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Riederich ist eine Gemeinde etwa zehn Kilometer nordöstlich von Reutlingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Neckar-Alb und zur europäischen Metropolregion Stuttgart. Zur Gemeinde Riederich gehören außer dem gleichnamigen Dorf Riederich keine weiteren Ortschaften.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Reutlingen
Höhe: 336 m ü. NHN
Fläche: 4,64 km2
Einwohner: 4330 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 933 Einwohner je km2
Postleitzahl: 72585
Vorwahl: 07123
Kfz-Kennzeichen: RT
Gemeindeschlüssel: 08 4 15 062
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Mittelstädter Straße 17
72585 Riederich
Website: www.riederich.de
Bürgermeister: Tobias Pokrop
Lage der Gemeinde Riederich im Landkreis Reutlingen
Karte
Karte

Geographie



Lage


Die Gemeinde liegt im Ermstal.


Nachbargemeinden


Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Riederich, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen bzw. zum Landkreis Esslingen¹:

Bempflingen¹, Grafenberg, Metzingen, Reutlingen-Mittelstadt und Reutlingen-Reicheneck.


Schutzgebiete


Riederich hat insgesamt sieben Naturdenkmale. Der Hofwald im äußersten Südwesten der Gemarkung gehört zum FFH-Gebiet Albvorland bei Mössingen und Reutlingen.[2]


Geschichte



Überblick


Auf der Gemarkung wurden Funde aus der Jungsteinzeit gemacht, die auf eine Siedlung schließen lassen. Ein römischer Heerweg verlief zwischen Bempflingen und Riederich. Der heutige Ort wurde vermutlich von den Alemannen gegründet; urkundlich wurde Riederich erstmals 1097 erwähnt, dessen Gemarkung damals im Herzogtum Schwaben lag. Über die Grafen von Achalm geriet Riederich bereits im ausgehenden 13. Jahrhundert an die Grafschaft Württemberg. Im Bauernkrieg beteiligten sich Riedericher beim Aufstand des Armen Konrads mit. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Riederich zu zwei Dritteln zerstört.

Im späten 19. Jahrhundert wanderten zahlreiche Familien nach Nordamerika aus. 1860 wurde der Ort zur selbständigen Pfarrei erhoben. 1906 wurde Riederich ans Stromnetz gebunden. Bei der Reichstagswahl von 1933 gingen 62,2 % der Stimmen an die NSDAP und 22,5 % an die KPD.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort zur Französischen Besatzungszone und somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. In den 1990er Jahren begann man mit der Ortskernsanierung. 1997 feierte man das 900-jährige Ortsbestehen.[3]


Verwaltungszugehörigkeit


Der Ort gehörte zu Zeiten des Herzogtums Württemberg zum Unteramt Metzingen des Amtes Urach. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg wurde die Zugehörigkeit Riederichs zum Oberamt Urach festgeschrieben. Durch die Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg 1938 kam der Ort an den Landkreis Reutlingen.


Einwohnerentwicklung


Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).

Datum Einwohner
1. Dezember 1871 ¹799
1. Dezember 1900 ¹918
17. Mai 1939 ¹1.058
13. September 1950 ¹1.234
6. Juni 1961 ¹1.897
27. Mai 1970 ¹2.641
25. Mai 1987 ¹3.963
31. Dezember 19914.307
31. Dezember 19954.294
31. Dezember 20004.285
31. Dezember 20054.319
31. Dezember 20104.243
31. Dezember 20154.376
31. Dezember 20204.345

Religionen


Riederich gehörte lange als Filial zur Kirchengemeinde Bempflingen. Da diese zum Kloster Denkendorf gehörte, konnte die Reformation in Riederich erst nach dessen Säkularisation eingeführt werden. 1860 wurde Riederich eigenständige Pfarrei. Auch heute ist Riederich noch überwiegend evangelisch-lutherisch geprägt. Die heutige evangelische Kirchengemeinde Riederich[4] gehört zum Kirchenbezirk Bad Urach-Münsingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Für die Katholiken ist die römisch-katholische Gemeinde in Metzingen zuständig, die zum Dekanat Reutlingen-Zwiefalten der Diözese Rottenburg-Stuttgart gehört.


Politik



Verwaltungsgemeinschaft


Die Gemeinde Riederich ist Mitglied in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft mit Metzingen und Grafenberg.


Bürgermeister


Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Tobias Pokrop endet 2029.[5]


Gemeinderat


Der Gemeinderat in Riederich hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,0 % (2009: 51,6 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Liste für Riederich (LFR)52,4 %7 Sitze2009: 42,4 %, 6 Sitze
Bürger für Riederich (BFR)47,6 %7 Sitze2009: 50,5 %, 7 Sitze
Freie Demokratische Partei0,0 %0 Sitze2009: 07,0 %, 1 Sitze

Wappen


Blasonierung: In Grün zwischen zwei goldenen Schrägbalken drei goldene Garnspindeln aneinander.


Kultur, Sehenswürdigkeiten und Natur



Musik



Vereine



Bauwerke



Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Riederich ist durch die Bundesstraße 312 (StuttgartBerkheim) an das überregionale Straßennetz angebunden.


Bildung


Mit der Gutenbergschule besteht eine Grundschule. Für die jüngsten Einwohner gibt es drei gemeindliche Kindergärten.


Ver- und Entsorgung


Das Strom- und Erdgasnetz in der Gemeinde wird von der FairEnergie GmbH betrieben, einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Reutlingen GmbH und der EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH.[8]

Zur Wasserversorgung dienten in Riederich bis zum Jahr 1928 Schöpfbrunnen, private und zudem zwei öffentliche Pumpbrunnen. Im Frühjahr 1928 konnte die erste zentrale Wasserversorgung in Betrieb genommen werden. Heute besteht das Trinkwasser aus 35 Prozent Eigenwasser aus dem Tiefbrunnen Burris und 65 Prozent Bezug von der Bodensee-Wasserversorgung. Die Mischung erfolgt im Hochbehälter Neubruch.

Der Zweckverband Abwasserreinigung Bempflingen-Riederich betreibt eine gemeinsame Kläranlage für die Abwasserentsorgung der Gemeinden Bempflingen und Riederich.


Literatur



Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Daten- und Kartendienst der LUBW
  3. Gemeinde Riederich - Geschichte. Abgerufen am 24. September 2022.
  4. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Riederich
  5. Kirsten Oechsner: Bürgermeisterwahl: Tobias Pokrop bleibt Bürgermeister in Riederich. In: Reutlinger General-Anzeiger, 6. Dezember 2020. Auf GeA.de, abgerufen am 24. April 2021.
  6. Gemeinde Riederich – Geschichte. Abgerufen am 18. August 2017.
  7. Die Auferstehungskirche | Evangelische Kirchengemeinde Riederich. Abgerufen am 18. August 2017.
  8. Grund- und Ersatzversorgung. Abgerufen am 18. August 2017.


Commons: Riederich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Riederich

[en] Riederich

Riederich is a town in the district of Reutlingen in Baden-Württemberg in Germany. It is about 30 km away from Stuttgart and has a population of 4300.

[ru] Ридерих

Ридерих (нем. Riederich) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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