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Münsingen ist eine Stadt im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg. Mit einer Einwohnerzahl von rund 14.000 ist die zwischen Reutlingen und Ulm gelegene Stadt ein Mittelzentrum der Region Neckar-Alb. Münsingen ist die nach der Fläche größte Kommune des Landkreises Reutlingen. Ein Großteil der Gemarkung von Münsingen (98,5 %) gehört zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Reutlingen
Höhe: 707 m ü. NHN
Fläche: 116,93 km2
Einwohner: 14.524 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km2
Postleitzahl: 72525
Vorwahlen: 07381, 07383, 07384
Kfz-Kennzeichen: RT
Gemeindeschlüssel: 08 4 15 053
Stadtgliederung: 14 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bachwiesenstraße 7
72525 Münsingen
Website: www.muensingen.de
Bürgermeister: Mike Münzing (SPD)
Lage der Stadt Münsingen im Landkreis Reutlingen
Karte
Karte
Münsingen um 1897
Münsingen um 1897
Münsingen
Münsingen
Rathaus
Rathaus
Stadtteil Bremelau von Westen aus gesehen
Stadtteil Bremelau von Westen aus gesehen

Geographie



Geographische Lage


Münsingen liegt auf der Schwäbischen Alb und gliedert sich in den Hauptort und die Ortsteile Apfelstetten, Bichishausen, Buttenhausen, Gundelfingen und Hundersingen im Tal der Großen Lauter sowie Auingen, Böttingen, Bremelau, Dottingen, Dürrenstetten, Magolsheim, Rietheim und Trailfingen auf der Münsinger Albhochfläche.


Geologie


Böttingen war eines der bedeutendsten Abbaugebiete für Onyxmarmor in Europa. Das hier abgebaute Gestein wird auch als Böttinger Marmor bezeichnet. Der Abbau ruht schon seit Jahrzehnten.


Nachbargemeinden


Folgende Städte und Gemeinden aus zwei Landkreisen grenzen an die Stadt Münsingen, aufgezählt im Uhrzeigersinn:

Bad UrachREU im Nordnordwesten, Gutsbezirk MünsingenREU (gemeindefreies Gebiet) im Norden, SchelklingenADK im Osten, MehrstettenREU im Osten, EhingenADK im Südosten, HayingenREU im Süden, HohensteinREU im Südwesten, GomadingenREU im Westen und St. JohannREU im Nordwesten.


Stadtgliederung


Die Stadt Münsingen gliedert sich in die 14 Stadtteile Apfelstetten, Auingen, Bichishausen, Böttingen, Bremelau, Buttenhausen, Dottingen, Dürrenstetten, Gundelfingen, Hundersingen, Magolsheim, Münsingen, Rietheim und Trailfingen, die bis in die 1970er Jahre selbstständige Gemeinden bildeten. Zur Stadt gehören Münsingen und 26 weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.

Im Stadtgebiet liegen die abgegangene Burg Reichenau (Stadtteil Auingen), die Wüstungen Buchhausen (Stadtteil Bichishausen), Hochstetten und Niederweiler (Stadtteil Bremelau), Ratzenhofen, Kennenstein und Walenstetten (Stadtteil Gundelfingen), Rockenweiler (Stadtteil Hundersingen), Bertoldesbach, Fröschenhofen und Weitstetten (Stadtteil Münsingen), Elwangen und die abgegangene Burg Littstein (Stadtteil Rietheim) und Brechhöfle und Siessen im Stadtteil Trailfingen.[2]


Schutzgebiete


Mit den Gebieten Höhnriß-Neuben, Kälberberg-Hochberg, Seetalhalde-Galgenberg, Schopflochberg und Eckenlauh-Weißgerberberg im nördlich der Stadt und der Buttenhausener Eichhalde im Lautertal gibt es auf der Gemeindefläche insgesamt sechs Naturschutzgebiete. Im Norden liegen die Landschaftsschutzgebiete Sommerschafweide auf Elwangen (Urenbühl) und Sommerschafweide am Eichholz. Im Südwesten hat die Stadt Anteile am Landschaftsschutzgebiet Großes Lautertal. Weitere Landschaftsschutzgebiete sind die Sommerschafweide in Lindenhalde und Wiesensteigtrieb bei Bremelau, die Heckenlandschaft ob der Halde bei Apfelstetten, die Sommerschafweide auf Hagbühl und auf Breitelau bei Hundersingen und die Sommerschafweide am Pfaffenburren bei Gundelfingen. Die Stadt hat Anteile an den FFH-Gebieten Großes Lautertal und Landgericht und Münsinger Alb sowie zu kleineren Teilen an der Uracher Talspinne und am Tiefental und Schmiechtal. Zudem hat die Stadt Anteil an den beiden Vogelschutzgebieten Mittlere Schwäbische Alb im Norden und Täler der Mittleren Flächenalb im Süden.

