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Unterthingau (Dialekt: Tiŋgɘ) ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Ostallgäu (Bayern).

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Unterthingau
Höhe: 773 m ü. NHN
Fläche: 45,28 km2
Einwohner: 2873 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87647
Vorwahl: 08377
Kfz-Kennzeichen: OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 175
Marktgliederung: 21 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 9
87647 Unterthingau
Website: www.unterthingau.de
Erster Bürgermeister: Bernhard Dolp (Wahlgemeinschaft „Gewerbe und Arbeitnehmer“)
Lage des Marktes Unterthingau im Landkreis Ostallgäu
Karte
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Unterthingau von Osten
Unterthingau von Osten
Schloss Unterthingau
Schloss Unterthingau
Wallfahrtskirche St. Stephan, Oberthingau
Wallfahrtskirche St. Stephan, Oberthingau
Deckengemälde in der Wallfahrtskirche St. Stephan, Oberthingau
Deckengemälde in der Wallfahrtskirche St. Stephan, Oberthingau

Geographie



Lage


Der Markt liegt im Allgäu und wird von der Kirnach durchflossen. Durch den Ort verläuft der Allgäu-Radweg. Die Höhenlage des Gemeindegebiets beträgt am tiefsten Punkt 742 m ü. NHN an der Wertach bei Eschenau und am höchsten Punkt 888 m ü. NHN im Schottener Wald.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde hat 21 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Oberthingau, Reinhardsried und Unterthingau.


Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einer Schenkung von Otto dem Großen als „Tiuoningouvue“, der den Ort an das Kloster Kempten schenkte, welches in der Folgezeit die Rodung auf diesem Gebiet vorantrieb. Bischof Ulrich von Augsburg schenkte 950 einen Hof in Thingau an das Kemptener Kloster und soll im Jahr 963 hier einen Kirchenbau geweiht haben. Als erster Pfarrer ist um 1100 ein Odalrich de Tonego überliefert. Der Ortsname Thingau wird auf den Personennamen Tuono zurückgeführt, eine Differenzierung in Unter- und Oberthingau ist ab 1357 nachweisbar. Unterthingau war seit 1465 Sitz eines Dorfgerichts des Fürststiftes Kempten. Unterthingau bekam 1485 von Kaiser Friedrich III. das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten zugesprochen. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort mit dem Pflegamt Thingau zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Unterthingau.


Verwaltungszugehörigkeit


Im Jahr 1873 gliedert sich Unterthingau dem Bezirksamt Markt Oberdorf und dem Amtsgericht Obergünzburg ein. Im Rahmen der Gebietsreform wurde der Landkreis Marktoberdorf aufgelöst, Unterthingau gehört seitdem zum neu entstandenen Landkreis Ostallgäu.


Religionen


Die katholischen Gemeindemitglieder des Marktes gehören zu den Kath. Pfarreien St. Nikolaus für die Gemeindeteile Unterthingau und Reinhardsried und St. Stephan für Oberthingau. Die Pfarrkirche St. Martin Kraftisried ist eine Filialkirche von St. Nikolaus. Die Pfarrei St. Nikolaus Unterthingau besteht aus den politischen Gemeinden Unterthingau und Kraftisried.

Seit September 2011 bilden diese Pfarreien und Filialen zusammen mit der Pfarrei St. Oswald Görisried eine Pfarreiengemeinschaft. Leiter ist Pfarrer Edward Wastag. Diakon Andreas Fischer ist pastoraler Mitarbeiter der Pfarreiengemeinschaft.

Die evangelisch-lutherischen Gemeindemitglieder in den Gemeindeteilen Unterthingau und Reinhardsried gehören der ca. 1.350 Personen umfassenden Kirchengemeinde Obergünzburg an, bestehend aus den politischen Gemeinden Obergünzburg, Günzach, Ronsberg, Untrasried, Hopferbach, Reinhardsried, Kraftisried und Unterthingau. Im Ortsteil Oberthingau gehören die evangelischen Bewohner der Kirchengemeinde Marktoberdorf an.

Ferner existieren Mitglieder sonstiger christlicher Gruppen, ebenso Muslime.


Eingemeindungen


Am 1. Januar 1978 erfolgte im Zuge der Gebietsreform die Eingemeindung der Gemeinden Reinhardsried und Oberthingau in den Markt Unterthingau.[4]


Einwohnerentwicklung


Unterthingau wuchs von 1988 bis 2008 um 347 Einwohner bzw. ca. 15 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2381 auf 2881 um 500 Einwohner bzw. um 21 %.


Politik



Gemeinderat


Die Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Stimmenanteile:[5]

Der Gemeinderat hat 14 Mitglieder.[6]


Bürgermeister


Erster Bürgermeister ist seit April 2013 Bernhard Dolp (Wahlgemeinschaft "Gewerbe und Arbeitnehmer"). Sein Vorgänger war Wolfgang Schramm.[7]

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1,067 Mio. €, davon waren 157.000 € (netto) Gewerbesteuereinnahmen.


Wappen


Wappen von Unterthingau
Wappen von Unterthingau
Blasonierung: „In blau zwei rote Mohnblumen an schräggekreuzten, beblätterten grünen Stängeln.“[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Baudenkmäler



Unterthingau


Oberthingau


Reinhardsried


Ried


Weitere Sehenswürdigkeiten


Bodendenkmäler


Im Umkreis der Gemeindeteile finden sich einige Bodendenkmäler, die von Fliehburgen und anderen mittelalterlichen Bauwerken zeugen.


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft


1998 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft zwölf, im produzierenden Gewerbe 162 und im Bereich Handel und Verkehr 63 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 94 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 898. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 117 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2565 ha, davon waren 2563 ha Dauergrünfläche.


Verkehr


Unterthingau liegt an der Bundesstraße 12, die heute etwas abseits des Ortes vorbeiführt.


Bildung


Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:


Wasserversorgung


Der Hauptort wird über den Brunnen der Gemeinde Kraftisried im Tal der Kirnach nördlich von Unterthingau versorgt. Das Wasserschutzgebiet umfasst ca. 56 ha. Der Markt Unterthingau versorgt mit dem Brunnen Reinhardsried die Ortsteile Reinhardsried, Kipfenberg, Lippenhalde, Schotten und den Ortsteil Westerried der Gemeinde Kraftisried. Eigene Wasserversorgungen bestehen für Oberthingau, Riedles, Beilstein.


Bilder



Persönlichkeiten



In Unterthingau geboren



Sonstige Persönlichkeiten mit Bezug zu Unterthingau




Commons: Unterthingau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Unterthingau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  3. Gemeinde Unterthingau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779.
  5. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 im Markt Unterthingau - Stimmbezirk 2. Abgerufen am 10. Januar 2021.
  6. Marktrat. Abgerufen am 10. Januar 2021.
  7. https://www.all-in.de/nachrichten/lokales/Bernhard-Dolp-gewinnt-Buergermeisterwahl-in-Unterthingau;art26090,1314042
  8. Eintrag zum Wappen von Unterthingau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte

На других языках


- [de] Unterthingau

[en] Unterthingau

Unterthingau is a municipality in the district of Ostallgäu in Bavaria in Germany.

[ru] Унтертингау

Унтертингау (нем. Unterthingau) — ярмарочная община в Германии, в Республике Бавария. [1]



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