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Augustusburg ist eine Kleinstadt im Landkreis Mittelsachsen des Bundeslandes Sachsen. Benannt ist die Stadt nach dem weithin sichtbaren und landschaftsbeherrschenden Schloss Augustusburg, einem ehemaligen Jagdschloss der sächsischen Kurfürsten. Bekannt ist sie außerdem durch die Drahtseilbahn Erdmannsdorf–Augustusburg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 516 m ü. NHN
Fläche: 23,38 km2
Einwohner: 4492 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 192 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09573
Vorwahl: 037291
Kfz-Kennzeichen: FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 020
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marienberger Str. 24
09573 Augustusburg
Website: augustusburg.de
Bürgermeister: Sandra Kaufmann (kommissarisch) (parteilos)
Lage der Stadt Augustusburg im Landkreis Mittelsachsen
Karte
Karte
Blick vom Schloss über Augustusburg
Blick vom Schloss über Augustusburg
Die Augustusburg aus der Ferne gesehen
Die Augustusburg aus der Ferne gesehen

Geografie



Geografische Lage


Augustusburg liegt im Erzgebirge, etwa 17 km östlich von Chemnitz, 6 km südöstlich von Flöha, 30 km südwestlich von Freiberg und 10 km nördlich von Zschopau im Landkreis Mittelsachsen. Die Stadt liegt im Naturraum Unteres Mittelerzgebirge auf einem Porphyr-Höhenrücken zwischen den Tälern der Zschopau und der Flöha.[2] Die Ortsteile liegen in den Tälern. Augustusburg ist überwiegend von Wäldern umgeben. Höchster Punkt mit 516 m über NN ist der dominierende Schellenberg, auf dem sich das namensgebende Schloss Augustusburg befindet. Der niedrigste Punkt ist das Zschopautal mit ungefähr 300 m über NN.


Stadtgliederung


Augustusburg umfasst die Ortsteile:


Geschichte


Augustusburg um 1845
Augustusburg um 1845

Im Jahre 1206 fand Schellenberg, eine Siedlung am Fuß der gleichnamigen Burg, erstmals urkundliche Erwähnung. Die im 11. Jahrhundert errichtete Schellenburg war der Vorläufer der heutigen Augustusburg (Jagdschloss Augustusburg) und wurde 1528 und 1547 Opfer von Bränden.[3] 1568 beauftragte Kurfürst August I. von Sachsen Hieronymus Lotter mit einem Neubau, der bereits 1575 Augustusburg genannt wurde.[4] Der in nur vier Jahren entstandene mächtige Bau diente hauptsächlich als Jagd- und Lustschloss. Die Schlosslinde wurde 1421 gepflanzt und zählt zu den ältesten Bäumen, deren Pflanzung eindeutig belegt ist. 1590 wurde der Name „Augustusburg“ auf das bisherige „Amt Schellenberg“ übertragen, das seitdem Amt Augustusburg hieß. Im Juli 1899 erfolgte die Umbenennung der Stadt Schellenberg in Augustusburg. Im Jahre 1911 wurde die Drahtseilbahn errichtet, mit der die Stadt weiter an touristischer Bedeutung gewann. Diese positive Entwicklung setzte sich über alle Jahrzehnte hin fort. Mit der Sanierung des denkmalgeschützten Innenstadtbereiches stieg die Anziehungskraft für den Fremdenverkehr ein weiteres Mal.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Sommer 1933 etwa 120 NS-Gegner aus den umliegenden „Schutzhaftlagern“ inhaftiert und mussten Zwangsarbeiten verrichten. Eine Gedenktafel erinnert an dieses Geschehen.


Eingemeindungen


Die ehemalige Gutssiedlung Jägerhof wurde am 1. März 1891 nach Schellenberg, ab 1899 Augustusburg, eingemeindet.[5] Am 1. Oktober 1995 wurde die ehemalige Gemeinde Grünberg ein Ortsteil von Augustusburg.[6] Erdmannsdorf (mit dem am 1. April 1929 eingegliederten Ort Kunnersdorf) und Hennersdorf folgten am 1. Januar 1999.[7]


Einwohnerentwicklung


Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:

1982 bis 1988

  • 1982 – 5770
  • 1983 – 5704
  • 1984 – 5659
  • 1985 – 5648
  • 1986 – 5639
  • 1987 – 5618
  • 1988 – 5555

1989 bis 1995

  • 1989 – 5408
  • 1990 – 5297
  • 1991 – 5208
  • 1992 – 5186
  • 1993 – 5207
  • 1994 – 5139
  • 1995 – 5061

1996 bis 2002

  • 1996 – 4998
  • 1997 – 5121
  • 1998 – 5195
  • 1999 – 5283
  • 2000 – 5332
  • 2001 – 5345
  • 2002 – 5232

seit 2003

  • 2003 – 5218
  • 2004 – 5225
  • 2005 – 5219
  • 2006 – 5152
  • 2007 – 5055
  • 2017 – 4538
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Gedenkstätten



Politik


Gemeinderatswahl 2019[8]
Wahlbeteiligung: 68,2 % (2014: 54,6 %)
 %
60
50
40
30
20
10
0
55,2 %
22,5 %
14,2 %
8,1 %
n. k. %
WG
DA
CDU
Linke
SPD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+15,6 %p
−3,9 %p
−8,8 %p
−0,7 %p
−2,2 %p
WG
DA
CDU
Linke
SPD
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Stadtrat


Seit der Stadtratswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Partei / Liste Sitze +/−
CDU 2− 2
Die Linke 1± 0
Wählergemeinschaft (WG) 9+ 2
DeinAugustusburg (DA) 4± 0

