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Die Große Kreisstadt Brand-Erbisdorf ist eine Bergstadt im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 460 m ü. NHN
Fläche: 46,33 km2
Einwohner: 9059 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 196 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09618
Vorwahlen: 037322, 037329Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 050
Stadtgliederung: Hauptgebiet und 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
09618 Brand-Erbisdorf
Website: www.brand-erbisdorf.de
Oberbürgermeister: Martin Antonow (parteilos)
Lage der Stadt Brand-Erbisdorf im Landkreis Mittelsachsen
Karte
Karte

Geographie


Brand-Erbisdorf liegt im nordwestlichen Teil des Osterzgebirges zwischen den Tälern des Münzbaches und der Großen Striegis, beides Nebenflüsse der Freiberger Mulde, etwa 5 km südlich der Kreisstadt Freiberg. Die Umgebung ist durch den Bergbau und ehemalige Bergbauanlagen, wie zum Beispiel Abraumhalden und Kunstteiche, geprägt. Das Stadtzentrum liegt bei etwa 473 m ü. NN, der tiefste Punkt liegt im Tal der Großen Striegis bei etwa 390 m und der höchste Punkt bei 591 m ü. NN südlich von Langenau. Die Stadt grenzt im Norden an Freiberg, im Osten an Weißenborn, im Südosten an Lichtenberg, im Süden an Großhartmannsdorf, im Südwesten an Eppendorf und im Westen an Oederan.


Stadtgliederung


Die Stadt gliedert sich folgendermaßen:


Hauptgebiet Brand-Erbisdorf


Zwei Ortschaften gemäß Sächsischer Gemeindeordnung, mit den Stadtteilen


Geschichte


Ansicht des Rathauses 1905
Ansicht des Rathauses 1905
Historische Kunstpostkarte
Historische Kunstpostkarte

Die Ersterwähnung des Dorfes Erbisdorf als Erlwinesberc[2] datiert vom Jahre 1209. Es ist anzunehmen, dass das Dorf im Zuge der Rodungen und Besiedlungen in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstand. Der Name nach dem Personennamen Erlwin stammt wahrscheinlich aus dem Harzer Bergbaugebiet.[3]

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts begann in Erbisdorf der Silberbergbau, der zum Freiberger Bergbaurevier als Brander Grubenfeld zählt. Auf dem benachbarten Berg Brand entstand eine bergmännische Streusiedlung, die Herzog Georg der Bärtige im Jahre 1515 zum Bergflecken erhob. 1620 erhielt Brand Marktrecht und 1834 Stadtrecht. Brand und Erbisdorf lagen bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Freiberg.[4] 1856 wurde die Stadt Brand Sitz des Gerichtsamts Brand, zu dem auch Erbisdorf gehörte. Ab 1875 unterstanden beide Orte der Amtshauptmannschaft Freiberg.[5] Mit der Eröffnung der Bahnstrecken Berthelsdorf–Großhartmannsdorf und Brand–Langenau erhielten beide Orte im Jahr 1890 Bahnanschluss.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts endete die lange Tradition des Silberbergbaus um Brand, wo ein Viertel der gesamten Silberausbeute Sachsens gewonnen wurde. Lediglich nach 1945 erfolgte in geringerem Umfang eine Wiederbelebung des Bergbaus, der aber um 1968 endgültig stillgelegt wurde. An Stelle des Bergbaus erfolgte nach 1900 verstärkt die Ansiedlung von Industriebetrieben, von denen die Erzgebirgische Holzindustrie und die Elite-Werke die bekanntesten waren.

Am 1. April 1912 kam es zur Zwangsvereinigung von Brand und Erbisdorf, da sich die Räte in jahrelangen Verhandlungen nicht zu einem freiwilligen Zusammenschluss einigen konnten. Grund dafür war vor allem die wirtschaftliche Entwicklung, denn die Stadtfluren von Brand, die praktisch nur die Stadtbebauung umfassten, waren im Süden und Osten von Erbisdorf begrenzt.

