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Römerstein ist eine Gemeinde im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg. Römerstein ist mit seiner gesamten Gemarkung ein Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und des UNESCO Geoparks Schwäbische Alb.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Reutlingen
Höhe: 874 m ü. NHN
Fläche: 46,04 km2
Einwohner: 4058 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km2
Postleitzahl: 72587
Vorwahl: 07382
Kfz-Kennzeichen: RT
Gemeindeschlüssel: 08 4 15 088
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Albstraße 2
72587 Römerstein
Website: www.roemerstein.de
Bürgermeister: Anja Sauer (parteilos)
Lage der Gemeinde Römerstein im Landkreis Reutlingen
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Die Gemeinde liegt etwa 22 Kilometer östlich von Reutlingen auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb auf einer Höhe von 803 m ü. NN (Rathaus Donnstetten). Sie ist nach der höchsten Erhebung des Gemeindegebiets, dem Römerstein (874 m ü. NN), benannt.


Nachbargemeinden


Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Römerstein, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Lenningen (Landkreis Esslingen), Wiesensteig (Landkreis Göppingen), Westerheim, Laichingen (beide Alb-Donau-Kreis), Gutsbezirk Münsingen, Bad Urach und Grabenstetten (alle Landkreis Reutlingen).


Gemeindegliederung


Die Gemeinde besteht aus den früher selbstständigen Gemeinden Böhringen, Donnstetten und Zainingen. Die früheren Gemeinden Donnstetten und Zainingen bilden heute Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher.

Zur Ortschaft Böhringen gehören das Dorf Böhringen, der Weiler Strohweiler und das Gehöft Aglishardt. Zur Ortschaft Donnstetten gehören das Dorf Donnstetten und das Haus Römersteinhäuser, ein 1912 errichteter Aussichtsturm auf dem Römerstein. Zur Ortschaft Zainingen gehört nur das gleichnamige Dorf.

In der Gemeinde Römerstein liegen mehrere abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte; im Gebiet der Ortschaft Böhringen das 1487 als zu Fischenhusen und wahrscheinlich in Aglishardt aufgegangene Fischenhausen, das 1454 als zu dem Gaiswyler erwähnte Geisweiler, Gölenbrunnen, Hofen, die beiden 1275 erwähnten Orte Ichenhusen und Horgenloch, der um 1192 als Cazcensteige genannte Ort Katzensteig, das 1454 als zu Oberwiler erwähnte Oberweiler, das 1345 als uf Vohenhusen genannte Vohenhausen sowie das 1204 als Zimberbuch und 1299 als Zymberbuch erwähnte Zimmerbuch, im Gebiet der Ortschaft Donnstetten liegen die beiden Wüstungen Beuren, auf das ein Flurname hindeutet, und Roter Hof.[2]


Schutzgebiete


Römerstein hat sechs kleine Landschaftsschutzgebiete: die Sommerschafweiden auf dem Lau, auf der Halden, im Bental, hinter dem Hockenden Stein, Auchtweide, am Hochbucher Weg und auf Ohl. Drei FFH-Gebiete haben Teilflächen auf dem Gemeindegebiet: die Kuppenalb bei Laichingen und Lonetal, die Alb zwischen Jusi und Teck und die Münsinger Alb. Auch das Vogelschutzgebiet Mittlere Schwäbische Alb reicht randlich auf das Gemeindegebiet. Römerstein gehört überdies zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb, die „Lange Steige“ ist als Kernzone des Biosphärengebiets ausgewiesen.[3]

Die Zaininger Hüle ist als Naturdenkmal und als Geotop ausgeweisen.


Geschichte



Römerstein


Die Gemeinde Römerstein entstand im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform am 1. Januar 1975 als Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Böhringen (mit Strohweiler und Aglishardt), Donnstetten und Zainingen.[4]

Vermutlich geht die Besiedlung der Gemarkung auf die römische Siedlung Clarenna zurück. Die Identifikation des römischen Ortes Clarenna, der durch die Peutingertafel überliefert ist, ist mit den archäologischen Funden in Donnstetten sehr wahrscheinlich, aber nicht absolut gesichert.

Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag das Gebiet im Herzogtum Schwaben.

Wappen von Böhringen
Wappen von Böhringen

Böhringen


Böhringen wurde zusammen mit dem Hofgut Aglishardt erstmals 1090 urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte ursprünglich zur Kirchheimer Hundertschaft. Über die Herren von Sperbereck kam Böhringen im 15. Jahrhundert an Württemberg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort fast vollständig zerstört. Auch im Zweiten Weltkrieg gab es in den letzten Kriegstagen schwere Zerstörungen.

Wappen von Donnstetten
Wappen von Donnstetten

Donnstetten


Schon 776 wurde Donnstetten in einer Urkunde des Klosters Lorsch als Tunnesstate bezeichnet. Im Laufe des Spätmittelalters fiel der Ort an Württemberg.

Wappen von Zainingen
Wappen von Zainingen

Zainingen


Zainingen wurde erstmals 788 als Zeininger marca im Lorscher Codex erwähnt. 1383 fiel der Ort an Württemberg.


Verwaltungszugehörigkeit


Das gesamte heutige Gemeindegebiet gehörte schon vor der 1806 erfolgten Gründung des Königreichs Württemberg zum Amt bzw. seit dem späten 18. Jahrhundert Oberamt Urach. Die Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg führte 1938 zur Zugehörigkeit zum Landkreis Münsingen. 1945 wurde das Gebiet Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Mit der Auflösung des Landkreises Münsingen im Zuge der Kreisreform von 1973 kam das Gemeindegebiet an den Landkreis Reutlingen.


Religionen


Die St.-Georgs-Kirche im Stadtteil Donnstetten
Die St.-Georgs-Kirche im Stadtteil Donnstetten

Bereits 1192 wurde die St.-Gallus-Kirche in Böhringen erwähnt. Die Kirche in Zainingen wurde erstmals 1275 erwähnt. Donnstetten, das kirchlich zuvor zu Zainingen gehörte, hat seit 1447 den Status einer eigenen Pfarrei. Seit der Einführung der Reformation sind die Orte evangelisch-lutherisch geprägt.

In Römerstein gibt es heute drei evangelische Kirchengemeinden, die evangelische Kirchengemeinde Böhringen[5] mit der St.-Gallus-Kirche, die evangelische Kirchengemeinde Zainingen[6] mit der Martinskirche sowie die evangelische Kirchengemeinde Donnstetten-Westerheim[7] mit der St.-Georgs-Kirche, die zum Kirchenbezirk Bad Urach-Münsingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg gehören.

Die Mitglieder der evangelisch-methodistischen Kirche versammeln sich in Laichingen, während die Katholiken der Kirchengemeinde St. Josef in Bad Urach zugeordnet sind.


Politik


Sitz der Gemeindeverwaltung ist Böhringen, örtliche Verwaltungsstellen befinden sich in Donnstetten und Zainingen.


Gemeinderat


Der Gemeinderat in Römerstein hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,2 % (2009: 64,4 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Freie Bürgerliste Römerstein45,8 %6 Sitze(2009: 45,3 %, 6 Sitze)
Unabhängige Bürgerliste Römerstein54,2 %8 Sitze(2009: 54,7 %, 8 Sitze)

Bürgermeister


Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.

Im Juli 2021 kündigte Winter an, bei der Bürgermeisterwahl im Januar 2022 nicht mehr anzutreten. Am 9. Januar 2022 wurde Anja Sauer im ersten Wahlgang mit 90,38 Prozent der Stimmen zu seiner Nachfolgerin gewählt. Sie trat ihr Amt am 29. April 2022 an.


Wappen


Blasonierung: „Über einem doppelreihig von Schwarz und Silber geschachten Schildfuß in Blau ein nach oben fliegender goldener Sperber.“


Kultur und Sehenswürdigkeiten


St.-Gallus-Kirche in Böhringen
St.-Gallus-Kirche in Böhringen
Die Martinskirche bot Schutz für die Dorfbewohner und reisende Kaufleute
Die Martinskirche bot Schutz für die Dorfbewohner und reisende Kaufleute
Das Herrenhaus im Hofgut Aglishardt
Das Herrenhaus im Hofgut Aglishardt
Römersteinturm
Römersteinturm

Römerstein liegt an der Schwäbischen Albstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.


