sich in Triesch ein revolutionärer Volksausschuss, der in den letzten Kriegstagen den bewaffneten Aufstand gegen die deutschen Besatzer aufnahm. Bei den Kämpfen fielen 23 Einwohner der Stadt. Nach der Niederschlagung des Maiaufstandes wurden auf dem Hof des Gefängnisses 33 der Aufständischen hingerichtet.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte die Enteignung der Herren von Sternbach, die nach Österreich geflohen waren und das Schloss wurde verstaatlicht. Im Jahre 1949 wurde Třešť zur Bezirksstadt erhoben. 1958 wurden die ersten Romafamilien in Třešť angesiedelt. 1960 erfolgte die Auflösung des Okres Třešť. 1983 wurde die Tschechoslowakische Akademie der Wissenschaften Rechtsträger des Schlosses. Im selben Jahre erfolgte auch die Übergabe der Synagoge an die Tschechoslowakische Hussitische Kirche.

2003 fand erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder eine Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof von Třešť statt. Die sterblichen Überreste von Wolfgang Münch, einem Nachkommen der Unternehmerfamilie Münch, wurden aus England nach Třešť überführt.


Städtepartnerschaften


Daneben besteht eine Städtefreundschaft mit Raabs an der Thaya in Österreich.


Stadtgliederung


Die Stadt Třešť besteht aus den Ortsteilen Buková (Bukau), Čenkov (Zenkau), Salavice (Sollowitz) und Třešť (Triesch).


Sehenswürdigkeiten


Schloss Triesch
Schloss Triesch
Pan-Tau-Holzstatue
Pan-Tau-Holzstatue

Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



In der Stadt lebten und wirkten



Einzelnachweise


  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)

На других языках


- [de] Třešť

[en] Třešť

Třešť (Czech pronunciation: [ˈtr̝̊ɛʃc]; German: Triesch) is a town in Jihlava District in the Vysočina Region of the Czech Republic. It has about 5,600 inhabitants. The historic town centre is well preserved and is protected by law as an urban monument zone.



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