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Neuhausen/Erzgeb. ist eine Gemeinde im Erzgebirge. Die knapp 2700 Einwohner zählende Gemeinde liegt im Süden des Landkreises Mittelsachsen und ist für das Schloss Purschenstein, als Wintersportort und durch das Nussknackermuseum bekannt.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 661 m ü. NHN
Fläche: 48,09 km2
Einwohner: 2529 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09544
Vorwahlen: 037361, 037327
Kfz-Kennzeichen: FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 400
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstr. 12
09544 Neuhausen/Erzgeb.
Website: www.neuhausen.de
Bürgermeister: Andreas Drescher[2] (parteilos)
Lage der Gemeinde Neuhausen/Erzgeb. im Landkreis Mittelsachsen
Karte
Karte

Geografie


Neuhausen (Erzgeb.), Willkommenstafel
Neuhausen (Erzgeb.), Willkommenstafel

Die Gemeinde Neuhausen/Erzgeb. befindet sich im Übergangsgebiet vom Osterzgebirge zum Mittleren Erzgebirge, eingebettet im oberen Flöhatal. Das Gebiet erstreckt sich zwischen der Talsperre Rauschenbach, dem 837 m hohen Kohlberg, dem 834 m hohen Klugehübel sowie dem 789 m hohen Schwartenberg und befindet sich im Naturpark Erzgebirge/Vogtland.


Geologie


Die Gemeinde befindet sich auf kristallinen Schiefern und Gneis. Sind im Ost-Erzgebirge meist Graugneise vorherrschend, so finden sich hier verstärkt grobkörnige Rotgneise. Im Bereich des Flöhatals liegt eine sehr alte, tektonisch mobile Zone, die Ost- und Mittelerzgebirge trennt. Erdgeschichtlich spielt die „Flöha-Zone“ wahrscheinlich bei der Erzgebirgshebung eine Rolle.[3]


Ortsgliederung


Die Ortsteile der Gemeinde Neuhausen/Erzgebirge sind:

Neuhausen/Erzgebirge, Cämmerswalde, Deutschgeorgenthal, Dittersbach, Frauenbach, Heidelbach, Neuwernsdorf und Rauschenbach.


Geschichte


Ab etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts nahm Neuhausen die Entwicklung zu einem Zentrum der Möbelindustrie im Erzgebirge mit dem Schwerpunkt Stuhlbau. Aus dieser Entwicklung heraus entstanden Fabriken, Wohnungen, Geschäfte, das Rathaus und das Postamt. Am 1. Oktober 1895 erhielt die Gemeinde auch den Anschluss an das sächsische Eisenbahnnetz, als die Bahnstrecke zwischen Olbernhau und Neuhausen eröffnet wurde. Damit hatte Neuhausen erstmals eine direkte Verbindung zu den Industriegebieten von Chemnitz und Umgebung.

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Dittersbach b. Sayda eingegliedert.

Wahrzeichen des Ortes ist das Schloss Purschenstein. Im Jahr 1989 wurde das Schloss durch einen Dachgeschossbrand großteils zerstört. Der Außenbau konnte wiederhergestellt werden. Einige Innenräume wurden komplett, einige teilweise wiederhergerichtet. Im Jahr 2005 wurde das Schloss an einen niederländischen Investor verkauft, der dieses zu einem Schlosshotel umbaute.


Einwohnerentwicklung


Einwohnerzahlen beziehen sich ab 1982 auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:

bis 18991900 bis 19451946 bis 19891990 bis 19992000 bis 2009ab 2010
1551/52: ca. 170
(25 besessene Mann, 66 Inwohner)
1910: 28751946: 32431990: 36762000: 34472010: 3003
1925: 28631971: 31841991: 36352001: 33922011: 2890
1764: ca. 220
(24 besessene Mann, 18 Häusler)
1939: 30391982: 41001992: 35982002: 33662012: 2829
1983: 40551993: 37122003: 33462013: 2771
1834: 10721984: 39831994: 36742004: 33102014: 2730
1871: 14921985: 39191995: 36152005: 32662015: 2678
1890: 17011986: 38741996: 35812006: 32042019: 2592
1987: 38361997: 35652007: 3130
1988: 38461998: 35452008: 3108
1989: 37731999: 34872009: 3054

(Quellen: Akademie der Wissenschaften der DDR 1985, Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen)


Politik



Gemeinderat


Gemeinderatswahl 2019[4]
Wahlbeteiligung: 63,6 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
61,9 %
28,5 %
9,7 %
n. k. %
FW
CDU
AfD
Linke
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
-18
-20
+15,5 %p
−18,7 %p
+9,7 %p
−6,4 %p
FW
CDU
AfD
Linke
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:


Bürgermeister


1. Januar 1994 – 31. Juli 1994Siegfried Morgenstern
1. August 1994 – 31. Juli 2001Wolfgang Wagner
1. August 2001 – 31. Juli 2021Peter Haustein
seit 1. August 2021[5]Andreas Drescher[6]

Partnerschaft



Kultur & Sehenswürdigkeiten



Museen



Europas erstes Nussknackermuseum

Weltbekannt ist das erste und größte Nussknackermuseum Europas mit rund 6151 Exemplaren aus 30 Ländern (Stand September 2020[7]). Besondere Attraktion ist der größte funktionsfähige Nussknacker der Welt mit 10,10 m Höhe, der am 9. August 2008 den bisherigen 5,87 Meter großen im Eingangsbereich stehenden Rekordhalter (Guinness-Buch der Rekorde) ablöste. Außerdem steht vor dem Museum die weltgrößte Spieldose.