Museen


In Donnstetten besteht ein Heimatmuseum in der Pfarrscheuer.


Vereine



Musik



Sport



Bauwerke



Aussichtstürme



Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Römerstein liegt verkehrsgünstig an den Bundesstraßen 28 und 465 (Kirchheim unter Teck – Leutkirch im Allgäu), die das Gemeindegebiet durchqueren.

Der öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 222.


Tourismus


Wintersport in Römerstein
Wintersport in Römerstein

Drei Skilifte und sechs miteinander verknüpfte Langlaufloipen von insgesamt über 50 Kilometern Länge machen Römerstein zu einem beliebten Wintersportort auf der Schwäbischen Alb. Römerstein verfügt über eine Bobbahn, und von Zainingen aus gelangt man zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb im ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen. In der Ortsmitte von Zainingen befindet sich eine der letzten original erhaltenen Hülen auf der Schwäbischen Alb. Von der überdachten Aussichtsplattform des Römersteinturms ist eine Sicht in alle vier Himmelsrichtungen über die mittlere Alb möglich.


Bildung


Mit der Hauptschule Römerstein in Böhringen und den Grundschulen in Zainingen und Donnstetten gibt es in Römerstein drei Schulen. Für die jüngsten Einwohner gibt es einen kommunalen und zwei evangelische Kindergärten.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur




Commons: Römerstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 86–88
  3. Daten- und Kartendienst der LUBW
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 538.
  5. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Böhringen
  6. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Zainingen
  7. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Donnstetten-Westerheim
  8. Eva-Maria Seng: Der evangelische Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung und der Architekt Christian Friedrich von Leins. Tübinger Studien zur Archäologie und Kunstgeschichte Band 15, Dissertation von 1992, veröffentlicht Tübingen 1995, S. 500 ff, Bilderseite 77 f Abb. 224–231
  9. Prälat Heinrich Merz (Hrsg.): Sinnbildliche Kirchenmalerei; Christliches Kunstblatt, 28. Jahrgang, Heft 11, Stuttgart 1886, Seite 169–171
  10. Ein Raum für alle. Festschrift zur Innensanierung St. Galluskirche Böhringen 2016; hg. Ev. Kirchengemeinde Böhringen; Römerstein 2016
  11. Heinz Schmutz: Herzlich willkommen. Kirchenführer (Faltblatt), Donnstetten o. J. (nach 2008)
  12. Elisabeth Spitzbart, Jörg Schilling: Martin Elsaesser. Kirchenbauten, Pfarr- und Gemeindehäuser. Tübingen/Berlin 2014, Katalog Nr. 12
  13. Waldgreutturm. Schwäbischer Albverein
  14. Hursch-Turm. Schwäbischer Albverein
  15. Reinhard Breymayer: „Dees ischd a’ Abbild dessa’ davon …“ Zum pietistischen Sprachgebrauch in einer schwäbischen Erbauungsstunde des 20. Jahrhunderts. In: Irmtraut Sahmland, Hans-Jürgen Schrader (Hrsg.): Medizin- und kulturgeschichtliche Konnexe des Pietismus. Heilkunst und Ethik, arkane Traditionen, Musik, Literatur und Sprache. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen / Bristol CT 2016, ISBN 978-3-525-55844-7, S. 373–398 (= Arbeiten zur Geschichte des Pietismus, Band 61). [Zur Ansprache von Georg Länge beim Jubiläum der Kullenstunde in Hülben am 22. September 1968.]

На других языках


- [de] Römerstein (Gemeinde)

[en] Römerstein

Römerstein is a municipality in Baden-Württemberg, Germany; three formerly independent villages (Böhringen, Donnstetten, Zainingen) and two hamlets (Strohweiler and Aglishardt) were merged in 1975. Townhall is in Böhringen.

[ru] Рёмерштайн

Рёмерштайн (нем. Römerstein) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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