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Osterzell (mundartlich: Oaschdrzöll) ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Westendorf.

Osterzell von Südosten
Osterzell von Südosten
Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Westendorf
Höhe: 729 m ü. NHN
Fläche: 10,8 km2
Einwohner: 727 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87662
Vorwahl: 08345
Kfz-Kennzeichen: OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 157
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulplatz 6
87662 Osterzell
Website: www.osterzell.de
Erster Bürgermeister: Bernhard Bucka (CSU/Freie Wählergruppe)
Lage der Gemeinde Osterzell im Landkreis Ostallgäu
Karte
Karte

Geografie


Osterzell liegt als eigene Gemarkung am Nordostrand der Allgäuer Landschaft. Östlich der Gemeinde erstreckt sich der Sachsenrieder Forst. Die Gemeinde befindet sich in einer Höhenlage von 719 (Hühnerbach) und 840 m ü. NHN (südöstlich von Ödwang) im Tal des Hühnerbachs zwischen dem Osterzeller Rücken und den Denklinger Forst-Platten der Iller-Lech-Schotterplatten.

Die Gemeinde hat fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Auf dem Gemeindegebiet befindet sich die Wüstung Haberatshofen.


Geschichte


Osterzell war die „östliche Zelle“ des Klosters Kempten, daher der Name. Im 13. Jahrhundert befand sich der Hauptanteil im Besitz der Herrschaft Kemnat. Verschiedene geistliche und weltliche Herren hatten über die Jahrhunderte Rechte und Güter in Osterzell. Darunter längere Zeit die aus der heutigen Region Stuttgart stammenden Herren von Kaltental. Der als wilder Junker Jörg bezeichnete Georg Christoph von Kaltental verkaufte die Herrschaft 1699 an das Kloster Rottenbuch.[4] Das Kloster war zwar nicht reichsunmittelbar, sondern unterstand der bayerischen Landeshoheit. Seine Besitzungen in Schwaben wie die Herrschaft Osterzell waren jedoch reichsunmittelbar und fielen erst 1803 mit der Säkularisation an Bayern. Im Jahr 1818 entstand die Gemeinde.

Am 14. Januar 1771 wurde Matthias Klostermayr, genannt der „Bayrische Hiasl“, der sich dort mit neun Bandenmitgliedern versteckt hielt, im Gasthaus „Zur Post“ gefangen genommen. Der Theater- und Schützenverein sind heute nach ihm benannt. 1949 wurde die Skisprungschanze Osterzell errichtet, auf der von 1950 bis 1961 gesprungen wurde.


Einwohnerentwicklung


Osterzell, die kleinste Gemeinde im Landkreis Ostallgäu, wuchs von 1988 bis 2008 um 36 Einwohner bzw. um ca. 6 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 623 auf 712 um 89 Einwohner bzw. um 14,3 %.


Politik



Gemeinderat


Zur Gemeinderatswahl 2020 trat ausschließlich die Liste CSU-Freie Wähler an, die bei einer Wahlbeteiligung von 75,30 % alle acht Sitze erhielt.[5]


Bürgermeister


Bürgermeister ist seit 2018 Bernhard Bucka (CSU/Freie Wählergruppe), der die Nachfolge des krankheitsbedingt zurückgetretenen Johann Strohhacker (CSU) antrat.[6] Er wurde 2020 mit 87,97 % der Stimmen im Amt bestätigt.[7] Sein Vorgänger war bis 2008 Josef Fleschutz (SPD).


Steuereinnahmen


Die Gemeindesteuereinnahmen 2013 betrugen 356 T€, davon waren 34 T€ Gewerbesteuereinnahmen (netto).


Wappen


Wappen von Osterzell
Wappen von Osterzell
Blasonierung: „In Rot ein silbernes Zehnendergeweih mit kleeblattförmigem Grind, überhöht von einem silbernen Buchenblatt.“[8]
Wappenbegründung: In dieser Form ist das Wappen seit 1950 amtlich. Es enthält Symbole zweier ehemaliger Herrschaftsträger in Osterzell. Das Hirschgeweih ist dem Wappen der Herren von Kaltental entnommen. Das Buchenblatt stammt aus dem Wappen des Klosters Rottenbuch.

Baudenkmäler



Bilder



Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft


Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 320 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 228 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 53 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2673 ha. Davon waren 2115 ha Ackerfläche und 558 ha Dauergrünfläche.


Verkehr


Osterzeller Viadukt
Osterzeller Viadukt

Ab 1923 gab es im Osterzeller Gemeindeteil Stocken einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Kaufbeuren–Schongau. 1972 wurde der Personenverkehr eingestellt und die Strecke stillgelegt. Nördlich des Haltepunkts überquerte die Strecke mit dem bis heute erhaltenen dreibogigen Osterzeller Viadukt einen Feldweg.

Heute verlaufen auf dem ehemaligen Bahndamm der Nebenstrecke Kaufbeuren-Schongau die beiden Themenradwege Dampflokrunde sowie das Sachsenrieder Bähnle. Letzteres wurde Ende September 2013 eröffnet und führt auf bzw. neben der Bahnstrecke weiter bis zum Bahnhof Schongau.


Bildung


Es gibt folgende Einrichtung (Stand: 2014):


Persönlichkeiten




Commons: Osterzell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Osterzell in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  3. Gemeinde Osterzell, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Chronik der Gemeinde Osterzell. In: osterzell.de. Gemeinde Osterzell, abgerufen am 22. Juni 2020.
  5. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Osterzell - Gesamtergebnis. Abgerufen am 16. Dezember 2020.
  6. www.all-in.de, abgerufen am 26. Februar 2018.
  7. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Osterzell - Gesamtergebnis. Abgerufen am 16. Dezember 2020.
  8. Eintrag zum Wappen von Osterzell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte

На других языках


- [de] Osterzell

[en] Osterzell

Osterzell is a municipality in the district of Ostallgäu in Bavaria in Germany.

[ru] Остерцелль

Остерцелль (нем. Osterzell) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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