Eich ist eine rheinhessische Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz und Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, der sie auch angehört.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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49.758.398888888888987 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Alzey-Worms | |
Verbandsgemeinde: | Eich | |
Höhe: | 87 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,02 km2 | |
Einwohner: | 3700 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 176 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67575 | |
Vorwahl: | 06246 | |
Kfz-Kennzeichen: | AZ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 31 018 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 26 67575 Eich | |
Website: | www.ortsgemeinde-eich.de | |
Ortsbürgermeister: | Bernd Hermann (SPD) | |
Lage der Ortsgemeinde Eich im Landkreis Alzey-Worms | ||
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Eich liegt in Rheinhessen zwischen seinen Nachbarorten:
Nördlich vorbei am Ort zieht sich der Gimbsheimer Altrhein mit dem Altrheinsee, dem Elisabethensee und dem Heinrichs-Talaue-See; östlich liegt mit Rheinanbindung und Marina der Eicher See.
Die älteste Erwähnung ist im Lorscher Codex erhalten und datiert im 14. Regierungsjahr König Karls in der Zeit zwischen Oktober 781 und Oktober 782. Anlass war eine Schenkung des Wanbert in Heichinen (Eich).[2] Dem Kloster Lorsch wurden damals zwei Hofreiten mit zwei Huben, sieben Wiesen und drei Leibeigenen geschenkt. Weiter fünf Schriftdokumente mit Bezug auf Eich sind im Lorscher Codex enthalten.[3] Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[4]
Die ehemaligen Orte oberes (superior) und unteres (inferior) Lochheim sind durch die Überschwemmungen und Laufveränderungen des Rheines heute nicht mehr vorhanden, jedoch erinnern noch Urkunden im Lorscher Codex daran.[5]
Die Ortsteile Lochheim inferior und superior sind auf der Karte Descripto pagi Wormatiensis von Andreas Lamey und Ferdinand Denis eingezeichnet.[6]
Am 22. März 1515 nahm Franz von Sickingen ein beladenes Rheinschiff mit Wormser Bürgern auf dem Rhein weg, weil sie vorher einer Zahlungsaufforderung nicht nachkamen. Mehrere Ratsherrn und den Altbürgermeister brachte man auf die Ebernburg und ließ sie nur „gegen schweres Lösegeld“ frei.[7]
Von einer Fischersiedlung hat es sich zu einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde entwickelt, die inzwischen auch als Wohnsitz für die Beschäftigten der nahen Städte dient.
Der Gemeinderat in Eich besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FDP | FWG | GLA | Gesamt |
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2019[8] | 11 | 3 | 2 | 4 | – | 20 Sitze |
2014[9] | 11 | 4 | 2 | 3 | – | 20 Sitze |
2009 | 11 | 4 | 3 | 1 | 1 | 20 Sitze |
2004 | 11 | 5 | 1 | 2 | 1 | 20 Sitze |
1999 | 11 | 5 | 1 | 2 | 1 | 20 Sitze |
Zuletzt bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde Klaus Willius mit einem Stimmenanteil von 75,38 % in seinem Amt bestätigt.[11] Am 15. September 2020 ist er im Alter von 76 Jahren verstorben.[12] Bei der Neuwahl am 10. Januar 2021 wurde der bisherige Erste Beigeordnete Bernd Hermann (SPD) mit einem Stimmenanteil von 93,86 % zum Nachfolger gewählt, nachdem er bereits seit September 2020 die Amtsgeschäfte geführt hatte. Die Amtseinführung erfolgte am 25. Februar 2021.[13][14]
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Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin eine goldene Eichel mit zwei Blättern, in Silber ein blauer schrägrechter Balken belegt mit einem silbernen Fisch.“ |
Wappenbegründung: Der Fisch zeigt die Geschichte des Ortes als Fischerdorf, der blaue Balken steht für den Rhein. Die Eichel weist auf den Namen der Gemeinde hin. |
Die evangelische Pfarrkirche entstand ab dem Jahr 1839 nach dem Bauplan des großherzoglich-hessischen Provinzialbaumeisters Ignaz Opfermann (1799–1866) aus Mainz.