Die Stadtfläche gehört zum größten Teil zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Größere Kernzonen sind am Schlossrain bei Hundersingen, an der Holderheide bei Wittsteig sowie am Föhrenberg und am Kohlteich im Norden ausgewiesen.[3]


Geschichte


Buckelurne von Münsingen
Buckelurne von Münsingen

Bis zum 19. Jahrhundert


Der Name Münsingen geht wahrscheinlich auf einen alemannischen Sippenführer Munigis zurück, der auf dem heutigen Stadtgebiet einer Huntare vorstand. 775 taucht dann der Name erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch auf. Nach der Frankenherrschaft ging der Ort an die Grafschaft Urach, welche ihn 1263 an Ulrich I. von Württemberg verkaufte. 1339 erhielt Münsingen das Stadtrecht. Bei der Teilung von Württemberg durch den Nürtinger Vertrag von 1441 wurde Münsingen dem Uracher Teil zugeschlagen, bis hier 1482 im Münsinger Vertrag die Wiedervereinigung der Grafschaft Württemberg abgeschlossen wurde. Am 23. Oktober 1654 wurde Münsingen zur Amtsstadt erhoben.

Die Größe und Bedeutung Münsingens leitet sich ursprünglich durch die strategische Lage ab. Münsingen war der württembergische Widerpart gegenüber der vorderösterreichischen Donaustadt Ehingen. Nach den erheblichen Gebietszuwächsen des nun zum Königreich Württemberg erhobenen Herzogtums, die durch den Reichsdeputationshauptschluss und die Rheinbundakte begründet waren, wurde auch das Oberamt Münsingen Anfang des 19. Jahrhunderts um viele neuwürttembergische Gebiete erweitert. 1893 erreichte der Bau der Eisenbahn Münsingen, womit der Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Staatsbahn kam.

Bei Münsingen befinden sich folgende Burgruinen und Burgreste: Burg Bichishausen, Burg Buttenhausen, Burg Hohengundelfingen, Burg Hohenhundersingen, Burg Hohloch, Ruine Niedergundelfingen.

Von kulturhistorischer Bedeutung ist der Böttinger Marmor, der 1750 beim Bau eines Wohnhauses zufällig entdeckt worden sein soll. Er wurde im 18. Jahrhundert im Marmorsaal und Treppenhaus des Neuen Schlosses in Stuttgart verbaut. Steinbrüche, die sich im Nordosten von Böttingen erstreckten, wurden 1964 geschlossen und sind wegen Steinschlaggefahren nicht betretbar.

Die Stephanuskirche in Gruorn
Die Stephanuskirche in Gruorn

20. und 21. Jahrhundert


Im Jahr 1895 begann die württembergische Armee auf dem Markungsgebiet mit der Errichtung eines Truppenübungsplatzes für das XIII. Armee-Korps. Im Dritten Reich wurde er von der Wehrmacht erneut genutzt und 1942 zum gemeindefreien Gebiet Gutsbezirk Münsingen erklärt. Dort wurde 1944 die Russische Befreiungsarmee unter Andrei Andrejewitsch Wlassow aufgestellt. Das 1915 errichtete Neue Lager, das seit 1965 Herzog-Albrecht-Kaserne hieß, wurde am 31. März 2004 endgültig geschlossen. Das Kasernengelände wurde von der Gemeinde in eine Parksiedlung umgewandelt. Seit April 2006 sind der 6698 ha große ehemalige Truppenübungsplatz und die ehemalige Gemeinde Gruorn auf ausgewiesenen Wegen für die Öffentlichkeit zugänglich.

Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg wurde Münsingen ab 1938 Kreisstadt des Landkreises Münsingen. 1945 wurde die Stadt Teil der Französischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1957 zerstörten mehrere Dutzend der ca. 450 Einwohner der Gemeinde Magolsheim in gemeinschaftlicher Aktion ein Wohnhaus, in dem am nächsten Tag eine Sinti-Familie einziehen wollte. Zuvor hatte die Gemeinde Magolsheim über alle möglichen Wege versucht, den Zuzug dieser Familie zu verhindern. Als dies nicht gelang, griffen die Einheimischen zur Selbstjustiz und schleiften das zweigeschossige Haus bis auf die Grundmauern. In einem Prozess 1958 wurden 31 Personen wegen Landfriedensbruchs und der Zerstörung von Bauwerken zu Gefängnisstrafen auf Bewährung verurteilt, in der Einschätzung weiter Teile der Öffentlichkeit waren sie jedoch „moralisch im Recht“. Die „Affäre Magolsheim“[4] war eines der deutlichsten Zeichen eines immer noch weit verbreiteten Antiziganismus in der Bundesrepublik Deutschland.

Nach der Auflösung des Landkreises Münsingen im Rahmen der Kreisreform in Baden-Württemberg fiel die Stadt 1973 an den Landkreis Reutlingen.


Eingemeindungen


Bichishausen im Großen Lautertal
Bichishausen im Großen Lautertal

Dürrenstetten wurde bereits 1822 mit Gundelfingen vereinigt. Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden die folgenden bis dahin selbstständigen Gemeinden nach Münsingen eingemeindet:

Wappen der früheren Gemeinden


Apfelstetten

Auingen

Bichishausen

Böttingen

Bremelau

Buttenhausen

Dottingen

Gundelfingen

Hundersingen

Magolsheim

Rietheim

Trailfingen

Im Zuge der Rekommunalisierung des gemeindefreien Gutsbezirks Münsingen (Landkreis Reutlingen) wurden am 1. Januar 2011 die an Auingen angrenzenden Wohngebiete „Königstraße“, „Am Kapf“ und der öffentliche Wohnbereich „Altes Lager“ mit einer Gesamtfläche von 96,3 Hektar und 41 Einwohnern nach Münsingen umgemeindet.[8]


Religionen


Martinskirche Innenansicht
Martinskirche Innenansicht

Die Münsinger Kirche wird 804 erstmals genannt.[9] Religiös entstammt die Kernstadt Münsingen wie auch die Stadtteile Apfelstetten,[10] Auingen,[11] Böttingen,[12] Buttenhausen,[10] Dottingen,[13] Hundersingen,[10] Rietheim[13] und Trailfingen[9] aus dem lutherischen Umfeld Altwürttembergs. Die Reformation wurde hier 1537 eingeführt. Durch den Stadtteil Magolsheim verlief die Grenze zwischen Württemberg und Vorderösterreich. Durch diese Besonderheit hat dieser kleine Ort zwei Kirchen (evangelisch[12] und katholisch). Die anderen Stadtteile Bichishausen, Gundelfingen und Bremelau sind durch ihre frühere fürstenbergische bzw. vorderösterreichische Zugehörigkeit römisch-katholisch geprägt.

Die Stadt war Sitz des Kirchenbezirks Münsingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, bevor dieser am 1. Dezember 2013 mit dem Nachbarbezirk Bad Urach zum Kirchenbezirk Bad Urach-Münsingen fusionierte.

Die Katholiken gehören zur Seelsorgeeinheit Münsingen im Dekanat Reutlingen-Zwiefalten des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Neben den beiden großen Konfessionen sind heute auch die Neuapostolische Kirche, die Baptisten, die evangelisch-methodistische Kirche und die Biblische Glaubensgemeinde Münsingen in Münsingen vertreten.

