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Aitrang ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Biessenhofen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Biessenhofen
Höhe: 745 m ü. NHN
Fläche: 30,73 km2
Einwohner: 2053 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87648
Vorwahl: 08343
Kfz-Kennzeichen: OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 111
Gemeindegliederung: 19 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Füssener Str. 12
87640 Biessenhofen
Website: www.aitrang.de
Erster Bürgermeister: Michael Hailand (Wählergemeinschaft Eintracht)
Lage der Gemeinde Aitrang im Landkreis Ostallgäu
Karte
Karte
Aitrang im Ostallgäu
Aitrang im Ostallgäu
Elbsee bei Aitrang
Elbsee bei Aitrang

Geografie


Die Gemeinde liegt in der Region Allgäu (Bayerisch-Schwaben) zwischen Kaufbeuren (10 km entfernt) und Kempten (in 20 km Entfernung) auf einer Höhe von ca. 740 bis knapp 900 m ü. NHN.

Es gibt die Gemarkungen Aitrang, Huttenwang und Wenglingen. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich der Elbsee.

Es gibt 19 Gemeindeteile (Ehemalige Gemeinden: Hauptorte mit ihren Gemeindeteilen):[2]

Die Einöden Becherer, Forster, Glöckler und Hartmann sind keine amtlich benannten Gemeindeteile.


Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Aitrang ist eine der ältesten Siedlungen der Gegend und aus Aitrachwang entstanden. Flurnamen wie Im Grubach, Krumstrang und Krumstrangäcker, sowie Spuren frühgeschichtlichen Ackerbaus lassen auf eine keltische Besiedlung schließen. In einer Schenkungsurkunde des Frankenkönigs Pippin des Kurzen (741–768) ist der Ort erwähnt. Der Ort war Reichsvogtei des Klosters St. Mang (Füssen), das seit 1227 die Niedergerichtsbarkeit innehatte. Die Reichsvogtei wurde mehrmals verpfändet und zuletzt vom Fürststift Kempten 1524 erworben. 1632, im 30-jährigen Krieg, litt Aitrang durch Plünderungen nach dem Einfall der Schweden, 1633/1634 fielen die in kaiserlichen Diensten stehenden Kroaten in Aitrang ein. 1648 besetzten die mit den Schweden verbündeten Franzosen und im gleichen Jahre nahm ein ganzes ungarisches Regiment den Ort ein. Eine große Brandkatastrophe im Jahre 1797 vernichtete über 40 Wohnhäuser und zahlreiche Stadel. Vor 1803 überschnitten sich in dem Ort die Rechte des Klosters St. Mang sowie die des Fürststiftes Kempten. Im Reichsdeputationshauptschluss 1803 fiel der Ort an die Fürsten Oettingen-Wallerstein. Mit der Rheinbundakte 1806 kam er zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.[3]


Zugunglück von Aitrang


Auf der Fahrt von München nach Zürich durchfuhr am 9. Februar 1971 der TEE 56 „Bavaria“, ein Dieseltriebzug RAm der SBB, hinter dem Bahnhof Aitrang eine Rechtskurve mit 130 km/h, obwohl diese nur für 80 km/h zugelassen war. Der Zug entgleiste, zerstörte das Gegengleis und einige Wagen stürzten eine Böschung hinab. Kurze Zeit nach dem Unfall fuhr ein aus der Gegenrichtung kommender Schienenbus in die Unfallstelle. Bei dem Unglück kamen 28 Personen ums Leben, 42 wurden verletzt. Weil gefrorenes Wasser in den Bremsschläuchen die Leitung der Druckluftbremse blockierte, konnte der Lokführer im führenden Steuerwagen des TEE nur mit der elektrischen Bremse des Triebkopfes am Schluss des Zuges bremsen.


Eingemeindungen


Anlässlich der Gemeindegebietsreform wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Huttenwang mit den Weilern Neuenried, Umwangs und Wolfholz nach Aitrang eingemeindet. Am 1. Januar 1982 wurde der Weiler Wenglingen mit den Einöden Lohbauer und Unger (vorher in der Gemeinde Ruderatshofen) nach einer Volksabstimmung umgegliedert.[4]


Einwohnerentwicklung


Aitrang wuchs von 1988 bis 2008 um 245 Einwohner bzw. ca. 14 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1775 auf 2037 um 262 Einwohner bzw. um 14,8 %.