Glashüttenmuseum des Erzgebirges

Das Glashüttenmuseum des Erzgebirges befindet sich in der ehemaligen Fronfeste von Schloss Purschenstein und zeigt unter anderem eine Glashütte aus der Zeit von Georgius Agricola, eine Werkstattstube und weitere Schrift- und Sachzeugen der erzgebirgischen Glasmacherei sowie der Geschichte Neuhausens bzw. Purschensteins. Das im Mai 1996 eröffnete Museum beherbergt Zeugnisse vom einstigen Glasmachen im Erzgebirge, die bis in die Besiedlungszeit um 1200 zurückreichen und bereits für das Mittelalter den Begriff „Glasland“ für die Region des sächsischen und böhmischen Erzgebirges rechtfertigen.


Technisches Museum „Alte Stuhlfabrik“

Das Technische Museum „Alte Stuhlfabrik“ gibt die Geschichte des Stuhlbaus in Neuhausen wieder.


Schauflugzeuge Cämmerswalde

In Cämmerswalde stehen zwei ausrangierte Flugzeuge, eine Interflug Il-14 und das Jagdflugzeug MiG-21, zur Besichtigung. Die Il-14 wurde auf Antrag der damaligen Gemeinde Cämmerswalde 1973 dort aufgestellt, die MiG-21 aus Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR folgte 2001 und im August 2006 ein Mi-2-Hubschrauber der sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot.


Motorradausstellung

In der ehemaligen Berufsschule befindet sich die Motorradausstellung Neuhausen/Erzgeb. mit der kompletten Sammlung aller in der DDR produzierten und importierten Motorradmodelle der Jahre 1945 bis 1989.


Gedenkstätten


Verkehr


Der Bahnhof Neuhausen (Erzgeb) ist die Endstation der Bahnstrecke Pockau-Lengefeld–Neuhausen. Der Güterverkehr wurde 1994 eingestellt, der Personenverkehr 2001. Ab Olbernhau-Grünthal verkehrt die Linie RB 81 der Erzgebirgsbahn nach Chemnitz Hauptbahnhof.


Sport


Als Erholungsort bietet die Gemeinde den Gästen neben dem Freibad und dem Schwartenbergstadion zahlreiche Anlagen des Wintersports, im Winter sind über 30 km Langlaufloipen gespurt. Traditioneller Wintersportort ist die Gemeinde spätestens mit den seit 1923 jährlich stattfindenden Langlaufwettkämpfen des Schwartenberglaufs. Im Sommer ist die Region auch ein für den Flugsport genutztes Gebiet.


SSV Blau-Weiß Neuhausen


Die Sächsische Sportvereinigung Blau-Weiß Neuhausen wurde am 15. August 1990 gegründet, ist Nachfolger der am 6. April 1970 gebildeten Industriesportgemeinschaft ISG Neuhausen. Unabhängig von der Fußballer-Fusion bestehen Abteilungen im Wintersport und Tischtennis in der SSV Blau-Weiß Neuhausen.


FV Neuhausen-Cämmerswalde


Am 26. März 2007 fusionierte die Fußball-Abteilung mit der des SV Eintracht Cämmerswalde zum FV Neuhausen-Cämmerswalde. Dem Fußballverein gehören 100 Mitglieder aus beiden Orten an. Die Männer spielen im Neuhausener Schwartenbergstadion und auf dem Cämmerswalder Sportplatz neben dem „Haus des Gastes“.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Neuhausen/Erzgeb. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Wahlergebnisse Überblick - sachsen.de. wahlen.sachsen.de, abgerufen am 2. November 2021.
  3. Naturführer Grüne Liga Osterzgebirge – Band 3 – Naturkundliche Wanderziele im Osterzgebirge. S. 47, 56.
  4. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
  5. Amtsblatt der Gemeinde Neuhausen/Erzgeb. (pdf) September 2021, S. 2, abgerufen am 2. November 2021.
  6. Andreas Drescher ist neuer Rathauschef in Neuhausen. www.freiepresse.de, 6. Juni 2021, abgerufen am 2. November 2021.
  7. Erstes Nussknackermuseum auf Instagram: „Gestern Nachmittag haben wir von unserem guten alten Sammlerfreund Ronald Geisler, einen Nussknacker, gebaut nach seinem Ebenbild geschenkt…“ Abgerufen am 22. September 2020.

На других языках


- [de] Neuhausen/Erzgeb.

[en] Neuhausen, Saxony

Neuhausen/Erzgeb. (lit. Neuhausen/Ore Mountains) is a municipality in the district of Mittelsachsen, in Saxony, Germany. It consists of Neuhausen proper and the Ortsteile (divisions) Dittersbach, Frauenbach, Heidelbach, Cämmerswalde, Rauschenbach, Neuwernsdorf and Deutschgeorgenthal.[3] Neuhausen hosts the first nutcracker museum in Europe, which houses more than 5,000 examples, the largest collection of nutcrackers in the world and is also known as a location for winter sports.

[ru] Нойхаузен (Рудные горы)

Нойхаузен (нем. Neuhausen/Erzgeb.) — коммуна в Германии, в земле Саксония. Подчиняется административному округу Кемниц. Входит в состав района Средняя Саксония. Население составляет 3003 человека (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 48,03 км². Официальный код — 14 1 77 300.



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