Jüdischer Friedhof in Buttenhausen
Jüdischer Friedhof in Buttenhausen

Im heutigen Ortsteil Buttenhausen bestand eine jüdische Gemeinde. Der Anteil jüdischer Familien am Ort war sehr hoch, ebenso ihre Integration in der Bevölkerung. Beim Novemberpogrom 1938 musste daher der angerückte SA-Trupp erst den Bürgermeister festnehmen, der sich hartnäckig gegen die Schändung der Synagoge wehrte. Dann wurde das Gotteshaus niedergebrannt, und die noch verbliebenen Familien wurden in der Folgezeit deportiert und somit Opfer der Shoa. Am ehemaligen Standort An der Mühlsteige erinnert ein Stein an dieses Geschehen. Zudem wurde 1961 in der Ortsmitte ein Mahnmal mit den Namen der 45 ermordeten jüdischen Einwohner errichtet. Der jüdische Friedhof, der von 1787 bis 1943 genutzt wurde, erhielt einen Gedenkstein.[14]

Daneben gibt es in Münsingen eine Moschee, welche von der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Münsingen e. V., einem Verein unter dem Dachverband DİTİB, betrieben wird.[15] Die Gemeinde hat ca. 70 Mitglieder.[16]


Politik


Gemeinderatswahl 2019 in Münsingen
 %
40
30
20
10
0
32,6 %
28,5 %
25,4 %
13,6 %
n. k. %
SPD
FW
FDP
Grüne
CDU
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
-20
-25
+1,9 %p
+5,2 %p
+6,3 %p
+8,2 %p
−21,3 %p
SPD
FW
FDP
Grüne
CDU

Gemeinderat


In Münsingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Münsingen hat nach der letzten Wahl 26 Mitglieder (2014: 24). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis.[17] Die Wahlbeteiligung lag bei 57,5 % (2014: 50,2 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Sitzverteilung 2019 Münsingen
4
8
7
7
4 8 7 7 
Insgesamt 26 Sitze
  • Grüne: 4
  • SPD: 8
  • FDP: 7
  • FW: 7
SPD32,6 %+1,98 Sitze+ 1
Freie Wähler28,5 %+5,27 Sitze+ 1
Liberale Bürger25,4 %+6,37 Sitze+ 2
Die Grünen13,6 %+8,24 Sitze+ 3

Bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2019 stellte der Münsinger Stadtverband der CDU – nach offiziellen Angaben aufgrund ungenügender Bereitschaft der örtlichen Parteimitglieder zu einer Kandidatur – keine eigene Wahlliste für die Gemeinderatswahl auf und trat somit nicht zur Wahl in Münsingen an.[18]


Bürgermeister


Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Mike Münzing endet 2029.


Wappen


Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber eine liegende vierendige schwarze Hirschstange.“


Städtepartnerschaften


Mit den folgenden Städten unterhält Münsingen eine offizielle Gemeindepartnerschaft:

Darüber hinaus pflegt das württembergische Münsingen freundschaftliche Beziehungen zum gleichnamigen Münsingen im Kanton Bern in der Schweiz. Die Kirchengemeinde Münsingen fördert außerdem ein Straßenkinderprojekt in Eldoret in Kenia und wird hierbei von der Stadt unterstützt.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Münsingen. Postkarte, um 1910
Münsingen. Postkarte, um 1910

Münsingen liegt an der Schwäbischen Dichterstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.


Musik


Die musikalische Kultur Münsingens wird hauptsächlich von den örtlichen musiktreibenden Vereinen getragen. Mit den Posaunenchören in Münsingen, Auingen, Hundersingen-Buttenhausen und Dottingen, der Stadtkapelle Münsingen und den Musikvereinen Böttingen, Magolsheim und Rietheim sind viele Vereine im Bereich der Blasmusik aktiv.

Daneben gibt es mehrere Kirchenchöre, sowie die weltlichen Sängergemeinschaften „Liederkranz Münsingen“, Männergesangverein Apfelstetten, Sängerbund Buttenhausen, Liederkranz Dottingen, Liedertafel Hundersingen, Männer-Gesangverein Trailfingen und den Chor des EJW Bezirk Münsingen. Außerdem gibt es noch die Gesellschaft der Musikfreunde Münsingen und das Akkordeonorchester Münsingen. Die Hard Rock-Band Kissin' Dynamite kommt aus Burladingen und Münsingen.


Bauwerke


Sehenswerte Bauwerke in Münsingen sind das historische Alte Rathaus aus dem Jahr 1550, sowie dessen Nachfolger, das Neue Rathaus im Heimatschutzarchitektur-Stil, das zwischen 1935 und 1937 erbaut wurde. Das „Alte Lager“ als historisches Gelände mit über 140 Gebäuden für bis zu 5200 Soldaten; früher Soldatenunterkunft des ehemaligen Truppenübungsplatzes. Die Alte Poststation ist ein Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert. Sehenswert sind außerdem der Marktbrunnen und die 1495 durch Peter von Koblenz vollendete Martinskirche.

