Die Stadt Großschirma liegt im Landkreis Mittelsachsen (Sachsen), 7 km nördlich der Kreisstadt Freiberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.96638888888913.278055555556330 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Mittelsachsen | |
Höhe: | 330 m ü. NHN | |
Fläche: | 61,63 km2 | |
Einwohner: | 5531 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 90 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 09603 | |
Vorwahlen: | 037328, 037324, 035242, 034322, 03731 | |
Kfz-Kennzeichen: | FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 22 210 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt, 8 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstraße 156 09603 Großschirma | |
Website: | www.grossschirma.de | |
Bürgermeister: | Volkmar Schreiter (FDP) | |
Lage der Stadt Großschirma im Landkreis Mittelsachsen | ||
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Großschirma liegt in einem Seitental der Freiberger Mulde. Durch den Namen gebenden Ortsteil der Stadt, der sich über fast 4 km in West-Ost-Richtung erstreckt und der in der Mitte des 12. Jahrhunderts als Waldhufendorf entstand, verläuft die Bundesstraße 101, über die man in nördlicher Richtung Nossen (13 Kilometer) und in südlicher Richtung Freiberg (8 Kilometer) erreicht. Großschirma liegt in einer Höhenlage von 286 m bis 395 m über NN.
Zu Großschirma gehören folgende Stadtteile (Stand 31. Dezember 2015):
Großschirma wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet. Durch Großschirmaer Heimatchronisten wurde die Entstehung auf 956 festgesetzt. Einen Beweis dafür blieben sie trotz eindeutiger Akten- und Forschungslage sowie Hinweisen der Geschichtsforschung bis heute schuldig. Bis zur Reformation gehörte der Ort zum Kloster Altzella. Mit Einführung der Reformation und der Säkularisation des Klosters Altzella kam Großschirma zunächst zum Amt Nossen.
1555 verkaufte Kurfürst August das Dorf Großschirma neben 14 weiteren Dörfern aus dem ehemaligen Klosterbesitz an seinen Kammerrat Ulrich von Mordeisen. Rudolph Mordeisen, einer seiner Söhne, verkaufte Großschirma und wenigstens weitere neun Dörfer des Familienbesitzes im Jahr 1587 an den Kurfürsten Christian. Großschirma lag seitdem wie sein heutiger Ortsteil Seifersdorf bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Freiberg.[2]
Mit dem Beginn des Bergbaues im Freiberger Bergbaurevier begann auch Großschirma vom Aufschwung zu profitieren. Die staatliche Grube Churprinz Friedrich August Erbstolln (kurz auch: Churprinz) unweit des westlichen Muldenufers war gemessen an der Ausbeute eines der reichsten Bergwerke im Freiberger Revier.
Bemerkenswert ist, dass von 1789 bis 1868 das hier geförderte Erz zur Verhüttung auf dem Wasserweg – über den sogenannten Churprinzer Bergwerkskanal – nach Halsbrücke befördert wurde.
Ab 1856 gehörte Großschirma zum Gerichtsamt Freiberg und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Freiberg.[3] Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Großschirma im Jahr 1952 zum Kreis Freiberg im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Freiberg fortgeführt wurde und im Jahr 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging.
Im Jahre 2003 bot die Stadt Siebenlehn wegen finanzieller Probleme an, mit Großschirma zu fusionieren, nachdem die Eingemeindung nach Reinsberg am Veto der Reinsberger Gemeinderäte gescheitert war. Die Stadt hatte sich mit der Erschließung eines Gewerbegebiets übernommen und war von der Zwangsverwaltung bedroht. Die Fusion wurde am 1. September 2003 vollzogen, womit auch das Stadtrecht von Siebenlehn auf Großschirma überging. Es war die erste Eingemeindung einer Stadt in eine Landgemeinde in Sachsen.
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Breitenbach[4] | 01.01.1913 | Eingemeindung nach Siebenlehn |
Großschirma, Gutsbezirk | um 1922 | |
Großvoigtsberg[5] | 01.03.1994 | |
Hohentanne[5] | 01.01.1994 | |
Kleinvoigtsberg[5] | 01.03.1994 | |
Obergruna[5] | 01.01.1994 | Eingemeindung nach Siebenlehn |
Reichenbach[5] | 01.01.1999 | |
Rothenfurth[6][7] | 01.07.1950 | |
Seifersdorf[5] | 01.03.1994 | Eingemeindung nach Reichenbach |
Siebenlehn[5] | 01.09.2003 | |
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stichtag 31. Dezember):
Jahr | Einwohner |
---|---|
1998 | 4.212 |
1999 | 4.171 |
2000 | 4.173 |
2001 | 4.149 |
2002 | 4.125 |
2003 | 6.224 |
2004 | 6.116 |
Jahr | Einwohner |
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2005 | 6.123 |
2006 | 6.084 |
2007 | 6.002 |
2008 | 5.971 |
2009 | 5.929 |
2012 | 5.772 |
2013 | 5.708 |
Jahr | Einwohner |
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2014 | 5709 |
2015 | 5721 |
2016 | 5695 |
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Stadtverwaltung Großschirma
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 18 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Im Juni 2018 wurde Volkmar Schreiter im Amt bestätigt.[10]
Die Stadt ist ins Fernstraßennetz integriert, verfügt über eine Abfahrt Siebenlehn an der Bundesautobahn 4 (A 4) und liegt an der Bundesstraße 101 (B 101). In Siebenlehn befinden sich mehrere Fernbushaltestellen. Die entlang der Bahnstrecke Nossen–Moldau befindlichen Haltepunkte werden jährlich von Sonderfahrten angefahren. Die alten Bahnhöfe in Großvoigtsberg und Großschirma sind erhalten und werden von Vereinen gepflegt. Außerdem wird vom Klosterbezirk Altzella ein Wander- und Radwegenetz gepflegt, das in die europäischen Fernwanderrouten integriert ist.
Großschirma | Großvoigtsberg | Hohentanne | Kleinvoigtsberg | Obergruna | Reichenbach | Rothenfurth | Seifersdorf | Siebenlehn mit Breitenbach
Städte:
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Brand-Erbisdorf |
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Frankenberg/Sachsen |
Frauenstein (Erzgebirge) |
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Großschirma |
Hainichen |
Hartha |
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Lunzenau |
Mittweida |
Oederan |
Penig |
Rochlitz |
Roßwein |
Sayda |
Waldheim
Gemeinden:
Altmittweida |
Bobritzsch-Hilbersdorf |
Claußnitz |
Dorfchemnitz |
Eppendorf |
Erlau |
Großhartmannsdorf |
Großweitzschen |
Halsbrücke |
Hartmannsdorf |
Königsfeld |
Königshain-Wiederau |
Kriebstein |
Leubsdorf |
Lichtenau |
Lichtenberg/Erzgeb. |
Mühlau |
Mulda/Sa. |
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Rossau |
Seelitz |
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Taura |
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Weißenborn/Erzgeb. |
Zettlitz |
Zschaitz-Ottewig