Jahr 1961197019871991199520002005201020152020
Einwohner 1697163217571803188019422046199320332034

Angaben des Statistischen Landesamtes (1961 und 1970: Volkszählungsergebnisse)[4]


Religionen


Ein Großteil der Einwohner der Gemeinde ist katholisch, eine Minderheit evangelisch. Die Kirche St. Ulrich ist die einzige Kirche in Aitrang. Außerdem gibt es die Kirche St. Johannes in Huttenwang. In Wenglingen, das kirchlich zu Apfeltrang gehört, gibt es die Rosinakapelle. In Görwangs steht die Wallfahrtskirche St. Alban.


Politik



Bürgermeister


Pfarrkirche St. Ulrich
Pfarrkirche St. Ulrich

Gemeinderat


Der Gemeinderat hat nach der Wahl im März 2020 diese Sitzverteilung:[5]


Wappen und Flagge


Wappen von Aitrang
Wappen von Aitrang
Blasonierung: „Gespalten; vorne geteilt von Rot und Blau, hinten in Silber ein roter Abtstab, beseitet von zwei gegeneinander gebogenen blauen Bogenfelgen.“[6]
Wappenbegründung: Das Wappen begründet sich auf ein altes Ortszeichen, das zur Regierungszeit des Kemptemer Fürstabts Sebastian von Breitenstein dem Ort verliehen wurde. Er hatte die Reichsvogtei Aitrang im Jahre 1525 erworben.[3]

Das Wappen wurde 1983 genehmigt. Die gleichzeitig genehmigte Flagge ist blau-weiß-rot.[7]


Baudenkmäler



Bodendenkmäler



Naturdenkmäler


Südöstlich von Aitrang befindet sich eine von Ost nach West erstreckende Reihe von Moränenhügeln, ca. 4700 m × 300 m groß, die eine reizvolle und auffällige Morphologie bilden.[8]


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft


1998 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sechs, im produzierenden Gewerbe 193 und im Bereich Handel und Verkehr 20 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 79 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 595. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 93 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2174 ha, im Wesentlichen Dauergrünfläche.


Bahnhof


Aitrang liegt an der Bahnstrecke Buchloe–Lindau, wo bis 1985 der Bahnhof Aitrang im Personenverkehr bedient wurde. Eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs ist in Diskussion.[9][10]


Bildung


1999 gab es folgende Einrichtungen:


Wasserversorgung


Der Hauptort wird über den 2010 errichteten Brunnen Heiligenwald südlich von Krähberg versorgt. Das Wasserschutzgebiet umfasst ca. 244 ha. Die frühere Versorgungsanlage Schellerweide südwestlich des Hauptortes dient zur Notversorgung. Daneben gibt es die eigenständigen Wasserversorgungen Binnings-Görwangs, Huttenwang, Krähberg, Münzenried, Neuenried und Wenglingen-Umwangs.


Persönlichkeiten


Folgende Persönlichkeiten wurden in Aitrang geboren oder wirkten hier:



Commons: Aitrang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Aitrang in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  3. Michaela Hutter u. a.: Gemeinde Aitrang. In: Landratsamt Ostallgäu (Hrsg.): Ostallgäu – ein Landkreis stelt sich vor. Holdens Druck- und Verlags-GmbH, Füssen 1989, S. 139.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779 und 815.
  5. https://www.aitrang.de/aitrang/gemeindekanzlei/gemeinderat/index.php
  6. Eintrag zum Wappen von Aitrang in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Eintrag zu Aitrang auf der Seite kommunalflaggen.eu
  8. Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de, Geotoprecherche (abgerufen am 10. September 2019).
  9. Felix Gattinger: Gemeinderat fordert: Züge sollen endlich wieder in Aitrang halten. In: Kreisbote. Kreisboten-Verlag Mühlfellner, 10. Juni 2020, abgerufen am 1. Februar 2022.
  10. Felix Gattinger: Aitrang bemüht sich vergeblich um die Wiedereinführung eines Bahnhalts. In: Merkur.de. Münchener Zeitungs-Verlag, 30. Januar 2022, abgerufen am 1. Februar 2022.

На других языках


- [de] Aitrang

[en] Aitrang

Aitrang is a municipality in the district of Ostallgäu in Bavaria in Germany.

[ru] Айтранг

Айтранг (нем. Aitrang) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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