Oberschöna ist eine seit dem 1. Januar 1997 zusammengeschlossene Gemeinde im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen[2], bestehend aus fünf Dörfern und einer Eisenbahnsiedlung. Hervorgegangen ist der Gemeindeverbund aus einem kommunalen landwirtschaftlichen Rat, beziehungsweise ab 1973 aus dem Gemeindeverwaltungsverband „An der Striegis“, dem neben Bräunsdorf, Kleinschirma, Langhennersdorf, Oberschöna und Wegefarth auch der heute zu Freiberg gehörige Stadtteil Kleinwaltersdorf angehörte.
Das Waldhufendorf Oberschöna liegt im Osterzgebirge, 6km westlich von Freiberg, 6km nördlich von Brand-Erbisdorf und 30km östlich von Chemnitz in einer Höhenlage von 350m bis 390m über NN. Die Gemeinde befindet sich im Tal der Großen Striegis. Durch den Ort führt die Bundesstraße 173, eine Staatsstraße führt nach Brand-Erbisdorf.
Der Ortsteil Oberschöna grenzt im Westen an die Siedlung Bahnhof Frankenstein, im Norden an den Ortsteil Wegefarth, im Westen an den Ortsteil Kleinschirma,
im Südwesten an die Brand-Erbisdorfer Ortsteile St. Michaelis und Linda und im Südosten an den Oederaner Ortsteil Kirchbach.
Geschichte
Rittergut Oberschöna (um 1860)Rittergut Oberschöna. Wohnhaus auf den Grundmauern des ehem. SchlossesGemeindeamt Oberschöna, ehemaliges Erbgericht
Oberschöna wurde 1183 erstmals urkundlich erwähnt. In einer Urkunde von 1185, in der die Grenzen der östlich gelegenen Besitzungen des Klosters Altzella beschrieben werden, wird auch der vier Eckhardschen Dörfer gedacht. Diese waren Lehen des hessischen Klosters Hersfeld. Später schlussfolgerte man sicher, dass Oberschöna, Linda, aber auch Wegefarth und vermutlich St. Michaelis zu diesen Dörfern gehörten.
Seit 1445/1447 war in Oberschöna ein Rittersitz bzw. Vorwerk vorhanden, das seit 1551 als Rittergut bezeichnet wurde. Dieses war vom 14. Jahrhundert bis 1761 im Besitz der Familie von Schönberg, danach besaß es bis 1771 der Amtshauptmann von Gersdorff, danach bis mindestens 1860 die Familie von Carlowitz. Zur Grundherrschaft Oberschöna gehörten neben Oberschöna die Orte Oberreichenbach und Kirchbach. Bis ins 16. Jahrhundert unterstanden auch die Stadt Hainichen und die Dörfer Wingendorf und Frankenstein dem Rittergut Oberschöna, sie kamen aber später unter die Grundherrschaft des Ritterguts Wingendorf.
Oberschöna lag nach der Säkularisation des Klosters Altzella im 16. Jahrhundert[3] bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Freiberg.[4] Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Freiberg und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Freiberg.[5] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Herrenhaus des Ritterguts Oberschöna abgerissen. Ein Wirtschaftsgebäude ist bis heute erhalten geblieben.[6]
Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Oberschöna im Jahr 1952 zum Kreis Freiberg im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Freiberg fortgeführt wurde und 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging.
Folgende Einwohnerzahlen der Gemeinde Oberschöna beziehen sich auf den 31.Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:
1982 bis 1988
1982 – 3.843
1983 – 3.833
1984 – 3.808
1985 – 3.737
1986 – 3.664
1987 – 3.565
1988 – 3.574
1989 bis 1995
1989 – 3.503
1990 – 3.437
1991 – 3.401
1992 – 3.415
1993 – 3.543
1994 – 3.688
1995 – 3.775
1996 bis 2002
1996 – 3.844
1997 – 3.868
1998 – 3.915
1999 – 3.903
2000 – 3.864
2001 – 3.836
2002 – 3.803
2003 bis 2013
2003 – 3.784
2004 – 3.773
2005 – 3.711
2006 – 3.679
2007 – 3.665
2012 – 3.397
2013 – 3.347
Kirche Oberschöna
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Politik
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Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd. Sachsen II Regierungsbezirk Leipzig und Chemnitz; 2. Auflage; Deutscher Kunstbuchverlag; Berlin 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 755f
Freiberger Land (= Werte unserer Heimat. Band47). 1.Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1988.
M. Koch (Hrsg.): 777 Jahre Kleinschirma 1224–2001; Medienzentrum der TU Bergakademie; Freiberg 2001; 66 S.
A. H. Königsdörffer: Verwüstung der Kirchfahrt Langhennerdorf bei Freiberg im dreißigjährigen Kriege und ihre Wiederherstellung; Freiberg 1879
G. A. Poenicke, F. Heise: Album der Schlösser und Rittergüter im Kgr. Sachsen. Bd. IV Erzgebirgischer Kreis; Ritterschaftlicher Album Verein; Leipzig 1856; 224S.
J. G. Preußer, M. Kaupisch: Langhennersdorf mit Bräunsdorf, Reichenbach und Seifersdorf. in: Sachsens Kirchengalerie. 1 Bd.; Schmidt Verlag; Dresden 1838; S. 197–202
A. Sauer, A. Rothpletz: Erläuterungen zur geologischen Specialkarte des Kgr. Sachsen – Section Freiberg-Langhennersdorf Blatt 79; Engelmann Verlag; Leipzig 1887; 60 S. 6
O. Voigt: Die Parochie Langhennersdorf. in: G. Buchwald (Hrsg.): Neue Sächsische Kirchengalerie. Ephorie Freiberg; Strauch Verlag; Leipzig 1900; S.299–324
Richard Witzsch: Zwischen Chemnitz und Freiberg. Bd. II Die Dörfer an der Striegis; Roßberg Verlag; Frankenberg 1929; Striegistal 2012
Richard Steche: Oberschöna. In:Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 3. Heft: Amtshauptmannschaft Freiberg. C.C.Meinhold, Dresden 1884, S. 114.
Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen
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