Im Stadtteil Buttenhausen steht das Schloss Buttenhausen und befindet sich ein jüdischer Friedhof. Außerdem existieren mehrere Burgruinen im Lautertal, die Burg Hohenhundersingen, Burg Bichishausen, Burg Hohengundelfingen und die Ruine Niedergundelfingen.


Evangelische Kirchen



Aussichtstürme


Im Randbereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen stehen in der Gemarkung des Gutsbezirks Münsingen vier Aussichtstürme des Schwäbischen Albvereins bzw. der Bundesforstverwaltung, die alle frei zugänglich sind.


Museen


Erinnerungsstätte Matthias Erzberger
Erinnerungsstätte Matthias Erzberger

Münsinger Museen sind die Erinnerungsstätte Matthias Erzberger, das Jüdische Museum Buttenhausen, die Max-Kommerell-Ausstellung im Bürgerhaus Zehntscheuer, das Heimatmuseum im Alten Schloss, das Museum zum ehemaligen Truppenübungsplatz im Alten Lager bei Auingen und das Museum Anton Geiselhart und das Burgmuseum Gundelfingen.


Regelmäßige Veranstaltungen



Vereine



Wirtschaft und Infrastruktur



Ansässige Unternehmen


Die Uralan Kunststoffverarbeitung GmbH befindet sich im Industriegebiet West. Zudem hat die Walter AG sowie die Volksbank Münsingen eG hier einen Sitz.


Verkehr


Bahnhof Münsingen
Bahnhof Münsingen

Die Bundesstraße 465 führt von Bad Urach kommend durch die Stadt über Ehingen nach Biberach an der Riß. Die Landesstraße 230 durchquert das Stadtgebiet in Ost-West-Richtung und bindet die Region an die Bundesautobahn 8 bei Merklingen an. Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 225. Der Bahnhof Münsingen, als württembergischer Einheitsbahnhof gebaut, liegt an der Bahnstrecke Reutlingen–Schelklingen und wird sonn- und feiertags von Anfang Mai bis Mitte Oktober von Regionalbahnen und Sonderzügen der Schwäbischen Alb-Bahn angefahren, um vor allem Wanderer und Ausflügler zu befördern. Außerdem fahren das ganze Jahr über wochentags einige Regionalbahnen in Richtung Ulm oder Gomadingen. Seit Anfang 2008 gehört Münsingen mit einem Übergangstarif auch zum Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING). Außerdem befindet sich vier Kilometer westlich der Flugplatz Münsingen-Eisberg mit einer 475 Meter langen Graspiste.[32]


Medien


Die Tageszeitung Alb-Bote, die zur Südwest Presse in Ulm gehört, berichtet täglich über das Geschehen in und um Münsingen. Auch der Reutlinger Generalanzeiger ist für Münsingen vertreten. Zudem werden über wichtige Ereignisse bei dem Lokalfernsehen RTF.1 berichtet.


Gericht


Münsingen verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Tübingen und Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört.

Das Münsinger Amtsgericht geriet in den 1980er Jahren durch eine sich über Jahre hinziehende Prozesswelle mit etwa 300 Nötigungsverfahren gegen Aktivisten der Friedensbewegung in die Schlagzeilen auch überregionaler Medien.[33] Unter ihnen war auch der im Stadtteil Hundersingen geborene und 1997 als Münsinger Bürgermeisterkandidat antretende Liedermacher Thomas Felder. Die angeklagten Teilnehmer einer 1982 durchgeführten einwöchigen Sitzblockade des Atomwaffenlagers Golf bei der damaligen Eberhard-Finckh-Kaserne in Großengstingen wurden zu Geldstrafen verurteilt. Die Urteile mussten nach einem Bundesverfassungsgerichtsurteil von 1995 aufgehoben werden, da sie dem Bestimmtheitsgrundsatz des Grundgesetzes widersprachen.


Bildung


Mit dem Gymnasium Münsingen, der Gustav-Mesmer-Realschule, der Gemeinschaftsschule mit Werkrealschule Schillerschule, der Grundschule Grundschule am Hardt im Ortsteil Auingen, der Grundschule Dottingen, der Grundschule Lautertalschule und der Grundschule Astrid-Lindgren-Schule sind alle allgemeinbildenden Schulformen in der Stadt vertreten.