Mit Stand 30. Juni 2005 waren von den Einwohnern 24,3 % römisch-katholisch, 52,8 % evangelisch und 22,9 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[15] Ende Oktober 2022 waren von den Einwohnern 20,0 % katholisch, 38,6 % evangelisch und 41,4 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[16]
Der Eicher See ist ein zu Eich und Hamm gehörender Baggersee mit Zugang zum Rhein. Er wird auch „Rheinhessisches Meer“ genannt, weil er der größte See in Rheinhessen ist. Der See ist mit einigen hundert Wochenendhäusern umgeben und verfügt über eine Marina, in der auch große Yachten anlegen können.
Neben dem evangelischen Kirchenchor gibt es noch den Männergesangsverein Sängerbund, den evangelischen Posaunenchor und den katholischen St.-Michaels-Chor. Der ökumenische Kirchenchor singt in der katholischen und in der evangelischen Kirche,[17] der evangelische Posaunenchor Eich spielt regelmäßig in der Kirche, tritt aber auch bei außerkirchlichen Ereignissen auf.[18] Als weitere musikalische Botschafter für Eich fungieren der Mandolinenclub Goldklang, der Musikzug[19] der Freiwilligen Feuerwehr Eich.
Im Dorfkern befindet sich ein steingewölbter Kuhstall, dieses historische Kreuzgewölbe wird heute als Weinprobierstube eines Weingutes genutzt.
Das Schulhaus wurde ab 1904 genutzt. Es hat zweieinhalb Stockwerke mit Wohnung. Es wurde mit einer evangelischen und einer katholischen Klasse belegt. 1927 wurde im Keller eine Mädchenfortbildungsschule eingerichtet. Ab Ostern 1934 gab es keine Konfessionsschule mehr und die Klassen wurden zusammengelegt. Nach Aufgabe der Schulräume 1966 wurde der untere Teil des Schulhauses 1967 als Gewerberaum genutzt. Seit 1978 werden die Räume für einen Jugendtreff im Erdgeschoss genutzt und im ersten Stock wurde im gleichen Jahr ein Heimatmuseum eingerichtet.
Mit der Altrheinhalle verfügt Eich seit 1974 über eine Sportstätte mit 6.000 Zuschauerplätzen, die aber auch für Konzerte und Fernsehsendungen genutzt wird. Im Umfeld der Halle bestehen auch Wettkampfstätten für Leichtathletik und eine Tennisanlage (seit 1977). Am Eicher See gibt es einen Segelclub und zwei Boulebahnen. Am Altrheinsee ist ein Badestrand eingerichtet. Außerdem gibt es noch den Turnverein von 1888 Eich, den FC Germania 07 Eich, den Tennisclub Blau-Weiß und zwei Angelsportvereine. Es sind der AC Rheinlust 1954 Eich und der ASV Eich.
Schwerpunkt ist immer noch die bäuerliche Landwirtschaft. Aber auch die Sand- und die Erdölförderung haben sich zu wichtigen Wirtschaftszweigen entwickelt.
Eich verfügt über eine Grundschule und seit dem Schuljahr 1998/99 über eine regionale Schule, heute Realschule plus, auf der der Realschulabschluss erworben werden kann.
In Eich geboren
Mit Bezug zur Gemeinde
Literatur über Eich in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet
Albig | Alsheim | Alzey | Armsheim | Bechenheim | Bechtheim | Bechtolsheim | Bermersheim | Bermersheim vor der Höhe | Biebelnheim | Bornheim | Dintesheim | Dittelsheim-Heßloch | Eckelsheim | Eich | Ensheim | Eppelsheim | Erbes-Büdesheim | Esselborn | Flomborn | Flonheim | Flörsheim-Dalsheim | Framersheim | Freimersheim | Frettenheim | Gabsheim | Gau-Bickelheim | Gau-Heppenheim | Gau-Odernheim | Gau-Weinheim | Gimbsheim | Gumbsheim | Gundersheim | Gundheim | Hamm am Rhein | Hangen-Weisheim | Hochborn | Hohen-Sülzen | Kettenheim | Lonsheim | Mauchenheim | Mettenheim | Mölsheim | Monsheim | Monzernheim | Mörstadt | Nack | Nieder-Wiesen | Ober-Flörsheim | Offenheim | Offstein | Osthofen | Partenheim | Saulheim | Schornsheim | Siefersheim | Spiesheim | Stein-Bockenheim | Sulzheim | Udenheim | Vendersheim | Wachenheim | Wahlheim | Wallertheim | Wendelsheim | Westhofen | Wöllstein | Wonsheim | Wörrstadt