1952 wurde Brand-Erbisdorf Kreisstadt des Kreises Brand-Erbisdorf im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt). Dieser Status ging 1994 verloren, als der inzwischen sächsische Landkreis Brand-Erbisdorf aufgelöst und dem Landkreis Freiberg zugeordnet wurde. Seither ist die Stadt Große Kreisstadt. Sie hat etwa 10.000 Einwohner. Am 1. Oktober 1993 wurde St. Michaelis mit seinen Ortsteilen Himmelsfürst und Linda eingemeindet. Die Gemeinde Langenau mit ihren Ortsteilen Gränitz und Oberreichenbach wurde am 1. April 2002 eingemeindet. Seit 2008 gehört Brand-Erbisdorf dem Landkreis Mittelsachsen an.

Zum Gedenken der Opfer aller Gewaltherrschaften
Zum Gedenken der Opfer aller Gewaltherrschaften

Gedenkstätten



Eingemeindungen


Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Brand[6]1. April 1912Zusammenschluss mit Erbisdorf zu Brand-Erbisdorf
Erbisdorf[6]1. April 1912Zusammenschluss mit Brand zu Brand-Erbisdorf
Gränitz[7]15. Januar 1970Eingemeindung nach Langenau
Gränitz, Gutsbezirkum 1922Eingemeindung nach Gränitz
Langenau[8]1. April 2002
Linda[7][9]1. Juli 1950Eingemeindung nach St. Michaelis
Linda, Gutsbezirkum 1922Eingemeindung nach Linda
Niederfrei mit Mönchenfrei, Gutsbezirk (Forstrevier)[9]13. Oktober 1948
Niederlangenau[6]1. Juli 1905Zusammenschluss mit Oberlangenau zu Langenau
Niederlangenau, Gutsbezirkum 1922Eingemeindung nach Langenau
Oberlangenau[6]1. Juli 1905Zusammenschluss mit Niederlangenau zu Langenau
Oberlangenau, Gutsbezirkum 1922Eingemeindung nach Langenau
Oberreichenbach[8]1. Januar 1993Eingemeindung nach Langenau
St. Michaelis1. Oktober 1993Eingemeindung nach Brand-Erbisdorf

Einwohnerentwicklung


Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des jeweiligen Jahres, Gebietsstand 2010:

1982 bis 1989

  • 1982 – 13.848
  • 1983 – 14.010
  • 1984 – 14.062
  • 1985 – 14.014
  • 1986 – 14.055
  • 1987 – 13.971
  • 1988 – 14.033
  • 1989 – 13.825

1990 bis 1997

  • 1990 – 13.405
  • 1991 – 13.141
  • 1992 – 13.239
  • 1993 – 13.084
  • 1994 – 13.073
  • 1995 – 13.097
  • 1996 – 13.182
  • 1997 – 13.219

1998 bis 2005

  • 1998 – 12.804
  • 1999 – 12.587
  • 2000 – 12.331
  • 2001 – 12.050
  • 2002 – 11.761
  • 2003 – 11.521
  • 2004 – 11.406
  • 2005 – 11.213

2006 bis 2014

  • 2006 – 11.087
  • 2007 – 10.949
  • 2008 – 10.836
  • 2009 – 10.711
  • 2010 – 10.544
  • 2012 – 10.076
  • 2013 – 09.932
  • 2014 – 09.844

2015 und 2016

  • 2015 – 09.785
  • 2016 – 09.640

Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen[10]


Politik



Stadtrat


Aus der Hauptsatzung: Der Stadtrat ist die Vertretung der Bürger der Großen Kreisstadt Brand-Erbisdorf und das Hauptorgan der Stadt. Der Stadtrat entscheidet über alle Angelegenheiten, die ihm durch das Gesetz zugewiesen sind und nicht zum Aufgabengebiet des Oberbürgermeisters gehören. Der Stadtrat überwacht die Ausführung seiner Beschlüsse und sorgt für die Beseitigung von Missständen in der Stadtverwaltung.

Der Stadtrat besteht aus 22 Stadträten und dem parteilosen Oberbürgermeister.