Daneben gibt es mit der Gustav-Heinemann-Schule (Förderschule), der Erich-Kästner-Schule (Sprachheilschule), der Karl-Georg-Haldenwang-Schule für Geistigbehinderte und der Außenstelle der Körperbehindertenschule Mössingen auch vier Sonderschulen.

Ergänzt wird das Angebot durch die Berufliche Schule Münsingen.

Für die jüngsten Einwohner gibt es sieben städtische, fünf evangelische und einen römisch-katholischen Kindergarten sowie zwei Kleinkinderstuben.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder gewirkt haben



Literatur




Commons: Münsingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Münsingen (Württemberg) – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4, S. 43–51.
  3. Daten- und Kartendienst der LUBW
  4. Volker Hedemann: „Zigeuner!“ – Zur Kontinuität der rassistischen Diskriminierung in der alten BRD. Hamburg 2007, S. 86.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 530.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 537.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 538.
  8. Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011. StBA
  9. Website der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Münsingen und Trailfingen
  10. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Lautertal-Buttenhausen mit Apfelstetten und Hundersingen
  11. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Auingen
  12. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Böttingen-Magolsheim
  13. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Dottingen-Rietheim
  14. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 63.
  15. Informationen über die Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Münsingen e. V. moscheesuche.de (Stand: 26. März 2015)
  16. Sabine Herder: Moschee besichtigen. 3. Juli 2012, abgerufen am 26. März 2015.
  17. 2019 Gemeinderatswahl Münsingen. wahlen11.rz-kiru.de. Abgerufen am 11. September 2019.
  18. CDU stellt keine Liste für den Gemeinderat auf. In: Alb Bote Münsingen, 16. Februar 2019
  19. Evangelische Kirchengemeinde Dottingen (Hrsg.): 620 Jahre Kirchengemeinde Dottingen Münsingen-Dottingen 1980
  20. Claudia Lamprecht: Rudolf Yelin (1902–1991): Werkverzeichnis der baugebundenen Arbeiten; o. O. (Stuttgart), o. J. (1991)
  21. Broschüre: Die Kirchenfenster der Stephanuskirche in Gruorn; hg.Komitee zur Erhaltung der Kirche in Gruorn e. V., Münsingen 2013
  22. Nollau-Werkverzeichnis. zuletzt abgerufen am 7. Juni 2020
  23. Andreas Steidel: Das Wunder von Gruorn; in: Ev. Gemeindeblatt für Württemberg, Nr. 24/2018, Seite 30 f
  24. P. Rapp: Andreaskirche Trailfingen. Münsingen 1973
  25. Elisabeth Spitzbart, Jörg Schilling: Martin Elsaesser. Kirchenbauten, Pfarr- und Gemeinde-häuser. Tübingen/Berlin 2014, Katalog Nr. 11, S. 157
  26. Hursch-Turm. Schwäbischer Albverein
  27. Waldgreutturm. Schwäbischer Albverein
  28. Heroldstatt-Turm. Schwäbischer Albverein.
  29. Sternenbergturm. Schwäbischer Albverein.
  30. Ehrungen. In: Blätter des Schwäbischen Albvereins. Heft 2/2002, S. 26.
  31. LsvHomepage. Abgerufen am 6. April 2021.
  32. Detailansicht Flugplatzinformationen für UL Piloten. Deutschen Ultraleichtflugverband e.V, 2021, abgerufen am 22. Februar 2021.
  33. Presseberichterstattung zu den Strafprozessen gegen die Blockierer des Atomwaffenlagers Golf, als Beispiele Artikel aus der Frankfurter Rundschau und der taz. lebenshaus-alb.de (PDF; 176 kB) ebenshaus-alb.de.
  34. Der lange Marsch. swp.de

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- [de] Münsingen (Württemberg)

[en] Münsingen, Germany

Münsingen (Swabian: Mensenga) is a town in the district of Reutlingen, Baden-Württemberg, Germany. It is situated 23 km southeast of Reutlingen, and 37 km west of Ulm.

[ru] Мюнзинген (Вюртемберг)

Мюнзинген (нем. Münsingen, алем. нем. Mensenga) — город в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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