Bürgermeister


Von Oktober 2013 bis Juli 2022 war Dirk Neubauer der Bürgermeister der Stadt Augustusburg. Am 22. September 2013 wurde er mit 47 % der Stimmen als Parteiloser gewählt. Anfang 2017 trat er der SPD bei[9] und wurde bei der Wahl am 13. September 2020 mit 68 %[10] im Amt bestätigt. Im Mai 2021 verließ er enttäuscht wieder die SPD, da er seitens der Landesregierung und der Landespolitiker seiner Ex-Partei jedwede Unterstützung für das Augustusburger Modellprojekt zum Ausstieg aus dem Lockdown vermisste. Nur über Dritte hatte er überhaupt vom Aus für das laufende Projekt erfahren.[11][12]

Neubauer wurde im Juli 2022 zum Landrat von Mittelsachsen gewählt und trat daraufhin als Bürgermeister zurück. Das Amt wird bis zur Neuwahl am 8. Januar 2023 kommissarisch von der Stellvertretenden Bürgermeisterin Sandra Kaufmann geleitet.

Bisherige Amtsinhaber

Partnerstädte


Augustusburg ist eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Oerlinghausen in Nordrhein-Westfalen eingegangen; der Ortsteil Erdmannsdorf ist mit der Gemeinde Bücken in Niedersachsen und der Ortsteil Hennersdorf mit der Gemeinde Loitzendorf in Bayern partnerschaftlich verbunden.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Schlosshof der Augustusburg
Schlosshof der Augustusburg

Neben dem Schloss dominiert die evangelische Stadtkirche St. Petri (1845/1896) mit der Ausstattung von Schilling & Graebner das Stadtbild. Zwischen Erdmannsdorf und der Stadt Augustusburg verkehrt eine Standseilbahn. Sehenswert ist außerdem die hölzerne Brücke über die Zschopau in Hennersdorf.


Museen


Im Schloss Augustusburg befindet sich ein Kutschenmuseum, ein Museum für Jagdtier- und Vogelkunde sowie ein Motorradmuseum. Dieses wurde bereits 1961 eröffnet[13] und beherbergt eine der umfangreichsten Zweiradsammlungen Europas.[14] Weitere Sehenswürdigkeiten im Schloss sind Brunnenhaus, Turmgalerie und die Schlosskirche mit Altarbild von Lucas Cranach dem Jüngeren.


Freizeit/Sport


Sportliche Aktivitäten bietet das Augustusburger Freizeitzentrum. Es bestehen Möglichkeiten für Ski, Snowboard und Rodel. Im Sommer gibt es eine Sommerrodelbahn, Minigolf Klein-Erzgebirge und einen großen Kinderspielplatz. Im Ortsteil Erdmannsdorf gibt es ein Freizeitbad. Zudem findet auf dem Schloss seit 1970 im Januar das Motorradfahrer-Wintertreffen statt.


Patenschaften


Augustusburg unterhält eine Patenschaft zu der 3. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 371 im benachbarten Marienberg.


Wirtschaft und Infrastruktur


Kirche und neue Drahtseilbahn in Betrieb, 1912
Kirche und neue Drahtseilbahn in Betrieb, 1912

Wirtschaftlich dominieren in Augustusburg Tourismus und Dienstleistungen.

Straßenverkehr

Staatsstraßen führen nach Chemnitz, Flöha und Eppendorf.

Schienenverkehr

Der Bahnhof Erdmannsdorf-Augustusburg befindet sich an der Zschopautalbahn. Dort halten stündlich die Regionalbahnen der Erzgebirgsbahn nach Chemnitz und Annaberg-Buchholz. Die Drahtseilbahn Erdmannsdorf–Augustusburg, eine überregional bekannte Standseilbahn, verbindet den Ortsteil Erdmannsdorf mit Augustusburg.


Persönlichkeiten



Persönlichkeiten, die mit der Stadt Augustusburg in Verbindung stehen



Ehrenbürger



Literatur




Commons: Augustusburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Augustusburg – Reiseführer
Wikisource: Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Augustusburg – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Siehe dazu und zur besonderen geologischen Beschaffenheit des Höhenzuges den „Landschaftssteckbrief“ des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (online).
  3. http://www.burgen-schloesser-impressionen.de/sachsen/schloss-augustusburg.html
  4. Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Band I, Berlin 2001, ISBN 3-05-003728-8, S. 29.
  5. Karlheinz Blaschke (Hrsg.): Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Neuausgabe. Leipzig 2006, ISBN 3-937209-15-8, S. 344.
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  8. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019 für Augustusburg@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen.sachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Webpräsenz von Dirk Neubauer
  10. Amtliches Wahlergebnis 2020
  11. Vorwurf: Mangelndes Interesse der Landesregierung, MDR vom 28. April 2021, abgerufen 29. Mai 2021
  12. Neubauers Gründe für SPD-Austritt vielschichtig, mdr.de vom 29. April 2021, abgerufen 29. Mai 2021
  13. Zweitakt-Motorrad-Museum. In: Kraftfahrzeugstechnik 10/1961, S. 435 und 2/1962, S. 52–56.
  14. https://museen.de/motorradmuseum-augustusburg.html

На других языках


- [de] Augustusburg

[en] Augustusburg

Augustusburg (German pronunciation: [aʊˈɡʊstʊsbʊɐ̯k] (listen)) is a town in the district of Mittelsachsen, in the Free State of Saxony, Germany. It is situated 12 km east of Chemnitz. Augustusburg is known for its Jagdschloss, the hunting lodge of the same name.

[ru] Августусбург

Августусбург (нем. Augustusburg) — город в Германии, в земле Саксония. Подчинён административному округу Хемниц. Входит в состав района Средняя Саксония. Население составляет 4902 человека (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 23,42 км². Официальный код — 14 1 77 010.



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