Gemeinderatswahl 2019[11]
Wahlbeteiligung: 55,7 %
 %
50
40
30
20
10
0
43,1 %
24,3 %
15,1 %
14,8 %
2,6 %
CDU
FW
Linke
BFBED
SPD
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Seit der Stadtratswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 22 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Partei/Gruppierung Sitze
CDU10
Freie Wähler6
Linke3
Bürgerinnen für BED (BFBED)3

Oberbürgermeister


Am 4. Februar 2007 wurde der als Einzelbewerber angetretene stellvertretende Direktor des Chemnitzer Naturkundemuseums Martin Antonow mit 51,0 % der Wählerstimmen als Oberbürgermeister gewählt. Er trat am 27. Februar die Amtsnachfolge von Volker Zweig an.


Städtepartnerschaften


Seit dem 1. November 2004 ist die Stadt Mitglied im Regionalmanagement Erzgebirge[12], einer Regionalinitiative des Erzgebirgskreises und weiterer zehn Kommunen des Erzgebirges.


Sehenswürdigkeiten



Wirtschaft und Infrastruktur


Erzgebirgische Holzindustrie-Fabrik (1921)
Erzgebirgische Holzindustrie-Fabrik (1921)

Die Stadt entwickelt den Tourismus, durch sie führt die Silberstraße. Östlich der Stadt am Rande des Freiwaldes liegt der Erzengler Teich, der als Freibad dient.

Außerdem:


Verkehr


Durch die Stadt verläuft die Bundesstraße 101, über die man in nördlicher Richtung Freiberg (5 km), sowie in südlicher Richtung Annaberg-Buchholz (etwa 50 km) erreicht. Dresden (41 km) erreicht man über Freiberg (B 173) und Chemnitz über Oberschöna (B 173). Über die Bundesautobahn 4, Abfahrt Siebenlehn, erreicht man die Stadt in etwa einer halben Stunde.

Brand-Erbisdorf besitzt einen Güterbahnhof an der Nebenbahn von Berthelsdorf. Die 1890 eröffnete Strecke führte bis 1973 weiter nach Großhartmannsdorf. Die im Bahnhof Brand-Erbisdorf abzweigende Bahnstrecke nach Langenau wurde bis 1997 betrieben. An ihr besaß Brand-Erbisdorf noch einen Haltepunkt. Der Personenverkehr von Freiberg wurde 1998 endgültig eingestellt. (Siehe auch: Bahnstrecke Berthelsdorf–Großhartmannsdorf, Bahnstrecke Brand-Erbisdorf–Langenau, Bahnhof Brand-Erbisdorf).


Bildung


Bernhard-von-Cotta-Gymnasium
Bernhard-von-Cotta-Gymnasium

Persönlichkeiten



Literatur



Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Berlin 2001, Band I, S. 245, ISBN 3-05-003728-8
  3. Ernst Eichler und Hans Walther: Sachsen. Alle Städtenamen und deren Geschichte, Faber und Faber, Leipzig 2007, S. 47
  4. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 72 f.
  5. Die Amtshauptmannschaft Freiberg im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943
  7. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  8. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen
  9. Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen
  10. Regionaldaten Gemeindestatistik Sachsen. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen. Abgerufen am 30. Januar 2019.
  11. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
  12. Homepage des Regionalmanagements Erzgebirge, abgerufen am 16. März 2015


Commons: Brand-Erbisdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Brand-Erbisdorf – Reiseführer

На других языках


- [de] Brand-Erbisdorf

[en] Brand-Erbisdorf

Brand-Erbisdorf (German pronunciation: [ˌbʁant ˈɛɐ̯bɪsdɔɐ̯f] (listen)) is a small town in the district of Mittelsachsen, in the Free State of Saxony, Germany. It is situated 5 km south of Freiberg. As of 2017, the town has a population of 9,544.

[ru] Бранд-Эрбисдорф

Бранд-Эрбисдорф (нем. Brand-Erbisdorf) — город в Германии, в земле Саксония. Подчинён административному округу Хемниц. Входит в состав района Средняя Саксония. Население составляет 10544 человека (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 46,24 км². Официальный код — 14 1 77 030.



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